Blogs geben ja nun einmal die persönliche Meinung des Blogautors wieder. Nichts anderes. Und das ist auch gut so. Bezüglich des Medikamentes Quetiapin (z. B. Seroquel®) gibt es eine recht breite Streuung der Einschätzungen. Manche halten es für dünne Plörre, die kaum Wirkungen zeigt, manche halten es für ein sehr gut verträgliches Medikament, dass gut gegen Psychosen wirkt, Affekte stabilisiert, phasenprophylaktisch wirkt, antidepressiv wirkt und Läuse tötet.
Nun also meine höchstpersönliche Meinung:
Also: Es gibt ja hochpotente Neuroleptika, wie z.B. Haldol, Risperdal und Zyprexa. Diese Substanzen heißen hochpotent, weil sie sehr potent gegen Wahn und Halluzinationen wirken, aber nur recht wenig sedieren.
Es gibt mittelpotente Neuroleptika, wie das gute alte Taxilan, die sowohl gegen den Wahn wirken, aber eben nicht ganz so durchschlagkräftig wie hochpotente Neuroleptika, und auch sedieren, aber nicht so stark wie die niedrigpotenten Neuroleptika.
Und es gibt die niedrigpotenten Neuroleptika, wie Atosil oder Truxal. Diese wirken fast nicht gegen Wahn und Halluzinationen, sedieren aber sehr gut.
Und wo steht Quetiapin (z.B. Seroquel®)?
In dieser Systematik ordne ich das Quetiapin (=Seroquel) in der Gruppe der mittelpotenten Neuroleptika ein. Es wirkt schon gegen Wahn und Halluzinationen, allerdings meiner Erfahrung nach erst in einer Dosis oberhalb von 600-800 mg pro Tag. Dabei tritt die Wirkung aber langsamer ein und ist bei schwer Kranken weit weniger durchschlagend als bei Risperidon, Haloperidol oder Olanzapin. Es sediert nicht wenig und wird auch oft hierfür verwendet. Die Kombination aus milder Neurolepsie und milder Sedierung ist ja nicht schlecht und wird oft und gerne verschrieben und von sehr vielen Patienten auch gerne eingenommen. Wer noch Erfahrung mit Perazin (z.B. Taxilan) hat, weiß, dass mittelpotente Neuroleptika für viele Patienten eine gute Wahl sind und für einige auch eine ausreichende Rezidivprophylaxe bieten. Allerdings nicht bei allen.
Eingesetzt bei Psychosen sehe ich bei Seroquel häufig das Problem, dass es in sehr niedrigen Dosierungen gegeben wird, in dieser Dosis dann auch sehr gut verträglich und oft als angenehm sedierend eingeschätzt wird, aber nicht ausreichend kräftig rezidivprophylaktisch wirkt. Der Preis kann dann ein mit einer anderen Medikation möglicherweise nicht aufgetretenes Rezidiv sein. Und das wäre ein hoher Preis.
Einen festen Platz hat Seroquel in der Gerontopsychiatrie und bei der Behandlung von psychotischen Symptomen bei M. Parkinson, da es tatsächlich praktisch nie EPMS macht. Als mittelpotentes Neuroleptikum finde ich es gut und gut verträglich, aber sehr teuer. Ich selbst glaube nicht an die beworbene Qualität als Phasenprophylaktikum, Affektstabilisierer oder Antidepressivum.
Das Patent für die unretardierte Form von Seroquel läuft am 24.03.2012 ab. Die Prolong-Form bleibt patentgeschützt. Ich bin gespannt, wie die Verordnungskultur sich durch den fallenden Preis, aber auch die mutmaßlich deutlich reduzierte Bewerbung durch die Firma verändern wird. Sehr erfreulich ist, dass nach Risperidon, Amisulprid und Olanzapin nun bald ein weiteres atypisches Neuroleptikum den Patentschutz verliert und damit preiswerter werden wird.
Ich bin sicher, dass es zu dieser Einschätzung recht viele Meinungen geben wird. Bitte schreibt ALLE Eure Einschätzung von Quetiapin in die Kommentare!
„Es sediert nicht wenig und wird auch oft hierfür verwendet.“
Das ist aber nett ausgedrückt!
Ich wurde vor ziemlich genau 3 Jahren mit Seroquel behandelt.
600mg. Mein Gewicht lag am unteren Rand des Normalgewichts, das nur so nebenbei, um gleich die Diskussion über die Relation von Körpergewicht und Dosis vorwegzunehmen.
Von der antipsychotischen Wirkung, wäre sie denn aufgetreten, hätte ich garnichts mitbekommen. Ich lag nämlich leider den ganzen Tag in einer Art Wachkoma.
Manche haut Tavor weg. Manche haut Dipi weg.
Meine Fav’s sind da Truxal und Seroquel.
Neuroleptische Wirkung?
Tja, Positivsymptome blieben mangels Wachzustand aus.
Wenn das der erwünschte Effekt ist, brauch man kein Neuroleptikum.
genau so sehe ich das auch!
Schliesse mich an. Wurde in 3 Tagen von 200mg auf 600mg vor der Entlassung aus der Psychiatrie hochgeschraubt (Ärzte wollten sich vermutlich absichern), da noch keine konkrete Diagnose vorlag und ich nach Hause wollte. Die 1. Woche hab ich es kaum geschafft zu Duschen oder zum Supermarkt zu gehen und lag sabbernd im Bett. Dann habe ich auf 400mg runtergeregelt und ein Jahr gebraucht um es auszuschleichen (mit der Rasierklinge und Feinwwage die Tabletten zerkleinert) weil es bei zu schnellem Ausschleichen (>25mg) zu Entzugserscheinungen kam, die von meinem Psychiater als wieder aufflammende Psychose (welche ich vorher nie hatte) bezeichnet wurde. Von den Folgeschäden will ich gar nicht anfangen.
Sehr schlimm so etwas. Hoffentlich geht es Dir jetzt gut.
Schieß Zeug! Ich wurde damit ruhig gestellt!
Kenne ich Gut ging mir nicht besser diese Scheiss psychopharmaka sind nicht zu unterschätzen
Die Wirklatenz kann ich aus der Erfahrung der Verordner voll bestätigen. Die Sedierung unter der Retard-(prolong)form erscheint mir nicht so stark und auch nur bei ca. 30% ausgeprägt – wenn zwingt sie allerdings oft zum Absetzen. Unterschätzt meines Erachtens ist of die Gewichtszunahme, die nach eigenen Schätzungen im Bereich mind 20% der Patienten eine unerwünschte Rolle spielt. O.k. die mögliche QT-Verlängerung schränkt die verordnung zusätzlich etwas ein. Aber wenn es ohne diese unerwünschten Wirkungen zu haben eingenommen werden kann ist es ein m.E. gut verträgliches Medikament mit leicht antidepressiver Wirkung und mässiggradiger (sehe ich auch so) antipsychotischer Wirkung..
bei mir ist Seroquel nicht antidepressiv. Im Gegenteil, es verursacht mir Anhedonie und Antriebslosigkeit.http://www.sanego.de/58240_Nebenwirkungen_von_Abilify
Aber bei vielen scheint es antidepressiv zu wirken. Es scheint aber auch viele Erfahrungen mit Seroquel zu geben, die der meinen ähnlich sind.
Ich stimme Ihnen da voll zu!!
Seroquel blockiert die Serotonin und Dopamin Rezeptoren! Wie zum Teufel soll das Gehirn da noch die Dopamin und Serotonin Wiederaufnahme bewältigen?
Ohne Dopamin fehlt die antidepressive Wirkung. Da kommt einfach nichts durch. Und DAS bewirkt erst die ersten Anzeichen von Depressionen.
Aber was die Müdigkeit betrifft: die war nach 10 Tagen weg. Die ersten 10 Tage 600 mg Seroquel prolong (abends um 6), habe ich sehr viel geschlafen. Danach hatte ich wieder ein normales Schlafbedürfnis von 8 Stunden. Es war nur noch schlafanstoßend zur Nacht, aber morgens war ich nicht müde und tagsüber auch nicht.
Nach weiteren 2 Wochen war sogar die schlafanstoßende Wirkung weg.
Wen die müdemachende Wirkung von Seroquel frustriert, vielleicht hilft ein bißchen Geduld und das Problem gibt sich.
Hallo Anna,
weil ich unter Schlafstörungen leide, war ich gerade deshalb so glücklich, dass ich nach der Einnahme von 50 bzw. 100 mg Seroquel Retard toll schlafen konnte. Nach über drei Wochen scheint diese Wirkung nun vorbei zu sein.Deshalb bin ich jetzt am Tag ziemlich beunruhigt.Gibt es Hoffnung, dass die schlaffördernde Wirkung „wiederkommt“?
nein, damit kannst Du nicht rechnen, dass da die schlaffördernde Wirkung wiederkommt.
Ich kann Anna Cranach durch Erfahrungen in meinem Bekanntenkreis bestätigen. Wenn Sero nicht mehr müde macht, wars das. Mich dagegen hat es jahrelang in Dauerkoma versetzt.
Sehe ich genauso, wie meinte fiel Ärztin zu mit, je höher die Dosierung desto geringer die schlafwirkung bei abendlicher Einnahme!
Nehme es jetzt seid 4wochen und es geht mit blendend bei 150mg
Ich finde Deine Themen sehr interessant und Deine Einschätzung bezüglich Seroquel° zutreffend. Auch in der Behandlung von paranoid-halluzinatorischer Symptomatik bei M. Parkinson bevorzuge ich mittlerweile Clozapin trotz mancher“logistischer Probleme“.
Mit kollegialen Grüßen
Adrian
ich kann mich nur leavariety anschließen: es macht verdammt müde. mir reichen schon 50-100mg um mich völlig abzuschießen. also als antipsychotikum (in höherer dosierung) würde es für mich nicht in frage kommen – aber bei schlafstörungen ist es topp!
Auf Grund Herzprobleme (mittlerweile zwei biologische Klappen, mitral und aorten) kann ich nicht schlafen ohne Hilfsmittel, zuerst zopiclon und sei ca. 4 Jahren gehe ich mit Quetiapin 75-100mg schlafen. Es funktioniert! Muß auch rechtzeitig schlafen gehen sonst habe vom Dunkel sein Angst(62Jahre Alt). Eine traurige Geschichte, jeden Abend schlafen auf „Befehl“ ist s…. Aber anders geht’s nicht. Wach aber auf ausgeschlafen. Und das ist viel wert.!
Mag sein das es nicht repräsentativ ist- aber mein eingner Magen- und bei 9 anderen Menschen, ist seit der Gabe von Seroquel nachhaltig geschädigt- Bei einigen durch die Unverträglichkeit einiger Nahrungsmittel, beianderen durch schwerere Formen von Nahrungsmittelproblemen, die eindeutig mit der Gabe zu datierensind. Gibt es dazu Daten , sein diese Private oder Wissenschaftliche Studien? Ärzte schweigen dieses Thema nach meiner Erfahrung beharrlich aus.
Ich neheme Seroqul seit 6 Monaten. Hatte Taubheitsgefühle im Kiefer und in den letzten Tagen Probleme mit der Nahrungsmittelaufnahme. Verfügt Ihr bereits über wissenschaftliche Studien zu diesem Thema ?
Hallo!
Ich kenne keine Studien oder Erfahrungsberichte über Taubheitsgefühle oder Probleme beim Essen unter Seroquel. Ich habe das bislang noch nie gehört. Weiß sonst jemand etwas davon?
Hi Susanne,
ich habe auch Taubheitsgefühl im Kiefer (als wenn die Zähne einsinken). Bis jetzt bin ich bei den Ärzten auf Unverständnis gestoßen und bin beruhigt, dass ich nicht spinne.
Gruß Claudia
Na Toll ich habe nach fast 3-4 Jahren einnahme von Psychopharmaka unter anderem auch Seroquel extreme langzeit nebenwirkungen die bis heute 5 j. Später sich noch bei mir bemerkbar machen.
Ich habe auch probleme mit dem Darm u.Magen bekommen hab ne starke Lebensmittel ect. Unverträglichkeit bekommen, taubheits oder gefühlstörungen meiner rechten körperseite, Benommenheits gefühl,schlapheit,Chronische müdigkeit,verlangsamtes denken und ein schwindel der nie wieder weg ging , bin auf alles mögliche getestet worden und es kamm nix und wieder nix. Mein Psychiater meint das sein sicher einf. Langzeit Nebenwirkungen und wen ich glück habe gehen die dann komplett weg….. wuaooo was für ne hofnung.
Ich habe mit Seroquel sehr gute Erfahrungen gemacht. Letztes Jahr war ich für zwei Monate in einer psychiatrischen Klinik wg. Depressionen. Dort wurde ich zunächst auf 225 mg Venlafaxin und 30 mg Mirtazapin pro Tag eingestellt. Zusätzlich wurde 2xtäglich 100 mg Seroquel gegeben, und schlagartig besserte sich mein Zustand. Die Depressionen ließen nach, und ich wurde wacher und aktiver. Bis heute hält diese Verbesserung an, bei gleicher Medikation. Nebenwirkungen durch Seroquel habe ich nicht.
Venlafaxin und Seroquel? Wie passt das zusammen? Erstgenanntes wirkt aktivierend und Letzteres eher sedierend/dämpfend.
Seroquel hat bei mir nicht sedierend, sondern aktivierend gewirkt (in niedriger Dosis). Insofern passte es schon zum Venlafaxin.
ich habe mit seroquel gute erfahrungen gemacht, wobei bei mir die filmtabletten noch besser gewirkt haben, als die retardtabletten (prolong). die filmtabletten wirken mehr sedierend bei mir mehr und das ist auch erwünscht (wegen borderline persönlichkeitsstörung, depressionen). die einzige nebenwirkung, die ich auch sehr störend empfinde, ist die gewichtszunahme. die fressattaken kann man allerdings auch mit einer ernährungsumstellung vermeiden.
Auf was kann man zurück greifen bei Fressanfällen? Ich greife auf kcal arme Sachen zurück.
Kennen Sie das problem von Schusseligkeit und Sachen umwerfen von dem Medikament?
Ist normal mit den Sachen fallen lassen, umwerfen, Kopfstoßen etc. Man ist einfach nicht 100%ig auf der Höhe. ich zumindest. Aber ich finde die Wirkung sehr gut. Hätte mich sonst längst weggemacht.
Ich habe mit Seroquel zwar auch gute Erfahrungen gemacht, aber bei mir ist es so dass jede Einzeldosis über 25mg bei mir eine unangenehme Betäubung zur Folge hat, zum Schlafen nehme ich noch 100mg auf einmal, aber da muss ich sofort schlafen gehen weil ich sonst Angstsymptome durch Seroquel bekomme und eine unangenehme Betäubung.
Am nächsten Tag bin ich dann aber besser drauf als ohne Seroquel, weshalb ich das Seroquel auch nehme, es hilft bei mir bei einer schizoaffektiven Störung gegen Depressionen, gegen die psychotischen Zustände nehme ich Solian 450mg.
Seroquel nehme ich tagsüber nur 12,5 mg oder 6,25 mg zur Stimmungsaufhellung, ich bin angewiesen auf dieses Medikament, ich habe damit angefangen weil ich eigentlich von Solian auf Seroquel umsteigen wollte, was nicht klappte, wegen Nebenwirkungen von Solian (Spätdyskenesie, hoher Prolaktinspiegel)
Das mit den „angstsymptomen“ unter seroquel prolong kenne ich nur zu gut!!! Habe es auchbei meinem Psychiater angesprochen, aber er meinte darauf nur, dass das paradox wäre…. Super Hilfe 👍
ja, es gibt eben bei Psychopharmaka die paradoxe Wirkung,
also dass es bei einigen Leuten andersrum wirkt als bei den meisten. Kommt vor.
Ich bin auf 300mg Venlafaxin eingestellt. Morgens in der ER Form. Wirkt soweit sehr gut. Die Ängste sind so gut wie weg, nur Stressspitzen lösen noch Panikattacken aus. Die antidepressive Wirkung ist auch in Ordnung, ich kann mich also nicht beklagen.
Zum schlafen habe ich vor kurzem noch Seoquel dazu bekommen. Mich hauen 25mg auch ziemlich um. Anfangs habe ich es auch tags bekommen, da nur 12,5 -25 mg. Abends dann 25 mg zum schlafen. Ich komme damit zurecht. In höheren dosierungen habe ich es nicht probiert….
Ich habe 800mg am Tag bekommen und ging damit noch in die Schule und musste lernen.dazu bekam Ich Truxal 130mlg und citalopram 60mlg und Ergenyl 1800mlg.
Ich war also echt gut bedient und habe nicht mehr viel mitbekommen.
mit dieser Dosies machst du nichts mehr !! die Antwort von einem Psychopharmaka Konsumenten seit 25 Jahren ! glg/ arni
Wer verschreibt solche Dosen? War auch in stationärer Behandlung, die 800mg Seroquel erschüttern mich nicht, allerdings 60mg Citalopram!
Das ist interessant, wie verschieden Patienten auf Medikamente und ihre Kombinationen reagieren.
Wenn ich Neuroleptika nehme (Seroquel oder andere NL), dann ist es egal, ob ich Antidepressiva dazu nehme oder nicht, die AD haben dann keinen Effekt.
Ohne Neuroleptika dazu bin ich ein Antidepressiva-Responder.
(Anderer Beikonsum, z.B. Valproat oder gelegentlicher Benzo-Konsum oder abends Antihistaminika als Schlafmittel stören nicht.)
Aber mit NL (auch Seroquel und Abilify) geht es mir konstant schlecht, und Antidepressiva ändern an der neuroleptischen Depression gar nichts.
Die neuroleptisch induzierte Depression wird durch einen Dopaminmangel verursacht. Die meisten AD wirken auf Serotonin oder Noradrenalin. Es gibt einige wenige AD, die auch Dopamin betreffen, schaust du hier https://de.wikipedia.org/wiki/Dopamin-Wiederaufnahmehemmer .. Allerdings halte ich es für unsinnig, ein Medikament zu geben und dann gegen die Nebenwirkungen weitere Medikamente – da sollte man den Nutzen des ersten Medikamentes doch hinterfragen.
Seroquel bezieht seine Wirkung ja angeblich nicht hauptsächlich aus einer Dopamin-Blockade.
Ja, es ist immer übel, wenn Psychopharmaka psychische Krankheit VERURSACHEN. (Antriebslosigkeit, Freudlosigkeit, gehemmtes Denken, Antidepressiva-Psychosen, Benzo-Verwirrung, usw., oder wenn man wegen jahrelangen Psychopharmaka-Konsum zum Drogenopfer mit den typischen Ausfällen wird, auch das ist psychische Krankheit. Jahrelanger oder jahrzehntelanger Alkoholismus/Drogensucht kann lebenslange Folgen an Psyche, Geist und Körper hinterlassen und Psychopharmaka können das auch.)
Es gibt Leute, die von sich sagen, dass es ihnen mit der NL+AD-Kombination besser geht als wie wenn sie beide Medikamente nicht nehmen würden, und wenn das bei ihnen so ist, ist die Kombi sinnvoll.
Andere Leute sagen, typische NL + Akineton gegen die Körpersteifigkeit oder Zittern ist bei ihnen eine gute Kombi.
Parkinson-Kranke nehmen manchmal Levodopa und noch eine kleine Dosis Dopamin-Hemmer, um die überschießenden Reaktionen (choreiforme Bewegungen) zu regulieren.
Wenn diese Strategie bei manchen besser funktioniert als eine reduzierte Levodopa-Dosis, OK. Auch andere Kombis in der somatischen und psychiatrischen Medizin können durchaus Sinn machen.
Aber ziemlich oft machen sie es nicht.
(Das nur nebenbei erwähnt, übrigens finde ich es irreführend, dass Neuroleptika „Antipsychotika“ genannt werden. Das sind sie nicht. Zum Beispiel bei der Diagnose „schwere Depression mit psychotischen Symptomen“ ist die Non-Response 70 %, NL lindern da in 70 % der Fälle die Psychose nicht.
Am zuverlässigsten ist die Response bei Manien, egal ob mit ohne psychotische Symptome. Die Bezeichnung „major tranquilizers“ ist ein bißchen besser, allerdings ist der Unterschied zu den „minor tranqulizers“ nicht quantitativ, sondern qualitativ, die psychotrope Wirkung ist ganz anders. „Neuroleptika“ oder die ursprüngliche Bezeichnung „chemische Lobotomie“ passt besser. Ja, das erste NL Chlorpromazin wurde tatsächlich als „chemische Lobotomie“ bezeichnet und der Vorteil gegenüber der chirurgischen Lobotomie wurde – völlig zu Recht!! – darin gesehen, dass die NL wieder abgesetzt werden können und der Eingriff somit reversibel ist. Vorausgesetzt, es entstehen keine Schäden durch jahrelangen Konsum.)
