Absetz-Phänomene unter Antidepressiva

Voila_Capture2Man liest immer mal wieder von Absetz-Phänomenen unter Antidepressiva. Damit ist gemeint, dass Patienten, die über eine längere Zeit ein Antidepressivum erhalten haben, nach dem Absetzen unerwünschte Symptome wahrnehmen. Insbesondere wird über Unruhe, Schlafstörungen und eine schlechtere Stimmung geklagt.

Pharmakopsychiatrisch kann es für so ein Absetz-Phänomen nur eine Erklärung geben: Rezeptoren, die durch längere Stimulation in ihrem Gleichgewicht verändert worden sind, reagieren, wenn diese Stimulation abrupt endet. Typischerweise trifft das bei histaminergen Substanzen zu, manchmal auch bei Alpha-adrenergen Substanzen.

Absetz-Phänomene unter älteren Antidepressiva

Unter den älteren Antidepressiva wie Amitriptylin gibt es genau diese Absetz-Phänome unzweifelhaft. Amitriptylin zum Beispiel hat eine deutliche histaminerge Wirkkomponente. Diese histaminerge Wirkkomponente beruhigt und macht müde, und diese Wirkung tritt nach jeder Einnahme des Medikamentes sofort ein.

Wenn der Körper sich nun durch längere regelmäßige Einnahme von Amitriptylin an diese histaminerge Stimulation gewöhnt hat, ist es nur allzu verständlich, dass das plötzliche Absetzen dieser Substanz zum genauen Gegenteil führt, also zu Unruhe, Getriebenheit und Schlafstörungen.

Ich selbst habe diese Absetz-Phänomene nach plötzlichem Absetzen von Amitriptylin schon bei vielen Patienten beobachtet.

Dieses Phänomen klingt innerhalb weniger Tage nach Absetzen des Medikamentes wieder ab, was aus pharmakopsychiatrischer Sicht auch naheliegt, da sich Histamin-Rezeptoren schnell (und Alpha-adrenerge Rezeptoren noch schneller) wieder in ihr altes Gleichgewicht einfinden.

Um Schlafstörungen und Unruhe beim geplanten Absetzen von einer höheren Dosis Amitriptylin zu vermeiden, sollte man daher die Dosis schrittweise über zwei bis vier Wochen reduzieren und das Medikament dann schließlich ganz absetzen.

Absetz-Phänomene unter SSRI

Anders sieht es bei der Behandlung mit reinen SSRI wie Citalopram oder Escitalopram aus. Diese haben praktisch keine histaminerge oder Alpha-adrenerge Wirkung. Der oben beschriebene Mechanismus kann hier also nicht auftreten.

Es ist sehr fraglich, strittig und meiner Kenntnis nach nicht gut untersucht, ob das Absetzen eines reinen SSRI überhaupt zu Absetz-Phänomenen führen kann. Die Erklärung müsste dann ja sein, dass der Abfall der Serotonin-Konzentration im synaptischen Spalt zu bestimmten Symptomen führt.

Meine Beobachtung ist, dass in den ersten Tagen einer Behandlung mit einem reinen SSRI wie Citalopram überhaupt keine Wirkung festzustellen ist. Das spräche dafür, dass nach einem plötzlichen Absetzen auch überhaupt kein Absetz-Phänomen zu erwarten ist.

Ich selbst habe bei den von mir behandelten Patienten noch nicht erlebt, dass es nach dem abrupten Absetzen eines reinen SSRI wie Citaloprams zu erkennbaren Absetz-Phänomenen gekommen wäre.

Eure Erfahrungen mit Absetz-Phänomenen unter Antidepressiva?

Aber man sieht ja auch nur, was man kennt, und ich selbst kenne die Frage nach Absetz-Phänomenen unter SSRI erst aus wiederholten Anfragen und Kommentaren in diesem Blog.

Daher möchte ich euch fragen: Habt ihr an euch selbst oder an von Euch behandelten Patienten, die Citalopram oder Escitalopram oder ein anderes reines SSRI erhalten haben, das plötzlich abgesetzt wurde, Absetz-Phänomene beobachtet? Wenn ja, welche? Kennt jemand eine vernünftige Studie dazu?

334 Gedanken zu “Absetz-Phänomene unter Antidepressiva

  1. Oliver S. 9. Januar 2014 / 02:17

    Also ich habe unter Paroxetin drei Tage Absetzphänomene gehabt, aber richtig schlimm waren die nur am ersten Tag des Absetzens. Symptome war eine extreme Wachheit, schlachter Schlaf und Stromschlag-ähnliche Gefühle im ganzen Körper – letzteres aber nur am ersten Tag.

    • markohhh 9. Januar 2014 / 09:34

      Hi Oliver,
      mal eine Interessenfrage – da ich derzeit auch Paroxetin nehme: Hattest du die schlagartig abgesetzt oder langsam ausgeschlichen?

      • Oliver S. 15. November 2014 / 14:49

        Von jetzt auf gleich.

    • hannahtsim 4. Februar 2016 / 14:46

      Eure Antworten sind zwei Jahre her, aber dennoch 🙂 Ich versuche Citalopram 40 mg jetzt zum 2. mal abzusetzen. Leider bin ich kein Freund von „langsam ausschleichen lassen“, da meiner Meinung nach, kein kompletter Entzug mit Weiterverwendung des Suchtmittels entstehen kann. Mein 1. Versuch war auch Sofortige Einstellung der EInnahme, in 2012 (nehme die seit meinen Baby Blues, mitte 2010). Damals ging es mir nach 5 Tagen so schlecht (seelisch), dass ich mich fast habe einweisen lassen. Da nahm ich die wieder. Aber es ist kein Zustand. Ich will nicht von einem Medikament so abhängig sein, dass ich nach 2 Tagen ohne, fast am durchdrehen bin! Jetzt 2 Tage Citalopramfrei. Nehme zur „Vorbeugung“ der Symptome Vitamin B Komplex und ein pflanzliches Mittel (kein JOhanneskraut). Dennoch seit gestern Abend Migräneartige KOpfschmerzen mit Übelkeit – wie eine Art Seekrankheit. Will es dennoch durchhalten. Ich könnte ja was pflanzliches gegen „Seekrankheit“ Symptome in der Apotheke besorgen. Solange ich nicht wieder Lebensmüde werde, halte ich die körperlichen Symptome hoffentlich durch. Ich arbeite zwar von zu Hause (sehr praktisch), habe aber ein Schulkind, das natürlich Mamis Entzug nicht arg mitbekommen soll. Hätte ich damals gewusst, was für ein Teufelszeug das ist, hätte ich nach der schlimmen Erstphase versucht, auf Schüsslersalze, BAchblüten und/oder Homöopathie umzusteigen, da ich eh nicht rauche, kein Alkohol vertrage und Kaffee nicht mag (was bei Naturheilmethoden ja hindern soll). So lange Rede, kurzer Sinn: Ich hoffe ich schaffe es diesmal. Am 10.02.(2016) gehe ich zu meiner Ärztin. Sie wird nicht begeistert sein, dass ich alleine begonnen habe, aber vielleicht stellt sie sich auch nicht quer und steht mir bei 🙂

      Hoffe Euch allen geht es nun (2 Jahre später) wieder gut. Wäre toll, wenn ihr euch meldet und erzählt, wie es nun bei euch so ist.

      • kroll 14. März 2016 / 08:15

        Ich habe 1.5 Jahre escitalopram 10 mg genommen. Gestern vor einer Woche einfach abgesetzt, weil ich angefangen bin zu fasten. Mir geht’s seit Mittwoch total schlecht. Schwindel, starke Stimmungsschwankungen .Was soll ich tun?
        Bitte helft mir.
        Lg gaby

      • footprint 14. März 2016 / 12:26

        Hallo Gaby,

        man darf Antidepressiva nicht kalt absetzen, das steht in jedem Beipackzettel drin.
        Bitte melde dich im kostenlosen und ehrenamtlich geführten Forum http://www.adfd.org an.
        Dort kann man dich beraten und dir helfen. Grüße footprint

      • Bruni 7. Mai 2016 / 16:28

        Hallo!
        Ich erlebe gerade Tag 6 ganz ohne Citalopram, nach dem ich es langsam habe ausschleichen lassen von 40g auf drei Wochen lang 20g auf drei Wochen lang 10g auf eine Woche 10g jeden zweiten Tag.
        Die Ausschleichphase war problemfrei (außer Durchfall). Und jetzt geeeeht es so. Ich habe etwas Schwierigkeiten mit dem Kreislauf, etwas Schwindel und manchmal so ein Gefühl „jetzt würde ich gerne richtig schnell ne Runde um den Block rennen“… Aber es ist ok. Wenn ich mir aber überlege, dass das die Nebenwirkungen beim langsamen ausschleichen sind, könnte ich mir denken, dass abruptes Absetzen richtiv heftig ist.
        Ich bin jedenfalls froh, dass Citalopram mich aus einem tiefen Tal geholt hat, aber auch ebenso froh, dass ich es jetzt los bin. :o)

      • Jürgen Reiter 29. Mai 2016 / 00:53

        Hallölle…ich habe vor zehn Jahren zuerst mit Paroxetin begonnen…dann wurde auf Venlafaxin umgestellt, die ich ca. 8 Jahre nehme. Drei Versuche diese abzusetzen schlugen fehl, da ich sehr starke brain zaps bekam und es nach ein paar Tagen nicht mehr aushielt. Habe Ärzte erlebt, die wußten gar nicht was brain zaps sind, selbst der der es mir verschrieben hatte…supi. Die Informationen über Venlafaxin sind sehr spärlich. Da stelle ich mir schon die Frage was eigentlich dahintersteckt. Hier wird eindeutig gelogen bzw. Studien zum positiven gefälscht. Irgenwann kommt es doch noch ans Licht.

