Citalopram – TOP 1 der deutschen Psychopharmaka

Citalopram

Citalopram war 2009 das häufigste in Deutschland verordnete Psychopharmakon. Es wurden 241 Millionen definierte Tagesdosen (DDD) zu je 20 mg verordnet, insgesamt also 4 820 000 000 mg.

Citalopram liegt auf Platz eins der Verordnungshäufigkeit, weil es das Medikament der ersten Wahl bei Depressionen ist. Es ist gut verträglich und wirkstark. Darüber hinaus wird es – in höherer Dosierung – auch bei Angst- und Zwangskrankheiten erfolgreich eingesetzt.

Geschichte

Die dänische Pharmafirma Lundbeck war ursprünglich auf der Suche nach einem Antiepileptikum, als sie Citalopram fand. Eine antiepileptische Wirkung hat Citalopram nicht, aber eine starke antidepressive Wirkung. Lundbeck patentierte 1989 Citalopram und konnte es 14 Jahre lang als einziger Anbieter herstellen und verkaufen. Seit Ablauf des Patentes 2003 gibt es zahlreiche Generika, zu einem weit niedrigeren Preis. Lundbeck hat dann zu einem beliebten Manöver gegriffen, den viele Pharmafirmen in ähnlichen Situationen wählen: Citalopram ist ein Gemisch aus zwei Molekülen, die Enantiomere von einander sind.

Enantiomere verhalten sich wie die linke Hand zur rechten. Sie sind zueinander spiegelbildlich, aber nicht deckungsgleich: versuchen Sie einmal, die linke Hand auf die rechte zu legen…

Genau so verhält es sich mit den beiden Molekülen, die im Citalopram enthalten sind. Citalopram ist eine Mischung zu gleichen Teilen aus S-(+)-citalopram und R-(–)-citalopram. Das wirksame Enantiomer ist das S-(+)-citalopram, getauft auf den handlicheren Namen Escitalopram. Nur dieses entfaltet die gewünschten Wirkungen.

2002, kurz bevor das Patent von Citalopram 2003 auslief, patentierte Lundbeck Escitalopram, das bis 2011 – in der Pädiatrie bis 2012 – Patentschutz genoss und daher zu einem deutlich höheren Preis ausschließlich von Lundbeck vertrieben werden könnte. Es wurde beworben als nebenwirkungsärmer als Citalopram, und über den Vertrieb von Escitalopram konnte Lundbeck über lange Zeit den Umsatzeinbruch des nun nicht mehr patentgeschützten Citaloprams ausgleichen.

Pharmakologie

Citalopram ist ein selektiver Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI).

Es hat eine verhältnismäßig lange Halbwertszeit von etwa 36 Stunden (1,5 Tage). Die Substanz wird in der Leber verstoffwechselt. Da sie nicht sedierend wirkt, kann die tägliche Dosis auch morgens eingenommen werden.

Klinischer Einsatz

Citalopram wird bei depressiven Episoden als Mittel der ersten Wahl eingesetzt. Das gilt sowohl für unipolare Depressionen als auch depressive Episoden im Rahmen einer bipolaren Erkrankung. Man beginnt in der Regel mit 20 mg pro Tag, morgens. 20 mg pro Tag reichen für die Therapie mittelschwerer Depressionen, wie sie bei ambulanten Behandlungen häufig sind, meist aus.  Zeigt sich nach drei Wochen noch keine ausreichende Besserung, kann die Dosis auf 30 mg, später auf 40 mg pro Tag erhöht werden. Im psychiatrischen Krankenhaus wird zur Therapie schwerer Depressionen oft frühzeitiger eine Dosis von 30-40 mg pro Tag gewählt.

Nebenwirkungen

Bis 2011 hat man bei unzureichender Wirkung oft die Dosis auf mehr als 40 mg pro Tag gesteigert. Inzwischen gibt es aber Hinweise darauf, dass Citalopram dosisabhängig das QTc Intervall verlängern kann, was gefährliche Herzrhythmusstörungen verursachen kann. Daher gilt für junge Patienten eine Höchstdosis von 40 mg, für Patienten ab 60 Jahren, Patienten mit Leberfunktionsstörungen und Patienten, die Citalopram langsam metabolisieren gilt eine Höchstdosis von 20 mg pro Tag.

Wie bei allen Medikamenten, deren Anwendung das QTc Intervall verlängern kann, sollte bei Gabe von Citalopram der Elektrolytstatus regelmäßig kontrolliert und ggf. normalisiert werden. Die Gabe von weiteren, die QTc Zeit verlängernden Substanzen stellt eine relative Kontraindikation dar und die Patienten sollten darauf hingewiesen werden, bei „Herzstolpern“, Luftnot oder Ähnlichem einen Arzt aufzusuchen.

Alle SSRI können Übelkeit verursachen, und dies häufiger, als man meint. Man sollte damit rechnen, dass etwa 20-30% der Patienten hierunter leiden. In diesem Fall sollte zunächst einige Tage abgewartet werden. Geht diese Nebenwirkung nicht von selbst weg, sollte zunächst die Dosis reduziert werden. Persistiert die Übelkeit, ist der Wechsel auf ein anderes Präparat der nächste Schritt.

Eine weitere nicht seltene Nebenwirkung aller SSRI ist ein verzögerter Orgasmus. Auch diese kann nach einigen Tagen bis wenigen Wochen von selbst verschwinden, bei einigen Patienten bleibt diese Nebenwirkung allerdings bestehen.

Leichte unerwünschte Wirkungen wie Mundtrockenheit, Magen-Darm-Beschwerden, Nervosität, Kopfschmerzen, Zittern, Herzklopfen, vermehrtes Schwitzen, Akkommodationsstörungen der Augen oder Kraftlosigkeit treten sehr häufig sofort ein, legen sich aber meist nach wenigen Tagen.

Interaktionen

darf nicht gemeinsam mit MAO Hemmern verordnet werden, da sonst ein Serotonin-Syndrom auftreten kann. Es ist bei einem Wechsel von einem Mao-Hemmer auf Citalopram und auch bei einem Wechsel von Citalopram auf einen MAO Hemmer eine 14 tägige wash-out Phase einzuhalten.

Siehe auch: „Welches Antidepressivum gebe ich wem?

Copyright

 

Dieser Beitrag ist ein Auszug beziehungsweise eine auszugsweise Vorabveröffentlichung des Werks „Psychopharmakotherapie griffbereit“ von Dr. Jan Dreher, © Georg Thieme Verlag KG. Die ausschließlichen Nutzungsrechte liegen beim Verlag. Bitte wenden Sie sich an permissions@thieme.de, sofern Sie den Beitrag weiterverwenden möchten.

68 Gedanken zu “Citalopram – TOP 1 der deutschen Psychopharmaka

  1. psychiatrienogo 7. September 2012 / 17:15

    Ein SSRI ist wie Kokain ein Droge, die die Wiederaufnahme am Synaptischen Spalt hemmt.
    Kokain: Serotonin, Adrenalin, Dopamin Wiederaufnahmehemmeer
    Citalopram: Setotonin Wiederaufnahmehemmer
    Natürlich kann man die Menschen unter Drogen setzen damit sie ihr Leben ertragen. Ihr Leben ändert sich allerdings dadurch nicht. Setzt man die Droge ab werden auch die Problem wieder akut.

    • Sockenschuss 30. August 2014 / 05:06

      So ein Schwachsinn…..keine Ahnung haben aber voll klugscheisen….. MANCHE Krankheiten lassen sich bis zum heutigen Zeitpunkt nicht allzugut behandeln.Kompromisse muss man manchmal leider eingehen.Die Alternative wäre noch ein viel größeres Leiden bzw. Der TOT. Naja….kann sich hält nicht jeder so zusammen reisen.

    • opu 23. Januar 2016 / 13:56

      Natürlich wirken Psychopharmaka wie Drogen. Beides sind psychoaktive Substanzen mit ähnlichen oder gleichen Wirkprinzipien. Die Zielsetzung und Verwendung ist aber in der Regel unterschiedlich. Während Drogen nicht selten dazu benutzt werden, angenehme und rauschartige, also unnormale Zustände zu erzeugen, dienen Psychopharmaka normalerweise der Behebung eines als krankhaft und einschränkend empfundenen Zustandes. Missbräuchliche Nutzung ist natürlich auch hier möglich, mit denselben Folgen wie bei Drogenkonsum. Bei korrekter Nutzung ist Sucht und Zerstörung der Alltagsfunktion aber eher seltener als bei Drogen.

      Letztlich entstanden Psychopharmaka natürlich aus den Erfahrungen mit Drogenkonsum. Auch hier wurden natürlich Alkohol , koffein etc. zur Behandlung von psychischen Einschränkungen quasi als Selbsthilfe verwendet.

      Letztlich besteht also durchaus ein Unterschied zwischen Drogenkonsum und Medikamenten in der vorgesehenen Anwendung.