Ich nehme derzeit aufgrund von Schlaflosigkeit und wenn mit Alpträumen nach einem Unfall wegen einer ptbs 1,5 Std vor dem Schlafenszeitpunkt 100 mg seroquel, 25 mg atosil, 25 mg valdoxan ( vorbestehend Depression )dann kommt ein Müdigkeitsgefühl und wenn ich darüber hinweg gehe schlafe ich nicht oder erst 3 -4 Stunden später ein.
Die Süßigkeitensucht nimmt je höher die Dosis von seroquel stark zu.
Außerdem finde ich wenn ich jetzt die 100 mg Tabletten nehme, das mir schlecht ist ne zeitlang, das hatte ich nicht als ich noch 4 25mg Tabletten nahm, hat jemand auch das Phänomen?
Und es treten irgendwie Erinnerungslücken auf das Dinge auf einmal wo anders stehen und keine sie dahin gestellt hat, jemand Erfahrung damit?
Ich habe sowas mit Dingen die ich nicht sehe zb.Mütze und auch Tassen umzustoßen.Koordinationsstörung.???Ich weiß nicht….
Ich nehme Seroquel unretardiert, 25 mg abends, dazu Valproat 300 mg (sollte bald auf 600 mg erhöht werden), morgens 10 mg Cipralex, bei Bedarf Tavor 0,5 mg.Mir ging es unter dieser Therapie 2 Wochen lang relativ gut, dann erfolgte von einem Tag auf den anderen einen schlimmen Rückfall mit Selbstmordgedanken, Antrieblosigkeit, usw.Mein Psychiater im Krankenhaus hat mir empfohlen, das Seroquel um 25 mg erhöhen, also 50 mg abends insgesamt zu nehmen.Kann diese Dosis (50 mg) bereits eine antidepressive Wirkung zeigen? Und wirkt das unretardierte Seroquel überhaupt antidepressiv oder gilt das nur für das Prolong? Was mich seit diesem Rückfall sehr verunsichert hat, ist daß im Beipackzettel von Valproat (Orifil) und Quetiapin der Hinweis zu lesen ist, daß Patienten unter diesen Medikamenten Selbstmordgedanken entwickeln können.Sind die erneut aufgetretene Selbstmordgedanken nach der anfänglichen Besserung womöglich Nebenwirkung dieser Medikamente? Ich habe bei vorherigen akuten depressiven Tiefs (Diagnose Bordernline) schon Cipralex 10 mg allein genommen und damit ging es immer innerhalb 2-4 Wochen bergauf.Leider konnte Cipralex weitere depressive Tiefs nach belastenden Ereignissen nicht verhindern, weshalb mir diesmal im Krankenhaus zusätzlich Valproat und Quetiapin verchrieben wurde.Jetzt bin ich allerdings von diesem schlimmen Rückfalll sehr überrascht.Ich sehe meinen Psychiater (ambulant) nächste Woche, mich würde aber euere Meinung trotzdem zusätzlich interessieren.Im Voraus vielen Dank!
Hallo!
Ich nehme Seroquel pro long 300mg fast 2 Monate.
Ich hatte Stimmungsschwankungen in einem 1 wöchigen Rythmus von
„normaler Stimmung“ zu „super gut gelaunt“ und regelrechtem Absturz in die Depression. Mit diesen Stimmungsschwankungen und Depressionen hatte ich fast 26 Jahre „unbehandelt“ zu kämpfen, weil ich immer der Ansicht war es auch alleine zu schaffen. Das ganze begleitet von Schlafstörungen, die sich im letzten halben Jahr extrem verschlimmert hatten. Anfang April waren die Schlafstörungen so gravierend das es nur noch ein Schlaf-Wachchaos incl. Depessionen und nicht enden wollenden Gedankenkreisens war und ich mich nicht mehr selbst kontrollieren konnte. Ich schlief nicht mehr ein. So kam es dann dazu das ich 36h wach war und nicht mehr einschlief. Oder ich schlief aber nicht mehr wach wurde. Zum Schluss des ganzen kamen dann noch Selbstmordgedanken dazu.
Ich habe mich dann selbst in eine psychiatrische Klinik eingewiesen.
Das erste was ich nach der Aufnahme und in der ersten Woche bekam war Diazepam.
Das hat mich „runter“ gebracht. Um überhaupt einschlafen zu können.
Diazepam ist allerdings keine Dauerlösung.
Es wurde nach einer Woche wieder ausgeschlichen und mit Seroquel 50mg angefangen. Nach 4 Wochen stationärer Behandlung war ich dann bei 300 mg.
Bei jeweiliger Erhöhung der Dosis war ich oft müde. Eine Nebenwirkung, grade am Anfang der Medikation und bei Erhöhung der Dosis von Seroquel sind Albträume. Aber ich denke das steht in keiner Relation. Die Albträume stellen sich später wieder ein.
Der richtige Durchbruch quasi war erst bei 300mg Seroquel pro long zu spüren. Das Gedankenkreisen hörte auf. Die extremen Stimmungsschwankungen incl. der Depressionen, diese regelrechten Stimmungsabstürze von jetzt auf gleich sind verschwunden. Ich kann wieder einschlafen. Ich vertrage es sehr gut und hätte auch nichts dagegen es mehrere Jahre einzunehmen. Jetzt bin ich erst in der Lage andere Dinge in mir wahrzunehmen. Sachverhalte , Dinge, Verhalten an sich, Ansichten zu ändern usw. Das alles werde ich in einer Therapie aufarbeiten.
Ich bin richtig froh das ich dieses Medikament habe.
Seroquel wird nicht vom Hausarzt verschrieben!!!
Man muss sich einen Psychiater suchen.
hallo,
also ich bin jetzt schon bei einer dosis von 900-1000mg seroquell pro tag.und ich muss sagen es hilft mir wirklich gut,habe mit 100mg angefangen,aber das war zu wenig,es hat zwar im ersten moment was gebracht,dann fingen die angstzustände,depressives verhalten und unruhezustände wieder an.Also wurde die dosis von tag zu tag erhöht..essattacken hab ich nicht ,auch keine gewichtszunahme,im gegenteil habe seit dem ich das medi nehme 10 kg abgenommen.
ich bekomme nur schwirigkeiten beim essen bzw schlucken.
und ich träume immer wieder komische sachen.Es sediert mich auch,aber nicht so stark,wie ei den meisten.
denke mal das es daran liegt ,das ich seit meinen 12. lebens jahr sehr viele medis bekommen habe und auch schon mehrmals einen entzug machen musste,da es sehr starke medies waren,die folge;es entwickelt sich immer wieder eine sogenannte „Toleranz“,das dazu führt das ich immer höhre dosierungen brauche.die dann meist so hoch sind,das es einen anderen wahrscheinlich unhauen würde.
Ich habe jahrelange Erfahrung mit „atypischen Neuroleptika“, da ich selber aufgrund einer paranoiden Schizophrenie schon lange Medikamente brauche. Das ist bestimmt nicht repräsentativ, aber es gibt offensichtlich solche Fällle (ich bin einer davon) die bei atypischen NL extrapyramidale Störungen haben. Bei mir sind die EPMS nicht nur bei Risperdal, sondern auch bei Zyprexa, Abilify, Solian, Haldol und sogar Leponex aufgetreten, jedes mal waren Muskeln im Augen oder Schlundbereich betroffen. Die Störungen traten das erste mal erst nach ca. 2 Jahren Behandlung mit Zyprexa auf. Scheinbar ist Seroquel für mich so ziemlich das einzige Medikament, dass überhaupt keine EPMS auslöst und deshalb bin ich natürlich sehr dankbar, dass es Quetiapin (ich nehme ein Generikum) gibt. Zum Glück sind solche EPMS Symptome aber relativ Selten, aber falls sie zum Problem werden, ist Quetiapin eine echte Alternative.
Die antipsychotische Wirkung stimmt für mich. (Gewichtsprobleme kann ich mir vorstellen, dass sie zum Thema werden könnten, da der Appetit schon angeregt wird.) Am besten finde ich eine möglichst hohe Dosis am Abend, durch den Tag möglichst mehrere Dosen, nicht allzu hoch. Die XR Version finde ich nur nötig, wenn man es nicht im Griff hat, mehrmals am Tag was einzunehmen, zudem wäre die Abend/Nacht-Medikation für mich mit dem XR sowieso undenkbar.
Ich nehme Seroquel seit zwei Jahren off-label als Rückfallprophylaxe – das tun meines Wissens auch viele andere trockene Alkoholiker. Ich bin schon während der Entgiftung darauf eingestellt worden (150 mg) und nehme es bis heute in niedriger Dosierung (50-75 mg). Mir geht es gut damit – und die Suchtmediziner schwören darauf. Irgendetwas muss da dran sein …
Hallo @ all,
Ich nehme quetiapin seit ca 4 Wochen zum schlafen! Ich habe davor ca 15 verschiedene Antidepressiva probiert und keines hat geholfen! Mehr Nebenwirkungen als Wirkung! Mit Quetiapin 2h vor dem schlafen gehen 50-75mg kann ich sehr gut schlafen! So einen Schlaf bekam ich nicht mal mit dem hochgelobten „zopiclon“, welches ich nach Rücksprache mit der Krankenkasse als dauertherapie für ca 8 Monate nahm. Dann langsam ausgeschlichen und keine entzugssymptome gehabt! Seit ich quetiapin nehme, kann ich so gut schlafen wie schon lange nicht mehr!!!! Ich frage mich, warum nicht 3 Psychiater und 2 Neurologen (Epileptiker) da nicht eher drauf gekommen sind! Da die Epilepsie so ziemlich alle AD ausschließt, weil diese die krampfschwelle senken, nehm ich nun quetiapin und bin wirklich begeistert und kann’s zuk schlafen nur jeden empfehlen! Jeder reagiert anders, stimmt wohl, aber ein Versuch ist es Wert!
Ich habe epileptische Auren und Absencen und habe trotzdem 3 Jahre lang 25 mg Amitriptylin jeden Abend zum Schlafen genommen. Es schadet mir nicht.
Im Gegenteil, dadurch dass mir Amitriptylin beim Schlafen hilft, sind epileptische Ereignisse dadurch seltener.
Bei mir ist Amitriptylin das einzige Medikament, das mir zu erholsamen Schlaf verhilft. Es gibt noch ein paar Schlafmittel, die schon bewirken, dass ich SCHLAFE. Aber der Schlaf ist nicht erholsam. Amitriptylin war das einzige, was bewirkt hat dass der Schlaf erholsam war.
Anmerkung: 25 mg Amitriptylin ist eine ziemlich niedrige Dosis.
Mir ist bekannt, dass das Seroquel als Notfallmedi gegen Saufdruck oder allg. Suchtdruck/Craving sehr gut wirkt; dass es als Dauermedikaion auch funktioniert hätte ich nicht gedacht. Das „Wundermittel“ Baclofen gegen Craving hat sich wohl mittlerweile als Ofenschuß erwiesen. Sehr gut soll nach wie vor Lyrica wirken; allerdings nur kurzfristig, dann entwickelt sich eine Suchtverlagerung.
Eines der wenigen Medikamente, das Suchtdruck unterdrückt, das stimmt. Um die 1oo mg ist meines Erachtens die richtige Dosis. Man kann es auch bei Bedarf einsetzen, nicht nur als Dauermedikation.
Bei mir löst es auch Taubheitsgefühle aus. Ich schätze, dass kommt von dem erhöhten Muskeltonus, der auf die Nerven drückt. In Verbindung mit Zähne-Knirschen passiert das oft.
Ansonsten liege ich etwa 4 Stunden im Koma, wenn ich morgens zusätzlich zu den 175 mg die 50 mg Retard nehme. Und am Mittag ebenfalls. Meine Kinder (3+5) stehen selbst auf morgens (wenn der Papa nicht da ist), versorgen sich selbst. Sonst wirkt es gut gegen die Depri und Manier. Ist diese Sedierung noch vertretbar?
Ich muss wirklich nach einer anderen Lösung fragen.
hallo,
ob diese sedierung vertretbar ist, oder nicht kommt darauf an, ob du ohne diese hohe dosierung von seroquel noch schlechter zurecht bist, oder nicht. wenn du zuvor beispielsweise den ganzen tag im bett verbracht hast, antriebslos (und du bist dabei ja auch noch mutter kleiner kinder, das darf man nicht ausser acht lassen!!!), dann wäre es ja schon eine linderung, wenn du „nur“ 4 stunden nicht ansprechbar bist.
ich muss dir allerdings sagen, dass es für mich einen äusserst bitteren beigeschmack hat, wenn ich daran denke, was deine kinder durchmachen müssen, wegen deiner erkrankung.
sie merken sehr genau, dass ihre mutter „nicht normal“ ist, nicht selten entwickeln kinder aus einem solchen umfeld später selber psychische störungen…
leider konnte ich deinem beitrag nicht entnehmen, wie lange du nun schon in dieser dosierung eingestellt bist. wenn es noch nicht so lange her ist (so 2-3 wochen), dann würde ich warten, oft verringert sich dann die müdigkeit deutlich.
wenn es aber schon recht lange so ist, so würde ich dringlichst mit deinem neurologen sprechen – eine wirkung wie die, die du an dir beschrieben hast ist so generell nicht gewünscht (ausser bei akuten psychotischen episoden, o. ä.).
ich an deiner stelle würde damit beginnen, in absprache mit deinem arzt (!) die dosis so lange zu verringern, bis du einen tragbaren „mittelwert“ zwischen sedierung und lebensqualität gefunden hast.
lg, ewert
hallo,
wegen wahnhafter episoden und massiven schlafstörungen (heftigste albträume und „bilder“) im rahmen meiner PTBS bin ich seit 2005 auf seroquel eingestellt, ich nehme es in einer hohen dosierung – 750 mg am abend als tägliche einmal dosis. seit einiger zeit bin ich eingestellt auf 550mg seroquel retard am morgen und 300 mg retard am abend.
ich fühle mich seitdem weitaus besser, ich bin insgesamt ruhiger und geordneter, dabei jedoch nicht so sediert, dass ich müde bin. die intrusionen, die „bilder“, die sich mir immer aufzwingen, wenn ich durch eine sache, ein geräusch oder einen geruch getriggert werde, sind viel seltener geworden. und wenn sie auftreten ist da nicht mehr das blanke entsetzen, sondern es ist „nur noch“ schrecklich, ich bin aber nun in der lage zu reflektieren, wenn dies geschieht und das schafft etwas distanz zu den erlebnissen und ich „verankere“ mich dann in der heutigen zeit.
im gegensatz zu früher sind die sich aufzwängenden bilder sehr selten geworden – früher ca alle 1-3 stunden, heute nur noch 3 mal pro woche!
ich habe schätzungsweise 15 antidepressiva, 10 neuroleptika, und diverse benzodiazepine ausprobiert – nichts half. ich möchte noch bemerken, dass ich jedem dieser medikamente zeit gegeben habe, damit sie wirken können. ich habe fast jedes mindestens 2 – 4 wochen getestet, es sei denn, ich vertrug eines ganz und gar nicht.
seroquel gibt mir nun die lebensqualität, die ich mir so sehr wünschte.
der einzig nachteilige effekt ist die apetitsteigernde wirkung, aber dem kann man gut durch selbstdisziplin und einer geregelten, gesunden ernährung begegnen.
übrigens merkt man mir eine sedierung kaum an, obwohl ich im hochdosisbereich eingestellt bin.
endlich habe ich keine angst mehr, schlafen zu gehen – heute träume ich wie jeder andere auch, mal gut, mal schlecht, aber ich wache nicht mehr wimmernd oder schreiend auf.
Seroquel und Seroquel Prolong wirken bei mir schon in geringer Dosis gut gegen körperliche Halluzinationen (verbrennen u. ä.) in höherer Dosis auch gegen die „verzerrten Träume“ während der Positivsymptomatik. Ich nehme derzeit 800 mg „Seroquel Prolong“ (nur eben von einem anderen Hersteller) und merke absolut keine übertriebene Müdigkeit. Allerdings wirkte es praktisch gar nicht gegen das „verzerrte Bewußtsein“, was ich während der Aktivzeit der Psychose hatte. Andere Medikamente vertrug ich nicht (Solian = EPS, Zeldox = Sitzunruhe und Teil-EPS, Abilify = ununterbrochene Kopfschmerzen, und dann noch ein Medi mit EPS, weiß aber nicht mehr was das war (vielleicht Risperdal). Ich war schon vorher dick, jetzt bin ich noch dicker geworden. Hab zwar nicht viel Appetit, aber ich beweg mich kaum, das liegt nicht am Seroquel, sondern an der Negativ-Symptomatik meiner Psychose(n).
habe die Wirkung von Seroquel bei mir schon mal woanders beschrieben, kopiere es hier rein.
Ich werde nie wieder Neuroleptika irgendeiner Art anrühren, auch im Fall einer schweren Psychose nicht. Denn meiner Meinung nach sind die scheußlichen psychischen Nebenwirkungen (keine Einfälle mehr haben, Freudlosigkeit, Verlangsamung, Verlust von Eigenintiative, Verlust der Individualität) Grundlage der antipsychotischen und antimanischen Wirkung. Wer keine Einfälle mehr hat, spinnt keine Wahnideen zusammen, aber zu guten Ideen und Problemlösungsdenken irgendeiner Art ist er auch nicht mehr fähig. Der Anblick meiner Zombie-Mitpatienten, die härteres Zeug als mein Seroquel genommen haben, werde ich nie vergessen. Da haben die kaputtesten Heroin-Konsumenten am Frankfurter Bahnhof noch mehr Persönlichkeit und Lebendigkeit als die Neuroleptika-Konsumenten in der Frankfurter Psychiatrien.
Antipsychotika (erst Seroquel, später Abilify) waren die scheußlichste Drogenerfahrung meines Lebens.
Scheußlich… Unter Seroquel hatte ich KEINE Einfälle mehr. Ich habe mich gefühlt, wie wenn mein Gehirn und mein Geist in Ketten liegt, ich habe mich gehemmt gefühlt und das Denken war verlangsamt, es war schrecklich. Die Bezeichnung „chemische Zwangsjacke“ trifft es sehr gut.
Und Abilify hat mir eine fürchterliche Freudlosigkeit verursacht (wird auch Anhedonie genannt). Egal was ich gemacht habe, ich hatte absolut KEINE Freude daran. In meinen schwerst depressiven Zeiten war es nicht so schlimm. Ich habe mir geschworen, nie wieder NL anzurühren. Ich finde es erschreckend, wie ein Medikament einem so sehr Kreativität und Individualität, Lebendigkeit und Initiative wegnehmen kann und das ohne müde zu machen. Ich war nämlich nicht müde davon. aber ansonsten waren die „Antipsychotika“ lähmend in jeder Hinsicht
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Seroquel zur Behandlung von Konzentrationsproblemen
Weil es gegen Konzentrationsprobleme helfen kann, habe ich 7 Wochen 600 mg Seroquel Prolong genommen. Ich hatte KEINE Einfälle mehr und unter diesem Zustand habe ich sehr gelitten. Die Müdigkeit ist nach 10 Tagen weggegangen, der Mangel an Einfällen nicht. Das Absetzen war eine Befreiung.
Klaus Windgassen im Deutschen Ärzteblatt, Heft 48/2004: „Unter klassischen Neuroleptika können sich sogar im Gegenteil psychische Veränderungen einstellen, die hiervon [von der Negativsymptomatik] oft kaum zu unterscheiden sind und deshalb auch als sekundäre Negativsymptomatik bezeichnet werden. Die Patienten können unter einer durch Neuroleptika induzierten affektiven Verarmung leiden, häufiger noch stellt sich eine VERLANGSAMUNG KOGNITIVER PROZESSE oder ein VERLUST VON SPONTANITÄT UND EINFALLSREICHTUM ein. Diese Begleiteffekte neuroleptischer Therapie sind zwar (ebenso wie in der Regel die körperlichen Nebenwirkungen) vollständig reversibel, können aber den Patienten erheblich belasten. “
Ganzer Artikel unter http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/art … p?id=44493
Ich weiß nicht, ob Seroquel zu den klassischen Neuroleptika gehört. Auf jeden Fall beschreibt das GROSSGESCHRIEBENE genau, wie Seroquel bei mir gewirkt hat.
Ob mir Seroquel bei der Konzentration geholfen hat, kann ich nicht sagen. Ich habe nach dem Absetzen keine Konzentrationsprobleme bekommen, bis heute (4 Jahre später) nicht.
Ich habe herausgefunden, was die Ursache für meine Konzentrationsprobleme war. Nämlich dass zu viele Sorgen mitgelaufen sind.
Sorgen bewusst machen —> Sorgen bewusst zur Seite schieben, weil ich diese Tätigkeit jetzt machen will —> ich kann mich einwandfrei konzentrieren.