      • Gabriele 29. August 2016 / 16:39

        Hallo Hannahtsim,
        ich habe auch seit 3 Jahren cipralex 20mg eingenommen. Ich denke mir geht zur Zeit gut und ich setze es schrittweise ab. Einfach abzetzen ging bei mir nicht. Ich hatte wieder totale Probleme. deswegen lass ich es ausschleichen. Wie ist es jetzt bei dir?

      • elfriede 4. April 2020 / 13:33

        MIR GEHT ESBSCHISSEN; ICH HÄTTE NIE SOLCHE MITTEL HABEN DÜRFEN SIE HABEN MICH RICHTIG KRANK GEMACHT::ABER AUCH NACH DEM ABSETZEN HABE ICH EIN ZITTERN UND DER GANZE RECHTE KOPF IST WIE TOT::

      • Regina 25. Juni 2020 / 13:20

        Hallo Hanna, dein Kommentar ist zwar schon 4 Jährchen her – aber ENDLICH lese ich mal von jemanden, der die gleichen Absetzsymptome hat!!
        Hatte damals das ganze Netz durchsucht, ohne was dazu zu finden…
        Ich nenne es Histaminose, denn es kommt vom Histamin, deine Beschwerden! Ja, hat bei mir 5 Jahre und 4 Absetzversuche gebraucht, um zufällig dahinter zu kommen!! Ich hatte die Beschwerden nach dem AUSSCHLEICHEN (über Monate!!) noch 1,5 JAHRE !!! Am Anfang bei Dosis 0 ging es immer noch so lala, aber je länger ich „ohne“ war , um so schlimmer wurde es – nach 2 Monaten war es in der Regel dann so schlimm, dass ich wieder mit Venlafaxin angefangen habe. Zufällig bin ich dann mal draufgekommen, dass NATÜRLICHES Vitamin C (von Ascorbninsäure bekomme ich massiv Durchfall, vom ntürlichen Vitrramin C nicht so leicht) in hoher Dosierung (ca 800 mg am Tag) mir gegen die unglaublichen Kopfschmerzen und die unglaubliche Übelkeit – chronische Seekrankheit, wie du richtig sagst – helfen. Das also mein Tipp an alle… nach 1,5 Jahren konnte ich dann aufhören, das Vitamin C täglich in dieser Dosis zu nehmen. Bin aber immer noch ein wenig histaminempfindlich!
        Musste nun 6 Monate Amitriptylin nehmen, als Schmerzmittel bei Interstititeller Cystitis – und habe nun die gleiche Problematik. Vitamin C geht grad nicht, da noch zu stark Durchfall, aber ich nehme DAOsin Tabletten und esse so wenig wie möglich und möglichst histaminarm.

      • Andrea 2. September 2022 / 21:25

        Also ich habe über paar Jahre Cipralex 10mg eingenommen . Nach dem es mir prima geht habe ich auch entschieden sie abzusetzen. Erst gab ich auf 5 mg umgestellt um zu schauen wie es mir geht . War alles prima habe es dann erst mal so gelassen über 3 Monate . Danach hab ich mir Tropfen aufschreiben lassen . 1 Tropfen entspricht 1mg . Dann alle 8 Wochen einen Tropfen weniger . Die erste Tage nach der Reduktion bin ich immer ein wenig in eine Depri Phase gekommen ging ca 3-5 Tage und war etwas müde . Danach war alle wieder ok (eigentlich kaum zu glauben bei nur einem Tropfen weniger ) jetzt bin das Medikament los . Also es lohnt sich wenn man sich Zeit lässt es langsam abzusetzen.
        Aber ich habe noch eine Frage an alle die Cipralex oder Escitalopram einnehmen : kann es sein das manche darauf Pigmentflecken bekommt ?? Hatte lange Jahre immer damit zu kämpfen und das Medikament in Verdacht aber kein Arzt konnte mit sagen ob es daher kommen kann .

      • Oliver S. 2. September 2022 / 21:31

        Du weißt doch gar nicht ob Du anderweitig überhaupt Absetz-Erscheinungen gehabt haben. Die meisten haben ja sowieso keine

    • Jörg Templin 20. November 2016 / 19:46

      ich hab das Escitalopram 1 Jahr genommen, ich habe es vor anderthalb Wo nach ärztl. Anraten abgesetzt- zum Schluss mit der geringsten Dosis, ich habe seit 1 Woche auch diese stromschlagähnlichen Schauer und dazu echt nervigen Schwindel, meist ab Mittags oder frühen nachmittag- dann fühl ich mich wie Schlaffi.

      • footprint 23. November 2016 / 20:58

        Hallo, bitte melde dich im kostenlosen Forum http://www.adfd.org an, wenn du möchtest.
        Da kann man dich zu den Absetzsymptomen beraten.
        Du hast es vermutlich zu schnell abgesetzt; Absetzsymptome können leider Wochen bis Monate andauern.

        Grüße, footprint

      • Kristina Mandic 13. November 2020 / 22:26

        Ist schon ewig her.
        Ich habe auch gerade diese Stromschauer bei Augenbewegungen . Vielleicht kannst du mir sagen wann dieses überstanden war.
        Lg

      • Michael Krafter 8. Januar 2021 / 17:03

        Ich habe auch diese Stromschauer bei Augenbewegungen. Die sind sehr unangenehm und lösen leider bei mir ab und zu mal Migräne aus. Hoffe es geht bald vorbei, es ist der 2. Tag.

    • Michael Gosch 13. September 2017 / 23:23

      Angenommen du nimmst 20 mg pro Tag .
      Dann beginnst du in der ersten Woche des Ausschleichens mit der Dosierung
      20 mg erster Tag
      15 mg zweiter Tag
      20 mg dritter Tag
      15 mg vierter Tag
      Das am Besten 14 Tage lang .
      Dann gehst du weiter runter mit 15 mg
      für eine Woche täglich .
      Danach eine weitere Abstufung mit 15 mg
      10 mg
      15 mg
      10 mg
      für 14 Tage .
      Dann wieder 10 mg eine Woche lang oder auch zwei.
      dann 10 mg
      5 mg
      Der häufigste Fehler beim Ausschleichen ist , das fast alle es viiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiel zu schnell machen und anschliessend den Bumerang voll abbekommen .
      Lass dir Zeit damit .
      Es hat keine Eile und dann bekommst du ein gutes Ergebnis .
      Allgemeinmediziner haben einfach keine Ahnung !!!!
      Die fischen da im trüben und haben meiste selber keine eigenen Erfahrungswerte
      Viel Erfolg euch allen 🙂

    • Anita Steiner 11. April 2020 / 15:26

      Hallo ich nehme seit 11tagen quetiapin 50mg und set gestern eine zweite ta zu ich habe die eine um halb neun genommen und die andere um 13uhr54 aber ber der zweite geht es mir schlechter was kan das sein

      • Anita Steiner 11. April 2020 / 15:29

        Habe mich ein barmall ferschrieben sori

  2. Anna 9. Januar 2014 / 02:51

    Wie ich 40 mg Citalopram am Tag genommen habe, hatte ich mal 10 Tage lang ziemlich kräftigen Durchfall. Weil ich auch die Pille (Ovoplex) nehme, hatte ich außerdem eine Zwischenblutung. In diesen Tage hatte ich Angst, und wußte nicht wovor oder woher.
    Wie der Durchfall vorbei war, hat sich das wieder gegeben.

    Später habe ich Citalopram abgesetzt. 2 Tage habe ich nichts gemerkt, dann war ich 2 Tage lang high. (Euphorie und leichte Manie). Gleich darauf habe ich eine DERBE Migräneattacke gekriegt, die 3 Tage gedauert hat. In den nächsten 2 Wochen hatte ich intensive Träume und immer wieder Schwindel und Kreislaufschwierigkeiten. Danach war es dann überstanden.

    Ich hatte 14 Monate lang Citalopram genommen, die ersten 2 Monate 20 mg, dann mehrere Monate 40 mg, dann mehrere Monate 30 mg.

    Um zu sehen, ob es für meine enorme Kopfschmerzanfälligkeit mitverantwortlich ist, habe ich es in Absprache mit meinem Arzt abgesetzt.
    Hier habe ich bereits meine Erfahrung mit Citalopram & Kopfschmerzen niedergeschrieben: https://psychiatrietogo.wordpress.com/2012/09/02/citalopram-top-1-der-deutschen-psychopharmaka/ (Kommentar vom 6.1.2014)
    Ja, nachdem die Absetzphase überstanden war, hatte ich tatsächlich weniger Kopfschmerzquälerei.

  3. Anna 9. Januar 2014 / 03:30

    Wie ich das SNRI Cymbalta abgesetzt habe, habe ich auch eine genauso DERBE Migräneattacke bekommen.

    Man liest ja oft in Migräne-Ratgebern, ein schnelles Absinken des Serotoninspiegels würde die Migräne auslösen. Das würde passen.