  2. psychiatrienogo 7. September 2012 / 17:17

    Nachtrag:
    Das hört sich für mich nicht anders als als:

    Am Morgen ein Joint und der Tag ist dein Freund.
    Am Mittag ein Trip und du bist wieder Fit.
    Am Abend ne Spritze und der Tag war wieder Spitze!

  3. Blogleserin 8. September 2012 / 23:14

    Insulin ist ein Doping mittel -> Doping ist gesundheitsschädlich -> trotzdem würde kein vernünftiger Mensch auf die Idee kommen einem Diabetiker der sich Insulin spritzt vorzuwerfen dass er sich gesundheitsschädlich verhält.
    Natürlich kann man Menschen mit Sehschwäche einfach eine Brille aufsetzten damit sie ihre Umwelt klar sehen können. Ihr Problem ändert sich allerdings dadurch nicht. Setzt man die Brille ab wird auch die Sehschwäche wieder akut. Trotzdem halten sehr viele Menschen eine Brille für ein sehr sinnvolles Hilfsmittel und fordern nicht das erlernen der Blindenschrift.

    Zum Schluss ein Gedicht, kein Reim, keine Ironie sondern manchmal einfach Realität:

    – sie wusste nicht mehr wie weiter leben
    und beendete es
    ihre gedanken verschwanden
    mit ihr –

  4. psychiatrienogo 10. September 2012 / 21:33

    Der Ansatz ist falsch.
    Insulin ist notwendig um den Blutzucker zu senken. Wenn der Körper kein eigenes produziert muss man es ihm zuführen.
    SSRI sind einfach nur Drogen die nie benötigt werden.
    Die Serotoninhypothese der Depression ist einfach nur Unsinn.
    Genaus könnte man den Leuten Alkohol geben um sie aufzuheiteren.
    Deswegen ist eine Depression aber keine „Alkoholstörung“

    Der Vergleich mit der Brille hakt ebenfalls.
    Man gibt im Vergleich nicht dem Menschen nicht ein Brille, sondern man nimmt ihm die Bücher weg, damit er erst garnicht merkt dass er nicht mehr lesen kann.
    Jeder der das Zeug schon mal genommen hat weiß dass man davon verblödet.
    Dummheit ist immer glücklich. Wenn das Ihr Ziel ist.

    Desweiteren
    Die Depression verschwinden ja nicht mit den Drogen. Der Mensch wird nur betäubt und merkt nichts mehr.
    Genauso wie Zahnschmerzen nicht von Schmerzmitteln verschwinden sondern nur von einer Reparatur des Zahns.

    • Sockenschuss 30. August 2014 / 05:19

      …dann will ich mal fuer mich hoffen, das ich nie so ein Me
      dikament bekomme das Sie hatten…Sorry, ich vergaß das SIE JA GARNICHT Koksen.

    • Germanischer Glaube 17. September 2015 / 12:35

      Zu deinem Kommentar muss ich sagen: TOOPP..!!! Das Beste, was ich seit langem lesen durfte.
      Man merkt, dass du dein Gehirn noch benutzt und nicht wie die meisten, die Welt blind an sich vorbei laufen lassen… Darum die dummen Beispiele des anderen!
      Der ganze Komplex Psychatrie & Neurologie sind fürn Arsch… Die ganzen Themen, Botenstoffe im Gehirn und so weiter. Wenn man sich damit beschäftigt, dass das alles noch Theorie ist und nicht bewiesen. Wäre mir neu, wenn es jetzt Tests geben würde, wo ein Dopamin- oder Serotonin-Spiegel im Gehirn gemessen / festgestellt wird. Genauso wenn man sich das BDSM (oder BSDM) – (Handbuch der Psychatrie) genau anschaut wird man feststellen, dass dort nur Symptome stehen und keine Ursachen. Deswegen werden auch alle paar Jahre neue Krankheiten ergänzt, weil die Pharmaindustrie nen neues Mittelchen rausbringt, was wieder Millionen einbringen so (bestes Bsp. ADHS / früher einfach Zappel-Phillipp) Die wollen keine gesunden Menschen, sondern wiederkehrende Kunden!!!!
      LEUTE, LEUTE DROGEN SIND NICHT SO SCHLIMM WIE DIE MEDIZIN DIE IHR NEHMT..!!!
      DROGEN HABEN MEIST VIEL WENIGER NEBENWIRKUNGEN UND AUCH NUR BEI ÜBERMÄSSIGEN KONSUM…. Heilpraktiker ~=~ Hufelandverzeichnis (Wer war Hufeland, wa? Googlets mal!)
      Deswegen bekommen die meisten Menschen nach ca. 5 Jahren Einnahme von Blutdrucksenkungsmitteln zufälligerweise insulinnotwendigen Diabetis. Warum???
      Man muss immer nur nach folgendem schauen: „Wem nützt das..?“
      Dann bekommt meistens die Wahrheit. Blutdrucksenkungsmittel werden von Tochterunternehmen hergestellt und siehe da..!!!! Mutterkonzern ist Elijah Lillie oder wie es geschrieben wird, DER WELTGRÖSSTE INSULINHERSTELLER..!!!!
      SO MACHT MAN GELD UND DIE MENSCHEN WEITER ABHAENGIG BIS ZUR SKLAVEREI!!!!!!!!!!!!

      ICH freu mich jetzt erstmal auf meine Line Köken und dazu nen Joint..!
      Es lebe Mutter Natur, auch GAJA genannt…

  5. Blogleserin 11. September 2012 / 14:33

    Sie haben Recht, ein direkter Vergleich zwischen Erkrankungen der Psyche und einer Sehschwäche oder einem Diabetiker macht wenig Sinn, auch wenn man zumindest im Bezug auf Diabetes Typ II ähnlich argumentieren könnte. Statt Tabletten/Spritzen wäre sinnvollerweise eine Gewichtsreduktion mit angepasster Ernährung und Ausdauersport nötig. Aber eine individuelle Ernährungsberatung/Sportbetreuung (bezahlt) zu bekommen ist noch schwieriger als die Suche nach einem Psychotherapieplatz.
    Was mich an der Diskussion stört dass zwischen Erkrankungen der Psyche und Erkrankungen der Physis ein so großer Unterschied gemacht wird.
    Es ist gesellschaftlich anerkannt zu sagen man hat Diabetes, es ist auch legitim zu sagen dass man dagegen Tabletten oder sogar Spritzen bekommt. Da gibt es wenig Diskussion – nicht mit Ärzten und nicht mit Mitmenschen.
    Es ist weitaus schwieriger zu sagen: Ich habe eine Depression, ich bin deshalb bei einem Psychiater in Behandlung, mache eine Psychotherapie und nehme Tabletten.

    Die Behandlung von Erkrankungen ist nicht immer einfach, es gibt Tabletten mit Nebenwirkungen, es gibt – wie immer wenn Menschen zusammen treffen – Unstimmigkeiten, Meinungsverschiedenheiten und Missverständnisse zwischen Arzt und Patient. Egal ob es die Psyche oder die Physis betrifft. Ich denke nicht dass im Bereich Psychiatrie alles optimal läuft, wie in vielen Bereichen gibt es auch hier Verbesserungsbedarf. Deshalb ist trotzdem nicht alles falsch was dort gemacht wird. Nur woher sollen diese Verbesserungen kommen? Doch nur aus der Zusammenarbeit zwischen Patienten und Ärzten. ein Stückweit gehört dazu gegenseitiges Vertrauen, Vertrauer dass z.B. der Gegenüber nicht völlig unfähig ist. Dieses Vertrauen braucht es vom Arzt an den Patienten und vom Patienten an den Arzt.

    Da Sie die Depression ansprechen: es handelt sich hie rum eine lebensbedrohliche Erkrankung die Lebensqualität auf Jahre hin zerstören kann. Ein platter Kommentar, in dem Drogen und Medikamente in einem Topf geschmissen werden und dazu mit einem sarkastischen Gedicht garniert wird, wird dem nicht gerecht.
    Nein Zahnschmerzen gehen nur durch Schmerzmitteln nicht weg, sie gehen aber auch nicht weg wenn der Erkrankte vor lauter Schmerzen nicht zum Zahnarzt kann um seinen Zahn behandeln zu lassen.

    Ehrlich gesagt antworte ich nicht Ihnen, denn es Energieverschwendung jemanden überzeugen zu wollen der schon von etwas überzeugt ist. Ich möchte eher diejenigen die Hilfe brauchen ermutigen sich Hilfe zu suchen.