Das Seroquel war einfach scheußlich, ich hatte KEINE Einfälle mehr. Wie viele Einfälle man ständig hat, das fällt einem erst auf, wenn das weg ist. Ganz abgesehen davon, dass ich in der Diplomarbeit in einem Arbeitskreis mitarbeiten will, der neue Geräte für die Analytik in der Chemie entwickelt, da muß ich doch eigene Ideen einbringen. Zu dem Zeitpunkt habe ich auch immer wieder mal an einem Chorsatz für zwei Gospel-Lieder geschrieben, für meinen Kirchenchor. Das ging unter Seroquel nicht mehr, ich hatte keine Melodien mehr im Kopf. Ein scheußlicher Zustand, sowas. Nie mehr Seroquel
Ich konnte unter dem Einfluss von Seroquel auch nicht mehr lachen. Die Runde hat gelacht und ich wusste genau, normalerweise würde ich mitlachen, aber es ging nicht. Es geht bei mir nicht unter dem Einfluss von Seroquel.
Ich habe wegen Seroquel unter Freudlosigkeit gelitten. Musik hat mir nichts mehr gegeben, Sex hat mir nichts mehr gegeben. Es war unter dem Einfluss von Seroquel allgemein schwierig oder unmöglich, positive Gefühle zu entwickeln. Schwieriger als in depressiven Phasen, die ich von Natur aus habe, da geht das immer noch besser und häufiger als unter dem Einfluss von Seroquel. Ich leide auch in depressiven Phasen unter Freudlosigkeit, aber nicht lückenlos. Es gibt immer wieder Lichtblicke, wo ich mich einwandfrei freuen kann. Die Freudlosigkeit, die mir Seroquel verursacht, ist lückenlos und deswegen schlimmer. Unter dem Zustand, den Seroquel mir verursacht, leide ich mehr als unter den depressiven Phasen.
Wegen der Freudlosigkeit habe ich noch 30 mg Citalopram dazu verschrieben bekommen. Aber das hat nichts genützt. Erst Seroquel absetzen hat genützt.
Du hast den Fehler gemacht, die reatrdierte Version zu verwenden, die in ihrer Wirkung konstant bleibt. Die normale Version lässt irgendwann nach.
Warum sollte ich ein Medikament nehmen mit dem Ziel dass die Wirkung irgendwann nachlässt? Finde ich nicht zielführend. Wenn ich will, dass ein Medikament in seiner Wirkung nachlässt, kann ich es reduzieren oder absetzen, und das habe ich gemacht, wie oben im Kommentar zu ersehen.
Z.B. weil Du die Wirkung eines bestimmten Medikamentes nur nachts oder nur morgens und nicht rund um die Uhr haben möchtest.
Klar, bei Schlafmitteln zum Beispiel wäre das sinnvoll, da will man die Wirkung nur nachts haben und tagsüber nicht.
Aber so wie ich Seroquel kennen gelernt habe, siehe meine lange Beschreibung oben, will ich die Wirkung überhaupt nicht.
Bzw. als Schlafmittel unretardiert abends, so dass man tagsüber nichts davon merkt, das wäre OK. Ich habe auch eine Zeitlang Seroquel unretardiert dafür verwendet, bin dann aber zum Amitriptylin zurück gekehrt, weil ich mich morgens oft etwas depressiv (vor allen Dingen Freudlosigkeit) fühle wenn ich am Abend Seroquel benutzt habe, aber bei Amitriptylin am Vorabend habe ich das Problem am nächsten Morgen nicht.
Wie oben aus der Beschreibung zu ersehen, wollte ich mit Seroquel Konzentrationsprobleme damit bekämpfen. Aber ich musste feststellen, dass es mir bei der Konzentration hilft, indem es so wirkt, dass ich keine Einfälle mehr habe. Davon habe ich auch nichts. Da habe ich dann nur das eine kognitive Problem gegen ein anderes getauscht, hinderlich ist beides. Und Seroquel drückt mir die Stimmung, es verursacht mir Freudlosigkeit und Anorgasmie.
Hi, kannst du mir sagen wie du es geschafft hast das quentiapin abzusetzen und hattest du Entzugserscheinungen?
Seroquel wirkt bei mir nicht antidepressiv. Ich fühle mich innerlich tot (bin auf 150 mg Retard, runter von 800 (da war ich ein Zombie). Ich habe zu nichts mehr Lust. Alles ist sinnlos. Ich muss aber langsam ausschleichen.
NL können Depressionen verschlimmern. Die Psychiater wollen das nicht glauben, weil gerade die Modedroge Seroquel von der Pharmaindustrie aggressiv beworben wird. Obwohl es z.B. Studien gibt, dass das Zeug sowieso nur bei ca. 50% der Anwender hilft. Und viele Psychiater, meiner z.B., sind so blöd, dass sie glauben, auf wissenschaftlichen Symposien sagt ihnen eine Koryphäe die Wahrheit. Statt dessen (einer muss das Symposium ja finanzieren) muss die Koryphäe der Industrie nach dem Mund reden. DAS ist die Wahrheit. Psychiater sind Leute, die andere, schwierigere Bereiche der Medizin nie geschafft hätten. Aber in diesem Schwallgebiet geht’s dann grade noch. Und sie glauben einfach ALLES, was ihnen die Pharmaindustrie sagt. Selber denken? Fehlanzeige.
Dieser Zustand, sich innerlich tot fühlen, Lustlosigkeit, Sinnlosigkeit, hohle Leere,
ist eine ziemlich allgemeine psychische Nebenwirkung von NL, die bei ALLEN Neuroleptika auftreten kann. Auch wenn gerne so getan wird, als wäre das bei den Atypika nicht der Fall.
In der englischen Literatur wird diese Neuroleptika-Wirkung „neuroleptic dysphoria“ genannt, der deutsche Begriff dafür ist glaube ich NIDS, neuroleptika-induziertes Defizit-Syndrom,
Hier ist ein guter Artikel darüber: http://schizophreniaresearch.files.wordpress.com/2011/01/awadneurolepticdysphoria2005.pdf
aus dem paper „Although the phenomenon of neuroleptic dysphoria has been described more frequently with potent dopamine D2 first-generation antipsychotics, it is stil relevant with second-generation antipsychotics, albeit with less frequency (53, 54)“
(auf Seite 10)
Bei typischen NL geben die Autoren die Häufigkeit von „neuroleptic dysphoria“ bei typischen NL mit 10-60% an.
Was auch gut ist an dem paper, die Autoren beschreiben neurobiologische Forschungen, die einen Hinweis darauf geben, warum „neuroleptic dysphoria“ nicht bei jedem NL-Konsumenten auftritt, warum die einen Leute da empfindlicher sind als andere.
Aber wenn man zu der Gruppe gehört, die in der Hinsicht sehr empfindlich ist, (ich gehöre dazu), dann sind NL echt nicht zu ertragen, auch Atypische nicht. Die lückenlose Freudlosigkeit, die Schwunglosigkeit und die Langeweile an sich selbst unter NL…. und diesen quälenden Zustand kann ich noch nicht mal verpennen, weil auch atypische NL mich nicht müde machen.
Hier ist noch ein Beitrag zum Thema:
Klicke, um auf jones2012.pdf zuzugreifen
aus dem Artikel:
“
Although the negative impacts of perceived dysphoric side
effects on medication adherence are relatively well documented
(e.g., Naber, Karow, & Lambert, 2005; Perkins, 2002), their
influence on the therapeutic alliance as well as the potentially
moderating role of clinician responses and attitudes have not
been empirically investigated. In a suggestive qualitative inves-
tigation of psychopharmacology consultations in the UK, Seale,
Chaplin, Lelliott, and Quirk (2007) identified a pronounced
disconnect between patients’ and clinicians’ interpretation and
estimation of the relevance and importance of experiences of
“sedation” and “mental clouding.” Thus the researchers noted
that prescribing psychiatrists often downplayed, positively
re-framed, or reattributed complaints of excessive sleepiness
or lack of drive to other factors. Although unremarked, the
transcripts presented demonstrate not even a single instance in
which the clinicians in question actually affirmed the
medical
legitimacy of their patients’ experiences, nor made any attempt
to better understand their full reach and functional impact.
Bringing two and two together, participants in a series of con-
sumer focus groups I recently facilitated frequently remarked
on their negative perceptions of prescribers’ seeming unwill-
ingness to validate their experiences of psychotropic dysphoria,
leading, at least in some cases, to dishonesty, nonadherence,
and even total disengagement. Although the side effects
themselves are clearly a problem, that is, negative prescriber
attitudes attitudes may be the straw that breaks the camel’s
back.
“
Ja, das ist auch mein Eindruck. Gegenüber den meisten Psychiatern reden die Patienten gegen eine Wand, wenn sie sich über die psychischen Nebenwirkungen von Antipsychotika beklagen.
Warum das so ist, weiß ich nicht.
Es gibt aber auch Psychiater, die das Problem sehr ernst nehmen. Weiß ich auch von vielen.
Ich stehe über eine Selbsthilfegruppe in Kontakt mit vielen anderen Patienten
Bereits der Berliner Psychiatrieprofessor Helmchen hat in den 70er Jahren auf die suizidalitätsfördernde Wirkung von pharmakogener Anhedonie und Dysphorie hingewiesen.
Der obere Link auf das zitierte englischsprachige paper funktioniert nicht mehr. Der hier funktioniert: http://www.researchgate.net/publication/228113335_Antipsychotic_medications_psychological_side_effects_and_treatment_engagement
@Anna Exakt, und alle die sich dagegen aussprechen. Sind nur indoktriniert „weißer Kittel Effekt“ oder Lobbyisten. Natürlich haben die auch ihre Lobbyisten, die überall kommentieren und alles gut reden.
Es gibt mehr als genug kritische Studien und Fälle von Folgeschäden. Bspw. dass man mitten im Schlaf aufwacht und hellwach ist.
Ich denke dass sind Orexin- Peaks die durch das Seroquel ausgelöst werden. Ich hab englische Berichte gefunden, die das belegen. Und dass kommt eindeutig vom Seroquel.
Um das perfekte Chaos herzustellen, mischen sich Scientologen etc. darunter und redet alles schlecht. Sodass man keine Kritik mehr äußern kann und sofort als Aluhut- Träger dargestellt wird.
Durch Studien belegt:
– Verkleinerung der Plastizität durch Neuroleptika (Gehirn schrumpft)
– Irreversible Blockierung der Dopamin- Rezeptoren
Und an der erhöhten Suizidalität durch Antidepressiva und das erhöhte Risiko amok zu laufen. Daran wird wohl auch kaum jmd. bezweifeln und ich vermute, dass ist aufgrund von den Tryptophan- Metaboliten und die Auswirkung von Antidepressiva darauf. Vielleicht aufgrund der Magnesiumkonzentration im ZNS.
Ich nehme Seroquel Prolong schon lange und in verschiedenen Kombinationen ein.
Nach einem schweren Autounfall hat mir mein Psychiater geraten, von 50 auf 150 mg zu erhöhen. In den ersten Tagen wieder Mundtrockenheit, aber ansonsten vertrage ich es sehr gut und, was das wichtigste ist, es hilft 🙂
Seroquel wirkt bei mir in niedrigen Dosen (25 – 100 mg) tatsächlich stimmungsstabilisierend und antidepressiv. . Daher ist Seroquel vielleicht nicht bei schizophrenen, aber bei affektdominanten schizoaffektiven Störungsbildern ein wirklich gutes Medikament.
bei mir wirken auch niedrige Dosierungen nicht antidepressiv.
Stimmungsstabilisierend schon – es stabilisiert die Stimmung zuverlässig unter Null und ich komme aus dem Loch nicht raus.
Aber ist natürlich bei jedem anders.
Unverschämt finde ich allerdings, wenn sich Ärzte dann hinstellen und behaupten, das kann nicht sein, Studien belegen dass…..
es gibt eben ungewöhnliche und paradoxe Reaktionen auf Psychopharmaka.
ja, gibt es durchaus. ich kann beispielsweise kein Risperdal nehmen, bekomme sofort Angstzustände und Panikattacken. Nur – bis die Ärzte den Zusammenhang erkannt haben! Sie wollten ständig die Dosis erhöhen und mir ging es immer schlechter.. Ich war erst geheilt, als ich es selbstständig abgesetzt habe. Wenn man die Beipackzettel der Neuroleptika liest, werden auch paradoxe Wirkungen wie Suizidalität und Angst durchaus aufgelistet. Aber viele Psychiater glauben es trotzdem nicht – seltsam, oder?
@ Ovid.
was sind affektdominanten schizoaffektiven Störungsbildern?
Ich nehme seit 3 J. Seroquel gleichbleibend in der Dosis von 50 mg,( ca.1 Std. vor dem Zubettgehen)
Diese habe ich wegen der Depression und Schlafstörungen bek. Ich vetrage sie gut und kann seit dem wieder viel besser ein-und durchschlafen. Man sagte mir der Nebeneffekt ist die schlaffördernde Wirkung. Auch wenn ich keine Schizoprenie habe, würde man es gerne wegen diesen Umstandes gerne einsetzen, so sagt man mir. Wie passt das zusammen? ( gewichszunahme übrigens keine, für leser, die es viell.interessieren sollte) ( zusätzl.nehme ich elontril 150 mg, damit ich in die Gänge komme, die kontröverse meinungen über elontril ist mir bekannt, mir hilft es insofern, dass ich damit gut über den tag komme und belastbarer, konzentrierter bin,)
affektdominant heißt, dass der Anteil “ Depression/ Manie “ den Anteil “ Schizophrenie “ bei schizoaffektiver Störung überwiegt. Und da das Sero ja vor allendingen antidepressiv wirkt, wirkt es da eben sehr gut.
Komisch unter meinem alten Nick kann ich mich überhaupt nicht mehr einloggen.
Als ich heftige NW hatte, bei 300mg, sagten die Ärzte das Seroquel keinerlei NW machen würde und schon gar nicht in so geringer Dosis. Seltsamerweise ging es etlichen Mitpatienten ähnlich, die Reaktionen waren immer gleich, das ist die Grunderkrankung, sie bilden sich das ein, sie sagen uns nicht die Wahrheit………
Anscheinend ist es bei neuen Medikamenten so, das nur berücksichtigt wird was man darüber gelesen hat, der Rest wird ignoriert. Nur langsam schenkt man Wirkungen die nicht publiziert wurden Gehör, als würde sich da niemand so richtig trauen und lieber die Patienten vor den Kopf stoßen, als die Pharmaindustrie.
Ich frage mich weshalb es immer heißt das man seinen Arzt informieren soll, wenn NW auftreten die nicht aufgeführt sind, es will ja doch keiner hören.
Was mich wundert ist, das auch einige meiner NW auf dem Beipackzettel standen, den ich aber erst im Nachhinein gelesen habe und trotzdem wurde mir nicht geglaubt. Stattdessen haben sie auf die geringe Dosierung verwiesen.
Nähere Informationen über das Medikament gab es auch nur mit Sondererlaubnis, aber die Ärzte hielten ihre Patienten generell nicht für Fähig genug, um ihnen diese zu erteilen. Es leben das Internet.:-)
Ich habe den Eindruck das gerade Klinikärzte Studienergebnisse 1:1 übernehmen und kein Stück davon abweichen können, als wäre es Gottes Wort.
Die Niedergelassenen scheinen mir da etwas offener und schon eher bereit auch einzuräumen, das eine Studie eben nicht alles berücksichtigen kann und nicht jeder gleich auf ein Medikament anspricht.
Ich finde es teilweise ziemlich heftig wie manch Klinik in Sachen Medikamente reagiert, es ist doch schon schlimm genug wenn man drauf angewiesen ist und das Zeug schlucken muss, wenn einem dann noch zu verstehen gegeben wird das man zu unfähig ist um beurteilen zu können, ob das Medi gut tut oder nicht……
Ich denke viele Kliniken wünschen sich den Willenlosen Patienten, dem sie alles verschreiben können und der alle Unannehmlichkeiten sich selber und der Erkrankung zurechnet, aber bloß nicht dem Medikament.
Glücklicherweise gibt es aber auch andere Kliniken, wo die Belegschaft nicht so ausgewählt und vor geimpft wird, das der Patient generell als Arbeitsstück ohne Hirn gesehen wird, sondern als Mensch der durchaus auch was sinnvolles beizutragen hat.
Es wird langsam umgedacht, umso mehr hat es mich erstaunt das ich in einer recht neuen Klinik war, diese aber vom Regiment her geführt wurde wie in den siebzigern. Da war ich schon in älteren, die zwar marode waren aber Top Ärzte hatten. Ich hoffe mal es ist kein Trend, das sich neue Kliniken solche psychiatrischen Strukturen schaffen die vor Zeiten modern waren.
@Ovid: Angst aufgrund von Dopaminblockern ist nichts ungewöhnliches. Und Risperidon ist ein potenter Dopaminblocker.
Gibts leider nicht online, aber ich habe ein kopiertes Paper von 1977 bei mir rumliegen, wo zwei israelische Psychiater an sich Haldol probiert haben.
Sie waren daraufhin so antriebsgehemmt, dass sie von sich aus nichts getan haben. Gleichzeitig schreiben sie, sie haben beide unter schwerer Angst gelitten.
@Tired: In der Psychiatrie wird Unterwerfung und totale Anpassung gefordert. Es ist ein intellektuelles Armutszeugnis, Unangepasstheit und Krankheit gleichzusetzen, aber die stationäre Psychiatrie macht es.
Ich war zweimal in einer Klinik, beides Mal ist es mit mir abwärts gegangen. Was nicht an ungeeigneten Medikamenten lag, sondern daran dass mir Psychiatrieaufenthalt nicht gut tut. Aber das hält ja Psychiatriepersonal erst recht für ausgeschlossen.
Psychiatrieaufenthalt als psychische Belastung??? Absurd. Das wird sofort verworfen.
Nachtrag: Hier ist der erwähnte Artikel. Beide gesunde Versuchspersonen haben nach eigenem Bekunden unter der Wirkung von Haldol unter Angst gelitten.
Das ist leider der Normalfall. Nach dem zweiten Aufenthalt brauchte ich Jahre, um auch nur wieder auf das Niveau vor der Einweisung zu kommen.
Ja, es ist manchmal schon sehr merkwürdig was da so passiert.
Als ich in die Klinik kam sprach als erstes eine evangelische Seelsorgerin mit mir, nach zwei Minuten sagte sie das ich ihrer Meinung nach keine Depressionen hätte, sondern nur meinen Hintern nicht hoch bekäme. Ich solle doch einmal im Jahr eine Kur machen, damit wäre mir mehr geholfen.
Das Erstaunliche war, das sämtliche Ärzte diese Einschätzung übernommen haben, es stand (in etwas anderer Form) sogar im Entlassungsbrief und das obwohl mein Psychiater, der mich jahrelang kennt, auf die Einweisung geschrieben hat das die Depression äußerlich gut verborgen wird und somit nicht leicht erkennbar ist.
So wurde die Diagnose meines langjährigen und erfahrenen Psychiaters, innerhalb von zwei Minuten von einer Seelsorgerin, ohne psychiatrische Ausbildung, über den Haufen geworfen.
Im Einzelgespräch mit der Psychiaterin wurde dann darauf gepocht das wir uns vor allem über meiner Träume unterhalten, als ich da leichte Einwände hatte, auch weil es mir an Träumen fehlte und für mich anderes im Moment wichtiger war, war die Ärztin schon fast persönlich betroffen.
Nach ein paar oberflächlichen Worten zu meiner Lebenseinstellung sagte sie mir dann, das diese in ihrem Glauben eine Beleidigung an Gott wäre und als Unverschämtheit angesehen würde. Das war dann der Punkt an dem ich gegangen bin und es war offensichtlich das sich die meisten Ärzte sehr darüber gefreut haben.
Aber wie will man psychisch Kranken helfen, wenn man nicht mit Wiederworten und deren unterschiedlichen Persönlichkeiten zurechtkommt, sogar persönlich beleidigt ist?
Da hilft wohl nur eine sedierende Medikation, oder das raus komplimentieren.:-)
Übrigens scheint Seroquel der Renner zu sein, das bekam auf meiner Station fast jeder und ich finde es schon etwas bedenklich wenn ein Medikament einen solch heilsbringenden Status hat und nicht infrage gestellt werden darf.
Aber es sediert halt auch, was vielleicht von Außen betrachtet den Anschein erweckt das es besser ginge, wie es innen drin aussieht sieht ja keiner und damit ist es nicht relevant, sogar uneinsichtig, wenn man es erwähnt, jener der von Außen schaut denkt halt das er den besseren Blick hat.
Warum eigentlich? Weil die Erkrankten zu doof sind, um beurteilen zu können ob es ihnen gut oder schlecht geht, das muss ihnen erst ein Arzt sagen?
ich war aber auch in einer anderen Klinik, zwar alt und das Pflegepersonal hat jene die sich nicht wehren konnten gemobbt, aber die Ärzte waren wirklich Top.
Ein Arzt von der Station, war danach noch lange mein behandelnder Arzt in der Ambulanz. Die Behandlung war transparent, Fragen wurden immer sehr ausführlich beantwortet und wenn man den Arzt sprechen wollte dann konnte man das auch.
Die haben sich immer die Zeit genommen nochmal zu reden, auch wenn es schon auf Feierabend zu ging. Hat man gesagt ich muss den Arzt sprechen, dann konnte man sich drauf verlassen das er auch irgendwann auftauchte, sobald er die Zeit dazu fand.