    Ich habe auch von Natur aus Migräneattacken.
    Allerdings waren die beiden wo ich Citalopram bzw. Cymbalta abgesetzt hatte, mit Abstand die schmerzintensivsten, und die einzigen beiden Schmerzattacken, wo mir nach Abklingen des Schmerzes übel war. Kommt ansonsten bei Migräneattacken bei mir nicht vor, dass mir übel wäre.

    P.S: Vielleicht war der „high“ nach Citalopram absetzen eine Migräne-Aura, könnte sein. Oder auch nicht.

  4. Tired 9. Januar 2014 / 10:37

    Ich hatte auch nach dem Ausschleichen von Citalopram Symptome (ich war bei 60mg).
    Aufgedreht, unruhig, Panikattacken, Kopfschmerzen und einiges mehr.
    Es waren größtenteils Symptome die auch krankheitsbedingt auftreten können, so bin ich davon ausgegangen das es mir nach Absetzen so schlecht ging weil die Erkrankung nicht beseitigt war und wieder voll durchkam.
    Ich jedenfalls kann nicht wirklich beurteilen ob es eine Folge des Absetzens war, oder eine Verschlechterung der zur Krankheit gehörigen Symptome, da das Citalopram nicht mehr für einen Ausgleich sorgte.
    Überhaupt haben bei mir die Absetzsymptome oft viel gemeinsam mit den Schwachpunkten die es in meiner Gesundheit gibt.
    Dauerkopfschmerzen die den Trigeminus betreffen kommen da häufiger vor, da gibt es vielleicht eine Parallele zum Bing-Horten-Syndrom an dem ich Leide. Glieder schmerzen, auch meist dort wo ich schon vor geschädigt bin, durch Bandscheibenprobleme oder aber alte Verletzungen, Schlafstörungen, die mir aber auch ohne Medikamente bekannt sind, Zittern der Hände, da wäre die Parallele ein leichter Tremor.
    Fast jedes Absetzsymtom hat bei mir eine Parallele zu einer Schwachstelle, da kann man wahrscheinlich nie mit Sicherheit sagen ob es nun vom Weglassen des Medi kommt, oder ob eine eh schon vorhandene Erkrankung dadurch ausgelöst wird.

  5. Jens 9. Januar 2014 / 13:07

    Auch wenn es kein Symptom einer plötzlichen Absetzung ist: Seitdem ich eine längere Behandlung (ca 1,5 Jahre) mit Sertralin beendet habe merke ich, dass ich in manchen Situationen einen plötzlichen, heftigen Schub an Emotionen habe. Wenn ich z.B. in den Nachrichten etwas sehe oder lese, was mich aufregt habe ich dann das Gefühl, dass mich meine Gefühle überschwemmen und ich teilweise den Tränen nahe bin wegen nüchtern betrachtet eigentlich nichts. Diese Situationen fallen mir einfach auf, seit ich die Behandlung beendet habe (das sind jetzt mittlerweile 3 Jahre her), aber es hat sich damals so vieles gleichzeitg verändert (quasi „ein neues Leben“ mit Umzug und allem), dass ich das jetzt nicht direkt auf die Medikamente zurück führen könnte.

  6. Daria 9. Januar 2014 / 16:37

    Haben Sie auch Erfahrungen mit Absetzerscheinungen bei SSNRI wie Venlafaxin ? Nehme seit ca 10 Monaten 300mg täglich und habe bisher nur Horrorstorys über das Absetzen gehört.

    • psychiatrietogo 9. Januar 2014 / 17:05

      Über Venlafaxin hört man deutlich öfter, dass das Absetzen zu Problemen führen kann. Wenn man von 300 mg auf 0 mg will, dann am besten schrittweise. Dann sollte es ohne Horror gehen! 🙂

      • some one 9. Januar 2014 / 18:25

        Die Absetzsymptomatik von Venlafaxin (300 mg auf 0 mg — eigene Erfahrung ;)) kenne ich ganz gut; in erster Linie das, auf Englisch werden die Symptome oft als „brain zaps“ oder „brain shivers“ bezeichnet, was die Sache ganz gut beschreibt, wie ich finde.

        Häufig wird ja ein Zusammenhang mit Serotonin-„Dysbalancen“ vermutet, aber die Tatsache, dass die Symptome beim Absetzen von Venlafaxin (v.a. wenn hoch dosiert, mit entsprechend ausgeprägter noradrenerger Wirkung) offenbar viel häufiger auftreten, als bei reinen SSRIs, legt doch nahe, dass die Ursache eher im NA-System zu suchen ist. Hier ein Fallbericht, in dem auch in dieser Richtung spekuliert wird: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3733524/

      • Anna 10. Januar 2014 / 03:06

        Cymbalta ist auch ein SNRI wie Venlafaxin. Absetzen von Cymbalta 60 mg war bei mir fünfwöchiger Horror.
        Zur Zeit nehme ich Venlafaxin 75 mg. Wenn ich das absetze, dann nur ultralangsam innerhalb von 3 Monaten, mit Messer und Chemikalienwaage die Tabletten zerteilen. Nur so.

    • muggelschlumpf 20. März 2015 / 16:59

      Hallo Mitienander!

      Leider hattte ich schlechte Erfahrungen mit einer Venlafaxin/Amitriptylin-Absetzsymptomatik.

      Kurz gesagt zur Medi:
      Kontinuierlich über 15 Jahre habe ich Amitriptylin (25 mg bis 100 mg), in Kombi mit diversen SSRI u.a. Präparaten (Venlafaxin) als Zusatzmedikation eingenommen, wie Citalopram, Doxepin, Fluoxetin, Elontril und zuletzt Sulpirid (Sulpirid nur nur 4-6 Wochen zum ende statt Venlafaxin). Dazu immer als Basis Amitriptylin (25-100 mg).

      Die Kombi der letzten Jahre war Amitiptylin/Venlafaxin (25 bis 75/37,5), dann wurde Venlafaxin supstituiert wie gesagt mit Sulpirid. Da fingen die Probleme an. Ich habe erst Venlafaxin auf Null gesetzt und ersatzweise Sulpirid genommen. 4-6 Wochen danach habe ich Amitryptilin auf 25 mg reduziert und auch Sulpirid gleich ganz auf Null gesetzt, da ich es nur ca. 6 Wochen genommen habe. Nach einigen Wochen habe ich dann Amitriptylin ganz abgesetzt. Das war vor 3 Monaten.

      Symptome: 2-3 Tage danach hatte ich ca. 8 Wochen lang extreme Absetzsymptome, dann trat erst die Besserung ein.

      In den ersten 4 Wochen extemer Juckreiz an den Beinen und totale wochenlange Erschöpfung, gelegentlich Schwindel, dann plötzlich wechselnder Blutdruck, die ersten 4 Wochen lang formloser Stuhlgang, sowie permanente Nierenschmerzen (unterer Rücken beidseitig) die aber unter Medikation vorher schon gelegentlich auftraten. Taube Zehen über Stunden am rechten Fuss unter Belastung (Rad, Gehen), dann begann es auch leichter auch am linken Fuß, teilweise direkt schon morgens nach dem Aufwachen war z.B. der große Zeh taub oder sogar die Ferse (rechts), oder wenn ich länger gestanden habe wurden auch 3 Zehen aufeinmal taub am rechten Fuß, über 2-3 Stunden. Auch traten leichte Schmerzen in den Oberschenkeln (Innenseite beide Beine) hinzu.
      Aber erst 4 Wochen nach dem Absetzen!!!! bekam ich weitere grippeähnliche Symptome, die Lymphknoten schmerzten leicht am Hals, auch auf Druck beim Abtasten dann ein deutlicherer Schmerz. Es traten dann ebenso erst 4 Wochen nach dem Absetzen dauerhafte Kopfschmezen im Bereich der Schläfen beidseitig hinzu mit permanenter Übelkeit, gerötete Augen mit Symmptome wie bei einer Bindehautentzündung.
      Dazu kamen noch weitere Symptome, wie vermehrter Gelenkschmerz (Hüfte), gelegentliches Stechen in den Fingergelenken, dies über den gesamten Zeitraum, auch leider heute noch.

      Erst nach ca. 8 Wochen blieben dann die Kopfschmerzen weg, und das Augenweiss war wieder klarer und nicht so gerötet. Kopfschmerzen traten dann nur noch vorrübergehend auf, aber erträglich.

      Behandelt wurde der Kopfschmerz erst nach 4 Wochen mit Ibuprofen über ca. 10 Tage. Es hat mir ermöglicht, weiter arbeiten zu gehen. Die ersten Wochen habe ich diese Kopfschmerzen mit Aspirin selbst terapiert. Ohne Tabletten wären die Kopfschmerzen nicht dauerhaft zu ertragen gewesen. Mi Tabletten ging es dann.
      Zu dem allgemeinen Krankheitsgefühl war die Gesichtsfarbe in der ersten Zeit nach dem Absetzen bei mir blass-grau, es trat auch vermehrtes Schwitzen auf und gelegentlicher starker Nachtsschweis.

      Die Erschöpfung verschwand erst nach 4 Wochen und ich hatte die erste Nächten mit erholsamen Schlaf seit längerem. Die Erschöpfung war aber über Wochen das stärkste Symptom.

      Bald bekam ich Farbe im Gesicht, fühlte mich stärker und belastungsfähiger, der Kopfschmerz war nicht mehr so das Thema und die Übelkeit trat zurück. Ich hatte darauf auch weniger Taubheitsgefühle in den Zehen und nachlassende Nierenschmerzen.

