Das Halber-Besitz-Spiel

Ausmisten

Man hat ja so einiges an Dingen, die man besitzt. Also die meisten haben sogar recht viele Dinge, die sie so besitzen. Bis hin zu ZU VIELE Dinge, die sie besitzen. Ich fände das ungünstig, denn Dinge haben die Eigenschaft, einen zu beschweren. Man denkt irrtümlich, ein Umzug wäre mühsam, man müsse sich um all diese Sachen mal kümmern, etwas könnte kaputt gehen und müsste repariert werden. Also das ist ja nun wirklich psychischer Ballast.

Dabei gibt es bekanntermaßen drei Kategorien von Dingen:

  1. Dinge, die überlebensnotwendig sind und nicht wegzudenken sind (für mich ganz einfach zu erkennen: Auf der Rückseite sind sie mit einem angebissenen Apfel markiert)
  2. Dinge, aus deren Klasse man genau ein Objekt braucht (Bett, Kaffeemaschine, Brotmesser, Schraubendreher der Größe 11…)
  3. den restlichen Pröll.

Mein seit Jahrzehnten erprobtes Mittel, diesem psychischen Ballast Herr zu werden, heißt Halber-Besitz-Spiel und geht so: Man nimmt sich ein Zimmer, ein Regal, von mir aus eine Schublade und guckt sich die darin befindlichen Dinge an.

  1. Kategorie 1 behält man.
  2. Von Kategorie 2 behält man je eins, das hegt und pflegt man aber gut (besser ein regelmäßig geschliffenes Messer als 4 stumpfe)
  3. Von Kategorie 3 wirft man die Hälfte weg.

Das macht glücklich und man vermisst nie etwas – versprochen! Wirklich. Man vermisst NIE etwas. Und fühlt sich erleichtert und befreit.

10 Gedanken zu “Das Halber-Besitz-Spiel

  1. CupcakeCookieMonster 1. Januar 2013 / 22:53

    Ich glaube, ich werde meinen freien Tag morgen mal nutzen um dieses Spiel auszuprobieren. Regale etc. die da mitspielen wollen habe ich wirklich ausreichend.
    Übrigens, Kompliment zu diesem Blog, bin erst heute hier gelandet und habe noch nicht komplett alles lesen können, aber was ich bisher gelesen habe war sehr erfrischend, danke dafür 🙂
    Gruß vom Monsterchen 🙂

    • psychiatrietogo 1. Januar 2013 / 23:06

      Danke! Und viel Spaß morgen: Ich empfehle die großen blauen Müllsäcke…

  2. Der Maskierte 2. Januar 2013 / 10:13

    Meine Messer auf eines reduzieren? Als begeisterter Hobbykoch klingt das nach einem Mordanschlag. 😉 Aber es stimmt, was ich alles im Keller gelagert habe, was Kategorie 3 (oder besser 4: Könnte man irgendwann gebrauchen oder wem anders vermachen). Da sollte ich nochmal ausmisten, trotz Umzug vor Kurzem ist da noch extrem viel drunter. Das belastet wirklich, wenn ich so drüber nachdenke.

    • psychiatrietogo 2. Januar 2013 / 14:20

      Ja, Kategorie 4 kenne ich auch, die versteckt sich immer im Keller: Das kann man doch nicht wegwerfen, das könnte doch noch einer gebrauchen. Warum zum Teufel holt das Rote Kreuz das nicht ab…
      Also meine persönliche Sicht dieser Kategorie ist: Wenn das rote Kreuz nicht erkennbar wirklich Interesse hat: -> Blauer Müllsack -> Keine Reue

  3. Enibas 2. Januar 2013 / 10:19

    Ich mach das einmal im Jahr mit meinem Kleiderschrank. Alles was in dem vergangenen Jahr nicht angezogen wurde (außer Abendgarderobe) wird mit sehr großer Wahrscheinlichkeit im folgenden Jahr auch nicht aus dem Schrank gezogen, also wandert es in den Altkleidersack. Freunde meines Mannes sind immer seeeeehr neidisch, wenn sie das hören :-). Und im Aussortierwahn möchte ich dann immer auch an die Schrankhälfte des Göttergatten ran und werde aber energisch zurückgezogen mit den Worten: Ne, lass mich lieber mal selber, du schmeisst immer zuviel weg…

    • psychiatrietogo 2. Januar 2013 / 14:23

      Dann bist Du aber eine …***hüstel***… untypische Vertreterin Deines Geschlechtes, und der Göttergatte eigentlich auch.
      Die Regel mit dem einen Jahr stimmt meiner Meinung nach auch bei allen anderen Gegenständen. Hat man sie im letzten Jahr nicht benutzt, braucht man sie nicht und sie können ->in den blauen Sack -> keine Reue.

  4. Markus 3. Januar 2013 / 10:40

    Tipp: Wenn man das gleiche mit psychischer Ballast macht, sollte man jeweils ein Symbol verwenden. Das unterstützt ungemein. 🙂

    Beste Grüße,
    Markus

  5. Marmotta 4. Januar 2013 / 09:21

    Danke für den kleinen Anstoß. Ich hab gestern den Tag zum Ausmisten genutzt und etliches in den Müll befördert. Hab mich danach richtig befreit gefühlt.

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