In der anderen Klinik konnte man so gut wie nie den Arzt sprechen, es hat nicht interessiert und man bekam auch keine Infos, man wurde direkt nach vorbringen des Anliegens einfach wieder vergessen. Einzelgespräche mit der Ärztin, hatte ich in vier Wochen eines, ansonsten gab es nur die Visite, einmal die Woche.
Da saßen acht Figuren am Tisch, sogar Sozialarbeiter waren da, die geht das doch gar nichts an, was ich mit den Ärzten zu reden habe,
Die Stimmung war wie bei einem Tribunal, acht Leute die um den Tisch saßen und die einhellig den Kopf schüttelten wenn du Fragen oder Beschwerden hattest.
Patienten die auf dem Gang warteten bis sie dran waren und vor Aufregung Panikattacken bekamen.
Die meisten Patienten, besonders die Drogenabhängigen, wurden ohnehin entlassen bevor sie richtig stabil waren. Wahrscheinlich ein erzieherischer Hintergrund, wenn du nicht parierst dann sagen wir halt du bist gesund und du wirst draußen scheitern, beim nächsten Mal wirst du dir dann besser überlegen ob du Wiederworte gibst.
Eigentlich bin ich ja eher pro Psychiatrie eingestellt und habe eben auch gute Erfahrungen gemacht, aber diese Klinik ist echt der Hammer und soooooooooo entmündigend. Die Einzigen denen es dort gut geht, sind jene bei denen die Medis schnell anschlagen und es keinen Grund zur Klage gibt, die werden auch von den Ärzten gut behandelt.
Und dann wundert man sich warum es so viele Berührungsängste mit der Psychiatrie gibt und die Leute lieber leiden, anstatt sich dort Hilfe zu suchen.
Es muss wirklich noch einiges passieren, solange selbst die Ärzte denken das psychisch Kranke nicht für voll zu nehmen sind und zu ihrem Glück genötigt werden müssen, solange werden psychisch Kranke immer Außenseiter sein, die in den Augen anderer jeden Moment austicken können.
Jetzt habe ich aber ganz schön Dampf abgelassen.:-)
ja, ich habe so ähnliche Erfahrungen mit der stationären Psychiatrie gemacht. Das wird sich auch nicht ändern, meiner Einschätzung nach.
Hier ist ein soziologisch-theoretischer Artikel über die Psychiatrie als totale Institution
in der Wochenzeitung DIE ZEIT von 1973. http://www.zeit.de/1973/10/eine-totale-gegenwelt/komplettansicht
Weil der Artikel 40 Jahre alt ist, stimmen viele Details nicht mehr, aber die Grundaussage ist unverändert aktuell geblieben.
Ist doch gut, wenn man bei Ungehorsam aus der Psychiatrie raus fliegt, schlimmer wäre es, wenn man auf die Geschlossene verlegt würde….
Ich bin die Vorsorgebevollmächtigte von einer Freundin und habe in der dortigen Psychiatrie Hausverbot, weil ich Meinungsverschiedenheiten mit dem Chefarzt hatte, ich habe ihn in Anwesenheit seiner Assistenzärzte für sein Verhalten meiner Freundin gegenüber während ihrem letzten Aufenthalt kritisiert und zweimal nach dem Grund dafür gefragt. Er hat mir keine Antwort gegeben.
Wie ich dann noch kritisiert habe, dass die geschlossene Station keinen Garten hat, hat es ihm gereicht und er hat mich rausgeschmissen.
Juhu, Hausverbot in der Psychiatrie, sehr gut, das wollte ich immer schon 🙂
Ich persönlich bin nur pro Psychiatrie, was ambulante Ärzte betrifft, und andere ambulante Angebote wie Psychotherapeut, etc.
Guck mal da meine beiden Kommentare an, wie verschieden einen Ärzte behandeln können…. https://psychiatrietogo.wordpress.com/2014/06/30/neues-inhalatives-neuroleptikum-zur-therapie-von-erregungszustanden-adasuve/#comment-4500
(Die Kommentare haben mit dem Artikel über Loxapin wenig zu tun)
Aber was die stationäre Psychiatrie betrifft, da bin ich der Meinung, da gehören die Zahl der Betten auf ein Fünftel reduziert und das Personal auf die Hälfte. Dann nimmt die Psychiatrie nur noch schwere Fälle auf und für die ist dann genug Personal da.
Die freiwerdende Arbeitskraft kann für eine höhere Dichte an niedergelassenen Psychiatern,
und für eine bessere Pflege und Betreuung von alten, pflegebedürftigen und dementen Menschen aufgewendet werden bzw. von geistig Behinderten. (Unter anderem auch mit dem Ziel, dass diese häufiger ins Freie kommen und weniger unter Neuroleptika zu leiden haben.)
Für den sozialpsychiatrischen Dienst habe ich auch wenig Sympathien. Ich finde es gut, dass er auch dazu da ist, darauf zu gucken ob jemand langsam dement wird und Hilfe braucht und die Hilfe dann auch leistet oder organisiert.
Die „soziale Psychiatrie“ oder „Gemeindepsychiatrie“ stellt sich ja gerne als Gegenteil zur stationären Psychiatrie hin, aber das stimmt nicht. Der Sozialpsychiatrische Dienst ist der verlängerte Arm der stationären Psychiatrie in die Gesellschaft hinein. Und tritt auch gerne eine Zwangseinweisung dorthin los.
Er kümmert sich um Leute, die mit dem sozialpsychiatrischen Dienst null zu tun haben wollen und ihn und die stationäre Psychiatrie zum Teufel wünschen. Am schlimmsten sind die Pillenkommandos, verbunden mit der impliziten Drohkulisse, wenn Du durch Abwesenheit glänzt oder die Medikamente verweigerst, dann gehts ab in die Klinik.
Das Ausmaß des Mißstands ist auch je nach Gegend unterschiedlich.
Na ja, bei mir hat der SpD HAUSVERBOT, falls er mal vor meiner Tür stehen sollte. Ich habe ständig Angst davor, dass die Nachbarn auf die Idee kommen könnten, den sozialpsychiatrischen Dienst zu holen anstatt die Polizei, wenn sie sich mal wieder über Ruhestörung, Dreck und Chaos (klischeegemäße Studenten-WG eben) in der Reihenhaussiedlung ärgern. Aber wenn, Patientenverfügung zeigen und Türe wieder zu.
Ein Bekannter von mir wohnt nur deswegen im betreuten Wohnen weil er aus dem unzumutbaren Obdachlosenwohnheim raus wollte. Die Sozialarbeiter, die da alles vorschreiben wollen nerven ihn nur. (hier abspülen, da kehren, Küche gehört so und so organisiert, und haben Sie ihre Tabletten genommen??? einfach ja sagen und gut isses 😉 ) Aber er ist auf der Warteliste schon recht weit vorn, bald hat er wohl eine eigene Wohnung.
Wenn ein Patient wegen Neuroleptika unter Lustlosigkeit und Interessenverlust leidet und deprimiert und resigniert ist, „kommt er zur Ruhe“
Wenn jemand anfängt, Neuroleptika zu nehmen, steht oft dann in der Kurve, er ist „weniger mißtrauisch und feindselig“, von wegen, er hat einfach keine Kraft mehr für Protest.
Es kann ja tatsächlich sein, dass etwas auf angenehme Weise Ruhe und Zufriedenheit fördert und angstlösend ist oder auch gegen Aggressivität wirkt.
Aber wie kann man das aus der Außenansicht wissen?
Oder ist das egal und Hauptsache, die Stationsroutine ist gewährleistet?
Hihi. Das ist wirklich supi mit der fachkompetenten Exorzistin. 🙂
Bei mir war es die Kochtherapeutin, die zwar Zwiebel hätte schälen können, wenn sie die Arbeit nicht lieber uns überlassen hätte, ansonsten aber von jeder Intellektualität unbelastet gewesen ist, die mir eine schwere Alkoholsucht „diagnostizierte“. Dabei hatte ich während des Vierteljahres in der Klinik extra keinen einzigen Tropfen angerührt, weil ich die Masche ja schon kannte. Das ist quasi das Erste, was sie dir andichten, wenn die Medis nicht so wirken, wie sie solten. (Können sie ja gar nicht, wenn man so ein Säufer ist.)
Eindeutiges Indiz für meine schwere Alkoholsucht war: meine Stimme habe sich am Telefon „verwaschen“ angehört. Ja, wenn das so ist, dann kann ja am Ende der anderen Leitung nur ein total besoffener Paralytiker am Werke sein. 🙂
Der Entlassbericht wurde dann von einer Psychiaterin geschrieben, die ich in vier Monaten nicht einmal zu Gesicht bekommen habe. Ich weiß bis heute noch nicht, wer das gewesen sein soll.
Am Abend durften wir dann unseren Chefarzt Spitzer im Fernsehen bewundern, wo er sich verständlicherweise viel lieber aufhält, als in seiner Klinik, um seine Buchverkäufe anzukurbeln. Andererseits, so lange die Zwiebelschälerin von der Kochtherapie, der Schreiner von der Ergotherapie und die Putzfrau, die die Zimmer aufräumt, den Laden genauso „kompetent“ schmeißen, warum sollte man sich da auch noch einmischen wollen? 😉
Ich weiß nur eines: Bei der nächsten Psychose – Reizabschirmung und einige Tage Lorazepam , das ist ausreichend. Das ist mein Fazit einer langjährigen Patientenkarriere.
Kein Neuroleptikum mehr: egal, ob die alten wie Haldol, oder die der 2. Generation “ ach, so super- verträglich“ wie Risperidon oder Seroquel – oder gar die der 3. Generation wie Abilify.
Ich mache auch keine Experimente mehr mit wie 2008 (Abilify!) und 2009 bekamen wir alle Invega ( auch Neuroleptika unterliegen durchaus der Mode ).
Da selbst bei Unterbringung keine Zwangsbehandlung mehr durchgeführt werden darf ( da gab es 2010 ein Gerichtsurteil) habe ich gute Karten, mit meinem Konzept durchgekommen.
Ach ja: Ich habe mit Olanzapin und Seroquel innerhalb von 3 Monaten 50 kg zugenommen- von 60 auf 110 kg rauf. Ich habe mir dadurch drei Bandscheibenvorfälle,, kaputte Knie, durchgebrochene (!) Fußgewölbe wegen Überlastung,
Prädiabetes und Bluthochdruck eingehandelt.
Das heißt, außer der psychischen habe ich jetzt auch noch dank der Medikation eine massiv körperliche, nämlich Adipositas.
Und das interessiert keinen Psychiater bis auf den heutigen Tag. .
Bis wann spricht man eigentlich von tolerierbaren Nebenwirkungen?
Warum wird die einfache Frage nicht gestellt:
„Und mit den neuen Tabletten – geht es Ihnen jetzt besser oder geht es Ihnen schlechter in Ihrem Leben?
ja, mein Plan für psychische Krisen sieht auch vor
Punkt Nr. 1: KEINE Klinik!
Punkt Nr. 2:
Ruhe, angenehme Umgebung, wo ich mich NICHT eingeschränkt fühle, und selbstverwalteter Medikamentenkonsum. Benzodiazepine und evtl. Schlafmittel.
Neuroleptika nur, wenn ich mich selbst dazu durchringe, nicht auf Empfehlung oder Drängen von anderen.
Aber das war die letzten 2 mal garnicht nötig. 2mal jeweils 1 mg Alprazolam war alles an Medikamenten und völlig ausreichend.
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Die Psychiatrie ist echt die schlechteste Umgebung wo ich in einer psychischen Krise landen kann. Wenn es mir dann noch schlechter geht, weil mir der Psychiatrie-Aufenthalt zusetzt, dann wird das als Argument genommen mich noch länger dazubehalten und vom Richter sowieso abgesegnet.
Den Amtsrichtern ist die Meinung der Ärzte ja (meistens) Gottes Befehl.
Die Ärzte fahren ja auch schwere Geschütze auf, was alles passieren wird wenn derjenige rausgelassen wird (der hängt dann nächste Woche am Balken!!, so nach dem Motto)
Es ist schon lange bekannt, dass Übergriffserfahrungen (Zwangsbehandlung!), Machtlosigkeitserfahrungen (Richter macht sowieso was die Ärzte wollen), und entwürdigende Erfahrungen (damit wird man vom Psychiatriepersonal reichlich versorgt) suizidalitätsfördernd sind.
Es ist mitverantwortlich für die hohen Suizidraten während des ersten Jahres nach einem Psychiatrieaufenthalt. Zu den Problemen im Leben, die man sowieso schon hat, kommt noch der Angstfaktor Psychiatrie hinzu.
Hoch lebe diese hilfreiche Institution.
Der einzige Vorteil ist da echt Essen und geheizte Unterkunft, wenn man das ansonsten ohne Psychiatrieaufenthalt nicht hätte.
Ich muss Dir leider zustimmen: In akuten Krisen niemals Klinik. Allein das Regiment dort (Zeitplan), erhöht die Depression, von Behandlung und Medikation will ich gar nicht anfangen.
Ganz so krass würde ich es nicht sehen, wie gesagt, es gab auch gute Erfahrungen.
Ich bin auch immer noch der Meinung das die Psychiatrie für sehr viele Menschen, sehr hilfreich ist.
Ich kenne auch den ein oder anderen, die ohne die Psychiatrie verloren wären und auch Leute wo ich der Meinung bin, das eine Zwangseinweisung, sowie Zwangsmedikation die Rettung wären.
Nicht nur für diese Kranken, sondern auch für alle die ihnen zwangsläufig verbunden sind.
Denn bei schwer kranken ist es nun mal so, das die Familie ihn nicht ablehnen kann und mit in den Strudel gezogen wird, sogar das eigene Leben fast geopfert wird, durch sinnlose Unterstützung, die oft alles nur schlimmer macht.
Es kommt halt auch immer auf den Einzelfall an, auch dort ist nicht alles so einfach, das man generell auf Zwangseinweisungen und das Überreden zu Medikamenten verzichten sollte.
Ich denke, es hängt halt sehr viel an der Klinikleitung und daran ob diejenigen die dort Beschäftigt sind auch ihren eigenen Kopf haben dürfen, oder nur mit dem Leitwolf heulen dürfen.
Auch die Philosophie der Kliniken und wie diese eingehalten wird spielt eine Rolle, ist der Patient Kunde, Gast und die Klinik Dienstleister, oder ist der Patient nicht für voll zu nehmen und die Klinik der Retter der das Beste für den Patienten tun will, aber in der Beurteilung was das Beste für ihn ist, einen Tunnelblick hat.
Genau da muss noch um gedacht werden, Kliniken sind Dienstleister die auch von ihren Patienten abhängig sind, also sollte man sie immer pfleglich und respektvoll behandeln.
Ich glaube auch nicht das mir damals das Seroquel verschrieben wurde damit ich ruhiger werde, oder sonst was, in dieser Hinsicht gab es keine Probleme.
Es wird wohl eher so gewesen sein das Seroquel etwas relativ neues war und all die anderen Medikamentengruppen einfach keine Wirkung zeigten, also gab es halt nur dieses.
Wenn es nicht wirkt wären die am Ende mit ihrem Latein gewesen und da musste es einfach wirken, was wohl auch so propagiert wird.
Der Hauptgrund für den Ärger dort dürfte wohl sein, das die ihren Stiefel machen, mehr in die Statistiken und Studien schauen als auf den Patienten und durch ihre unflexibilität, mit Fällen die nicht den üblichen Verlauf haben, vollkommen überfordert sind.
Trotzdem bleibe ich weiter pro Psychiatrie, auch wenn ich selber deren Dienste wohl nicht mehr in Anspruch nehmen werde, so ist sie dennoch unverzichtbar für viele Menschen die letzte Hoffnung. Ich bin auch überzeugt davon, das es weiterhin besser wird, es hat sich in den letzten Jahrzehnten doch schon sehr viel getan und da auch viel mehr öffentlich angeprangert wird als früher, wird sich die Psychiatrie weiterhin positiv entwickeln und auch das Studium, dessen Inhalte, an denen es sicher genauso viel hängt, wie an der öffentlich Machung von Ungerechtigkeiten.
Natürlich sagt man sich das gerne, wenn jemand in seinem Leben durch sein seelisches Leiden furchtbar eingeschränkt ist, für den wäre doch Zwangseinweisung und Zwangsmedikation ein Segen…..
aber die Geschichte meiner Freundin hat mich eines Besseren belehrt.
Sie wurde zwangseingewiesen und zwangsbehandelt und nach Klinikentlassung durch einen Pflegedienst kontrolliert, ob sie die Medikamente weiternimmt. Verbunden mit der Drohung des Arztes „Unterschreiben Sie dass der Pflegedienst zu Ihnen kommt, sonst muss ich Sie einweisen“
Also letztendlich 6 Monate Zwangsmedikation.
Es hat zwar antipsychotisch gewirkt, vor allen Dingen gegen beschimpfende Stimmen, wo sie nicht kapiert, dass sie Stimmen hört, sondern behauptet, das wären ihre Nachbarn, die über sie reden, etc.
Gegen Beziehungsideen und Verfolgungswahn hat es weniger gut gewirkt.
Es hat zwar antipsychotisch gewirkt, aber hat nicht zu der Erkenntnis geführt, dass sie VORHER bestens psychotisch war. Null.
Und ihre subjektive Lebensqualität ist gesunken, weil sie unter den Neuroleptika mehr gelitten hat als vorher unter den beschimpfenden Stimmen und der Angst vor dem NPD-Ortsverein. Sie hatte halt echt schlimme Freudlosigkeit und Interessenverlust und pharmakogene Depressionen und war so verzweifelt, dass sie an Suizid gedacht hat. Die Psychose war für sie das kleinere Übel.
Es ist eine der edelsten Aufgaben der Psychiatrie, Suizide zu vermeiden, und was hat die Psychiatrie hier angerichtet???
Jetzt wird sie wieder zwangsmediziert. Ich habe auf die Gefahr der Suizidalität hingewiesen, da haben die gesagt, dann kriegt sie in der Klinik eine Sitzwache. Monatelang oder was????
Ich habe auch angeregt, dass angstlösende Medikation ein Mittelweg wäre. Das hat nämlich die oben beschriebenen Nebenwirkungen nicht, löst keine Depressionen aus, höchstens Müdigkeit, oft noch nicht einmal das.
Da gehen die Ärzte dann hoch und sagen, sie lassen sich doch nicht von einem Laien in die Behandlungsplanung reinreden, was bilde ich mir als Physikerin eigentlich ein. Es war nur als Vorschlag gedacht und ich wollte ihre Meinung dazu hören.
Ich habe Verlegung auf eine Soteria-Station vorgeschlagen, aber das haben Oberarzt und Amtsgericht verhindert. Bleibt noch Landgericht.
So ist es; bei allen Störungsbildern, die nicht ins Schema passen (bei mir ADHS) ist man der Gelackmeierte und/oder wenn die Medikationswirkungen nicht dem Lehrbuch entsprechen.
Ich habe mich dafür eingesetzt, dass eine Freundin von mir auf eine Soteria-Station verlegt wird, weil sie sich halt nicht zu Medikamenten überreden lässt. Nach schlechten Erfahrungen mit 6 Neuroleptika hat sie halt keine Lust mehr auf Drogenexperimente.
Aber es wurde ihr nicht erlaubt, sich auf Soteria-Stationen vorzustellen. Der Oberarzt hat Zwangsmedikation durchgesetzt. Die Richterin dort segnet alles ab, was die Ärzte wollen. Ich war in den Anhörungen dabei.
Zwangsbehandlungsbeschluss: 6 Wochen „Neuroleptika und Benzodiazepine bis zur zulässigen Höchstdosis“ Lizenz zum Abschießen.
Die Richterin ist echt scheußlich. Sie begründet die Notwendigkeit des Freiheitsentzugs rein mit Wahnhaftigkeit und Realitätsverkennung, ohne konkrete Gefahren zu nennen. Anscheinend gehören ihrer Meinung nach Psychotiker grundsätzlich eingesperrt.
Ich habe auch schon mit ihr geredet und sie gefragt, ob denn z.B. ein LSD-Rausch ein Unterbringungsgrund wäre? Oder wenn jemand schwer betrunken von der Kneipe zu Fuß´nach Hause geht ?
Ihre Antwort: „Das ist ein Fall für PsychKG, das kann man nicht so lassen“
Langsam traue ich mich nicht mehr nach G. Wenn ich Dezember zelten gehe oder sowas, dann weist die mich noch wegen geisteskranker Selbstgefährdung zwangsweise ein. (???)
Hoffentlich laufe ich ihr nie bekifft über den Weg.
Freiheitsrechte sind der anscheinend ein Fremdwort.
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ach so, ein Kommentar von mir ist noch nicht freigeschaltet. Kommt diese Woche vielleicht noch. Da ist ein Artikel verlinkt, an dem ich begründe, warum sich meiner Meinung nach in der Psychiatrie nicht viel geändert hat und sich nicht viel ändern wird. Die PsychKG werden übrigens zur Zeit in vielen Bundesländern geändert. Um die alte Zwangsbehandlungspraxis wiederherzustellen.