      Das Absetzen ist jetzt drei Monate her, geblieben sind noch gelegentliche Schmerzen in den Gelenken, geringe Nierenschmerzen, leichtere Schmerzen in den Oberschenkeln die aber sehr wenig Aufsehen machen, aber eben mich daran erinnern, das ich 8 Wochen nur ein Wrack war.

      Zwischendurch hab ich auch das Blut checken lassen als ich wegen der Kopfschmerzen zum Arzt ging. Nichts auffälliges, nur erhöhte Leukozytenwerte und leicht erhöhter Blutdruck.
      Nichts an den Blutwerten hat auf diese Absetzsymptome hingedeutet.

      Ich erklär mir das so, das der Körper über den jahrelangen Tablettenkonsum vergiftet war, und dass das rasche Absetzen all diese Symptome veruracht hatte.

      Vor drei Jahren war ich wegen einer unspezifischen Hepatitis in Behandlung, die ohne Ursache (kein Virus o. ä.) plötzlich autrat, mit extrem schlechten Leberwerten. Dies würde ich heute beinahe auf Venlafaxin schieben, das ich mit Amitriptylin zusammen eingenommen hatte. Die Symptome, die ich oben geschildert habe, traten bei der Hepatitis alle ebenso auf. Denn wegen der Leberentzündung musste ich alle Medis abrupt absetzen. Sechs Wochen später hab ich wieder Amityptilin eingenommen über 2 weitere Jahre, dann wieder in Kombi Ami/Venla, bis wie gesagt vor drei Monaten.

      Jetzt habe ich einen schweren Entzug hinter mir, und bin aber jetzt clean. 🙂
      Psychisch geht es mir gut. 🙂
      Körperlich bin ich aber noch nicht über den Berg, verspüre aber deutliche Besserung, mit nur leichten Rückschlägen.

      Nebenbei: Wenn man im Internet intesiver recherchiert, stößt man unter anderem auf einen Warnhinweis, bei Kombination von Amitriptylin mit Venlafaxin (vor allem Venla mit Trizyklika)!!!!!!!
      Es können Leberschäden und Leberentzündung auftreten bei Venlafaxin. Die Leberwerte sollten ganz besonders beobachtet werden. (Soso!!)

      Fazit:
      Psychopharmaka können ein Segen aber auch ein Fluch sein. Überlegt Euch gut, ob es nicht irgendwie mit Alternativen geht!
      Nehmt nicht gleich jeden Scheiß bei Stimmungsschwankungen oder depressiven Symptomen wie ich, versucht es evtl. mit pflanzlicher Medizin und leitet positive Veränderungen in Eurem Leben ein.
      Passt bitte auf beim Ausschleichen nach langjähriger Einhame, macht es mit der Methode „Miligrammweise“ über Monate. Ich dachte ja auch, bei der geringen Erhaltungsdosis die ich bekomme, was soll da schon passieren. Aber am Ende ist man immer schlauer.

      Liebe Grüße

      • Gertraud Hillebrand 8. Juli 2015 / 17:23

        Wie kann man so etwas wie Venlafaxin als Arzt überhaupt verordnen ohne über diesen absetz Wahnsinn aufzuklären, da muß es doch etwas anderes geben?

      • Ute 12. Februar 2016 / 11:40

        Vielen Dank für Deinen Beitrag. Da ich nahezu identische Symptome incl. des Juckreizes an den Beinen habe, nehme ich es jetzt so hin. Aber ich werde nie wieder Cymbalta, Venlafaxin oder den anderen Dreck schlucken.

    • Bianca Grabowsky 25. Mai 2015 / 00:10

      ich persönlich nehme venlafaxin 150mg. schleiche sie gerade aus und bin bei 107 mg. hab sie mal öfters vergessen aber es war der alptraum. zittern extremes erbrechen schwindelattacken und man steht voll neben sich. das schlimmste ist das erbrechen da nicht mal wasser drin bleibt. man bekommt nix mehr auf die reihe. ich hasse das medikament. hatte auch schon cipralex 20mg konnte es von heute auf morgen absetzen ohne probleme. keine nw.

    • Wilfried 22. September 2020 / 18:38

      Man muss es lediglich seht langsam absetzen dann geht es relativ problemlos. Am Anfang große Schritte , dann bei den kleinen Dosen wirklich winzige Mengen über einenlängeren Zeitraum runter dosieren. Ich hatte die Venlafaxin von Heumann da habe ich die kleinen Pillen die in der Retartkabsel waren mit einem Messer halbiert .Hat dann aber auch funktioniert bin jetzt seit ca. 10 Monate ohne Venlafaxin.

    • Jeany 16. Mai 2022 / 14:45

      Hallo:)

      Mein Vater macht die Horrorstory durch venlafaxin kaktentzug gerade mit😔darf ich fragen welche Horrorstorys du darunter kennst?

  7. Windmühle 9. Januar 2014 / 17:34

    Hallo zusammen!
    Im August letzten Jahres habe ich Paroxiten 20 mg , die ich seit über 10 Jahren einnahm ohne Probleme abgesetzen können . Leider hatte die Wirkung nach dieser langen Zeit nachgelassen (starkes schwitzen ) und leichte aggressiv Nebenwirkungen waren die Folgen .
    Nach drei Tagen Schwindel und den sogenannten Stromschlaegen im Gehirn , die sich über mehrere Wochen bemerkbar machten, war alles harmlos.
    Nun nehme ich Mitrazipan 30 mg abends, seit nun acht Wochen bin ich fast beschwerdefrei.

    • Juliane 1. März 2019 / 17:03

      Hallo…. Ich nehme seit letztes Jahr März Citalopram 20mg. Nun habe ich die Einnahme mehrere Tage weg gelassen also um genau zu sagen 1 Woche. Vor drei Tagen fing es dann an das mir schwindlig wurde Bauchschmerzen bekommen habe und Nervosität verspüre, nicht mal mehr in der Lage bin Auto zu fahren. Heute hab ich mich dann wieder dazu entschlossen es weiter zu nehmen und hab heut eine genommen weil es meiner Familie auch nicht gut tut wenn ich nur noch liegen kann weil alles andere zu viel ist. Habe es aus Eigeninitiative gemacht ohne mit meiner Ärztin darüber zu sprechen und eins hab ich drauß gelernt ich werde es nie wieder tun.

      LG Juliane

      • Max 2. April 2022 / 10:05

        Guten Tag,
        bin gerade dabei Escitalopram abzusetzen.Leide ebenso unter Bauchschmerzen.
        Ärzte und Aphoteker meinen es kommt nicht vom absetzen.
        Wie lange hattest du die Beschwerden falls du dich noch daran erinnerst?
        Viele Grüße und schade dass die Aufklärung hinsichtlich SSRI und Absetzen so miserabel ist.

  8. Michael Herrmann 9. Januar 2014 / 19:19

    Ich habe mehrfach bereits Venlafaxin 150mg über 3-6 Monate genommen (und sonst keine Medikamente).
    Jedes Mal gab es stromschlagartige Empfindungen im Kopf, oft auch noch nach der Dosisreduktion auf Null, anfangs weniger (habe immer ausgeschlichen).
    Da ich davon erst nach dem Auftreten dieses Phänomens bei mir gelesen habe, dass dies häufiger vorkommen soll, schließe ich Einbildung als Ursache aus.

  9. Rosi Haase 9. Januar 2014 / 20:47

    zwei freunde erzhlten mir ber schlimme symptome beim absetzen der antidepressiva; ich wei allerdings nicht, welche. 1.) eine freundin hatte wegen einer persnlichen krise in der unipsychiatrie „leichte“ antidepressiva verschrieben bekommen.nach dem absetzen hatte sie schwindel, krperliche miempfindungen; juckreiz am ganzen krper z.b. ihr fazit:“htte ich gewut,wie das zeug wirkt, htte ich die krise ohne edikaente durchgehalten“. nach 14 tagen sind die symptome abgeklungen. 2.)aus versehen hatte ein freund die medikamente abgesetzt. hatte starke schwindelgefhle und ein gefhl, dass ber seinem kopf ein stndig etwas sirren wrde.auch schlafstrungen. nach erneuter einnahme waren dann die symptome weg.

    ________________________________

  10. AnKa 9. Januar 2014 / 22:51

    Ich habe Erfahrung mit sowohl Citalopram, Sertralin, Elontril, Fluoxetin etc. und habe bei diesen Medikamenten keinerlei Absetzprobleme gehabt. Alleine bei Venlafaxin waren die Beschwerden immer sehr extrem. Von Schwindel, ständiger Übelkeit, Stimmungsschwankungen von aufgedreht bis Heulen in 10 Sekunden und zurück. Es war immer meine Horror-Vorstellung noch einmal Venlafaxin nehmen zu müssen. Was sich allerdings herausgestellt hat (nachdem ich dann doch wieder mit Venlafaxin angefangen habe), dass sich in meinem Fall die Absetzerscheinungen recht gut eingrenzen liessen mit sehr kleinen Reduzierungen. Ich weiß nicht ob da pharmakologisch noch das Doxepin, dass ich zusätzlich sowieso schon genommen habe, mit hineinspielt, aber ich bin dann doch ganz gut wieder runtergekommen vom Venlafaxin. Mein Tipp also, langsam reduzieren und einen guten Draht zum Arzt.

