Ich gelobe, hier jetzt nicht meine 100 liebsten TED-Talks zu verlinken. Aber dieser Vortrag hier erklärt in 17 Minuten sehr sehr anschaulich die Gefahren von induzierten, falschen Erinnerungen in Bezug auf Gerichtsverhandlungen und auch bestimmte psychotherapeutische Techniken. Sehr sehenswert!
sehr problematische Darstellung: vor allen Dingen für die Opfer die tatsächlich organisierten Kreisen entstammen. Genau mit dieser Argumentation – und dem erfundenen „False Memory Syndrom“ versuchen Täter gezielt die Opfer von oft jahrelangem Missbrauch und systematischer Folter unglaubwürdig zu machen.
Der Mut den solche Opfer aufbringen müssen um sich gegen ihre Peiniger zu stellen wird ihnen vergolten indem man ihnen Lüge oder „falsche Erinnerungen“ unterstellt.
Man sollte – bei allem Mitgefühl für unschuldig Verurteilte – zunächst einmal vorbehaltlos den Opfern glauben.
Solche „Studien“ dienen nicht nur dazu Justizopfer zu vermeiden, sie schaffen Schlupflöcher durch die Täter entkommen, und ihr Tun ungestraft weiter fortsetzen können.
Hallo zusammen,
ich finde das Wichtigste in solchen Fällen ist es die Objektivität zu behalten.
Man kann durchaus bei einem Täter die Unschuldsvermutung anwenden und dem Opfer die Sicherheit geben das es ernst genommen wird, ohne erst mal Partei ergreifen zu müssen. Das Ernst genommen und gehört werden steht, denke ich, im Vordergrund, das sollte man in jedem Fall tun und der Rest ist ja ohnehin eine Frage der Beweisbarkeit, die meist zu Lasten der Opfer geregelt ist.
Also sollte man ein Opfer auch noch ernst nehmen wenn ein (vermeintlicher?) Täter freigesprochen wurde, das heißt aber nicht das man den Freigesprochenen weiterhin als Täter sehen muss, sondern einfach nur die Erlebnisse des Opfers akzeptiert und dementsprechend auch Glauben schenkt, ohne den Freigesprochenen zu verurteilen.
Ich denke man kann durchaus ein Maß finden das beiden gerecht wird, ohne jemanden Lügen zu strafen.
Aus eigener Erfahrung weiß ich das einem im direkten Umfeld ohnehin niemand glaubt, sobald der Täter eine gewisse Position, Intelligenz und soziale Kompetenz besitzt.
Wenn man sich dazu überwindet jemanden etwas darüber zu erzählen muss erst einmal ein bestimmter Draht zu demjenigen da sein, manchmal besteht der nur einem Augenblick, in dem man sich dann überwindet ein wenig zu erzählen. Enden tut es dann sehr häufig damit das danach einfach zur Tagesordnung übergegangen wird, der Täter weiterhin so respektiert wird wie vorher, dem Opfer wird dann manchmal mehr Verständnis entgegengebracht, aber geholfen wird nicht.
Ganz schlimm ist es wenn man sich in der Familie offenbart, bei einem Geschwisterkind z.B. und das glaubt einem nicht. Noch schlimmer, wenn es der Mutter erzählt wird. Ich habe es erlebt das diese dadurch vollkommen aus der Bahn geworfen wurde und dann in ihrer Not ein Gespräch zwischen Täter und Opfer eingefädelt hat, mit dem Kommentar: Da muss wohl irgendwo ein Missverständnis sein, das solltet ihr klären“. Was zu den Worten des Täter passte: Du hast mich immer angemacht und hast mich küssen wollen“.
Wenn in der Familie nicht nur die Opfer den Suggestionen des Täters ausgeliefert sind, sondern auch die anderen Familienmitglieder und Offenbarungen dementsprechend behandelt werden kann eh kaum noch jemand helfen. Denn dann will man sich erst Recht keinem Außenstehenden anvertrauen, der ja noch weniger Vertrauenswürdig ist und meist werden zaghafte Versuche in diese Richtung ohnehin nicht verstanden, oder in eine Richtung gelenkt die dafür sorgt das Einmischung nicht nötig ist.
Es scheint sich einiges zu tun, mehr Leute schauen hin und schenken Glauben, leider bei Weiten nicht genug. In gewissem Umfeld ist Missbrauch immer noch etwas was stattfinden kann ohne das sich jemand einmischen möchte, wo die Leute mehr Angst davor haben von ihrem Nachbar als Denunziant angesehen zu werden, als Mitgefühl für gepeinigte Kinder oder Lebenspartner da ist, um sich das Helfen zu trauen.
PS:
Jeder Mensch der sich an einen Missbrauch erinnert und darunter leidet, der hat ihn auch erlebt. Ganz gleich ob es in der Realität geschehen ist oder nicht, das Leid ist das Gleiche und deshalb auch ernst zu nehmen und nicht zu verurteilen.