Ich kopiere den nicht freigeschalteten Kommentar mal so da rein, dass er sofort freigeschaltet wird, da muss ich die 2 Links halt in 2 Kommentare packen
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ja, ich habe so ähnliche Erfahrungen mit der stationären Psychiatrie gemacht. Das wird sich auch nicht ändern, meiner Einschätzung nach.
Hier ist ein soziologisch-theoretischer Artikel über die Psychiatrie als totale Institution
in der Wochenzeitung DIE ZEIT von 1973. [s. Link im nächsten Kommentar]
Weil der Artikel 40 Jahre alt ist, stimmen viele Details nicht mehr, aber die Grundaussage ist unverändert aktuell geblieben.
Ist doch gut, wenn man bei Ungehorsam aus der Psychiatrie raus fliegt, schlimmer wäre es, wenn man auf die Geschlossene verlegt würde….
Ich bin die Vorsorgebevollmächtigte von einer Freundin und habe in der dortigen Psychiatrie Hausverbot, weil ich Meinungsverschiedenheiten mit dem Chefarzt hatte, ich habe ihn in Anwesenheit seiner Assistenzärzte für sein Verhalten meiner Freundin gegenüber während ihrem letzten Aufenthalt kritisiert und zweimal nach dem Grund dafür gefragt. Er hat mir keine Antwort gegeben.
Wie ich dann noch kritisiert habe, dass die geschlossene Station keinen Garten hat, hat es ihm gereicht und er hat mich rausgeschmissen.
Juhu, Hausverbot in der Psychiatrie, sehr gut, das wollte ich immer schon 🙂
Ich persönlich bin nur pro Psychiatrie, was ambulante Ärzte betrifft, und andere ambulante Angebote wie Psychotherapeut, etc.
Guck mal da meine beiden Kommentare an, wie verschieden einen Ärzte behandeln können…. https://psychiatrietogo.wordpress.com/2014/06/30/neues-inhalatives-neuroleptikum-zur-therapie-von-erregungszustanden-adasuve/#comment-4500
(Die Kommentare haben mit dem Artikel über Loxapin wenig zu tun)
Aber was die stationäre Psychiatrie betrifft, da bin ich der Meinung, da gehören die Zahl der Betten auf ein Fünftel reduziert und das Personal auf die Hälfte. Dann nimmt die Psychiatrie nur noch schwere Fälle auf und für die ist dann genug Personal da.
Die freiwerdende Arbeitskraft kann für eine höhere Dichte an niedergelassenen Psychiatern,
und für eine bessere Pflege und Betreuung von alten, pflegebedürftigen und dementen Menschen aufgewendet werden bzw. von geistig Behinderten. (Unter anderem auch mit dem Ziel, dass diese häufiger ins Freie kommen und weniger unter Neuroleptika zu leiden haben.)
Für den sozialpsychiatrischen Dienst habe ich auch wenig Sympathien. Ich finde es gut, dass er auch dazu da ist, darauf zu gucken ob jemand langsam dement wird und Hilfe braucht und die Hilfe dann auch leistet oder organisiert.
Die “soziale Psychiatrie” oder “Gemeindepsychiatrie” stellt sich ja gerne als Gegenteil zur stationären Psychiatrie hin, aber das stimmt nicht. Der Sozialpsychiatrische Dienst ist der verlängerte Arm der stationären Psychiatrie in die Gesellschaft hinein. Und tritt auch gerne eine Zwangseinweisung dorthin los.
Er kümmert sich um Leute, die mit dem sozialpsychiatrischen Dienst null zu tun haben wollen und ihn und die stationäre Psychiatrie zum Teufel wünschen. Am schlimmsten sind die Pillenkommandos, verbunden mit der impliziten Drohkulisse, wenn Du durch Abwesenheit glänzt oder die Medikamente verweigerst, dann gehts ab in die Klinik.
Das Ausmaß des Mißstands ist auch je nach Gegend unterschiedlich.
Na ja, bei mir hat der SpD HAUSVERBOT, falls er mal vor meiner Tür stehen sollte. Ich habe ständig Angst davor, dass die Nachbarn auf die Idee kommen könnten, den sozialpsychiatrischen Dienst zu holen anstatt die Polizei, wenn sie sich mal wieder über Ruhestörung, Dreck und Chaos (klischeegemäße Studenten-WG eben) in der Reihenhaussiedlung ärgern. Aber wenn, Patientenverfügung zeigen und Türe wieder zu.
Ein Bekannter von mir wohnt nur deswegen im betreuten Wohnen weil er aus dem unzumutbaren Obdachlosenwohnheim raus wollte. Die Sozialarbeiter, die da alles vorschreiben wollen nerven ihn nur. (hier abspülen, da kehren, Küche gehört so und so organisiert, und haben Sie ihre Tabletten genommen??? einfach ja sagen und gut isses 😉 ) Aber er ist auf der Warteliste schon recht weit vorn, bald hat er wohl eine eigene Wohnung.
ZEIT-Artikel: http://www.zeit.de/1973/10/eine-totale-gegenwelt/komplettansicht
Hallo tired, ich bin durchaus pro und ich denke auch, dass Psychiatrie in den von dir beschriebenen Fällen ( Eigengefährdung, Fremdgefährdung, Verwahrlosung )ihre Berechtigung hat. Dennoch denke ich, dass erfahrene Patienten, die sich mit der Materie beschäftigt haben, oft mehr wissen als Ärzte, die einen innerhalb von 10 Minuten beurteilen.
Wenn ich beispielsweise sage: “ Kein Risperidon, denn ich reagiere darauf mit Panikattacken und Angstzuständen“ erwarte ich, dass man meinen Einwand auch in der Psychiatrie ernst nimmt und mich nicht mit Risperdal zuballert.
Wenn ich keine Neuroleptika einnehmen möchte, erwarte ich Respekt diesem Beschluss gegenüber.
Wie bei somatischen Erkrankungen auch könnte sich der Mediziner weigern, mich weiter zu behandeln, wenn ich seiner Therapieempfehlung nicht folge.
Dann muss entweder ein Kollege ran, sie verwahren mich nur noch oder sie entlassen mich.
Aber gegen den Willen – das geht gar nicht.
Ich bin auch in der Psychiatrie immer noch Bürgerin eines demokratischen Sozialstaates und habe meine verfassungsmäßig garantierten Rechte – so eben auch das Recht auf körperliche Unversehrtheit.
Und dann sollte Psyvchiatrie auch verhältnismßig sein.
Bei schwerer Suizidalität genügt eine Zwangseinweisung und eine engmaschige Überwachung – weshalb dann noch eine Zwangsmedikation, die vermutlich den Patienten weiter traumatisiert?
Das ist sozusagen über das Ziel “ Verhinderung von Suizid“ hinausgeschossen und damit keine optimale Therapie.
Wie gesagt, ich bin nicht gegen Psychiatrien, aber ganz gehörig gegen SCHLECHTE Psychiatrien .
Also ich kenne eigentlich nur Leute, die in der Psychiatrie darauf gekommen sind, dass sie suizidal sind, vorher wussten sie noch gar nichts davon und beschäftigten sich auch nicht damit.
Hi,
das alles liegt doch weniger einer Zwangsmedikation, die gut begründet ist, zugrunde, als viel mehr dem überforderten und vielleicht auch militanten System.
Ärzte die nichts auf die Erfahrungen von Patienten geben, Personal das zu überfordert ist um ein Auge auf die Wirkung der Medikamente zu haben.
Das System ist Streckenweise Mist, wäre es das nicht würde es auch für Zwangs eingewiesene wesentlich besser laufen.
Hier in D kommen solch Zwangsmaßnahmen wohl nicht so häufig vor, fixieren schon, aber Medikamente gegen den eigenen Willen, das habe ich noch nie erlebt, auch nicht bei sehr heftigen Fällen.
Die Ärzte sagten immer das sie das nicht dürfen, der Patient entscheidet und nur in extremen Ausnahmefällen greift man auf die Zwangsmedikation zurück.
Wie gesagt, ich habe es noch nie erlebt und habe da auch schon einige Erfahrungen gemacht. Mit Entlassung oder geschlossener wird aber schon mal gedroht, wenn sich jemand nicht an die Medikation halten will und der Arzt meint das diese zumindest mal über längere Zeit probiert werden muss.
In Psychiatrien herrscht schon ein regelrechtes Regiment, ich denke psychosomatische Kliniken sind da nicht so absolut und hierarchisch.
Trotzdem kenne ich Fälle da wäre eine Zwangsmedikation die letzte Rettung, wird aber nicht gemacht, da derjenige sich jedem Arztbesuch und auch jeder Behandlung entzieht.
Er entzieht sich eigentlich allem was außerhalb seiner Messi Wohnung stattfindet und lebt in seinem Wahn, trotzdem ist es kein Grund jemanden einzuweisen, solange nicht ein Leben bedroht ist.
Das ist kein Leben mehr, das sage ich nicht nur so dahin, es ist so und für manch Angehörigen ist es auch kein Leben mehr, weil die Krankheit einen großen Teil davon bestimmt und das macht keinen Spaß, es saugt die Lebenskraft der Angehörigen aus, es gibt keine Hoffnung, weil es keine Zwangseinweisung gibt und damit kein entkommen.
Die Gesetze sind für andere, die trotzdem klar kommen, natürlich nicht zu lasch.
Es wurde ja noch viel mehr Schindluder mit Einweisungen und Entmündigungen getrieben, als die Gesetze noch biegsamer waren und einen Weg der alle berücksichtigt scheint es nicht zu geben, es bleibt immer jemand auf der Strecke, sei es nun durch zu viel Psychiatrie, oder durch zu wenig.
Die Drohung mit der „Geschlossenen“ beinhaltet oft die Drohung mit Zwangsmedikation.
Genauso wie mit „Fixierung“ meistens nicht nur Fesselung gemeint ist, sondern auch Niederspritzen.
Möglicherweise ist das regional und je nach Gegend verschieden, wie die Kliniken das handhaben. In manchen Regionen (z.B. Darmstadt, Frankfurt) sind die Gerichte SEEEEHR kritisch was Zwangsmedikation betrifft,
andere Gegenden sind da eine Katastrophe.
Und jetzt habe ich den Fall einer Freundin, wo ich für sie einen Platz auf einer Soteria-Station organisiert habe, aber Ärzte und Gericht lassen sie nicht aus der Klinik in G. weg, sondern sie wird dort zwangsbehandelt, weil die Ärzte sagen, nichtmedikamentöse Methoden werden ja sowieso nichts bringen.
Viele Patienten auf geschlossenen Stationen werden nicht zwangsmediziert, weil sie freiwillig Medikamente nehmen. Würden sie sie verweigern, würden sie gezwungen, so läuft das.
In solchen Fällen muss man fragen, würden diese Patienten die Medikamente auch nehmen, wenn man ihnen die Tablette hinlegen und dann den Raum verlassen würde? Würden sie das Zeug dann nehmen oder in den Mülleimer werfen? Würden sie diese Medikamente auch nehmen, wenn sie sich in Freiheit befänden?
(Z.B. habe ich mir in der Psychiatrie gedacht, solche Sachen wie Lebendigkeit, Phantasie, Einfälle, usw. , was habe ich hier davon?? Für sowas werde ich nur von den Krankenschwestern zurechtgewiesen, weil es die Routine stört und weil das doch nachts um 2 nicht geht. Und die Zeit in der Psychiatrie verpennen….. sowieso die beste Lösung. Also her mit Schlafmitteln und Benzos.)
Pennen in der Psychiatrie, wie hast Du denn das geschafft? Bei uns war Schlafen ausserhalb der Nachtruhe (22 – 7 Uhr) strengstens verboten… Und nein, Schlafentzug wirkt nicht antidepressiv, zumindest nicht wenn er sich über Monate hinzieht…
Wie gesagt, es ist in unterschiedlichen Gegenden unterschiedlich.
Wer in Göttingen oder Osnabrück nach PsychKG zwangseingewiesen wird, da wird nach § 21 NdsPsychKG zwangsbehandelt und ein eigenes Gerichtsverfahren ist dafür nicht notwendig. Es ist alleine Sache der Ärzte, ob sie auf Zwangsbehandlung verzichten oder nicht. Die nach PsychKG zwangseingewiesenen Leute sind also einfach so zur Zwangsmedikation freigegeben, ob sie dann auch gemacht wird, hängt von den Ärzten ab.
Bei nach Betreuungsrecht Zwangseingewiesenen Leuten ist grundsätzlich ein eigenes Verfahren notwendig, inkl. externer Gutachter. Allerdings kann ein und derselbe Richter Unterbringung, Zwangsbehandlung, Verlängerung der Zwangsbehandlung anordnen. Anderen Richter kriegt man nur, wenn man in die zweite Instanz geht. Bis dahin steht man dann bis zur Kante voll mit Benzos und Neuroleptika. Denn es kann nach Beschluss in der ersten Instanz sofort zwangsbehandelt werden, trotz laufendem Verfahren.
Viele PsychKG werden derzeit reformiert, mal sehen wie das Verfahren dann aussieht. Immer externer Gutachter oder ärztliches Gutdünken von der Klinik, in die man halt zufällig gerät?
Die Sektorenregelung ist echt zum Kotzen. Im Fall einer Zwangseinweisung würde ich ins Phillipshospital in Riedstadt kommen, brrr. Die Klinik ist einfach nur beschissen. Ich kenne an der Frankfurter Uniklinik einen Arzt, wenn der zusagt, mich zu nehmen, könnte ich dann vielleicht verlegt werden. Vielleicht.
Die meisten Ärzte in der Uni-Klinik finde ich auch top und da war ich auch sehr lange, bei nem super Arzt in Behandlung. Leider nehmen die niemanden mehr der nicht aus der der Stadt kommt, vielleicht wäre da über meinen Ex-Arzt was zu machen, aber ich fürchte gegen die Richtlinien würde er dann auch nicht aufnehmen, da er sie selber so streng durchgesetzt hat.
Beim Pflegepersonal war ich allerdings nicht so begeistert, aber stationär war ich zum Glück nicht lange dort.
Riedstadt ist nicht so schlecht wie ihr Ruf, die sind wirklich nicht so schnell mit Zwangsmedikation bei der Hand, zumindest nach meinen Erfahrungen.
Die neue Klinik in Langen toppt meiner Meinung nach alle anderen, im Bezug auf die Ignoranz dem Patienten gegenüber.
Aber es ist wohl immer eine Sache der Führungsebene, wenn der Chefarzt engstirnig ist und sich für allwissend hält, das was der Patient zu berichten hat als Unsinn abtut sobald es nicht in sein Bild passt, dann sucht er sich auch dementsprechend seine Ärzte aus.
Ich bin aber der Meinung das die meisten Psychiater recht gute Arbeit leisten und das was nicht stimmt, zum großen Teil an den doch sehr ausgeprägten Hierarchien liegt, Behandlungmethoden werden vom Chef übernommen und selten infrage gestellt.
Also vielleicht eher reine Glückssache an welchen Typ Mensch du gerätst und weniger eine Frage der Gesetzeslage?
Leider gibt es in allen Berufsgruppen unangenehme Menschen, die unumstößlich von ihrer Meinung überzeugt sind und die ihre Macht ausreizen, solange ihnen niemand Einhalt gebietet.
Das Problem besteht ja nicht nur in den Psychiatrien, nicht nur dort gibt es Missstände. Mir scheint eher es liegt in der menschlichen Natur, fast jeder geht so weit wie man ihn gehen lässt und achtet nur auf andere wenn er muss, oder es keine Umstände macht, leider.
ja, da muss ich Dir zustimmen, es liegt zum großen Teil einfach an den Mechanismen in einer totalen Institution (zwischen Psychiatrie und Internaten gibt es viele Parallelen, ich habe das Pech, beides von innen zu kennen),
und an zuviel Macht.
Aber trotzdem, ich halte Psychiatriepersonal in besonderer Weise für paranoid, herrschsüchtig und persönlichkeitsgestört, sich selbst hinterfragen müssen diese Leute ja nicht, es lässt sich immer auf den geisteskranken Patienten abwälzen.
(„Depressiv verzerrte Wahrnehmung“,“Angststörung“,“paranoid“,“verwirrt“)
Wie es in Riedstadt mit Zwangsmedikation gehalten wird, weiß ich garnicht, ich finde diese Klinik aus anderen Gründen beschissen und habe mich nach 1 Woche freiwilligem Aufenthalt dort auf eigenen Wunsch entlassen.
Da herrscht einfach nur Konservativismus und der geistige Horizont von 70 % des Personals geht bis nach Crumstadt und das intellektuelle Niveau von diesen Leuten liegt auch unterhalb des Kellerfußbodens. Dass solche Leute eine Stelle als Chef-Krankenpfleger bekommen, na ja, es passt halt zur Klinik. (OK, ich bin polemisch, aber das musste mal sein)
Aber natürlich gilt der Patient als derjenige, der für alles zu dumm ist, das ist in Riedstadt besonders ausgeprägt, mehr als in anderen Psychiatrien.
Aber auch dort gibt es Ausnahmen, die Tanztherapeutin z.B. war fachlich und menschlich klasse.
Und die Ärztin war ja auch der Hammer, ist abgrundtief beleidigt, wenn sie einen Ping-Pong-Ball abkriegt, hält sich generell für was Besseres als ihre Patienten und lässt sie das spüren.
(Und außerdem muss man sich mit Kaffee und Schwarzteebeuteln eindecken, bevor man nach Riedstadt geht, Schwarzteebeutel und Kaffeemaschine sind dort verboten, „Wir sind hier sehr vorsichtig mit möglicherweise süchtig machenden Substanzen“, aber das nur nebenbei.)
Ich war vor fünf Jahren in der Uniklinik in Frankfurt, und der dortige Arzt hat mir angeboten, ich könne jederzeit wiederkommen, unabhängig von meinem Wohnort. Damals war er Assistenzarzt, jetzt ist er Oberarzt.
Was die Ärzte in der Uniklinik betrifft, die fand ich so 2/3 zu 1/3, sowas in der Art.
Das Krankenpflegepersonal ist ein Hausdrachenverein. Ich finde es ja OK und notwendig, dass sie immer wieder ins Zimmer kommen, aber dann sollen sie bitte das machen, wozu die Rundgänge gut sind und sich damit zufriedengeben, dass man gerade NICHT dabei ist, einen Strick zu knüpfen.
Aber nee, es muss gemeckert werden, dass man mit dreckigen Füßen im Bett liegt, der Pullover da und dort nicht hingehört, irgendeine untragbare Katastrophe dieser Art findet sich immer, und dann kann der Feldwebel loslegen, mit schrillem Kommandoton, der ständig irgendwo auf der Station zu hören ist.
Das war das Schlimmste, ich war furchtbar allein zwischen rumkeifenden Krankenschwestern und apathischen Mitpatienten. Sogar mein Mann als Besucher hat dieses Krankenpflegepersonal nicht ausgehalten, wir sind immer rausgegangen. Irgendwo auf der Station war immer dieser Kommandoton zu hören, von irgendeiner Krankenschwester, die einen Patienten zur Sau macht, der sich nicht so gut verbal wehren kann wie ich. (Bei mir haben sie es schnell bleiben lassen, von mir kommt Kontra, Kritik und Verweigerung, egal wie autoritär sich jemand aufführt.)
Nein, ich höre keine Stimmen (mein Mann kann die tatsächlich vorhandenen schrillen Kommandotöne bestätigen) und habe nie Stimmen gehört,
aber sollte ich eines Tages mal Stimmen hören, die Stimmen dieser Krankenschwestern sind bestimmt dabei. In den Träumen sind sie die nächsten 2 Jahre immer wieder vorgekommen.
Du siehst, meine Hauptsächliche Traumatisierung hat nichts mit Zwangsbehandlung zu tun, das ist mir nie passiert, eine bekloppte Ärztin hat mir nur mal dort in Frankfurt Zwangseinweisung und Zwangsbehandlung angedroht. Aber war wohl eine leere Drohung, ansonsten hätte sie Zwangseinweisungs-Antrag gestellt, nach so einer Drohung muss man ja damit rechnen, dass der Patient unangekündigt verschwunden ist. Wenn ich nicht zufällig erfahren hätte, dass ich diese Ärztin sowieso in 1 Woche los bin, wäre ich auch einfach verschwunden und weg. Der nächste Arzt war dann der, wo unsere Zusammenarbeit super funktioniert hat, bis auf 1 Ausnahme, wo er mir eine Tavor-Verweigerung übel genommen hat.
In Riedstadt habe ich eine Mitpatientin kennen gelernt, die wie ich in Darmstadt wohnt. Die hat mir erzählt, sie war in einer Klinik im Rheinland und hat ein Medikament verschrieben bekommen, wo sie die ganze Zeit nur geschlafen hat, und das hat sie irgendwann genervt und sie wollte eine niedrigere Dosis.