    • Michimann 9. Dezember 2016 / 17:46

      Ich finde es in diesem “ Forum “ sehr schade – das viele hier über ihre teils sehr schlechten Erfahrungen schreiben – beim absetzten eines Medikaments – aber nur sehr selten dazu schreiben – in welchem Zeitraum sie abgesetzt haben und in welchen Stufen . .
      Ich denke auch – das es ultrawichtig ist – jedes Psychopharmaka ganz ganz langsam auszuschleichen . . . Also vielen Dank für deine etwas detaillierte Erklärung 🙂

  11. Anna 10. Januar 2014 / 02:57

    ist ein bißchen offtopic, weil Amitriptylin ja ein TCA ist

    Die Absetzerscheinungen von 25 mg Amitriptylin waren bei mir Hitzewallung und Unruhe. War aber beides kein Problem. Die Hitzewallung konnte ich angesichts -8°C draußen gut gebrauchen und die Unruhe habe ich bekämpft indem ich die Nachbarstochter auf dem Schlitten durch die Gegend gezogen habe. (in dieser brettflachen Gegend braucht sie mich als Schlittenhund) Nach 3 Tagen wars überstanden.

    Das Absetzen von 30 mg Citalopram war echt schlimmer, erst eine außergewöhnlich schmerzhafte Migräneattacke und dann die nächsten 2 Wochen ziemliche ausgeprägten Schwindel und Kreislaufschwierigkeiten.

    Man liest in Migräneratgebern immer wieder, dass ein schnelles Abfallen des Serotoninspiegels Migräneattacken auslösen würde. Das würde passen. So eine Migräneattacke ist mir auch bei Absetzen des SNRI Cymbalta passiert. (habe 27 Monate lang 60 mg am Tag genommen. Dann 10 Tage lang 30 mg, dann nichts mehr. Nach 3 Tagen auf Null ist die Migräneattacke dann gekommen und hat 3 Tage gedauert.)

  12. Gwen11 11. Januar 2014 / 20:15

    Hallo,
    ich bin ambulante Psychiaterin und habe über diese Frage auch schon häufiger nachgedacht. Tatsächlich hat mir auch noch kein Patient über Absetzphänomene bei SSRI berichtet. Und bei den vielen Patienten, die ich beim Absetzen begleitet habe, würde ich das eigentlich schon erwarten. Im Internet taucht das ja häufiger auf und so habe ich es schon häufig erlebt, dass Patienten Angst vor Absetzphänomenen haben, weil sie es im Internet gelesen haben. Das wäre dann ein Absetz-Nocebo, oder?…

    Viele Grüße und danke für den super blog!

    • Oliver S. 11. Januar 2014 / 21:08

      Naja, die Absetzsymptome sind so eigenartig, dass ich mir kaum vorstellen kann, dass man sich die einbildet. Und ls ich März 2003 Paroxetin von einen auf den nächsten Tag absetzte war ich noch nicht über die Absetzproblematik informiert.

    • Anna 17. Januar 2014 / 00:16

      in dem Kommentar über Gwen11 habe ich ja was über Absetzsymptome von dem SSRI Citalopram geschrieben. Meines Wissens ist Citalopram, bzw. halt das wirksame Enantiomer S-Citalopram das serotonin-selektivste SSRI.

    • Annicagie 19. Dezember 2015 / 13:22

      Huhu gwen,

      Ich hoffe du liest das noch oder irgendjemand…

      Ich finde das total seltsam, dass ausgerechnet von medizinischer Seite her immer Belege aufgeführt werden, dass ssri keine absetzphänomene haben…. Manipuliert ihr die Stichprobe, oder was?

      Ich habe mich erst im Internet etwas belesen, nachdem escitalopram schlagartig abgesetzt wurde, weil die Dosis, 15 mg, angeblich zu gering für ein ausschleichen sei, trotzdem habe ich seit dem absetzen des Medis starke Beschwerden, vornehmlich Schwindel und Übelkeit und damit einhergehende Unruhe, 4 Tage nach dem absetzen hatte ich ne Hammer Migräne Attacke, und eine Woche nach dem absetzen fühle ich mich, als hätte ich zig Tassen Kaffee getrunken.

      Aber nein, dass seien keine absetzphänomene, weil es die ja angeblich nicht gäbe… Ich habe aber offenbar welche… Beschwerden die erst nach dem absetzen aufgetaucht sind. Ich fühl mich voll verarscht, warum können Ärzte nicht einfach zugeben, dass es bei einigen Patienten dazu kommen kann, wenn dieser darüber klagt.

      Und was soll der Scheiss, dann sedierende Psychopharmaka andrehen zu wollen? Da kann schon der Eindruck entstehen, dass die Patienten bewusst in einer Abhängigkeit gehalten werden sollen.

      Und um ehrlich zu sein, bin ich froh diese heftige Müdigkeit, die ich mit Einnahme des ssri verstärkt hatte, endlich los bin und wieder was machen kann.

      • Kerstin 25. März 2016 / 00:28

        Klingt genauso wie bei mir. Hab Citralopram20mg fast 2 Jahre genommen. 2Wochen runter auf 10mg u. dann ganz weg. Nach ca. 3 Tagen schon extrem den Schwindel mit diesen Gehirnzips. Hab eh mit Migräne zu tun, aber diesmal war die erste Attacke extrem. Ca. nach ner Woche. Jetzt nach 10 Tagen Herzklopfen, als hätte ich sehr viel Kaffee intus.Von der Stimmung her ist es auszuhalten. Auch vorher war ich dünnhäutig u. nun etwas schneller weinerlich bei traurigen Sachen im TV 😀
        Jetzt im Nachhinein verfluche ich das Zeug. Eine Wirkung hab ich eh nicht wirklich gemerkt, also mir ging es nicht großartig besser. Aber kann man ja schlecht einschätzen…wer weiß, was ohne gewesen wäre.

        Nun bin ich gespannt, wie lange es dauert, bis ich diese „Entzugs“-Erscheinungen los bin u. ob meine Müdigkeit nachlassen wird.

      • Anerom 7. Juni 2016 / 14:45

        ich weiss nicht wie es dir jetzt geht, es sind doch schon einige Monate vergangen. Ich habe über 6 Jahre täglich 10mg Cipralex (SSRI) genommen. Seit 4 Wochen bin ich es am ausschleichen und bin nun auf 3mg. Dass es keine Absetzerscheinungen gibt kann ich nicht bestätigen. Bin dauernd müde und habe öfters das Gefühl ich sei auf einem Schiff. Psychisch geht es mir aber viel besser, was mich irgendwie erstaunt. Auch zum Psychologen gehe ich nicht mehr, denn sobald man sagt dass es einem schwindelig ist oder so, heisst es sofort die Dosis erhöhen.
        Ich denke, dass vom Ausschleichen und Absetzen von SSRI zu wenige Studien gemacht wurden. Vielleicht habe ich einfach Glück, dass ich nach einer Einnahme von 6 Jahren so wenige Absetzsymptome habe. Ich muss noch kurz erwähnen dass ich nebenbei 4x täglich Bachblüten zu mir nehme die sehr unterstützen.

      • Caro 25. September 2016 / 12:13

        Ich gehöre auch zu dennen die Escitalopram genommen haben. Ich habe April 2015 bisFebruar 2016 10 mg genommen und dann 15 mg. Ich bin 26 Jahre und leider unter einer mittelgradigen Depression. Ich bin im Sommer so abgestumpft das ich kaum bis gar keine Freunde empfunden habe, emotionskalt war, die Liebe zu meinem Verlobten weg ist und auch die sexuelle Lust, im Grunde die Freude am Leben auch verloren gegangen ist. Ich teilweise TAg für Tag vor mich hin vegetierte und jeden Abend dachte wieder ein verlorener Tag und wieder in ein depressives Loch rutschte. Zusammen mit einem Arzt habe jetzt auf eine Alternative (Rosenwurz) umgestellt. Ich nehme es jeden Morgen in der vom Arzt vorgeschriebenen Dosis und das jetzt schon seit 3 Wochen. Die ersten 2 Wochen habe ich Escitalopram noch aller 2 Tage genommen und seit Montag gar nicht mehr. Die ersten 2 Tage ging es mir gut und am 3. Tage setze diese Schwindelgefühl im Kopf ein. Am Kreislauf kann es nicht liegen denn wenn ich beim Sport bin, bin ioch voll leistungsfähig, gut drauf und keine Anzeichen von dem Schwindel. Dann bin ich leicht reizbar und wenn ich durch mehre Dinge die schief laufen überfordert bin, fühle ich mich hilflos und weine. ansosnten geht es mir eigentlich emotional sogar etwas besser ich kann zeitweise wieder lachen und rumalbern. Waas mir noch aufgefallen ist das ich noch mehr schwitze wie vorher richtige Hitzewallungen bekomme, aber zeitgleich kalte Hande und Füße habe. Bei den Händen ist es so schlimm das die Fingernägel blau werden. Ich tu mich auch schwer ab ich es jetzt aushalte bis es vorüber ist. In 3 Wochen fängt mein Rehavorbereitungskurs an für die Umschulung im Januar. Da schwingt schon etwas Angst mich bei meinem jetztigen Zustand. Mein Therapeut meinte das mir fasten ganz gut täte, aber da ging es mir ja auch noch prima. Nun die Überlegung ob es hilft ein Teil von dem Scheiß aus meinem Körper zu holen. Ich hoffe ich habe die Kraft es zuschaffen und von diesen Scheiß Tabletten los zukommen und dann nie wieder dies nehmen zu müssen

    • rabarbarra schlümpf 3. Juni 2016 / 15:19

      sie sollten sich besser informieren

    • claus ahrendt 3. März 2017 / 19:24

      also ich hab davon erst danach erfahren. Paroxetin , Tabletten geteilt, trotzdem 2 Monate gebraucht mit vielen Brainzaps.