    • psychiatrienogo 11. September 2012 / 21:55

      Ich gehe mit Ihnen vollkommen konform, dass die Psyche ein Teil des Körpers ist. Was soll sie den Sonst sein.
      Das was man im allgeinen Psyche nennt ist nichts anderes als das limbische System.
      Der ältere Teil unseres Gehirns und meiner Ansicht nach auch der CHEF.
      Aber gerade aus dieser Sicht ist, das was die Psychiatrie macht nichts anderes als im Hirnstoffwechsel herumzupfuschen.
      Die Diagnostik nach Symptomen in der Psychiatrie ist nichts anderes als Esoterik.
      Ich bin selbst Diplom-Psychologe und habe mich im Hauptstudium als Forschungsvertiefung mit Hirnforschung befasst und mein Studium 2011 abgeschlossen.
      Dies war u.a. der Grund, dass ich mich in klinischer Psychologie, obwohl ich alle Veranstaltungen besucht habe, mit der Begründung für so einen Blödsinn habe ich keinen Speicherplatz NICHT habe prüfen lassen.
      Und natürlich ist ein SSRI ein Droge, und noch eine dazu von der man verblödet.

    • psychiatrienogo 11. September 2012 / 22:09

      Ein Depression ist auch keine Lebensbedrohliche Krankheit.
      Was soll daran lebensbedrohlich sein.
      Man stirbt daran nicht.
      Natürlich muss man sich klar machen, dass es nur einen gibt der einen aus der Depression bringt.
      Das ist man selber.
      Hat man das erkannt ist die Depression ganz schnell vorbei.
      Mich hat man 1988 Drei Monate mit Neuroleptika gefoltert.
      So dass ich mich an den Spruch einer Frau die den Krieg überlebt hat, errinnern musste damit ich mich nicht umbrachte, die sagte: Wenn man garnicht mehr weiter weiß, dann muss man versuchen bis MORGEN zu überleben, das schafft man immer.

      Man überlebt viel wenn man sich nicht umbringt.

      • Nutzerin ooooooo 26. September 2012 / 20:16

        Wenn ich Ihre Beiträge lese, kann ich nur sagen, dass Sie dann wohl noch keine echten Depressionen hatten. Eine Depression kann durchaus lebensgefährlich sein und zwar dann, wenn ein Betroffener täglich Suizidgedanken hat. Ich leide seit Jahrzehnten an Depressionen, kenne gute und schlechte Zeiten und kenne die Unterschiede sehr sehr gut. Aber das was Sie galuben ist genau das was eben noch immer ein Großteil der Menschen glaubt und wenn ein Mensch dann den Freitod gewählt hat stehen sie plötzlich da und fragen sich:“ Mensch, warum das denn?“ Die Menschen mit psychischen Erkrankungen sind die Menschen die sich oft lieber eine körperliche Krankheit wünschen die GESEHEN und anerkannt wird, weil sie sich nicht ernst genommen fühlen. Ich z.B. habe aufgegeben, ich erzähle nur noch einem Menschen, wenn es mir schlecht geht. Die anderen die es nicht sehen wollen, werden es vielleicht später irgendwann mitbekommen….

      • psychiatrienogo 2. Oktober 2012 / 22:59

        Wenn man seit Jahrzehnten an Depressionen leidet hat man seit Jahrzehnten nicht nach den Ursachen gesucht, die in weniger als 2 % in einer Störung des Serotininhaushalts bestehen und dann helfen SSRIs auch.
        Kein Mensch wünscht sich eine somatische Krankheit, was soll denn der Unsinn
        Was haben Sie denn in den letzten Jahrzehnten aktiv dazu getan um Ihre Depression loszuwerden.
        Wie leben sie. Sind sie mit Ihrer Situation zufrieden.
        Wenn nein warum änderen Sie diese nicht.
        In jedem Satz den sie schreiben schwingt etwas ganz anderes mit.
        Was wollen sie denn mit der Anerkenntnis Ihrer Krankheit?
        Mitleid, Bewunderung, Aufmerksamkeit
        Wenn man bei Ihnen zwischen den Zeilen liest ist nicht die Depression Ihr Problem sondern ihr Umfeld, das sie offensichtlich nicht ernstnimmt.
        Man ist selbst für sein Leben verantwortlich nicht die Anderen.
        Wenn man Jahrelang immer nur jammert hat irgendwann auch keiner mehr Lust auf einem. Was sollen ihre subtile Drohungen, nachdem Motto Ihr werdet schon sehen. Wen wollen sie damit beeindrucken. Wollen sie Schuldgefühle erzeugen ?
        Natürlich kann man seine Bedingungen für Glück ins unendliche Steigern und dann sein Unglück beklagen.
        Bei mir sind sie allerdings am Falschen.
        Ich war mehrmals in meinem Leben mehrmals ganz unten, und ich habe immer wieder mich nach oben gearbeitet. Gejammert habe ich nie, sondern einfach überlegt welche Möglichkeiten ich noch habe und dann gehandelt

      • seelenteil 23. September 2013 / 01:31

        OMG! es gibt eben die vielen schwarzen schafe…..an solche bin ich auch schon geraten und ich bin schockiert hier soviel arroganz und flasche wahrheiten zu lesen.
        für jeden betroffenen ist die aussage, dass depressionen KEINE lebensbedrohliche krankheit sind, ein schlag ins gesicht.

        dieser text auf den ich hier antworte ^^ klingt wie von einem forentroll. ich kann nicht glauben, das dies ernst gemeint ist. bis vor kurzen fand ich diesen blog gar nicht so schlecht. habe ab und an reingelesen…. ich bin so bitter enttäuscht von der menschenunfreundlichen, ja menschenverachtenden haltung. solches gedankengut sollte nicht bei menschen zu finden sein, die sich anderen menschen beruflich zuwenden.

        als ob eine depression verschwindet, weil man diesen gedankegang hat *kopfklatsch*
        der tip der dame ist gut, so läuft es oft – stimme ich zu. medikamente mag ich selber auch nicht. auch ich habe 4 tage in meinem leben als „mit medikamenten gefoltert“ empfunden. doch zu sagen, dass depressionen keine schwere krankheit ist, das sie weg geht, wenn man mal nachdenkt – ist schamlos und inkompetent.

        ich sage inkompetent, denn ein mensch, der mit menschen arbeitet sollte in aller erster linie kompetenzen haben, die man NICHT an der hochschule erwirbt, auch nicht bescheinigt bekommt….es sind die wichtigsten eingeschaften für jeden menschen, der mit menschen (insbesondere kranken) arbeitet: demut, neugier, mitgefühl, ACHTUNG! die worte hier zeugen von arroganz, desinteresse am anderen und seiner welt, der unfähigkeit zu emphatie und missachtung – nicht zuletzt missachtung und wegleugnung von tatsachen.

        schade, ich werde diesen blog fortan wie die bildzeitung behandeln: niemals lesen um meinen augen diese beleidigung zu ersparen.

        traurig, dass ein solcher habitus praktizieren darf 😦

      • psychiatrietogo 23. September 2013 / 15:15

        Bitte verwechseln Sie nicht
        Psychiatrie TO go , das bin ich und
        Psychiatrie No go, dass ist jemand anderes, ein Leser, mit dessen Meinung ich nichts zu tun habe!

      • seelenteil 23. September 2013 / 18:52

        waaaa!!! ach du schreck! oh nein :(((( dann tut es mir jetzt sehr leid! sie können nichts dafür, ich habe mich über den kommentator aufgeregt. ach und gleichzeitig ist das SCHÖÖÖÖN! TO und NO kann man doch glatt ein wenig verwechseln, wenn der monitor klein gestellt ist . schande auf mein haupt.

        ich freue mich aber echt, es hatte mir schwer im magen gelegen, weil ich so unglaublich schockiert war und gar nicht verstanden habe, das ich mich die ganze zeit sooo habe täuschen können. da der mensch sagt, er arbeitet richtig in dem beruf, gilt aber alles andere dem weiter hin genau so wie ich es sagte. eine schande für diesen beruf. ich hoffe das es immer weniger solche schwarze schafe gibt. sie machen wirklich viel kaputt. 😦

        tut mir leid. dass ich das to gelesen habe, wo es nicht steht.

  6. Apotheker30 11. September 2012 / 15:43

    Darüber hinaus sollte man bedenken, dass psychische Erkrankungen wie Depressionen nicht in jedem Fall eine Ursache haben, die sich finden und beseitigen lässt. (z.B. genetische Disposition)

    • Blogleserin 11. September 2012 / 20:17

      Ich denke es ist sehr schwierig bei einer Depression die Ursache zu beseitigen, wichtiger erscheint mir ein veränderter Umgang mit sich und der Umwelt. Auch bei einer bekannten genetischen Disposition kann eine Psychotherapie dabei helfen mit der Erkrankung umzugehen um anders auf zukünftige Krisen reagieren zu können.

      • psychiatrienogo 11. September 2012 / 21:57

        Natürlich nicht in der Bevölkerung sondern bei denen, bei denen eine Depression diagnostiziert wird.

  7. Martin Müller 9. Oktober 2012 / 23:46

    @ psychiatrienogo
    Verblödet man Ihrer Meinung mit NDRI wie Bupropion auch oder hilft es?

  8. SaBiene 20. November 2012 / 23:40

    @ psychiatrienogo

    dann könnte man aus deinen Kommentaren schlussfolgern, dass alle die unter Depressionen leiden nur Schwächlinge und selbst Schuld an Ihrer Lage sind. Man sollte doch wohl unterscheiden zwischen depressiv sein und Depressionen haben.
    Wenn du schreibst dass du Psychologe bist kann man nur hoffen dass nicht all zu viele
    Patienten dir vertrauen.