Der Arzt hat aber nicht mit sich reden lassen, da hat sie es verweigert. Daraufhin hat der Arzt ihr eine Zwangseinweisung angedroht.
Tja, sie hat ihren Mann angerufen, der hat sie aus der Klinik abgeholt. Problem erledigt.
I Hallo Anna und tired, ist Zwangsmedikation eigentlich wirklich nur das „Niederspritzen“? Fängt sie nicht schon an, wenn dem Patienten gesagt wird: „Nehmen Sie die Tablette oder ich sorge dafür, dass Sie hier nicht mehr rauskommen!“ oder „Nehmen Sie die Tablette oder Sie werden fixiert und bekommen eine Spritze und das wird für Sie schmerzhaft!“ Ich habe solche Zwangsmaßnahmen in einer Kleinstadt- Psychiatrie erlebt bzw. miterlebt, die weder einen schlechten Ruf hat noch besonders schwieriges Klientel betreuen muss. Wenn aber wirklich Menschen mit einem Machtproblem oder einer narzistischen Störung ( solche Ärzte sehen dann jeden Patientenwiderspruch als Affront gegen ihre Autorität!) das Sagen haben ( können), zeigt es mir an, dass demokratische Kontrollstrukturen in der Psychiatrie nicht oder nicht gut funktionieren. Man weiß ja aus dem Fall der Entführung des kleinen Jakobs, welche Konsequenzen es für einen Polizisten hatte, einen Kriminellen mit Folter zu bedrohen. Würde man sich da auch mit “ ist halt Glückssache, an welchen Bullen du gerätst“ zufrieden geben?Welche Konsequenzen hat so etwas für einen Arzt oder Pfleger? Wird der Zeugenaussage eines Menschen, der zur Zeit seines Psychiatrieaufenthalt psychotisch war, geglaubt?
tja, deswegen bin ich für die Beibehaltung der Kameraüberwachung in Psychiatrien, inklusive Aufzeichnungen. Es würde das Personal disziplinieren. Die Aufzeichnungen würden unter Schutz von Persönlichkeitsrechten (auch des Personals natürlich) und Schweigepflicht fallen, aber bei Gerichtsprozessen könnten sie rausgeholt werden.
In den USA z.B. läuft in Streifenwagen und auf der Polizeiwache IMMER eine Kamera mit, dadurch wird kriminelles Verhalten sowohl der Verhafteten als auch der Polizisten dokumentiert.
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Natürlich ist es Zwangsmedikation, wenn jemand eine Tablette nimmt, weil er für den Fall der Verweigerung eine Spritze angedroht bekommt. Es ist der übliche Ablauf einer Zwangsmedikation.
Hart bleiben und Mund nicht aufmachen tun dann nur noch die wenigsten Patienten, so dass sie dann tatsächlich eine Spritze bekommen.
Bundesverfassungsgericht in seinem Urteil
– 2 BvR 882/09 – vom 23.03.2011
http://www.bundesverfassungsgericht.de/entscheidungen/rs20110323_2bvr088209.html
Absatz 41:
„Die Eingriffsqualität entfällt auch nicht bereits dann, wenn der Betroffene der abgelehnten Behandlung keinen physischen Widerstand entgegensetzt. Das bloße Aufgeben einer bestimmten Form des Protests kann nicht ohne Weiteres als Zustimmung gedeutet werden. Die medizinische Behandlung eines Untergebrachten, die ihrer Art nach das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit berührt, greift in dieses Grundrecht allenfalls dann nicht ein, wenn sie von der frei, auf der Grundlage der gebotenen ärztlichen Aufklärung, erteilten Einwilligung des Untergebrachten gedeckt ist. Dies setzt voraus, dass der Untergebrachte einwilligungsfähig ist (vgl. BGHZ 29, 46 ; 154, 205 ) und keinem unzulässigen Druck ausgesetzt wurde, etwa durch das Inaussichtstellen von Nachteilen im Falle der Behandlungsverweigerung, die sich nicht als notwendige Konsequenzen aus dem Zustand ergeben, in dem der Betroffene unbehandelt voraussichtlich verbleiben oder in den er aufgrund seiner Weigerung voraussichtlich geraten wird.“
in Absatz 79:
„Denn eine Zwangsbehandlung im Sinne einer medizinischen Behandlung, die gegen den Willen des Betroffenen erfolgt – und schon damit einen besonders schweren Eingriff in dessen Grundrechte darstellen kann -, liegt unabhängig davon vor, ob eine gewaltsame Durchsetzung der Maßnahme erforderlich wird oder der Betroffene sich, etwa weil er die Aussichtslosigkeit eines körperlichen Widerstandes erkennt, ungeachtet fortbestehender Ablehnung in die Maßnahme fügt und damit die Anwendung körperlicher Gewalt entbehrlich macht (B.I.1.,2.).“
.
Was den Fall in Frankfurt angeht, wo ein verhörender Polizist dem Verdächtigen Folter angedroht hat,
da wurde von Gerichts wegen festgestellt, dass bereits das Androhen von Folter selbst schon Folter ist.
Mir wurde Anfang 2009 von einer Klinikärztin eine Zwangseinweisung angedroht. Damals wurde das Hessische Freiheitsentziehungsgesetz noch so interpretiert, dass ein Zwangseingewiesener automatisch zur Zwangsmedikation freigegeben ist, nach § 17 und § 33 diesen Gesetzes.
Folterandrohung. Sie hat mir angedroht, dass sie dafür sorgen wird, dass ich kein Recht auf Medikamentenverweigerung mehr habe.
Und der Satz „von mir kriegen Sie den Zettel nicht [wo man unterschreibt, dass man die Klinik auf eigenen Wunsch verlässt], von mir kriegen Sie höchstens eine Zwangseinweisung“
Von IHR kriege ich keine Zwangseinweisung, sondern wenn dann vom Richter! Oder ist das de facto gleichbedeutend, weil das vor Gericht sowieso durchgeht ?(??)
Kann gut sein das wir denselben Arzt meinen.
Zu meiner Zeit war mein Arzt dort Stationsarzt, hat dann die Ambulanz als obligatorischer Oberarzt übernommen, da war ich einige Jahre bei ihm und nun ist er Oberarzt auf Station.
Zu mir hat er auch gesagt, sie können immer her kommen und auch ambulant hier bleiben, auch wenn ansonsten nur noch Leute aus dem Zuweisungsgebiet genommen werden.
Als er dann nicht mehr in der Ambulanz Patienten behandelte, sondern sie nur noch aus dem Hintergrund leitete, mussten alle gehen die nicht von dort kommen, auch ich.
Aber trotzdem, der beste Arzt den ich je hatte und wahnsinnig engagiert, auch über das Pflichtprogramm hinaus und das die Klinik keine Kapazitäten mehr hat, ist ja auch nicht seine Schuld.
Vom Pflegepersonal her habe ich da einiges erlebt, es wurde gemobbt und ein Vorfall war für mich schon mehr als unterlassene Hilfeleistung. Einfach einen Patienten schreiend liegen gelassen, drei Stunden lang hat der gebrüllt, die Schwestern haben alle Türen geschlossen, damit es nicht so laut ist und stört, bis endlich der Notarzt kam und dann ward er nicht mehr gesehen.
Das waren aber auch nur bestimmte Damen bei den Pflegerinnen, vor allem die mit den alten Verträgen und die machten was sie wollten, saßen aber so fest im Job wie eine Laus im Pelz.
Naja, falls ich mal denken sollte das ich ne Klinik brauche, dann wohl nur noch psychosomatisch und vorher gut drüber informieren.
In den Psychiatrischen Institutionen ist es halt ähnlich wie beim Militär, zwischen Menschenfreund, über frustrierte Existenzen bis zum Masochisten arbeitet da alles. Das System machts möglich, wie überall wo etwas nicht stimmt und es wird sich halt nur was ändern wenn sich das System ändert und vor allem, die Lobby der Patienten besser wird.
@Ovid,
ich denke das Drohungen unter psychische Gewalt fallen und einer physischen Gewalt in nichts nachstehen, oftmals sogar noch mehr Schaden anrichten können.
Wenn jeder, jeden, so behandeln würde wie er selber behandelt werden möchte (natürlich unter Berücksichtigung der Umstände), dann wäre die Welt ein Stück weiter und auch die Psychiatrie.
Manchmal ist Pflegepersonal auch einfach nur unfähig, das gibt es auch.
Mir hat einer, der in Riedstadt war, von einem Mitpatienten erzählt. Der hat in der Klinik angefangen, Antidepressiva zu nehmen, und da passiert es oft, dass das erstmal den Blutdruck am Anfang sehr absenkt. Er konnte nicht aus dem Bettt aufstehen, weil ihm sonst schwarz vor Augen geworden ist.
Die Krankenschwestern habe ihm gesagt, „Sie dürfen nicht liegenbleiben, sonst gehen die Kreislaufprobleme nicht weg!“, und haben ihn aus dem Bett rausgezerrt. Er ist daraufhin in Ohnmacht gefallen und hat sich eine Platzwunde an der Stirn geholt.
Mir ist es am Anfang mit meinem Antidepressivum auch so gegangen. Und es stimmt, man muss aufstehen, damit sich die Blutdruckregulation auf das Antidepressivum einstellen kann und die Kreislaufprobleme wieder weggehen.
Aber ich war zum Glück nicht in einer Klinik, sondern zu Hause in ambulanter Behandlung. Ich habe nach meinem Mieter gerufen, der hat mir Kaffee und Schwarztee ans Bett gebracht. Nach 1 Stunde hat das Koffein gewirkt, und ich konnte aufstehen.
In den nächsten 10 Tagen musste ich halt mit viel Schwarztee darauf achten, dass der Koffeinspiegel gehalten wird, und abends habe ich mir Thermoskannen ans Bett gestellt. Nach 10 Tagen waren die Kreislaufprobleme dann vorbei.
Die Krankenschwestern in Riedstadt hätten das auch so machen können, demjenigen einfach Kaffee und Schwarztee bringen und noch 1 Stunde liegen lassen…. Aber auf die Idee sind sie nicht gekommen.
Patienten aus dem Bett rauszerren, der fällt dann in Ohnmacht und holt sich eine Platzwunde (ihn auffangen haben sie anscheinend auch nicht geschafft),
das ist Nötigung und fahrlässige Körperverletzung.
Aber OK, psychiatrie-speziell ist das wahrscheinlich nicht, solche Fehler kommen sicher auch auf somatischen Stationen vor. Wie meine Mutter Krankenschwestern-Lehrling auf einer somatischen Station war, da hat sie mir von was ähnlichem erzählt, vom Umgang der dortigen Krankenschwestern mit einer Patientin, die einen Blutverlust erlitten hatte und nach Rauszerren aus dem Bett in den Rollstuhl dann ohnmächtig aus dem Rollstuhl gefallen ist.
Das hier ist aus der Akte eines unfreiwilligen Psychiatriepatienten in Baden-Württemberg, 1998

aus der Akte eines unfreiwilligen Psychiatriepatienten in Baden-Württemberg
unten steht:
„Bei Verweigerung der oralen Medikation
50 mg Ciatyl-Z Acuphase
1-malig“
Ciatyl-Z Acuphase ist zum Spritzen
Zurück zum Thema Seroquel: Ich bin mal auf einen interessanten Erfahrungsbericht gestoßen. Von einem 30 Jahre alten Mann mit der Diagnose Borderline-Störung, der seit 8 Monaten Seroquel nimmt.
http://www.sanego.de/7662_Nebenwirkungen_von_Seroquel
Erstaunlich, dass 100 mg Seroquel so viel ausmachen können.
Also bei mir kann ich die psychische Wirkung von Seroquel so beschreiben:
Was das Gefühlsleben angeht, bin ich an eine „gläserne Decke“ gestoßen, was das Gefühle entwickeln auf der oberen Ebene angeht. Ich konnte nicht mehr lachen, das sexuelle Erleben war komplett weg, das musikalische Erleben eingeschränkt. Da bin ich gefühlsmäßig immer an eine gläserne Decke gestoßen, wenn ich lachen wollte, an eine unerbittliche und sehr lästige Schranke. (Nach unten hin gab es diese Schranke nicht, Angst, Verzweiflung, Trauer, alles uneingeschränkt möglich.)
Andere Antipsychotika waren in der Hinsicht schlimmer und hatten noch weitere Nachteile. Aber auch ein kleineres Übel ist immer noch ein Übel, Seroquel war eine schlimme Drogenerfahrung.
Außerdem war ich verlangsamt. Das hat mich weniger gestört. Aber es war schön zu erleben, wie ich während des Wash-Out immer besser im Tischtennis werde 🙂
Die Müdigkeit war kein Problem. Die ersten 3 Tage Seroquel habe ich praktisch durchgeschlafen. Dann ist die Müdigkeit langsam weggegangen und nach 10 Tagen hatte ich wieder ein normales Schlafbedürfnis von 9 Stunden und war auch tagsüber nicht mehr müde.
Da sind mir dann die oben geschilderten Nebenwirkungen erst aufgefallen.
Nach 4 Wochen hat es noch nicht mal mehr schlafanstossend gewirkt.
Dosis: es waren 400 mg Seroquel Prolong
ich hatte jahrelang 800 – 1200 mg und täglich 16 Stunden geschlafen. Du kannst dir vorstellen, wie mein Familien- und Eheleben aussah. Ich schäme mich heute noch dafür, dass ich die Pubertät meiner einen Tochter praktisch verschlafen habe. War ich wach, war ich apathisch.
Dafür schämen brauchst Du Dich nicht…. schließlich ist es ein Fehler im System, dass nichtmedikamentöse Alternativen zu diesen Totschlägern vernachlässigt werden.
auch ich schlafe viel….. bei mir ist das aber tatsächliche krankheitsbedingt, Depression und Erschöpfung.
Wogegen nimmt Ihr das Seroquel in erster Linie???
Ich nehme seit ca. 2 Jahren ca. 12,5mg (halbe 25mg Tablette) Seroquel zum einschlafen und das reicht für mich aus. Ich wiege ca. 68 Kg. Lasse ich Seroquel mal für 2 oder 3 aus, spüre trotz der geringen Dosierung Entzugserscheinungen (Übelkeit, kann nicht einschlafen trotz Müdigkeit, Schwindelgefühle). Mein Arzt meint, es wäre nicht häufig, dass Seroquel bei dieser mini-Dosierung so wirken würde. Humorvoll meint er, dass dieses Präparat für mich ja wie geschaffen wäre… Trotzdem würde ich nicht behaupten, davon abhängig zu sein, da ich es problemlos jederzeit abzusetzen schaffe, wenn ich die relativ geringen Entzugserscheinungen in Kauf nehme. Leider ist es teuer (N3-Packung ca 100€).
Bei mir ist es genauso wie bei Tonio . Leider habe ich seid einem halben Jahr Krämpfe in den Beinen könnte das von quentiapin kommen? Der Arzt sagt es ist unwahrscheinlich. Versuche nun abzusetzen und kann nicht schlafen.Mir glaubt keiner das ich bei einer so geringen menge überhaupt schlaffördernde Wirkungen habe.
Seroquel macht:
totsicher dick! Totsicher neben der Spur! vielleicht Diabetes, vielleicht Schilddrüsenprobleme.
Ich hatte das alles, bis ein Internist (wissenschaftlicher Arzt) Hashimoto festgestellt hat. Seither geht es mir OHNE Psychopharmaka MIT L-Thyroxin bestens. Geht erst zum Internisten, Leute.
Ich nehme Seroquel/Quetiapin seit vielen Jahren im Rahmen einer biopolaren Störung, aber ausschließlich als „Ersatz“ für Schlafmedikamente. Nehme ich zur Schlafenszeit ca. 100 mg ein, trete ich nach rund 30 min. so weg, dass ich vor dem Morgen meist nicht mehr aufwache. Nachts zum Klo gehen ist allerdings eine etwas schwankende Angelegenheit. So habe ich aber die Möglichkeit zu schlafen ohne schwerere Geschosse zu nehmen (die ich eh schon Tagsüber gegen die bipolare Störung nehmen muss).
Gewichtszunahme hatte ich durch das Quetiapin nicht.
Schilddrüsenerkrankungen haben irgendwie alle bipolaren oder unipolaren Leute, oder? Ich auch. lol Komisch eigentlich.
nein, ich habe keine Schilddrüsenerkrankung. Meine Diagnose ist Bipolar Typ 2.
und noch ein paar F-Diagnosen, eine ganze Sammlung 😛
ich glaube auch noch schizoaffektiv, schizophrenes Prodromalstadium, leichter Autismus, schizotype PS, was weiß ich noch
na ja, das Emoticon oben zeigt ja, was ich von F-Diagnosen und deren Validität halte 😉
ach so, schwere Depression mit psychotischen Symptomen war auch schon
muss mal ein bißchen Inventur in die Sammlung bringen, verliere langsam den Überblick…..
Der Text enthält aus fachlicher Sicht Fehler, die ich doch ganz gerne ansprechend würde, auch wenn diese Seite ein Blog ist. Ich möchte nicht, dass ein falscher Eindruck entsteht. Es wurde geschrieben, dass Serquel oft zu niedrige gegeben wird bei unter 600 bis 800mg. Der Wirksame Dossibereich beginnt bei etwa 300 bis 400mg Seroquel (unretardiert). Für viele Patienten ist das leider nicht ausreichend. Allerdings wird das Medikament offiziell nur bis 750mg/Tag empfohlen.
Wer das Medikament selbst genommen hat, weis auch warum. Mit einer wesentlich höheren Dosis ist die Bewältigung des Alltags kaum mehr möglich, wenn man berufstätig ist. Außerdem muss man beachten, dass höhere Dosis nicht automatisch bessere Wirkung bedeutet! Viel hilft viel ist ein Trugschluss. Es gibt Medikamente wo eine weitere Erhöhung der Dosis keinen nachweisbaren Effekt hat.
Ich kann nicht bestätigen, dass die meisten Menschen Seroquel gerne einnehmen. Oft betrifft das nur die Anfangsphase und einen ganz bestimmten Teil von Patienten, die wegen ihrer Schlaflosigkeit massiven Leidensdruck verspüren. Sobald aber eine Stabilisierung eingetreten ist, lässt oft die Bereitschaft schnell nach es weiter einnehmen zu wollen, gerade wegen der starken sedierenden Wirkung, die Aktivitäten zu bestimmten Uhrzeiten ausschließt. Außerdem kann es zu nicht unwesentlicher Gewichtszunahme führen, Diabetes fördern und viele stört die enorme Mondtrockenheit wegen der anticholinergen Wirkung. Viele haben bei dem XR jede Nacht ganze Serien von Alpträumen und sind nach dem Aufwachen noch den halben Vormittag lethargisch und antriebslos. Für seinen Partner wird man auch nicht gerade sexuell intensiver, wenn der Wert darauf legt, dass man beim Geschlechtsverkehr bei Bewusstsein ist.
Wenn ein bestimmter Punkt in der Tolanzentwicklung erreicht ist, dann wird er meiner Erfahrung nach nicht mehr geringer (die sedierende Wirkung stagniert dann), aber z.B. die antidepressive Wirkung kann schwächer werden. Aber man muss hier ganz stark unterscheiden zwischen dem unretardierten und dem XR.
Für viele ist es eine gute Alternative als schlafanstoßendes Mittel, da es keine Suchtpotenz hat. Allerdings ist es äußerst schwierig wieder vom Serquel wegzukommen ohne eine Zeit der Destabiliserung zu durchlaufen, da Seroquel (selbst bei langsamen Ausschleichen) zu partieller oder totaler Insomnie führen kann, da der Körper so enorm daran gewöhnt ist. Schlaflosigkeit ist aber z.B. einer der stärksten Auslösefaktoren für die Entwicklung einer neuen Krankheitsphase (egal, ob Depression, Manie oder in Richtung Psychose).
Feedona, weißt du zufällig, was die Ursache der von dir angesprochenen Albträume ist? Ich hatte unter Seroquel eine Reihe merkwürdiger Träume, keine Albträume. Es waren irgendwie Geschichten von anderen Menschen, die ich zuende träumen MUSSTE, was dazu führte , dass ich 12 – 14 Stunden täglich geschlafen habe. Natürlich war ich da schon längst berentet, eine Berufstähigkeit wäre bei mir unter diesen Umständen unmöglich gewesen. Die Frage nach den unüblichen Träumen habe ich schon zwei Psychiatern gestellt, keiner konnte mir Auskunft geben.
Zur Sedierung: Seroquel hat mich richtig müde gemacht, keine Frage. Aber so richtig lethargisch und bewegungslos war ich unter Solian, dem dieser Effekt nicht zugeschrieben wird.
Beide zusammen haben mir eine Gewichtszunahme von 60 kg beschert.
Ich selbst habe Seroquel innerhalb 9 Monate abgesetzt, wirklich extrem vorsichtig. Das schönste Erlebnis dabei war für mich, plötzlich nur noch 9 Stunden zu schlafen und den ganzen Tag für meine Familie dazusein. Vorher lag ich um 18 Uhr schon im Bett, da war an Sex nicht einmal zu denken. 😦
„Der Wirksame Dossibereich beginnt bei etwa 300 bis 400mg Seroquel (unretardiert).“
???