    • Mehl 31. März 2021 / 16:55

      Ich wusste nichts über diesen horror beim absetzen von cymbalta. Allerdings wollte mir der psychiater nicht helfen. Trotz mehrfacher nachfragen. Schon komisch. Ich wurde total alleine gelassen. Das medikament habe ich wegen chronischen bandscheibenschmerzen bekommen. Es hat pssd schäden ausgelöst.

    • Jeany 16. Mai 2022 / 14:53

      Mein Vater leidet Horrorqualen seit man ihm das Venlafaxin einfach stationär kaltgesetzt hat, es ist auch unter vielen Internetseiten bekannt das es in seltenen Fällen diese schlimmen Absetzsymptome gibt, wenn mir nicht langsam ein Psychater hilft gehe ich ich damit bis ins Fernsehen und zieh euch alle mit rein die nur wissen wie man ansetzt aber nichts davon wissen wollen was Absetzsymptome bedeuten, man hat meinem 61 Jährigen vater seit 15 Wochen den Verstand genommen, komischerweise nach dem kaltentzug von Venlafaxin er leidet Höllenqualen mit starken brainzaps, juckreiz starker verwirrtheit und Haluzinationen, wenn sie wirklich Menschen helfen wollen dann sagen sie mir wie er die Absetzsymptome endlich hinter sich bringt

      • Spedy58 6. Juni 2023 / 16:28

        Hallo grüße sie,
        Wie geht’s ihren Vater heute? Bin auch seit 3 Monaten am durchdrehen nach absetzen von duloxetin.
        Habe es ca 4 Wochen genommen.
        30 mg täglich. Dann kalt abgesetzt. Hab schwankschwindel, benommenheit, sehstörungen, brain zaps, Konzentrationsstörungen druck im kopf. Wie lange hält das noch an? Habe es doch nur 4 Wochen eingenommen.

  13. Ariadne 12. Januar 2014 / 18:01

    Ich habe Citalopram und Cipralex genommen und hatte beim Absetzen keine Probleme, leider war auch die antidepressive Wirkung leider verschwindend gering. Venlafaxin wirkte recht gut, allerdings stellten sich beim Weglassen (selbst wenn es nur für ein, zwei Tage war, weil nicht geschafft, ein Rezept zu holen) sehr schnell die schon genannten Brain Zaps ein, dazu Schwitzen, Zittern, Panik und eine sehr verzweifelte depressive Stimmung bis hin zu Suizidgedanken. (Die Hölle, wirklich.) Inzwischen nehme ich Duloxetin. Da wird das Absetzen irgendwann vermutlich ähnlich schlimm.

    Kann sich der Hirnstoffwechsel eigentlich nach mehreren Jahren mit ADs wieder richtig darauf einstellen, ohne auszukommen, wenn das Medikament irgendwann abgesetzt wird?

    Beste Grüße,
    Ariadne

  14. Ralph Eisermann 13. Januar 2014 / 16:14

    Also die Erfahrungen von Ariadne werden oft beschrieben und verspürt. Ich denke auch nicht dass es so einfach ist wie es sich Gründer macht: Der Eingriff am Serotonergen System berührt anderes Systeme, über die z.B. Wachstumsfaktoren etc. freigesetzt werden. Und ich denke auch dass es hier zu einer ähnlichen Absetzproblematik wie bei anderen sagen wir mal Substanzen kommen kann, weil solche Rezeptorsysteme betroffen sein können. Irgendwoher hab ich mal gehört dass Elontril auch beim SSRI Absetzen hilfreich sein soll und eben solche Erscheinungen nicht macht. Ansonsten hab ich hier gerade folgenden Artikel rausgezogen: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3627130/

  15. Ernst Sebald 28. Januar 2014 / 00:51

    Musste selbst über 1,5 Jahre Citalopram (antivirale Therapie mit Interferon) einnehmen und kann sowohl aus eigenen, als auch den Erfahrungen zahlreicher (im dreistelligen Bereich) Mitbetroffener sagen, dass es diese Absetzsymptome tatsächlich gibt.

    Allerdings sind diese in den meisten mir bekannten Fällen auf eine unzureichende Beratung durch Arzt oder Apotheker sowie auf fehlende Compliance des Patienten zurückzuführen.

    Eine schlampiges Einnahmeverhalten mit Pausen von 2-3 Tagen führt fast unweigerlich zu Symptomen wie Schwindel, Kopfschmerz, Unruhe, Schlaflosigkeit, Gereiztheit um mal die wichtigsten zu nennen.

    SSRI sollten ein- und unbedingt auch ausgeschlichen werden. Wenn man vorsichtiger Natur und/oder sehr empfindlich ist, empfiehlt sich nach unseren Erfahrungen zum Ende der Behandlung eine stetige Dosisreduktion über 3-4 Wochen. Das heißt pro Woche 25% weniger Wirkstoff einzunehmen.

    Dadurch reduzieren sich Absetzsymptome eigentlich gegen Null. Nur in wenigen Fällen hatten wir Mitbetroffene, denen anscheinend auch das Ausschleichen nichts gebracht hat. Wohlwissend, dass es Patienten gibt, die alle Symptome haben, die auch auf dem Beipackzettel stehen, lass ich das mal so stehen. Mag sich ein Jeder seine eigenen Gedanken dazu machen.

    Als Fazit bleibt, dass es diese Symptome nicht selten gibt. Aber sie lassen sich durch eine entsprechende Compliance des Patienten sowie das konsequente Ausschleichen in fast allen Fällen verhindern.

    Viele Grüße
    Ernst

    • Tina 20. Juli 2016 / 15:51

      Das kann ich nicht bestätigen. Ich habe vor 7 Jahren wegen Depressionen und Panikattacken 60 mg Cymbalta genommen. Sie haben mir wirklich sehr geholfen. Ohne die Medis – obwohl ich ein Tablettenfeind bin – hätte ich es nicht mehr geschafft. Nach drei Jahren sollte ich dann lt. Arzt reduzieren: 60, 30, 60, 30 usw. das ganze zwei Wochen, danach auf 30 mg. Die ersten 4 Wochen ging es mir super. Ich fühlte mich wacher und hatte wieder positive Empfindungen. Dann kam das volle Programm: Magenschmerzen, die nicht mehr auszuhalten waren, wollte sogar meinen Mann verlassen (liebster Mann der Welt) und ein neues, aufregendes Leben anfangen. Kam ins Krankenhaus und es wurden alle möglichen Untersuchungen, wie Magen- und Darmspiegelungen usw. gemacht. Es war alles bestens. Bin dann durch die Kügelchen Methode auf 40 mg hoch und dann ging es irgendwann besser. Irgendwann dann auf 30 mg, gaaaaanz langsam und es waren trotzdem leichte Reduktionserscheinungen da. Seit Anfang des Jahres, weil ich wirklich stabil war, reduzuiere ich nun Kürgelchen für Kügelchen, jetzt bin ich bei minus 70, also bei ca. 23 mg Cymbalta und auch hier sind die Absetzerscheinungen alles andere als schön. Magenschmerzen, Durchfall, ständige Müdigkeit traten als erstes auf. Konnte ich aber mit leben. Jetzt, fast ein halbes Jahr später, gehen diese Stimmungsschwankungen los. Man fühlt sich irgendwie freier, aber diese Downs sind alles andere als toll. Ich bleibe jetzt erstmal bei der Dosis, da es echt ein Kraftaufwand ist. Was ein Sauzeug. Aber wie gesagt: Ohne wäre ich wahrscheinlich nicht mehr da. Trotzdem fehlt die richtige Aufklärung der Ärzte. Und ob ich jetmals ganz ohne schaffe, sei mal dahingestellt.

    • Michimann 9. Dezember 2016 / 17:57

      Endlich mal ein paar klärende Worte .
      Ich lese immer immer immer wieder – wie schlecht es vielen Patienten ging nach dem absetzen des Medikamets . Allerdings schrieben auch viele – das sie binnen 3 oder 4 Wochen abgesetzt haben . Das so etwas nicht gut sein kann – sollte einleuchten .
      Tut es aber leider nicht .
      Ich habe sogar mal gelesen – das man pro Monat nur um 10 % reduzieren sollte . . . .

      • Mehl 31. März 2021 / 18:03

        Warum schreibt man in verlängerten nicht rein wie man absetzt. Die 10% Methode. Vom Arzt auch keine hilfe bekommen. Da bleibt die Vermutung dass man auf den tabletten bleiben soll doch recht plausibel.