    • psychiatrienogo 28. November 2012 / 22:06

      Ich bin Diplom-Psychologe und kein Psychotherapeut das ist ein Unterschied.
      In der Psychologie ist die klinische Psychologe die zur Ausbildung eines Psychotherapeuten gehört nur ein kleiner Baustein.
      Ein Psychotherapeut muss eine weitere mehrjährige Ausbildung anhängen.
      Ich habe mich in klinischer Psychologie, mit der Begründung für so einen Blödsinn habe ich keinen Speicherplatz garnicht prüfen lassen.
      Mit Hauptschwerpunkt im Hauptstudium war biologische Psychologíe wie sie ein Niels Birbaumer betreibt, Neurologie, Arbeits und Organisationspsychologie hier auch wieder die biologischen Korrelate.
      Aus dieser Sicht sehe ich schon, dass man dafür verantwortlich ist was man sich selbst antut, wobei natürlich Kindheitsprobleme eine andere Dimension haben und auch weit im Erwachsenalter eine Rolle spielen können.

      Ich will auch kein Psychotherapeut werden.

      Zwischen verantwortlich für sich selber sein und „ein Schwächling sein und selbst Schuld an der eigenen Lage“ ist ein himmelweiter Unterschied.
      Das eine hat mit dem Anderen überhaupt nichts zu tun.
      Der erste Mensch der für mich verantwortlich ist, bin ich selber.

      • seelenteil 23. September 2013 / 02:07

        ich muss hier nochmal sagen, dass ich prinzipiell der aussage zustimme, dass man verantwortlich ist. aber woher weiß man, wer ein „kindheitsproblem“ hat und wer nicht, wenn man sagt, das depression nichts so ernstes ist und man die mit kurz mal nachdenken schnell los wird? es gibt traumaschäden, da ist depression nur EINE der folgen.niemand kann sofort wissen, warum ein anderer depressiv geworden ist. mit so einer art und weise, wie hier geschrieben wurde kommt man doch an keinen patienten ran, so würde doch niemand von sich erzählen! sicher ist das irgendwie gut gemeint, aber es geht am menschen vorbei. es gibt ernsthaft kranke menschen, die an den folgen einer unbehandelten depression sterben, weil ihr leiden so groß ist, das sie sich NATÜRLICH gern eine andere körperliche erkrankung wünschen. depressionen sind wie krebs, sie töten. nicht jeden und nicht immer, sie sind mal leicht und mal schwer. aber sie sind bösartige krankheiten, die das leben zerstören. ich selber bin absolut kein fan von medis rein und klappe zu! aber wenn der patient es möchte sollte man das nicht so mies darstellen und so torpedieren. man kann auch wertschätzend mit dem menschen umgehen, der solche medikamente nimmt oder braucht. erstmal braucht, um dann überhaupt stabil zu sein (ja, betäubt….wie beim zahnarzt auch betäubt wird bevor behandelt wird, weil sonst keiner eine wurzelbehandlung überstehen würde) seine themen zu bearbeiten und sein leben zu modifizieren.

        jemand hier sagte, das es leute gibt, die so krank sind vor „zahnschmerzen“, dass sie nicht in der lange sind zum doc zu gehen. da kann es sehr sinnvoll sein sie zu betäuben damit sie den weg schaffen. auf die seele übertragen – es kann hilfreich sein weniger druck, weniger panik, todesangst, flashbacks, körpererinnerungen, quälendes zu fühlen um dann in der lage zu sein, zu sprechen, zu analysieren und letzenendes zu verändern oder zu verstehen, sich abzufinden mit der vergangenheit.

        es sollte nie so sein, dass man halt für immer drogen frisst. will doch keiner! aber die meißten menschen bekommen nicht so leicht eine therapie, brauchen viel länger solche hilfe als sie bekommen, müssen monate lang warten. und was tut man dann so lange gegen die „zahnschmerzen“? nichts? DAS wäre grausam. ist es auch.

        es entsteht viel schaden durch menschen, die das leid anderer so missachten und verharmlosen. das liest man hier auch in den kommentaren und ich kann mit den entrüsteten fühlen, die sich mit ihrer depression nicht ernst genommen oder für „selbst schuld“ erklärt fühlen.

        äußerungen wie die, die ich hier gelesen habe tragen dazu bei, das geade und besonders die am meißten geplagten, die am härtestes gequälten und am längsten leidenden ins gesicht getreten fühlen.

        es mag ja die leute auch geben, die nur mal den kopf einschalten müssen, ihr leben kurz mal eben ändern und dann ist alles toll. aber würden sich hier nicht auf den schlips getreten fühlen. es trifft die schwächsten und garantiert genau DIE, die nicht mal getroffen werden sollten. wäre dem autor das bewusst, würde er anders reagieren.

        ich hoffe das da mehr menschlichkeit und mitgefühl ist, als sich hier zeigt. sonst täten mir die patienten unglaublich leid.

        die haltung an sich: die ursache zu bekämpfen und nicht einfach nur zu betäuben auf dauer – ist richtig gut. so muss das sein es gibt auch das gegenstück, wo man gegen seinen willen betäubt wird und das ist dann auch schon alles. egal wie krass die nebenwirkungen sind, egal was das auf dauer mit dem körper macht. von daher ist sicherlich besonneneheit bei medis geboten.

        aber auch besonnenheit bei der wortwahl, dem tonfall, den man auch in geschriebenen manchmal hören kann, beim umgang mit anderen menschen, die man mit seinen worten verurteilt und abwertet.

        alles gute wünscht seelenteil

      • Sockenschuss 30. August 2014 / 05:36

        Fazit…Unser Dipl.bla…bla… Hat ein sooo großes Problem…..n
        ee,das Medi bzw.Droge muss noch auf den Markt

  9. miska 3. Januar 2013 / 20:56

    An Psychiatrienogo!

    Citalopram hat mir das Leben gerettet !!!!!!! Und ich leide an Depressionen etc. seit mind. 10Jahren und es ist NICHT MÖGLICH sich zusammenzureißen und SELBST etwas dagegen zu tun!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Du hattest 100%ig KEINE DEPRESSION !!! Ich weiß nicht was du für Probleme hattest aber wenn Du diese Hölle erlebt hättest, wüßtest Du bescheid.. dieser Schmerz ist nämlich dermaßen unerträglich daß man lieber sterben möchte als so weiterleben!!!!!!!!!!!!!! UND Citalopram hat mir geholfen die AUGEN AUFZUMACHEN und erst jetzt kann ich mich mit diversen Sachen beschäftigen um mein Hirn zu reparieren. Vorher war der MOTOR KAPUTT !!!! Du redest Schwachsinn und hast keine Ahnung vom Leiden !!!!!!!!!!!!!!!

    • Eve 7. März 2013 / 10:15

      das hat wirklich den Kern getroffen. So viel Arroganz von einem Psychologen zu lesen ist fast grausamer als von der Krankheit betroffen zu sein….schlimmer wie im Mittelalter.

      • seelenteil 23. September 2013 / 02:16

        eve – ich hoffe irgendwie, dass es nur die internetpräsenz ist. das da ein besserer mensch im alltag hinter steht. ansonsten würde ich dir und miska absolut zustimmen. auch mir ist das blut in den adern gefroren und ich habe mich gefühlt, als ob man mir zu allem leid auch noch das gesicht in den sand tritt und lacht. dabei bin ich für mich selber absolut gegen medis und lehne das ab. lasse aber alle anderen gelten, die das anders sehen und für ihren fall anders brauchen. mein weg muss nicht der rechte für andere sein und der weg von menschen mit dauermedikation muss nicht mein weg sein, auch wenn diese medikamente zeitlich begrenzt sicher gut sind und mir gut täten.

        versucht euch nicht zu ärgern – es richtet eh und sowieso genug an, diese worte zu lesen und zu wissen, ein „fachmann“ hat sie geschrieben,weil man nie weiß, wo man hilfesuchend hinkommt und ob dort nicht so jemand sitzt und einem mit seiner art und seinem gedankengut den letzten rest kraft, hoffung und lebenmut nimmt. ich kann mir gut vorstellen, dass man nach SO einer krassen aussage druchdreht und etwas dummes macht, das man bereuen würde.

        ich hatte mal sehr sehr jung einen solches schwarzes schaf und das hat einen satz gesagt, der mich mein leben lang nicht loslässt und mir erschwert einem therapeuten nochmal zu vertrauen oder mich zu öffen. denn dieser satz traf auf blutjunge ohren,die der person glaubten und damit ein schicksal besiegelt sahen, das mein leben für jahre in eine hölle verwandelt hat und die echte hilfe unmöglich machte.
        ich musste erst erwachsen werden um das halbwegs zu überwinden. therapeuten können viel anrichten, weil man sie nah ran lässt. kinder sind da manchmal vertrauensseeliger und glauben eher was der erwachsene sagt.

        in dem sinne….. man muss selber wachsam bleiben. auch in hilfsberufen arbeiten nur menschen und nicht jeder hat die wahl des berufs aus reiner menschenliebe entschieden. auch kalte herzen arbeiten an stellen, wo warmherzigkeit oberstes gebot ist. leider.