Unretardiert?? Meiner Information nach sollte man auf keinen Fall 400 mg Seroquel unretardiert nehmen, weil die Konzentrationsspitzen da schon eventuell gefährlich werden können.
2004 wurde mir erstmalig im Alter von 16 Jahren die Mini-Pille als orales Verhütungsmittel verschrieben. Nach ca. einem viertel Jahr Einnahme bekam ich eine Zwangspsychose (Zwangsgedanken und ich hörte eine Stimme). Die setzte die Pille nach einem halben Jahr ab, die Psychose blieb. Ende 2004 bekam ich dann Seroquel in einer Anfangsdosis von 100 mg verschrieben. Ich schlief fiel, die Psychose änderte sich durch das Seroquel nicht. Es wurde schrittweise immer weiter erhöht. Bei 400mg hatte ich derartige Knochenschmerzen im ganzen Körper das ich überhaupt nicht mehr laufen konnte. Es schwang sich dann auf 300 mg in der Dosis ein, aber die Stimmen und Zwangsgedanken die mich plagten wurden nicht „beseitigt“.
4 Jahre nahm ich Seroquel, ich brauchte jede Nacht mindestens 12 Stunden Schlaf, darunter lief mit mir rein gar nichts. In dieser Zeit stecke ich noch voll in meine Berufsausbildung, ich arbeitete bis 16:30 Uhr, kam nach Hause und legte mich um 18 Uhr für 12 Stunden schlafen. Lebensqualität gleich null.
2008 setzte ich Seroquel langsam ab. Als ich bei 100 mg war, bekam ich Restless Legs (nur als atypisch schmerzhafte Form in den Armen). Ich konsultierte eine neurologische Abteilung eines BKHs auf der ich eine Woche verbrachte. Die Neurlogen dort fanden heraus, dass das Restless Legs mit dem Runterdosierung des Seroquels zusammenhing. Das Seroquel wurde dann schrittweise mit dem Hausarzt und damals zuständigen Psychiater auf 25 mg reduziert. Als ich von 25 mg auf 0 kam, begann der Horror. Ich schlief 80 Stunden (ungelogen!) am Stück NICHT mehr.
Ich hatte in der Zeit sämtliche Symptome von massiver Übermüdung und Schlafentzug.
Mein Mann meinte nach 80 Stunden, er hielt meinen Zustand kaum noch aus, er kocht mir einen Baldrianwurzeltee. Mein Kommentar dazu war nur, den kannst Du gleich in die Spüle kippen – das funktioniert garantiert nicht.
Tee getrunken und es hat keine Stunde gedauert und es hat mich umgenietet. 2 Wochen tranken ich dann begleitend noch Baldrianwurzeltee und dann pendelte sich alles wieder halbwegs ein.
2008 verschwanden die Zwangsgedanken etc.. plötzlich.
Die Pille kann ich aufgrund der psychotischen Reaktion immer noch nicht nehmen – ansich gar nichts in der Richtung was auf den weiblichen Hormonhaushalt wirkt. Ich hatte vor ca. 4 Wochen ein Experiment mit Agnus Castus als Tabletten (Mönchspeffer, rein plfanzlich), da ich an PMS leide. Als ich nach ca. einer Woche Einnahme merkte das sich meine Psyche hinsichtlich psychotischen Zuständen verändert habe ich es sofort wieder abgesetzt. Nach nun der letzten Periode ist das Zeug endlich wieder aus meinem Körper.
Ich bin froh seit fast 8 Jahren nun anhaltend psychisch komplett stabil zu sein.
Neuroleptika würde ich nie wieder nehmen genauso wenig wie Hormone (die mit dem weiblichen Zyklus etc. zusammenhängen). Dann geht es mir lieber 2 Tage pro Monat wegen der PMS ziemlich mies, aber ich habe ansonsten keine Probleme.
Hi, dein Bericht zeigt mir
a) Neuroleptika wirken total individuell
b) Wir wissen noch gar nicht um alle Körperprozesse, in die Neuroleptika eingreifen.
Eigentlich ist es nicht in Ordnung, Medikamente, deren Wirkung so ungenau und unsicher ist, überhaupt zu verordnen.
Hat dein Psychiater dir denn deine Probleme überhaupt geglaubt?
Hallo Ovid,
das mit den Zwangsgedanken hat er mir geglaubt, bei der Sache mit der Pille kam man erst später drauf, wo ich es schon lange abgesetzt hatte.
Ich bin letztes Jahr im April wegen einer schweren Depression mit extremer Antriebsschwäche, extremer Gewichtsabnahme, sozialem Rückzug und Wahrnehmungsstörungen (akustische Halluzinationen, veränderte Farbeahrnehmung, immer wieder auftretende dissoziative körperwahrnemungsstörungen, und dissoziativer Bewegungsstörung bei leicht auftretender Reizüberflutung).
Ich war schon sehr schwer krank, bin dann Ende Mai für 4 Monate in die Klinik gekommen. Ambulant wurde Venlafaxin eingeschlichen, in der Klinik bekam ich zu Anfang bei Bedarf 10mg Diazepam (Tabor hat nicht gewirkt). Gegen die Schlafstörungen musste ich Zopiclon 7,5 mg nehmen, nur das half gut.
Ich hatte noch eine Menge Medikamente,
Jetzt bin ich bei 300mg Venlafaxin retard morgens und 400mg Seroquel retard abends. Diazepam und Zopiclon gaaanz selten bei Bedarf.
Meine Depression ist nicht weg, aber viel besser, aber die Wahrnemungsstörungen und dissozitiven Zustände sind weg, ich spüre nur bei Reizüberflung (ab 3 verschiedene Geräuschquellen, laute Geräusche, geräuschkulisse von Action- und Comedyfilmen, Familienfeiern, etc), dass jetzt eigentlich was kommen müsste und das fühlt sich unangenehm an. Dann kann ich mich aber zurückziehen, ohne irgendwelche komischen Dinge zu tun und mich erholen.
Ich bin froh, seriquel zu haben, es hilft mr auch beim Einschlafen, ich schlafe zwar auch länger (10 Std), und kämpfe mit dem Gewicht (hab wieder alles zugenommen, auch die unerwünschten Kilos), aber ich bin wieder einigermaßen familientauglich und kann auch einigermaßen den Haushalt erledigen.
Diese teis psychotischen Symptome bei vollem Bewustsein (ich nahm wahr und wusste aber, dass das falsche Wahrnehmungen sind) waren sehr quälend für mich, ich kam mir vor, als würde ich richtiggehend „verrückt“. Ein Hoch auf Seroquel! 🙂
Wenn Sero bei psychotischen Symptomen verordnet wird und hilft, ist das doch super. IMHO hat der Patient zu beurteilen, ob es ihm besser geht oder nicht und nicht der Arzt. Meine Kritik richtet sich an den Umstand, dass Patienten unter quälenden Nebenwirkungen leiden und dennoch darauf festgenagelt werden, das NL keineswegs auszuschleichen und dass es bei ungenauer Diagnosestellung und zudem noch zu hochdosiert verordnet wird. 400 mg ist genau das Limit, bei dem noch eine Wirkung auf die Rezeptoren stattfindet, alles was drüber geht wie 800 oder gar 1200 produziert nur noch Nebenwirkungen. Sie kommen eventuell auch langfristig mit weniger aus, das können Sie ja mit Ihrem Arzt besprechen.
Das kenne ich auch, Halluzinationen von denen ich weiß, dass es welche sind. Schwarze Ornamente ziehen sich über die weiße Wand, Nebelschwaden ziehen durchs Wohnzimmer, ich spüre, dass jemand an der Jacke reißt und zerrt, obwohl da niemand ist.
Das Problem ist, dass die Berührungshalluzinationen sehr quälend für mich sind.
Allerdings ist Seroquel für mich auch Seroquäl. Aber ich habe andere Methoden gefunden und ganz zur Not nehme ich ein Benzo, die wirken nämlich bei mir.
ja, und super, dass Du Seroquel verträgst und es bei Dir wirkt 🙂
Ist das ein psychiater der das schreibt oder jemand der selbst viel nehmen musste und auch viele texte darüber liest?
Der Blogger ist Psychiater, der diese Medikam,ente verschreibt und die Kommentaristen sind Leute, die selbst viel nehmen mussten und viel darüber gelesen haben 😉
nur als ein sprachlicher Hinweis
„und die Kommentaristen sind Leute, die selbst viel nehmen mussten“
ist im Zusammenhang mit Psychiatrie uneindeutig. Da kann das nämlich zweierlei heißen.
Es kann heißen, dass sie gezwungen oder erpresst wurden (die Erpresssungs- und Drohungsmethoden im psychiatrischen System sind da vielfältig)
oder dass sie es genommen haben, weil sie das ausdrücklich so WOLLTEN.
Im zweiteren Fall bezieht sich das „müssen“ auf die Verzweiflung über die Symptome oder die Angst vor den psychischen Folgen des Absetzens.
Wer einmal unter Zyprexa abserviert wurde,
Der begrüsst Seroquel als erlösendes Medikament.
Ich bin zwar schon sediert morgens,
Aber seit ich es mit Venlafaxin und Laotrigin kombiniere,
Bin ich der glücklichste Mensch auf Erden.
Ich bin wieder authentisch.
VIEL ERFOLG EUCH ALLEN.
LG Caro
Du hast meine Anmerkung genau richtig verstanden 😉 sie war absichtlich doppeldeutig…..
OK, das war also absichtlich so gemeint.
Man redet ja manchmal auch im somatischen Bereich davon, dass jemand Medikamente nehmen „muss“.
Das bedeutet dann aber in den allermeisten Fällen keinen von anderen Leuten ausgeübten Druck oder Zwang, sondern dass derjenige annimmt, dass das Medikamente weglassen das noch größere Übel wäre.
Es ist also da ausschließlich der zweitere Fall gemeint.
Seroquel scheint so 50/50 zu sein.
Die einen Konsumenten finden es angenehm entspannend und fühlen sich nicht psychisch und geistig eingeschränkt. Oder es wirkt sogar antidepressiv, vor allen Dingen in niedriger Dosis.
Die anderen beschweren sich darüber, dass geistige Beweglichkeit, Kreativität, Einfälle oder Musikalität weg sind und auch über Freudlosigkeit.
Dann gibt es noch die, die es lediglich als abendliches Schlafmittel benutzen (unretardiert und so 25-100 mg).
Und es gibt diejenigen, die den ganzen Tag über dermaßen die Müdigkeits-Nebenwirkung haben, dass sie gar nicht sagen können, wie es sonst bei ihnen wirkt bzw. wirken würde.
das kommt wohl stark auf die Dosierung an. 25 -50 mg = Schlafmittel, 50 – 200 mg antidepressiv. 200 – 400 mg schon stark sedierend, ab 400 mg laut Ärzten bei Psychosen wirksam, 800 mg hohe Dosis und 1200 mg Höchstdosis = zu nichts mehr zu gebrauchgen! Gerade weil Quetiapin so ein breites Wirksamkeitsspektrum hat, nämlich gegen Depressionen, gegen Psychosen UND bipolare Störung , verführt es dazu, jedesmal verschrieben zu werden, wenn der Psychiater nicht so richtig eine Ahnung hat, was dem Patienten fehlt. Es scheint viele mit unklarer Diagnose zu geben, die Seroquel nehmen.
Und die werden Nebenwirkungen gegenüber unduldsamer sein, als jemand, der unter quälenden psychotischen Symptomen leidet.
Da gäbe es übrigens noch ein weiteres Breitband-Medikament für diese Fälle, nämlich Valproat.
Ich zum Beispiel fühle mich mit Valproat wohl und mit Seroquel nicht. Ist wohl individuell verschieden, was wem besser zusagt.
Allerdings hält Valproat halt schon körperliche Risiken bereit, und wird als sehr viel schlechter angesehen, falls die Patientin schwanger werden sollte. Vielleicht wird deswegen seltener daran gedacht, für solche Fälle anstatt Seroquel Valproat zu verschreiben.
Viele der körperlichen Probleme durch Valproat gehen allerdings darauf zurück, dass der Körper mehr Folsäure verbraucht, wenn man Valproat nimmt, und dann kommt es mit der Zeit leicht zu einem Folsäure-Mangel, der vielfältige Folgen haben kann. Aber dieser Punkt lässt sich durch Nahrungsergänzungsmittel ausgleichen, bei mir liegen in der Tablettenschachtel Folsäure-Tabletten gleich mit dabei.
Es gibt allerdings noch andere körperliche Risiken durch Valproat. Ich lasse alle halbe Jahr ein Blutbild machen und seitdem da mal ein Folsäure-Mangel war, nehme ich diese Folsäure-Tabletten zu Valproat dazu. Seitdem ist kein Folsäure-Mangel mehr vorgekommen.
Aber man sollte bei Valproat-Konsum halt echt aufpassen, MINDESTENS alle 6 Monate ein Blutbild zu haben, besser öfter. Es gibt da wirklich Risiken. (Leber, Nieren, Bauchspeicheldrüse)
Übrigens wird Valproat in den USA als Medikament zur Behandlung von Schizophrenie angesehen, aber hierzulande nicht.
Seroquel gehört sicherlich bei den plan- und ahnungslosen Psychiatern (also einem nicht gerade kleinen Teil) zu den Lieblingsmedikamenten: Es wirkt tatsächlich gegen alles. Ich hätte es auch nicht geglaubt, aber bei wirkt es sogar gegen Juckreiz, Halsweh und Verstopfung.
Ich gehöre zu der 25 – 100mg Schlafmittelfraktion. Es erstaunt immer wieder, dass es tatsächlich langfristig wirkt. Alles andere wirkt entweder nicht (AD) oder lässt in der Wirkung stark nach (Gewöhnungseffekt) wie Zolpidem, Zopiclon, Chloraldurat usw. Antidepressive Effekte hat Seroquel nicht, allenfalls Antiangsteffekte. Allerdings steigt die Depression dramatisch, wenn man es abzusetzen versucht; das ist aber ein Absetzsymptom, nicht weil es vorher antidepressiv gewirkt hätte. Was der Sinn der retardierten Version sein soll, habe ich noch nie begriffen, zum einen muss man ein sehr viel höherer Dosis nehmen, um denselben Effekt zu erzielen, zum anderen ist man durch die verzögerte Wirkstofffreisetzung quasi dauerbedröhnt; die lange Halbwertzeit ist ohnehin einer der unsympathischsten Punkte beim Seroquel. Ab etwa 2oo – 3oo mg nimmt die sedierende Wirkung nicht mehr zu (sehr wohl die antipsychotische), d.h. 12oo mg machen nicht wesentlich müder als 3oo mg.
Den Erfahrungsbericht zu Seroquel finde ich interessant, dass 100 mg Seroquel so viel Auswirkung haben?
http://www.sanego.de/7662_Nebenwirkungen_von_Seroquel
Was der Mann da zur psychischen Wesensveränderung aufgrund von Seroquel schreibt, kann ich übrigens sehr gut nachvollziehen. Bei mir wars sehr ähnlich, und ich habe Seroquel abgesetzt, weil ich wieder ein lebendiger Mensch sein wollte und keine Maschine.
ich habe bei diesem Medikament vor allem vor einem Angst: Die Auswirkungen auf das Gehirn? Ich meine, das Ultrakurzgedächtnis funktioniert bei mir einfach so gut wie nicht mehr. Auch kann ich mich an viele Dinge nicht mehr erinnern, die mir mein Sohnemann über gemeinsame Aktivitäten erzählt. Ist das mit 32 Jahren noch normal? Ich habe schon als Kind und Jugendliche Probleme gehabt, mich gut zu konzentrieren, besonders im Klassensetting. Dieses Medikament scheint meine Konzentrationsprobleme noch zu verstärken und mich noch dazu vergesslich zu machen. Seit einem halben Jahr bin ich von 400mg auf 200mg zurückgegangen, statt es – wie mir meine unermüdliche Ärztin empfahl – auf 600mg zu erhöhen. Und was geschah? Ich konnte mich wieder besser mit anderen Menschen unterhalten, war wieder geistig reger.. sehr gut. Trotzdem habe ich Angst vor irreparablen Schäden am Gehirn, ich bin wirklich sehr vergesslich.
Was die antipsychotische Wirkung angeht: welche antipsychotische Wirkung? Seroquel stösst bei mir eher Psychosen an, statt sie zu vermeiden – und zwar gerade dadurch, dass sie Emotionen und Gefühle ohne wenn und aber unterdrückt.
hey leute … ich nehme seit 4 monaten 25mg zum schlafen …im letzten monat habe ich häufig auch mal 2 stück genommen weil ich irgendwie nicht mehr so richtig die schlaffördernde wirkung erziehle … kann das wieder kommen? oder muss ich mir eine höhere dosis verschreiben lassen? … oder könnt ihr mir ein andres schlafmittel empfehlen was nicht ausgeschlichen werden muss ?
Durch den Wechsel meiner Setzte,bin ich von Perazin 75 mg nach Quetiapin 50 mg gewechselt, von dem zusätzlichen Lorazepam nehme ich jetzt nur noch eine halbe 1 mg.Dadurch ging es mir zwei Monate sehr gut.Ich hatte den Eindruck,dass das Quetiapin etwas potenter ist,wenn ich auch nach wie vor die hitzige Streitkultur,Kritik und Streit meiden muss,um nicht negative Affekte zu bekommen.Insofern spielt die umgebende Gesellschaft natürlich auch eine grosse Rolle.Das Lorazepam habe ich seit über zehn Jahren niedrig dosiert bekommen und konnte dadurch gut schlafen,denn gestörter Schlaf erzeugt auch Psychose.Eine Abhängigkeit kann ich nur bestätigen,insoweit ich sowieso von Neuroleptika abhängig bin.Gesunde Menschen sollten solche Medikamente vielleicht nicht auf Dauer nehmen. Mir als Patientin hat Lorazepam sehr gut getan,da ich fast epilepsieartig gegen Abend Unruhe und Aggressionen bekam und nachts unter Angst ständig aufwachte.Hier war das Lorazepam 1 mg ein Segen und auch körperlich habe ich dadurch über die Jahre wieder mehr Ruhe gefunden neben Sport und bewusster Ernährung.Jetzt nehme ich das Quetiapin und bekomme nach zwei Monaten wieder die unbegründeten Halsschmerzen,der sich jetzt eine Bronchitis anschloss.Dieses Phänomen hatte ich schon vor 5 Jahren,als ich mal das Seroquel probieren sollte und es wieder absetzen musste,weil ich es ständig am Hals hatte.Ich hoffe deshalb,dass sich das wieder legt und mein halbe Lorazepam behalten darf,weil alle dagegen rumwettern,während sie mir Neuroleptika wie Vitamin Tabletten empfehlen..Ich hoffe somit,dass trotz Aerztewechsel die individuelle Einzel Betrachtung gegen vorgefasste Meinungen obsiegt
Inzwischen bin ich seit einer Woche von Lorazepam los und nehme 2x50mg Quetiapin,1x50mg waere zuwenig gewesen.Manchmal wache ich noch auf,aber insgesamt positiv bis jetzt.Hoffentlich bleibt das so.Wieso gibt es nicht Quetiapin 100 mg Tabletten?Es gibt 50mg,150 mg
Ich nehme jetzt nur noch 50mg Quetiapin und 0,5 mg Lorazepam,beides abends,seit Monaten,hervorragend.Ich hatte es ohne Lorazepam versucht,hatte auch kurz das Gefühl,presenter zu sein,aber das ist ja auch nur Einbildung.Die schlaffördernde Wirkung von Quetiapin nahm nach ein paar Stunden ab.In der Nacht,früh morgens wachte ich auf und hatte das Gefühl,auf dem Boden geschlafen zu haben.Ivh schlief dann einfach nur zuwenig.Die doppelte Dosis Quetiapin nützte nichts,dröhnte mich nur zu.Jetzt nehme ivh seit Monaten wieder eine halbe Lorazepam und schlafe wieder sanfter,man schlägt beim Aufwachen nicht so hart auf und auch das Schlafen selbst ist sanfter.Ganz selten nehme ivh mal mehr..wenn die Psychose kommt,als würde ein LKW unter einem losbrummen wollen.Ich muss dann auch dafür sorgen,dass meine Umwelt erträglich bleibt.
Insgesamt bin ich mit nur einem Neuroleptikum plus dem Lorazepam zufrieden..