  16. Birgit 8. April 2014 / 08:48

    Ich bin Schmerzpatient ( Zoster Neuralgie) und habe zusätzlich eine depressive Störung. Ich habe sämtliche SSRI und auch Cymbalta, Trevilor genommen ( natürlich auch trizyklische). Beipackzettel habe ich nie gelesen. Eine Wirkung hatte ich nur durch Sertralin, weniger Müdigkeit und konnte nicht mehr weinen, so sehr ich es auch wollte.Das war alles.
    Nebenwirkung unter allen Gefühlsverflachung und massive Muskelschmerzen.
    Auf Anraten der Ärzte habe ich immer weiter probiert und jedes Mal beim Absetzen höllische Symptome. Für Paroxetin habe ich ein halbes Jahr ausgeschlichen, trotzdem Stromschläge im ganzen Körper und das ist noch nicht mal das schlimmste.
    Sertralin nach 5.Versuch abzusetzen aufgegeben. Habe es 5 Jahre genommen.
    Erneuter Versuch jetzt 5 % alle 6 Wochen, auch nicht ohne , aber zu schaffen.
    Ich kenne sehr viele die Absetzbeschwerden durch SSRI haben und von ihren Ärzten zusammen gestampft werden, weil es sowas nicht gäbe. Das ist nur die Grunderkrankung. Komisch, dass alle ähnlich Symptome haben und diese sich nicht mit ihrer Grunderkrankung decken. Warum sollte ich meinen Neurologen also davon erzählen? Das ist alles sehr schade, denn Patienten fühlen sich allein gelassen , sind verzweifelt und denken, sie müssen ihre Tabletten ein Leben lang nehmen
    Eine vermehrte Aufklärung findet nicht statt. Ich frage mich warum ?
    Aber dazu werde ich hier nichts schreiben.
    Fazit: Ich werde solange es irgendwie geht, ohne auskommen und im schlimmsten Fall trizyklische Antidepressiva bevorzugen.
    Gruß Birgit

    • Mogli 22. Juni 2015 / 14:06

      Hallo Birgit,
      auch wenn dein Beitrag schon vor über einem Jahr eingestellt wurde, möchte ich etwas dazu berichten. Ich habe in meiner langen „Karriere“ mit Venlafaxin die Erfahrung gemacht, dass es Nebenwirkungen gibt, die sich fatalerweise tatsächlich mit den Symptomen einer Depression decken, nämlich die Unfähigkeit zu fühlen und wesentlich weniger Emotionen zu spüren. Diese Tatsache hat mich in einer Phase, als ich glaubte, es nicht mehr ertragen zu können, immer wieder zeitweise die Dosis zu erhöhen (weil ich ja dachte, die Depression hätte sich wieder verstärkt und mein damaliger Psychiater sah das auch so), zu dem „verrückten“ Gedanken bewogen, ganz im Gegenteil die Dosierung herunterzufahren. Und siehe da: Mit weniger Chemie und zusätzlichen Gaben an B-Vitaminen ging es mir besser.
      Ich denke manchmal auch, dass sich die Synapsen irgendwann an die Pillen gewöhnen und nicht mehr so doll drauf reagieren; das ist alles noch nicht erforscht und schon gar nicht, wie und warum dieses Zeug überhaupt wirkt.
      Natürlich hat mich mein Psychiater auch zusammengefaltet … Nachdem ich ihn noch gebeten habe, mehr Zeit dem Gespräch zu widmen und seine Antwort „Aber ich kriegs doch nicht bezahlt!“ lautete, habe ich entschieden, ohne diese Praxis besser dran zu sein. Und wenn mich mein Hausarzt nicht angesprochen hätte, dass ich die Pillen absetzen soll, hätte auch ich in dem Glauben weitergelebt, lebenslänglich Venlafaxin einnehmen zu müssen.
      Ich will ja keinem Arzt unterstellen, dass er Medis langfristig verordnet, um im Geschäft zu bleiben, aber ein weniger Betriebsblindheit (Pardon!) wäre ein großer Fortschritt!
      Gruß
      Mogli

      • Mehl 31. März 2021 / 17:08

        Da diese psychiater im geschäft bleiben wollen, ist ihre vermutung schon plausibel. Sehr traurig.

  17. Irene Fiedler 17. Juli 2014 / 14:44

    Ich habe fast 5 Jahre Citalopram genommen. Abgesetzt haben wir langsam und sind schrittweise runter gegangen über lange Zeit.

    Die ersten Tage nach dem Absetzen waren völlig in Ordnung. Aber nach 4 Tagen hatte ich wahnsinnig starke Kopfschmerzen und Schwindel. Durchfall, schlechtes Schlafen, sehr intensive Träume. Wutausbrüche und Weinerlichkeit sind auch dabei.

    Ich werde froh sein, wenn das endlich vorbei ist.

    Lg Irene

    • Stefanie 24. Januar 2015 / 17:06

      Hallo Irene. Du hast deinen Beitrag vor einem halben Jahr geschrieben… Mich interessiert nun, wie es dir geht? Bist du jetzt noch Medikamentenfrei??? Wie fühlst du dich?? Ich nehme auch schon seit 5 Jahren citalobram, versuche über ein Jahr die Tabletten ganz langsam auszuschleichen. Ich habe mich zu diesem Schritt entschieden, weil es mir echt gut ging und der Meinung bin, die Tabletten nicht mehr nehmen zu müssen. Seid 3 Monaten nehm ich nur noch 5mg und seit einem Monat ist mir irgendwie komisch. Ich empfinde in Momenten keinerlei Freude, manchmal Weinerlichkeit, Kopfschmerzen u Schwindel, Gedanken das alles sinnlos ist. Sind das absetzphänomene??? Wiederum, wenn ich abgelenkt bin, gehts mir gut. Es nervt mich, ich hab schiss, das ich doch noch nicht drüber hinweg bin, obwohl es mir seid 3 jähren gut ging 😦

      • Oliver S. 24. Januar 2015 / 18:32

        Das sind meiner Meinung nach keine Absetzsymptome, sondern das Wiederauftreten der Krankheit.

      • saba 26. Januar 2015 / 21:05

        hallo,ich habe bis vor einer woche auch citalopram genommen und das 4 jahre lang als ich ausgeschlichen hab war es mir auch immer mulmig ich denke aber das liegt daran weil man sich immer gedanken macht was passiert wenn man die tabletten absetzt also reine kopfsache mal wieder! das einige problem bei mir trotz ausschleichen des medikamentes ist et´xtreme kopfschmerzen,schwindel der rest ist eher harmlos aber ich versuche es durchzuhalten denn im endeffekt denke ich das man ohne diese chemie besser dran ist denn es ist und blebt kopfsache!hatte auch mit citalopram regelmässig attacken dank der reha weiss ich jetzt aber wie ich damit umgehen muss und es wird von zeit zu zeit besser

      • Petra Steffen 14. November 2015 / 17:27

        Hallo Stefanie, und auch für alle anderen, die’s interessiert u. die auch unter Absetz/Entzugs-Erscheinungen leiden (die Beschwerden bei Dir hören sich tatsächlich so an, ich hoffe, Dir geht
        es mittlerweile wieder besser!?) Es gibt das „Forum für Nebenwirkungen u. Absetzsymptome
        von Psychopharmaka“ adfd.org. Da gibt es einige Erfahrungsberichte u. viele Patienten, die sich
        untereinander austauschen u. helfen.
        LG, Petra

    • Michimann 9. Dezember 2016 / 18:03

      Hallo Irene
      ich bin über deinen Bericht gestolpert und würde gerne wissen – wie du letztendlich mit dem langsamen absetzen von Citalopram zurecht gekommen bist ?
      Wie viel du genommen hast und wie langsam du es ausgeschlichen hast ?
      Würde mich über eine Antwort sehr freuen : )
      Am besten unter
      Michimann21@yahoo.de
      Vielen Dank
      Micha

  18. Dagmar G. 28. August 2014 / 19:31

    Habe ueber 4 Jahre Citalopram genommen und schon einmal versucht es abzusetzen, mit wenig Erfolg, von 20mg auf null. Jetzt habe ich im Juli einen zweiten Anlauf gemacht zunaegst 10mg fuer1woche dann auf null, leider geht es mir dabei nicht gut dabei, Kopfschmerz, Schwindel, ständig wie benommen, hoffendich ist das bald vorbei, wie lange kann das dauern?
    LG dagmar

  19. Zubi 4. November 2014 / 12:27

    Ich habe 7 Jahre Escitalopram genommen (anfangs 10mg, die letzten 3,5 Jahre 20mg täglich). Mehrere Absetzversuche meinerseits sind in diesen Jahren gescheitert, weil ich von der vollen Dosis sofort auf Null reduzieren wollte und mich die grauenvollen Kopfschmerzen/Übelkeit/Schwindel immer innert 1-2 Tagen dazu getrieben haben, das Medikament wieder zu nehmen.

    Bei meinem neusten Absetzversuch habe ich die Dosis zunächst für 2 Wochen von 20 auf 10mg halbiert, dann für weitere 2 Wochen von 10 auf 5mg reduziert und erst danach ganz abgesetzt.
    Während der Reduktionsphasen ging es mir einigermassen gut, da bekam ich einfach regelmässig gegen Abend starke Kopfschmerzen/Übelkeit/Schwindel.
    Nach der kompletten Reduktion auf Null wurden diese Symptome jedoch – zusammen mit weiteren wie stromschlagartige Empfindungen im Kopf, Inappetenz und Durchfall – zum Dauerzustand und machen das Durchhalten wirklich schwer. Es ist jetzt 9 Tage her, seit ich keinerlei Escitalopram mehr genommen habe, und ich hoffe jeden Tag inständig, dass es endlich besser wird, aber bisher plagen mich die Symptome noch heftig.