      • psychiatrietogo 23. September 2013 / 15:15

        Bitte verwechseln Sie nicht
        Psychiatrie TO go , das bin ich und
        Psychiatrie No go, dass ist jemand anderes, ein Leser, mit dessen Meinung ich nichts zu tun habe!

      • seelenteil 23. September 2013 / 19:03

        hier auch nochmal….. tut mir schrecklich leid! :((
        ich habe TO gelesen nicht NO. es fällt mir ein stein vom herzen und ich freue mich, mich geirrt zu haben. wenn sie wollen können sie meine beiträge löschen.

      • psychiatrietogo 23. September 2013 / 19:57

        Hallo!
        Ich freue mich, dass wir diese Verwechslung aufklären konnten. Der Kommentator mit dem NO im Namen hat eine website, die sich im Design an meine anlehnt, allerdings ziemlich das Gegenteil vertritt: Psychiatrienogo.wordpress.com. Hier finden Sie auch etwas zu seiner Ausbildung…
        Ich lösche seine Kommentare nur, wenn sie jemanden sehr stark persönlich diffamieren, nicht, wenn sie inhaltlich für mich absurd sind. Anfangs habe ich auch solche Kommentare gelöscht, aber dann hat er mir Zensur vorgeworfen. So lasse ich sie nun stehen, aber ich muss hoffen, dass es nicht zu Verwechslungen mit mir kommt…
        Schön, dass Sie meinen blog gerne lesen, viel Spaß weiterhin,
        Ihr
        PsychiatrieTOgo!

      • seelenteil 24. September 2013 / 12:07

        danke für die nennung der seite…. ich lasse es ernstmal mit dem lesen. mir liegt sowas sehr sehr im magen und hat mich nächtelang beschäftigt. zum einen weil mir die verwechslung peinlich ist, zum anderen, weil ich selbst schon unter ganz schlechter „behandlung“ gelitten habe und es mir davor graut, das menschen mit solchen gedanken an seelisch kranken herumpfuschen und ihnen schaden.

        die anlehung ist sicher absicht.

      • Anna_Cranach 2. September 2014 / 23:10

        Auch für mich waren meine Depressionen die Hölle. Und auch ich bin froh darüber gewesen, Antidepressiva gehabt zu haben.

        Aber warum sollte ich beleidigt sein, wenn jemand meine Antidepressiva mit Kokain gleichsetzt?? Ja, ich „kokse“ und ich stehe dazu ! Übrigens kenne ich auch die Wirkung von Kokain, ich habe es vor mehr als 15 Jahren bei 5 Gelegenheiten nasal konsumiert. Und ja, es ist so, Citalopram hat nach ca. 2 Wochen ungefähr die Wirkung bei mir, wie Kokain bei mir sofort hat, 5 Minuten nachdem ich es durch die Nase gezogen habe.

        Auch ich sehe Psychopharmaka-Konsum als Drogenkonsum, genauso wie psychiatrienogo. Aber ich finde es weder ehrenrührig noch prinizipiell verkehrt, ein Drogenkonsument zu sein. Wenn ich mit Drogenkonsum besser zurecht komme, als ohne…. dann mache ich es.

        Bei mir hat die Wirkung von Antidepressiva mit der Zeit nachgelassen. Zunächst durchschlagende Wirkung, dann langsames Nachlassen der Wirkung. Wäre mit Kokain auch so gewesen.

        Es hat mir eine Pause von der Depression verschafft. Wenn man diese Pause konstruktiv nutzt, um an sich selbst zu arbeiten oder an seinen Lebensumständen, dann hat es einen Sinn. Aber mit der Rechtfertigung hätte eben auch Kokain einen Sinn.

        Kokain wäre als Antidepressivum durchaus zu gebrauchen, das Problem von Kokain ist halt, dass es eine sehr kurze Halbwertszeit hat. Man müsste alle Stunde eine Kokain-Tablette nehmen und trotzdem würde der Spiegel im Blut stark schwanken. Man bräuchte eine sehr geschickte Retard-Formulierung oder eine Depot-Formulierung.

        Ja, auch für mich waren die Depressionen HÖLLE, ich hatte tagelange Angstzustände, Panikattacken, habe geschwitzt und gezittert, war fertig….. und war sehr froh darüber, einen legalen Kokain-Ersatz verschrieben zu bekommen.

        Aber trotzdem weiß ich nicht, warum ich mich durch die Kommentare von psychiatrienogo beleidigt fühlen sollte. So wie viele andere von Depressionen betroffenen Kommentatoren hier.

        Vielleicht sollten diese mal ihre Vorurteile gegenüber Drogenkonsumenten überdenken.

        P.S: Trotzdem sollte sich psychiatrienogo einen anderen Namen zulegen, die ständigen Verwechslungen müssen nicht sein.

        P.P.S: Obwohl ich Erfahrungen mit illegalen Drogen habe, sind meine psychischen Probleme nicht drogeninduziert.

        Wie bereits jahrelang 3 Tassen Kaffee am Tag und alle 4 Wochen mal 2 Glas Wein mein einziger Drogenkonsum waren, da habe ich psychische Probleme bekommen. Wie ich Drogenkonsument war (gelegentlicher Konsum, niemals dauerhafter Konsum), da war ich topfit und hatte keine psychischen Probleme.

        Es war einfach unabhängig voneinander

  10. Winston Smith 2. Februar 2013 / 12:04

    Darüber hinaus wird es – in höherer Dosierung – auch bei Angst- und Zwangskrankheiten erfolgreich eingesetzt.

    Na dann sollten sich die Herren von der DGPPN, wie z.B. Peter Falkai oder Tilman Steinert mal die eine oder andere Dosis gönnen. Vielleicht gehen dann die „Zwangskrankheiten“ weg.

  11. kacydreamlife 2. Mai 2013 / 12:11

    Ich hab dieses Medikament selber mal bekommen. Mitterweile komme ich sogar ohne Psychopharmaka aus. Ich denke sowas is nur für die Akut-Therapie gedacht, bis ma aufnahmebereit für eine Psychotherapie is. Tabletten alleine helfen doch kaum was, oder?

  12. Walter Gertraud-Maria 19. Mai 2013 / 16:17

    Ich muss schon sagen, es tut mir sehr leid lieber Herr Diplom-Psychologe.

    Ich möchte bei einer Major Depression nicht zu Ihnen kommen müssen, denn sie haben keine Ahnung. Aus einer tiefen Depression kann man sich nicht selbst heraushelfen. Man braucht dringend Hilfe in Form der passenden Medis durch einen guten Neurologen. Da helfen keine Wischi-Waschi-Gespräche.

    So kann nur einer schreiben, der wirklich noch nie selbst eine Depression hatte und auch niemanden Kennt, der eine sehr sehr starke Depression hat oder hatte.

    Erst wenn man – aufgrund der Tabletten – die Depression in den Griff bekommen hat, dann kann man versuchen, sich selbst ein wenig zu helfen und fleißig seine Tabletten weiter nehmen.

    SSRI machen nicht abhängig und wenn man wieder ganz gesund wird, dann kann man sie auch langsam wieder absetzen. Wenn man aber sein Leben lang unter Depressionen leidet und die Tabletten braucht, dann ist das nicht schlimmer sie zu schlucken, als wenn ich Tabletten gegen Bluthochdruck etc. nehme.

    Ich würde mir – mit Ihrem Beruf – mal meine Äußerungen etwas überlegen und nicht so unqualifiziertes Zeugs auszuspucken.

    Eine Betroffene

  13. Phillip 19. Juni 2013 / 11:29

    Hallo zusammen,

    ich bin 29 Jahre alt und seit meinem 13. Lebensjahr leide ich an einer rezidivierenden depressiven Störung und einer Angststörung.
    Ich habe viele Phasen in meinem Leben gehabt, die ich ohne fremde Hilfe nicht überstanden hätte, weil ich es nicht mehr geschafft habe, die Wohnung zu verlassen.
    Ich hatte Angst, wenn es an der Tür geklingelt hat und habe die Wohnung nicht mal zum einkaufen verlassen (Bringdienste haben sich gefreut).

    Von Anfang Dezember bis Ende Mai diesen Jahres, war ich in stationärer psychiatrischer Behandlung und mir wurde dort gleich zu Anfang Escitalopram verordnet, weil ein zum Ziel führendes Arbeiten mit mir gar nicht richtig möglich war.