Es wird doch viel von Lorazepam abgeraten,man solle dafür mehr vom Quetiapin nehmen.Der Missbrauch in der Szene mit dem Lorazepam auf dem Markt wäre eine grössere Gefahr.Da das Lorazepam das schwächste ist,kann man es nicht dem Neuroleptikum in geringer Dosis 0.5mg beimischen,also das Trevor 0.5 mg.Ich habe Angst vor den Neuroleptika wie Quetiapin wegen der Nebenwirkungen (Schleimhäute,Gewichtszunahme, Prolaktin,Herz,Verdauung,Parkinson,Sedierung usw.) und weil es nicht in der Waagerechten wirkt wie das Lorazepam,so dass man ruhig durchschlafen könnte,nicht nur einschlafen..mal sehen,was die Zukunft bringt.Es gibt laut Auskunft in Schüben neue Anforderungen an Ärzte und was dabei herauskommen wird..Solange werde ich bei 50 mg Quetiapin und 0.5 mg Lorazepam bleiben…
Hallo. Also mir hat seroquel aus einer Spirale nach unten geholfen. Ich habe PTBS borderline und histrionie. Zeitweise war meine Anspannung immer im hoxhstress. Ich fühlte mich verfolgt und ängstlich. Die Stimmung kippte rasant. Ich nahm dann ein Jahr 600 mg prolong. Es klappte gut. Weniger Symptome und endlich konnte ich wirklich Therapie machen. Leider nahm ich 15 Kilo zu. Gutbdass ich vorher dünn war. Nun konnte ich mich durch Therapie stabilisieren und dosiere runter. Muss auch sien da ich nur müde bin. Leider sind meine blutwerte schlecht und die rechte herzkammer vergrößert. Könnte auch am valdoxan liegen. Es hat mir echt geholfen. Wegen des Gewichts bin ich aber froh es bald los zu sein. Ich würde es nicht zu lange nehmen sondern nur gut harte Zeiten. Die Nebenwirkungen sind auch blöd. Die Müdigkeit etc. Die Halluzinationen sind mir da lieber.
Herzlichst Alice
geht mir auch so, mir sind die Halluzinationen immer noch lieber als die Nebenwirkungen von Neuroleptika.
Quetiapin/Seroquel ist meiner Meinung nach nichts weiter als ein VERDAMMTES gift, kann drogen gleichgesetzt werden. vor abhängigkeiten (rauchen, alkohol, usw.) wird man gewarnt noch und nöcher. aber diese verdammte drogen schiessen einem die psychiater beinahe nach. ich bin schon bei einer dosis von 50mg komplett unbrauchbar. schlafe 3/4 des tages & den rest habe ich depris und angst, weil mein energieniveau so tief ist. ich schaffe es kaum, mich aufzuraffen, kann gesprächen nur schwer folgen, ein buch lesen ist unmöglich. ich schlafe ein. vor lauter müdigkeit bekomme ich essanfälle und rauche wie eine idiotin.
meiner meinung nach verschreiben ärzte in stationären aufenthalten dann seroquel, wenn der patient „unangemehm“ wird. weil er mitdenkt und sich für sich selbst zu wehren versucht. mit seroquel ist die denkfähigkeit eingeschränkt & so wird man still gelegt. und wehrlos kann man dann immer mehr geld verdienen, indem man immer höhere dosen verschreibt. durchschlafen konnte ich deswegen nicht besser. möglich, dass es bei schizophrenie und psychotischen erkrankungen hilfreich sein kann. bei allen anderen krankheitsbilder: verweigert diese scheisse von beginn weg KONSEQUENT. was einem die ärzte nämlich nicht sagen, ist dass man ABHÄNGIG und langfristig dicker und v.a. DUMM wird!! (beweise dass hirnmasse kleiner wird gibt es genug im netz) seroquel fesselt kranke menschen an die psychiatrie. das ist reine geldmacherei auf kostem unserer lebensqualität. meim dringender rat: hände weg von diesem teufelszeug!!! wer gesund ist & gerne depri werden möchte soll es nehmen, dafür ist es besser geeignet als alles was ich zu mir genommen habe.
Krankenhäuser verdienen nichts daran, höhere Dosierungen zu verschreiben, das bringt ihnen keinen finanziellen Vorteil.
Allerdings stimme ich voll und ganz dem zu:
„meiner meinung nach verschreiben ärzte in stationären aufenthalten dann seroquel, wenn der patient „unangemehm“ wird. weil er mitdenkt und sich für sich selbst zu wehren versucht. mit seroquel ist die denkfähigkeit eingeschränkt & so wird man still gelegt.“
Eigeninitiative und eigene Meinung ist in totalen Institutionen nun mal unerwünscht. Da sind dann Neuroleptika genau die richtige Droge, die zu solchen Institutionen dazu passt. „Baustein der Therapie“.
Auch die nichtmedikamentösen ‚Therapien‘ verfolgen solche Zwecke. Zum Beispiel bezüglich der Morgenrunde hat mir mal jemand geschrieben und es halt genau auf den Punkt gebracht:
„Diese Morgenrunden sind übrigens wie alle Gruppenübungen ein Teil der „moralischen Therapie.“ man interpretiert Krankheit prinzipiell als Devianz. Und da ist eine Dimension dann der angebliche Verlust des Gemeinsinn – der Anwesenheitszwang dient zur Wiederherstellung desselben, also der moralischen Besserung des ‚Gesundheits-Delinquenten‘ “
Das trifft es meiner Meinung nach genau. Aus organisatorischen Gründen sind diese Morgenrunden nämlich nicht notwendig, sondern sie verfolgen andere Zwecke.
Ich war mal in einer psychosomatischen Klinik die keine Morgenrunde hatte. Auch somatische Krankenhäuser kriegen sich ohne Morgenrunde organisiert.
Diese Morgenrunden dienen allenfalls nebenbei organisatorischen Zwecken, hauptsächlich soll damit Gruppendruck ausgeübt und Autorität gesetzt werden.
(Das mit dem Anwesenheitszwang kann ich allerdings nicht bestätigen, man ist weder aus der Klinik geflogen wenn man die geschwänzt hat noch wurde man in Handschellen dorthin geschleift.
Das Problem war halt, dass diese schlechte Veranstaltung halt tatsächlich nebenbei organisatorischen Zwecken gedient hat, deswegen habe ich mir diese miese Veranstaltung angetan.)
Bekam Seroquel Retard 150 mg vor 3 Jahren in der Klinik während einer schweren Depression mit Wahngedanken und der Diagnose Bipolar (2? = in leichterer Form). Wurde innerhalb 4 Wochen wieder klar im Kopf und zunehmend psychisch stabiler. Es war allerdings eine private Klinik in ich mit meiner Aussage: „es können doch nicht nur Medikamente sein, die mir helfen („der Mensch lebt nicht vom Brot allein“) verstanden wurde, ich fühlte mich als Mensch gesehen und ernst genommen. Mir tat das Konzept Millieutherapie gut, weil die menschlichen Begegnungen mit Mitpatienten (dass ich wieder seelisch berührbar wurde) mir sehr halfen, auch die Kunsttherapie, der Klinikseelsorger, der Arzt, der wirklich zuhören und verstehen konnte (er erhöhte die 150 mg nicht auf 300 mg, als ich auf diese Ankündigung sagte: „ich will schon kooperieren, aber um die Dosis zu erhöhen, muss ich einen zwingenden Grund wissen“), und manche der Pfleger, die ich als sehr menschlich und unterstützend erlebte sowie die Sozialarbeiterin, die sich meiner finanziellen Aengste und Verstrickungen bez. eines Projekts annahm und mich sachlich aufklärte, mir Lösungvorschläge machte, so dass ich wieder Land sah. Ich war 7 Wochen dort.
Ich hatte gute Bedingungen schrittweise wieder in meinen Beruf zurückzukehren und nach 6 Monate wieder wie vor der Erkrankung zu arbeiten. Das Seroquel gab mir ein Gefühl von Sicherheit und Ausgeglichenheit. Mein Gefühlsspektrum war eingeschränkter, ich fühlte mich vor allem ausgeglichen, bei starken Auslösern konnte ich fühlen. Die Nebenwirkungen waren 10 kg Gewichtszunahme, ich bekam seie in Griff durch kohlenhydrat- u. fettarme, bewusste Ernährung und nahm wieder 6 kg ab, fühle mich gut so. Es war ein wichtiges Erfolgserlebnis, dass ich den Nebenwirkungen nicht so ausgeliefert bin. Ca 1,5 h nach Einnahme begann der Müdigkeitsanfall, anfangs sehr stark. Auch hier fand ich eine Strategie, Einfluss zu nehmen: ich ass 1 h vorher und nach der Medieinnahme nichts mehr um das in gang setzen des Stoffwechsels zu vermeiden, dadurch war die Müdigkeit handhabbar (ich hatte häufig Abenddienste bis 21 30 und es war so machbar). Morgenmüdigkeit handhabte ich so, dass ich wenn frei, mich ausschlafen lies, wenn frühdienst der wecker 1 /2 h voeher klingelte, somit war auch dies handhabbar. kurzatmigkeit besserte sich nach gewichtsreduktion wieder. Aufgeschwemmte Fussgelenke/ beine besserten sich, nachdem ich begann ins Fitness zu gehen und 1-4 mal/Woche zu trainieren. Weiere Nebenwirkungen: Nasenhöhlenverstopfung ging mit der Zeit wieder zurück.
Ich begann nach Entlassung aus der Klinik eine Therapie bei einem sehr guten Psychiater und Therapeuten. Er ist Psychoanalytiker (u. A. Winnicott), analysierte mich jedoch nicht, sondern hörte mir sehr präsent zu und lies mich meinen eigenen Weg gehen (Aufarbeiten meines Kern-Themas). Wenn er mir was sagte, war ich reif dies zu hören und dies half mir, eine neue Haltung zu entwickeln. Es waren sehr wertvolle Inputs. Er vertraute meinem Prozess und so habe ich auch gelernt, meinem inneren Prozess zu vertrauen. Im 1. Jahr nach dem Klinikaufenthalt machte ich in Stresssituationen einige Male die Erfahrung, dass ich wieder ganz ausser mir geriet. Entgegen meiner Befürchtung reagierte der Theraput nicht mit dem Vorschlag die Medidosis zu erhöhen, sondern blieb gelassen. Ich entschied mich dann dafür, wenn schon die Dosis mich nicht mehr weiterhin so gut schützt und die Wirkung nachlässt, kann ich die Dosis auch zurückfahren. Ich informierte mich gründlich und ging extrem langsam und vorsichtig vor. 1/1/2 jahre nach der Erstgabe von Seroquel hatte ich die Dosis nach 4 Monaten auf 100 mg heruntergefahren. Immer in 12,5 mg Schritten von ca 4 Wochen Abstand. 3 Monate später begann ich auf 50 mg runterzufahren, in etwa gleichem Tempo. Als ich seit 2 Wochen auf 50 mg war (unter der Wirkgrenze von 75 mg!) begann eine starke emotionale Krise. Ich hatte sehr starke Trauergefühle, die ich schwer zu ertragen fand. Ich muss hier hinzufügen, dass ich seit fasst 20 Jahren in einer 12 Schritte Selbsthilfegruppe bin (Emotions Anonymous) und in dieser etwa 3 Monate dauernden Krise war für mich die Unterstützung durch die Gruppe und meinen Therapeut, sowie meine Freunde sehr wichtig und wertvoll (Vor allem Da Sein, Anteil nehmen). In dieser Zeit lernte ich Möglichkeiten der Selbstfürsorge, die mir halfen, trotz der schwer aushaltbaren Trauergefühle durch die Tage zu gehen. Ich ging in dieser Zeit auch noch zusätzlich zu einer Körpertherapie (somatic experiencing). Die Psychotherpiestunden erhöhten wir auf 1 mal wöchentlich, ich wurde sehr gut begleitet, merkte, dass mein Therapeut wirklich hörte und verstand, was ich erlebte. Mit der Dosisänderung lies er mir immer freie Hand, empfiel mir, flexibel damit zu bleiben. Kurzfristig nahm ich 6,5 mg mehr, da ich es nicht mehr aushielt. Besserung dadurch hielt nur 1 Tag lang an. Ich beschloss, nicht weiter zu erhöhen und durchzuhalten, obwohl ich manchmal meinte, nicht weiter durchhalten zu können. Nach ca 2 Monaten kamen mehr „Pausen“ in dem Gemütstief, die länger wurden. Nach 3 Monaten fiel ich nicht mehr in die Trauer zurück. Seither fühle ich mich stabil. Habe weiter runterdosiert in 6,5 mg Schritte, innerhalb von 3 Monaten kam ich auf 25 mg. gemäss meiner ueberzeugung und so formulierte es auch mein Therapeut und Psychiater, haben die Medikamente das ursprüngliche leiden/problem unten gehalten. Nachdem die Wirkgrenze unterschritten wurde, wirkte der Schutz von Seroquel nicht mehr. So kamen die Emotionen (im geschützteren Rahmen als damals, als ich krank wurde) wieder hoch und im nachhinein, obwohl es schlimm war, empfinde ich nun, dass ich in diesen 3 Monaten viel gelernt habe, (Bei mir sein, mich selber begleiten, Selbstfürsorge, Geduld).
Da mein Therapeut in Rente geht, habe ich die Therapie vor 2 Wochen beendet, und ich war auch reif dazu. Ich kann wieder in einem weiten Gefühlsspekrum fühlen, ohne auszuflippen und mein inneres Gleichgewicht dabei zu verlieren. Wenn meine seelische Wunde getriggert wird, werde ich wohl auch wieder Downs erleben, und ich bin sehr zuversichtlich, dass ich diese durchstehen kann ohne so ins Drama zu gehen wie früher und Vertrauen behalte, dass ich diese durchstehen kann. Innerhalb von 1 Jahr will ich Seroquel von 25 mg auf 0 mg runterdosieren, sehr behutsam.
Fazit zu meiner Erfahrung mit Seroquel: In der Akutphase war es für mich ein Segen und vorübergehend eine Hilfe zur Stabilisierung. Bin froh, rechtzeitig den Weg der Runterdosierung eingeschlagen zu haben und erachte es vor allem in Kombination mit einer guten Psychotherapie für hilfreich. Dies aber nur für meinen Fall, da die Krankheitsbilder individuell sind und offensichtlich auch die Wirkung von Seroquel!
..ich war jetzt lange auf 1xQuetiapin 50mg und 1/2 1mg Lorazepam eingestellt und zufrieden..mein Umfeld in einer Behindertenwerkstatt zu arbeiten ist komplizierter geworden..nachdem ich zwanzig Jahre auf dem ersten Arbeitsmarkt war und auch noch lange studiert hatte,war die Umstellung schwer..Der Umgang war z.T.noch schwierigee,als würde man rund um die Uhr gemobbt,Futterneid selbst bei Vorgesetzten…In diesem Sinn suchte ich lange nach einer Tätigkeit,bei der man mal persönlich Ruhe hat…na ja,ist wohl ein Wunschtraum,die Gesellschaft ist manchmal gar nicht nur neurotisch oder unhöflich,manchmal auch rechts…Mir macht Gesprochenes sehr viel aus,wie Schlagstöcke..
Aber zurück zum Quetiapin:Jetzt Sylvester musste ich eine Pille mehr nehmen,da ich plötzlich starke Muskelschmerzen im Schulter-Rückenbereich hatte..zum Jahresende war Lorazepam 1mg ausverkauft gewesen bei allen Firmen laut
Apotheke..somit bekam ich Tavor,danach war ich tagelang früh wach und fror.Ich verstehe nicht,wie ein Medikament ausverkauft sein kann.Wenn das mit Medikenten wie betablockern passieren würde, wäre das Leben ernsthaft gefährdet..Ich werde versuchen bei 50 mg Quetiapin zu bleiben und wieder 0/5 Lorazepam….
@Nelly, du hast „Tavor“ bekommen, weil „Lorazepam“ ausverkauft war?
Wie soll man denn das verstehen? „Lorazepam“ ist doch der Wirkstoff von „Tavor“…
Noch nicht gewusst? Dann sieh mal drauf, statt alles nur in den Mund zu stecken!
Entschuldigen Sie,ich weiss nicht wie Sie dazu kommen…Was Patienten an Medikamenten bekommen,entscheiden Ärzte und nicht die Patienten..Es gibt auch verschiedene Schweregrade einer Erkrankung..Ich habe nur eine leichte Erkrankung…Ich wünsche einem jeden,dass er sein Gleichgewicht findet
Und was Patienten an Medikamenten einnehmen, entscheiden die Patienten und nicht die Ärzte…
Oder werden Sie zwangs“therapiert“?
Und ist das „Quetiapin“ immer noch so „hervorragend“, wie Sie mal darüber geschrieben haben oder doch nicht mehr so?
Nehmen es sowieso schon viel zu lange.
Und Achtung, im Mischkonsum mit bestimmten Substanzen, auch Alkohol, es kann dadurch ein MNS(Malignes Neuroleptika-Syndrom) ausgelöst werden!
Einfach mal dazu recherchieren!
Auch schon mal „Alprazolam“/“Tafil“/“Xanax“ gehabt?
Nach eigenen Erfahrungen, finde ich es besser, als Tavor/Lorazepam.
Ich möchte von Ihnen nicht belästigt werden,o.k.?
Ist Ihnen wohl zu hoch, wenn jemand Ahnung von der Materie hat, statt nur dummes Geschwafel, weil die Euphorie durch die Tabletten angeheizt – betrogen wird – noch???!!!
Mensch, was wollen Sie denn????
Das alles sind Drogen, die das Gehirn manipulieren, nur eben auf legale/medizinische Weise – nichts anderes – überhaupt nichts – „Glück“ auf Rezept – mehr nicht!!!
Oder denken Sie etwa, dieses Zeugs heilt irgendjemanden oder überhaupt irgendwas???
Vergessen Sie es!!!
Können auch mal nach: „Dyskinesie“ recherchieren, vielleicht, klingelt es dann zumindest etwas!!!
P.S. Ärzte/Ärztinnen klären nicht auf!!!
Das war auch an Ihren Dealer gerichtet oder glauben Sie,dass von den Kranken irgendjemand sich freiwillig sediert wie es vielleicht Suchtkranke anstreben?
Welcher Dealer? Wie meinen Sie das?
Äh, ja, und ich meine, dass sich irgendjemand freiwillig sediert, nämlich Sie.
Sie nehmen doch Tavor/Lorazepam und sind zufrieden damit, also kann es doch nicht zwangsweise sein.
Und suchtkrank sind Sie doch dadurch auch oder was meinen Sie, was dieses Medikament auslöst, dass Sie es immer wieder nehmen >müssen/wollen< ?
Erst überlegen – Dann schreiben!
Quetiapin, Erfahrung mit Delirpatienten ( alter Mensch) als Pflegeexpertin für Intensivpflege
Oft sedierend über Stunden, anticholinerge UAW bereits bei „tiefen“ Dosierungen von 25 mg. Dies wird oft nicht als UAW erkannt und die Dosis nach oben erhöht, was der falsche Ansatz ist ! Mit schlimmen Folgen für den betroffenen Menschen!
Ich habe einige Neuroleptika durch…Solian, Zeldox, Abilify und andere. Das angenehmste Neuroleptikum ist aber Seroquel für mich. Bei allen anderen litt ich stark unter Akathisie, was kaum auszuhalten war. Die antipsychotische Wirkung tritt wirklich erst in höherer Dosierung auf, aber das nehme ich gerne in Kauf. Und ich finde, dass es auch antidepressiv wirkt bzw. gegen die Negativsymptomatik.
Aber natürlich muss jeder für sich selbst das passende Neuroleptikum finden. Was mir gut tut, hilft anderen vielleicht nicht.
Auch wenn der Artikel schon etwas älter ist und der Kommentarteil lang…
Ich behandle in erster Linie Menschen mit Persönlichkeitsstörungen, Traumafolgestörungen und Depressionen mit biographischem Bezug. Seroquel setze ich nur symptomatisch bei Alltags- oder Lebensqualitätseinschränkenden Beschwerden ein, und zwar, wenn Mirtazapin nicht gewirkt hat , oder der Pat. darunter mehr als 4kg zugenommen hat.
Bei Krankheitsassoziierten Schlafstörungen – insbesondere durch Alpträume oder Grübelzwänge – hilft nach meiner Erfahrung niedrig dosiertes Seroquel (off label) hervorragend (12,5 – 150mg). Nebenwirkungen, insbesondere Gewichtszunahme werden is etwa 200mg fast nicht berichtet.
Ich nehme seit 2009 Seroquel, seit 2012 das Generikum Quetiapin retard. Zunächst auf 200mg nachts, habe ich zusammen mit aripiprazol 10mg frühs und venlafaxin ret. 150mg frühs bis 2016 gut durchgehalten. Dann wurde mir aripiprazol (wahrscheinlich aus kostengründen?) entzogen und quetiapin mit der Begründung, es würde ab 400 mg antipsychotisch wirken, dementsprechend erhöht. Seitdem leide ich permanent unter panikattacken und akustischen Halluzinationen. Ich rate jedem daher davon ab, sich ohne weitere ärztliche Meinungen (vor allem aus anderen Kh-Gesellschaften) zu holen, bevor man da experimentiert. Es kann Lebensgefahr bestehen, wenn man einfach auf einen einzigen Arzt, gerade bei Psychopharmaka, hört.
Darf ich einem Arzt, der mir widerrechtlich Medikamente verabreicht, in Rahmen des Notwehrrechts in die Eier treten?
Was heisst hier widerrechtlich? Hat er es Dir eingeflösst?