    Dank Cipralex konnte ich an Gesprächen oder Körpertherapien teilnehmen, ohne nach wenigen Minuten wegen Weinkrämpfen abbrechen zu müssen.
    Ich habe es geschafft, meine Widerstände zu überwinden und morgens aufzustehen.
    Ich musste mir nicht mehr alles aufschreiben, weil ich diese Angst, irgendetwas wichtiges zu vergessen nicht mehr hatte.
    Das Aufschreiben hat auch vorher nichts gebracht, denn ich habe es nicht geschafft meine Notizen auch zu nutzen. Ich habe notiert, notiert, notiert. Ohne einen Nutzen.
    Ich konnte wieder rechnen (17+8 war vorher eine schwer zu lösende Aufgabe).
    Ich konnte sogar ein Buch lesen und ich wusste am Ende der Seite noch um was es eigentlich auf der zuletzt gelesenen Seite ging.

    Will sagen:
    Ohne das Medikament hätte ich diese Therapie nicht so gut nutzen können.

    Ob es nun eine ähnliche Wirkung wie andere Drogen hat, oder nicht:
    Es macht mein Leben nach 16 Jahren Trauer und Scham wieder lebenswert und ich freue mich, auf das was jetzt kommt.
    Ich freue mich, mein Umfeld und meine Situation zu verändern.

    Viele Grüße
    Phillip

  14. LivingDeadGirl89 15. Juli 2013 / 10:37

    Guten Tag,
    ich habe eine Frage,
    halten Sie 150 mg Elontril morgens + 10 mg Citalopram jeweils mittags für eine sinnvolle Kombination? Ich traue mich nicht beides zusammen einzunehmen, weil ich einerseits MCP gegen Übelkeit und PPI wegen meiner Gastritis einnehmen muss, MCP ist kontraindiziert für SSRI aber ich benötige es, vor allem gegen Symptome meiner F41.0G (Übelkeit).
    Mein Psycho-Doc weiß von meiner Medikation (MCP + PPI) meinte aber es würde sich vertragen, allerdings steht im Beipackzettel von MCP was anderes (Serotonin-Syndrom)
    Elontril ist mir bekannt und ich habe keine NW Citalopram wäre für mich neu, und ich habe Angst es einzunehmen, wegen der NW :/ vor allem Epilepsieartige Nebenwirkungen, ich habe zurzeit Angst vor Epilepsie.

    Ich wäre für eine Antwort dankbar.

    Mit freundlichen Grüßen aus Thüringen.

  15. NoniAnon 18. Oktober 2013 / 04:52

    Ähm, der Vergleich mit Kokain hingt etwas. Da Kokain eher selektiv als Relaser wirkt. Das bedeutet, es wird einfach mehr Dopamin aus der Zelle ausgeschüttet, Serotonin spielt dabei eher eine Nebenrolle. MDMA XTC ist ein Serotin Relaser/ausschütter. Das schlimme ist das SSRIs eigentlich MDMA ähnlich sind aber nur dessen Nebenwirkungen. Da SSRIs immer nur die Wiederaufnahme in die Neuronen hemmt. Dadurch kommt es zu mehr Serotonin im Blut und überall und es Akkumuliert! Mitlerweile ist klar das MDMA gar nicht so neurotoxisch ist wenn es rein ist und unter normalen Dosen eingenommen wird, jedoch raten die SSRIs immer mehr in Verdacht Neurotoxisch zu sein durch den ständigen Akkumulierenden Effekt von Serotonin. Geklärt ist auch immer noch nicht ob Serotonin der Auslöser einer Depression ist und ob SSRIs überhaupt wirken. Die Studienlaage -wie von der Bloggerin geltend gemacht- ist sogar so dünn das man sich echt an den Kopf fassen muss. Würde es wie Kokain wirken, glaube ich hätte die Depression ein sofortiges Ende :-D. MDMA hingegen wird in den USA teilweise bei schwer traumatisierten Menschen erfolgreich eingesetzt. Das Verbot hat auch letztlich immer die Forschung im Medizinischen Bereich massiv beschränkt.

  16. likklesunshine 29. Oktober 2013 / 20:11

    Guten Tag ich nehme seit 2008 20mg und seit 2010 30mg citalopram. Jetzt habe ich zwei Tage citalopram nicht einnehmen können und heute erstmal 20 mg bekommen. Habe seit ner Stunde zwischendurch unangemehmes Herzstolpern was mir angst macht. Hatte so auch schon leichte probleme weil ich die tablette nicht nehmen konnte. Ist das herzstolpern gefährlich? Kann mir was passieren dass ich die tabletten nicht genommen hatte und heute nur 20 mg nehmen konnte?

  17. Anna 6. Januar 2014 / 01:28

    Ich bin von Natur aus leider anfällig für Kopfschmerzen.

    Citalopram hat dieses Problem sehr verschlimmert. Habe ich leider erst nach dem Absetzen begriffen.

    Citalopram löst nicht direkt Kopfschmerzen bei mir aus. Aber es macht mich noch anfälliger dafür als ich es sowieso schon bin.

    Die orthostatische Hypotonie war auch lästig. Hat mir die Arbeit bei der Apfelernte unmöglich gemacht. Bei der Apfelernte für Apfelsaft werden die Bäume kräftig geschüttelt, und dann die Äpfel vom Boden aufgelesen, in Körbe getan und wenn der Korb voll ist, zum Laster tragen und auf die Ladefläche kippen. Bei dieser Arbeit bückt man sich ziemlich oft und steht wieder auf. Ich hatte dauernd Schwindel dabei und musste nach wenigen Stunden begreifen dass ich diese Arbeit nicht machen kann.

    Und was die Wirkung gegen Depressionen betrifft: Zunächst war es klasse, mit 20 mg am Tag. Aber die Wirkung ist schleichend weggegangen, nach 6 Wochen war die Depression wieder da. Deswegen Erhöhung auf 40 mg. Das hat die Depression wieder beseitigt, aber die Wirkung ist wieder innerhalb von ca. 3 Monaten weggegangen und die Depression war wieder da.

    Wenn ich zu koksen angefangen hätte: Erstmal Depression weg, aber die Depression kommt langsam wieder. Also mehr Kokain nehmen. Das hilft dann erstmal wieder aus der Depression raus, aber die Drogenwirkung lässt nach und die Depression kommt wieder.

    Insofern muss ich Johannes (psychiatrienogo) recht geben, sein Vergleich mit Drogen stimmt !

    Der Unterschied ist allerdings: Kokain müsste ich mir für teures Geld auf dem Schwarzmarkt kaufen und ich und mein Dealer wären dem Risiko der Strafverfolgung ausgesetzt.

    Citalopram hat die Krankenkasse bezahlt und Strafverfolgung ist kein Thema.

    Ich lehne Drogen nicht ab. Weder legale noch illegale noch verschreibungspflichtige. Aber da einen Unterschied zu machen, das eine ist ja was GAAAANZ anderes als das andere, ist verlogen.

  18. Anna 6. Januar 2014 / 01:30

    P.S: eine gute Mischung aus niedrigdosiertem Morphin und niedrigdosiertem Kokain würde eine Depression sofort beseitigen und nicht erst nach 2 Wochen….

  19. Ralph Eisermann 12. Januar 2014 / 01:50

    Mit Ketamin gibt es ja auch wieder Versuche und auch mit anderen Substanzen wie LSD kann man wohl etwas ausrichten. Es gibt aber im Moment noch ganz andere Ansätze. Die Pharmaindustrie hat halt zuerst die Monoamin- und dann die Serotoninhypothese totgeritten. Das ist nicht nur hier so, auch Betablocker oder Statine sind hier ein Beispiel.Und erst reizt man das Patent aus, dann kommt man mit der neuen Substanz oder einem reinen Isomer. Cipralex hatte Lundbeck natürlich schon länger in der Hinterhand und von der Substanzbelastungen und den Nebenwirkungen ist es Citalopram wohl vorzuziehen.

  20. Jay 17. Februar 2014 / 03:12

    Den Trick mit den vertauschten Molekülen hat unlängst auch Wyeth, mittlerweile im Besitz von Pfizer, probiert. Kurz vor dem Ablauf des Patentes von Venlafaxin im Jahr 2009 (Markenname: Trevilor) kam ein Präparat namens Desvenlafaxin auf den Markt – scheint aber kein Hit geworden zu sein bisher.

    Zu den Kommentaren:
    Ich würde doch eine gemäßigte aber wehrhafte Moderation vorschlagen, die auch die Löschung mancher gänzlich unqualifizierter und unsachlicher Kommentare beinhaltet. Einige scheinen hier nur aufzutauchen, um ihre Ideologie rauszubrüllen und sind nicht an einer echten Diskussion interessiert. Ehrlich gesagt leidet doch die Qualität des Blogs unter diesen Leuten bzw. „Trollen“. Die Kommentarspalten diese Blogs sind mir persönlich einfach nur ein Graus und ich finde es mühselig, die sinnvollen Beiträge aus dem ganzen Wust heraussuchen zu müssen.

    • Anna_Cranach 18. Januar 2016 / 15:38

      ach nee, Sie schwingen sich also zu einem Urteil auf, wer „sachlich“ diskutiert, und wer „seine Ideologie rausbrüllt“ und die Zweiteren sollten bitte gelöscht werden.

    • Anna_Cranach 18. Januar 2016 / 15:38

      Kann es sein, dass hier manche User kritikunfähig sind?

    • opu 23. Januar 2016 / 13:45

      DI Elimination von Spiegelmolekülen verändert durchaus die chemischen Bindungs Affinitäten und Eigenschaften und kann die Wirkung eines Wirkstoffs verändern. Hierzu dürfte auch wieder klinische Studien und Zulassungen notwendig werden , die aufwändig und teuer sind. Dennoch rechtfertigt dies die enormen Preisaufschläge nicht. Der Forschungsaufwand dürfte hier schon erheblich geringer sein. Der Zusatznutzen muss hier individuell beurteilt werden und sollte von unabhängiger Stelle bewertet werden. Dennoch lässt sich keineswegs sagen, das zum Beispiel Citalopram und Escitalopram dasselbe sind. Schaut man in die Pharmakologie und an welche Neurotransmitter die Wirkstoffe binden, so stellt man fest, dass es ja auch andere Werte gibt. Obwohl dies kontrovers diskutiert wird, kann man als Patient durchaus einen Unterschied in der Wirkung feststellen.

      • Susanne_Meyer 23. Januar 2016 / 18:04

        O-Desmethylvenlafaxin ist aber kein Spiegelmolekül (Enantiomer), sondern es ist ein ebenfalls aktives Abbauprodukt (Metabolit) von Venlafaxin.

        Der Fall liegt also ähnlich wie bei Risperidon vs. Paliperidon (Metabolit des ersteren) oder Amitriptylin vs. Nortriptylin (Metabolit).

        Wer Amitriptylin nimmt, nimmt sozusagen Amitriptylin UND Nortriptylin, weil Amitriptylin zu dem ebenfalls aktiven Nortriptylin abgebaut wird, und auch das Nortriptylin dann wirkt.

        Amitriptylin —> Abbau zu Nortriptylin —-> weitere Metabolisierung

        Wer Nortriptylin nimmt, nimmt nur eines, und das Amitriptylin fehlt.

        Wenn man z.B. Amitriptylin als Schlafmittel nimmt und morgens noch Hangover hat, könnte Nortriptylin eine Alternative sein.

        Oder es könnte andere Gründe geben, z.B. dass jemand Paliperidon verträgt, Risperidon aber nicht, dann sollte er Paliperidon konsumieren, das Risperidon fehlt dann.

        Risperidon —> Abbau zu Paliperidon —-> weitere Metabolisierung

        Umgekehrt nehmen Risperidon-Konsumenten natürlich sozusagen beides.

      • Susanne_Meyer 23. Januar 2016 / 18:25

        weitere Anmerkung: S-Citalopram und R-Citalopram sind Spiegelmoleküle.

        Dass das reine S-Citalopram (Cipralex) so viel teurer ist als das Racemat, hat aber noch einen anderen Grund als Zulassungsverfahren und Patente.

        Es ist tatsächlich oft aufwändig oder teuer, Moleküle enantiomerenrein herzustellen oder die Enantiomere voneinander zu trennen. Im Fall von S-Citalopram wird das Zweitere gemacht, es wird das Racemat Citalopram hergestellt, und dann die Enantiomere voneinander getrennt. Das ist im Fall von Citalopram ein ziemlicher industrieller Aufwand, ein teures Herstellungsverfahren.

        Mein Psychiater sagt, er verschreibt generell das Racemat, das S-Citalopram verschreibt er nur Patienten mit vorbelasteter oder geschädigter Leber, damit deren Leber nicht auch das R-Citalopram zusätzlich abbauen muss.

      • opu 23. Januar 2016 / 20:25

        Jetzt ist Escitalopram aber exakt genauso teuer wie citalopram. Die Herstellungskosten machen sowieso nur einen lächerlichen Bruchteil des Verkaufspreises aus.

        Citalopram wirkt außerdem Antihistaminerg und macht somit mehr Müdigkeit , appetit usw.

        Des weiteren hat es mehr Auswirkungen auf das QT Intervall.

  21. meru 27. Februar 2014 / 10:26

    Besonders interessant werden die Ergebnisse, wenn man kardiale Ereignisse und Mortalitätsraten zu den gegebenen Dosierungen in Beziehung setzt. Die Inzidenz ventrikulärer Arrhythmien und alle betrachteten Mortalitätsraten nahmen mit steigenden Dosierungen beider Antidepressiva ab! 18,6% aller Patienten erhielten Citalopram-Dosierungen > 40 mg/Tag. 44,6% aller ventrikulärer Arrhythmien traten bei Dosierungen von 1-40 mg/Tag auf, 6,1% bei Dosierungen > 40 mg/Tag. Von den Todesfällen aus jeglicher Ursache traten 29,6% bei Dosierungen von 1-40 mg/Tag auf, 3,9% bei > 40 mg/Tag. Von den Todesfällen mit kardialer Ursache wurden 31,6% bei Dosierungen von 1-40 mg/Tag beobachtet, aber nur 4,1% bei Dosierungen von > 40 mg/Tag. 28,7% der Todesfälle mit nicht-kardialer Ursache traten bei Dosierungen von 1-40 mg/Tag auf, 3,8% bei > 40 mg/Tag. Identische Verhältnisse fanden sich für Sertralin, wenn man Dosierungen von 1-100 mg/Tag mit solchen von > 100 mg/Tag miteinander verglich.

    Autor: Prof.Dr. Gründer, Uniklinik Aachen

    http://www.mind-and-brain-blog.de/1025/qtc-verlaengerung-unter-citalopram-ist-die-warnung-noch-gerechtfertigt/

  22. Irene 8. April 2014 / 23:02

    Ich habe Citalopram 10 Tage genommen. Ich fing mit 5 oder 10mg an. Ich hatte an den ersten 2 Tagen Herzstolpern oder Ähnliches. Wie dem auch sei – ich verstehe nicht, wieso es nicht sedieren soll.
    http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/57663/Demenz-Citalopram-vermindert-Agitation-und-kognitive-Faehigkeiten

    Es macht sehr müde! Ansonsten spüre ich leider keine Wirkung. Wegen des obigen Links werde ich es heute absetzen. Ich habe ohnehin kaum einen Antrieb.
    Immerhin – es hat bei mir keinen Haarausfall verursacht. Jedenfalls nicht in den 10 Tagen.

    Unter Tramadol, ein Opioid, (chron. Schmerzen) ging’s mir gut (habe es wg. sehr starken Haarausfalls abgesetzt). Nach 5 Monaten ließ die stimmungsaufhell. Wirkung allerdings nach.

    Wie dem auch sei, Tramadol wirkt wohl auf Serotonin und Noradrenalin… Genau wie Cymbalta. Ich überlege, dieses AD mal auszuprobieren.

    Dennoch:
    Die Langzeiteinnahme will sehr gut überlegt sein. Man wird nicht über Langzeitschäden aufgeklärt. Osteoporose ist nun wirklich nicht lustig…

    Ich wäre froh, zu wissen, was mir in einer akuten Krise helfen könnte. Mein Leben ist allerdings eine einzige, nicht enden wollende Krise…

    Nun ja, ich nehme Vitamin D3, Calcium – und werde jetzt wohl auch noch Vit. K2 einnehmen. So hat man vllt. eine realistische Chance, der Osteoporose zu entkommen.

    • gtz 9. April 2014 / 00:06

      Eine sedierende Wirkung von citalopram kann ich voll und ganz bestätigen. Es ist nervig, dass ständig alle SSRI über einen Kamm geschert werden haben sie doch ziemlich unterschiedliche Eigenschaften.

      Antriebs steigernd sind die mittel, die zusätzlich Noradrenalin hemmen: Bupropion, Venlafaxin, duloxetin, Fluoxetin, Sertralin

      Diese wirken aber nicht unbedingt positiv auf Ängste.

      • Susanne_Meyer 23. Januar 2016 / 18:32

        Es geht nicht nur darum, nicht sämtliche SSRI über einen Kamm zu scheren. Noch wichtiger ist es, nicht alle Patienten über einen Kamm zu scheren.

        Ein und das selbe Medikament kann bei verschiedenen Patienten sogar gegenteilige Wirkungen haben.

        Das krasseste Psychopharmakon in der Hinsicht, komplett verschiedene Wirkung und Nebenwirkung bei verschiedenen Patienten, ist meinem Eindruck nach Aripiprazol (Abilify).

        Die psychotrope Wirkung ist bei den einen anregend, bei anderen lähmend und eine dritte Gruppe Patienten merkt überhaupt nicht richtig, dass sie Medikamente nehmen. Auch die körperlichen Nebenwirkungen streuen enorm.

  23. iuz 16. April 2014 / 12:42

    Mir persönlich gefällt Sertralin deutlich besser als citalopram. Citalopram macht antriebslos, müde, Benommenheit im Kopf, Gewichtszunahme.

    Unter Sertralin ist man deutlich fitter, fitter im Kopf und nimmt eher Gewicht ab als zu.

    Warum der Ersteller dieses blogs nie Sertralin erwähnt weiß ich auch nicht, wird es doch in Studien gerade für Berufstätige sehr empfohlen.

    • John 14. Januar 2015 / 17:34

      Nehme Sertralin 50mg und wie viel mg nimmst Du? Brauchst noch was am Abend zum Schlafen iuz???

      • iuz 14. Januar 2015 / 19:49

        Nein, Sertralin reicht. Ich nehme 100 mg.
        Notfalls bei Bedarf etwas Opipramol

  24. Germanischer Glaube 17. September 2015 / 12:41

    Zu deinem Kommentar muss ich sagen: TOOPP..!!! Das Beste, was ich seit langem lesen durfte.
    Man merkt, dass du dein Gehirn noch benutzt und nicht wie die meisten, die Welt blind an sich vorbei laufen lassen… Darum die dummen Beispiele des anderen!
    Der ganze Komplex Psychatrie & Neurologie sind fürn Arsch… Die ganzen Themen, Botenstoffe im Gehirn und so weiter. Wenn man sich damit beschäftigt, dass das alles noch Theorie ist und nicht bewiesen. Wäre mir neu, wenn es jetzt Tests geben würde, wo ein Dopamin- oder Serotonin-Spiegel im Gehirn gemessen / festgestellt wird. Genauso wenn man sich das BDSM (oder BSDM) – (Handbuch der Psychatrie) genau anschaut wird man feststellen, dass dort nur Symptome stehen und keine Ursachen. Deswegen werden auch alle paar Jahre neue Krankheiten ergänzt, weil die Pharmaindustrie nen neues Mittelchen rausbringt, was wieder Millionen einbringen so (bestes Bsp. ADHS / früher einfach Zappel-Phillipp) Die wollen keine gesunden Menschen, sondern wiederkehrende Kunden!!!!
    LEUTE, LEUTE DROGEN SIND NICHT SO SCHLIMM WIE DIE MEDIZIN DIE IHR NEHMT..!!!
    DROGEN HABEN MEIST VIEL WENIGER NEBENWIRKUNGEN UND AUCH NUR BEI ÜBERMÄSSIGEN KONSUM…. Heilpraktiker ~=~ Hufelandverzeichnis (Wer war Hufeland, wa? Googlets mal!)
    Deswegen bekommen die meisten Menschen nach ca. 5 Jahren Einnahme von Blutdrucksenkungsmitteln zufälligerweise insulinnotwendigen Diabetis. Warum???
    Man muss immer nur nach folgendem schauen: “Wem nützt das..?”
    Dann bekommt meistens die Wahrheit. Blutdrucksenkungsmittel werden von Tochterunternehmen hergestellt und siehe da..!!!! Mutterkonzern ist Elijah Lillie oder wie es geschrieben wird, DER WELTGRÖSSTE INSULINHERSTELLER..!!!!
    SO MACHT MAN GELD UND DIE MENSCHEN WEITER ABHAENGIG BIS ZUR SKLAVEREI!!!!!!!!!!!!

    ICH freu mich jetzt erstmal auf meine Line Köken und dazu nen Joint..!
    Es lebe Mutter Natur, auch GAJA genannt…

    Jedem Menschen ist es von Natur aus gegeben, selbst sein bester Mediziner zu sein!
    Die Natur liefert alles für ein übelst langes, gesundes Leben. Glaubt nicht den Mist von wegen Steigerung der Lebenserwartung, oder habt ihr die Statistik selbst gefälscht?
    Das gehört alles dazu, damit die Pharmariesen ihre Profite machen!!!
    Schaut euch einfach mal die Vorträge der AZK an!!!

    Aber gleich mal an die kommenden Kritiker meines Kommentars, vielleicht merkt ihr dann, wie dumm ihr gemacht und gehaltet werdet!

    WO und WAS ist eigentlich der Unterschied zwischen einem ARZT, MEDIZINER und DOKTOR??

    VIEL SPASS bei eurem ersten Schritt zu den vielen „UNGLAUBLICHS“ die ich durch gemacht habe..!

    PEACE

    • iuz 17. September 2015 / 20:39

      Vielleicht solltest du deine Drogen mal lieber aus dem Kopf lassen. Zu viel dopamin macht wahnhaft.

      Dass man viel Geld mit Medis verdient , steht außer Frage, aber deswegen sind sie nicht gleich alle in jeder Hinsicht schlecht. Und dass natürliche mittel immer gesünder sind , ist genauso Humbug. Da ist genauso Chemie drin.

      Keine Wirkung ohne Nebenwirkungen. Egal ob Natur oder synthetisiert

  25. Pat 23. Oktober 2016 / 23:22

    Bitte entschuldigt, aber einige von euch haben doch echt einen Schaden! Habt ihr sonst niemandem mit dem ihr reden könnt? Ich bin auf die Seite gestoßen um mich einmal umzuschauen ob es Leute gibt, die sich sinnvoll über das Thema Depression und deren Behandlung und Medikation austauschen. Ich dachte ich könnte vielleicht Ratschläge oder Selbsterfahrungen lesen die mir weiter helfen. Ich habe seit rd. 10 Jahren Depressionen die aber in Episoden kommen und recht gut behandelbar sind. I.d.r folgt auf ein halbes Jahr Episode 2-3 Jahre gute Zeit! Von daher bin ich zwar traurig dass ich an dieser Krankheit leide, die schlechten Phasen sind auch schwierig, aber ich bin auch froh, dass es bei mir gut zu behandeln ist und ich immer wieder lange, gute Phasen habe! Ich denke man lernt mit der Karabkheit umzugehen und es ist wichtig auf sich aufzupassen. Sollte man merken es stimmt was nicht ist es denke ich wichtig sich umgehend Hilfe zu suchen um rechtzeitig einschreiten zu können! Und damit sind wir auch schon bei dem Grund warum ich hier überhaupt schreibe!
    Wer Anitdepressiva verteufelt sollte sich ernsthaft fragen warum er das tut! Mir und vielen Menschen die ich kenne haben sie gut geholfen und wieder „Gesund“ gemacht. Jeder reagiert anders auf die Medikamente und ich denke Psychopharmakologie besteht letztendlich aus ausprobieren. Ist aber das richtige Medikament gefunden, kann der erkrankte sich wieder gesund fühlen! Darum geht es in der Medizien….um Heilung…oder? Also was soll dieses schlechtmachen von Medikamenten? Ihr erzeugt damit Angst bei Menschen die sich vorab im Internet informieren und verhindert vielleicht bei dem ein oder anderen, dass er einer Medikation zustimmt vielleicht lebensrettend oder zumindest positiv lebemdverändert hätte wirken können. Evtl. lässt eure geistige Reife ja zu das einmal zu überdenken und sich auch einmal zurück zu halten?

  26. Pat 23. Oktober 2016 / 23:53

    Ein Komentar noch zu den Thema „Drogen“ Wer hier schreibt, dass Drogen inkl. Alkohol gut sind oder gar bei Depressionen helfen dem sollte man seine intellektuelle Leistungsfähigkeit aberkennen! Natürlich verändern Drogen den Gehirnstoffwechsel, sonst würden sie ja nicht wirken! Aber i.d.r hatt gerade der Missbrauch der Sunstanzen schädliche Wirkung auf die Psyche…vom Körper einmal abgesehen! Bitte liebe Leser! Die Substanzen die wir als Drogen kennen lösen eher psychische Probleme aus, als dass Sie diese beheben (LSD, THC, Cocain, Meth, Xtc, Alkohol, etc.) geht zu einem guten Arzt, lasst euch da beraten wo ihr euch wohl fühlt und entscheidet dann! Mann kann denke ich einiges ausprobieren, die entsprechende Zeit zur Wirkung berücksichtigen und dann schauen ob es eine Lösung ist!

  27. Opu 24. Oktober 2016 / 08:20

    Von SSRI verblödet man nicht. Bestenfalls von Neuroleptika bei langem. Konsum in höherer Dosis.

    Im Gegenteil, SSRI fördern sogar den Aufbau von Gehirn Zellen laut Studien zumindest bei Depressionen

  28. Franziska 21. Mai 2018 / 08:58

    Hallo!
    Um hier mal auf gewisse, neunmalkluge Kommentare einzugehen –
    WO steht eigentl geschrieben, wie man sein Leben mit Depression zu leben hat?? Was man alles ändern sollte, DASS man ÜBERHAUPT die LEGITIMATION hat Antidepressiva zu nehmen??
    Auch wenn Menschen NUR Medis nehmen wollen würden, ohne sonst was zu verändern, sollte das ihnen überlassen bleiben!

    • Franziska 21. Mai 2018 / 13:34

      ….. und dass man unbedingt im Leben etwas verändern SOLLTE, STATT Antidepressiva zu nehmen??
      WER sollte einem vorschreiben wie es zu laufen hat??
      Gruß!

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