    Übrigens habe ich erst, nachdem ich mich trotz Ausschleichens beim aktuellen Absetzversuch wieder so schrecklich schlecht fühlte, im Internet zu suchen begonnen, was es mit dieser Dauerübelkeit, dem Druck im Kopf, dem Schwindel und den übrigen Symptomen auf sich haben könnte. Es ist also nicht so, dass ich mir die Absetzsymptome vorher „angelesen“ hätte und sie nun deshalb empfinde resp. mir einbilde.

    Die Information, dass es so etwas wie ein SSRI-Absetzsyndrom tatsächlich gibt und dass die Beschwerden (irgendwann…) wieder verschwinden werden, macht es mir leichter, die gegenwärtige schwierige Phase zu überstehen.
    Deshalb empfinde ich es als absolut kontraproduktiv, wenn Fachleute wie Psychiater oder Pharmazeuten darauf bestehen, dass diese Absetzproblematik überhaupt nicht existiert, denn das drängt all die zahllosen Patienten, die eben gegenteilige Erfahrungen gemacht haben, in die Rolle von Simulanten resp. „eingebildeten Kranken“. Überdies trägt das Leugnen der Möglichkeit des Auftretens eines Absetzsyndroms dazu bei, dass die Patienten fürchten, ernsthaft erkrankt zu sein, wenn sie unerwartet/uninformiert an unangenehmen Absetzsymptomen leiden. Vorab zu wissen, dass solche Symptome auftreten können, dass dies „normal“ und nicht krankhaft ist und dass es auch wieder vorbei gehen wird, empfinde ich als grosse Entlastung und hoffe, dass ich diesmal durchhalten werde, bis die Symptome endlich verschwinden.

    • Schneewante 24. Februar 2015 / 10:22

      Ähnlich geht es mir auch! Ein bis zwei Tage nach der letzten Einnahme des Cymbaltas, habe ich einen Drehschwindel bekommen.
      Ich habe langsam abgesetzt und sogar Kügelchen aus den Kapseln entfernt. Vielleicht aber dennoch zu schnell!? Ca. 14 Tage, Von 60 mg auf null.
      Ich habe eine Woche danach,immer noch Drehschwindel starke Übelkeit, abends muss ich mich übergeben! Klapperschlangen rasseln im Hinterkopf und Stroposkop Blitze im Gehirn. Ich bin sehr schwach und kann nicht aufstehen!
      Zudem bin ich sehr geräuschempfindlich und kann alle Eindrücke schlecht verarbeiten. Ich frage mich wie lange der Zustand noch anhält. Hätte ich keine Familie würde ich am liebsten aufgeben! Hätte ich das vorher gewusst hätte ich diese Tabletten niemals genommen!
      Sertralin, habe ich einmal 2,5 Jahre eingenommen und das Absetzen ging viel leichter!
      Stark zuckende und angespannte Gelenke, habe ich übrigens auch!
      Den Beipackzettel, habe ich auch vorher nicht gelesen! Zuerst dachte ich, an eine Magen-Darm-Grippe!

      • Schneewante 1. März 2015 / 23:01

        Hallo, nach fast 2 Wochen, geht es mir endlich deutlich besser. Auto fahren, traue ich mich noch nicht, aber seit ca. 3-4 Tagen, kann ich wieder aufrecht gehen!
        Meine Neurologin meinte, dies könne sie sich nicht vorstellen, dass die Symptome von der Absetzsymptomatik, des Cymbalta kommen…ha ha! Sie schickte mich zum Ohrenarzt. Es kam nichts dabei heraus und die Ärztin, gab mir eine Überweisung zur Neurologin!?
        Dieses komische rasseln im Hinterkopf, habe ich immer noch, aber es ist nicht mehr so im Vordergrund! Ich berichte weiter. 🙂

      • Schneewante 21. März 2015 / 15:35

        Hallo Zusammen,
        es geht mir wieder gut! Habe auch seit ca. einer Woche, keine Klapperschlange mehr im Hinterkopf!
        Grüße Schneewante

  20. Beate 15. November 2014 / 12:32

    Ich habe eine frage zur erneuten wiedereinnahme von cipralex.

    Zur behandlung einer schweren depression wurde mir im juli 2013 cipralex verordnet, was auch sehr schnell geholfen hat. Im juli 2014 habe ich nach langer ausschleichphase ohne probleme das Medikament absetzen können

    nun bin ich erneut in einer depressiven phase und habe wieder mit cipralex begonnen. Ich habe gelesen, dass gerade cipralex dafür bekannt ist, dass es im falle einer erneuten einnahme nicht mehr wirkt. Stimmt das ?

    • psychiatrietogo 15. November 2014 / 14:18

      Nein ! Wenn es einmal gewirkt Jazz wird es in aller Regel auch wieder wirken, so ist jedenfalls meine Erfahrung…
      Alles Gute !

      • Beate 3. Dezember 2014 / 17:48

        Was sind denn Ihre Erfahrungen, wann das cipralex greift? Ich bin jetzt bei tag 20 mit 20 mg, eingestiegen bin ich mit 10 mg.

      • psychiatrietogo 3. Dezember 2014 / 18:59

        20 mg genügen meiner Erfahrung nach völlig (mehr ist ja auch nicht erlaubt), und es dauert meiner Erfahrung nach etwa vier bis sechs Wochen, bis der Behandelte subjektiv eine Besserung spürt. Die Behandler geben oft schon nach drei Wochen an, dass sie eine Verbesserung sehen…

  21. Beate 15. November 2014 / 16:10

    Danke für die schnelle Antwort. Ich habe eben eine Freundin angerufen, die einen Neurologen im Freundeskreis hat. Der hat genau das auch gesagt. Das macht mir sehr viel Mut, dass ich bald wieder stabil bin.

    • Beate 12. Januar 2015 / 14:07

      Nach nunmehr 8 wochen ohne jeglichen erfolg hat mein neurologe mich von cipralex auf paroxetin umgestellt. Es mir ein rätsel, warum cipralex mir nicht mehr geholfen hat

      • Magdalena 9. Oktober 2019 / 10:20

        Ich nehme schon seit Jahren Trimipramin 25 bis 50mg Abends. Jedes Jahr mache ich mir 2 Monate Pause von dem Medikament. Nach dem Absetzten ( nicht immer abruptes auch stufenweise ) treten immer die gleichen körperlichen Symptome ( Treten erst ab 3.Entzugstag! ): 1.JUCKREIZ mit Rötungen am ganzen Körper und Mini kleinen Pusteln 2. Durchfall – ich nehme an die Darmschleimhaut ist genauso betroffen wie meine Haut- und daraus resultiert die „Entzündung“ des Darmes.
        Die Symptome muss ich dann manchmal mit Antihistaminika behandeln- lokal und oral.
        Nach einer Woche verschwinden die Entzugssymtome. Jedes Jahr mache ich das selbe durch, um eine Pause zu haben – alles verläuft identisch…

  22. Beate 15. November 2014 / 16:20

    Zum eigentlichen Thema des Absetzens kann ich auch noch etwas beitragen: Ich habe über mehrere Wochen die Dosis reduziert von 20 mg, auf 15 mg, auf 10 mg, auf 5 mg, dann alle 2 Tage 5 mg und im Urlaub bin ich ganz raus. Mir war an ein oder zwei Tagen schwindelig, das war alles.

  23. Sonja 17. November 2014 / 19:07

    Hi,
    hab mal eine Frage! Habe 1 jahr paroxetin genommen und seit einer Woche paroxetin frei – seit heute morgen ist mir schwindelig und habe starke Kopfschmerzen – nun zu meiner Frage: wenn die absetzerscheinungen weg sind kann dann meine Grunderkrankung die ich hatte (Panik – Angst) wieder zurück kommen oder bin ich geheilt?
    Hoffentlich antwortet mir jemand
    Liebe Grüße
    Sonja

  24. Marta 9. Dezember 2014 / 19:05

    Hallo, ich nehme seit 7 Jahren Citalopram. Seit gut 3-4 Jahren 30mg. Heute habe ich mit Absprache des Arztes angefangen auf 20mg zu reduzieren. Also mein Arzt selbst meinte das es sinnvoller ist das Medikament auszuschleichen. Er meinte auch das es den Effekt hat das Weinen zu blockieren und ich stehe grade in der Therapie an dem Punkt wo die Tränen raus wollen. Der Arzt meinte auch das es beim abtupten Absetzen zu Nebenwirkungen kommen wird. Also gibt es wohl doch Ärzte die die Nebenwirkungen kennen.
    LG Marta

    • Michimann 9. Dezember 2016 / 18:09

      Wie ist es dir ergangen nach dem Absetzten ? Ich habe mal gehört , das man nur um 10 % binnen 4 Wochen reduzieren sollte . . . .
      Also von 30 auf 27 bzw 25 Mg
      und so weiter . .. . .

  25. rosi 14. Dezember 2014 / 13:44

    hallo liebe leute .. hätte bitte auch eine frage. ich nehme 3 wochen cymbalta 30mg und möchte diese absetzen. hat jemand eine ahnung ob man hier auch schon probleme bekommen kann ? oder muss man nach 3 wochen auch schon langsam reduzieren ? .. danke für event. hinweise tipps

  26. Helga Seemann 4. Januar 2015 / 19:06

    Ich habe viele Jahre Cymbalta genommen, als Unterstützung bei schweren Schmerzen. Ich wollte ausprobieren, wie die Schmerzen sind, wenn ich Cymbalta absetze. Der Neurologe fragte, ob ich das denn aushalte. DAs wusste ich nicht, da ich es noch nicht probiert hatte. Das Absetzen war mit fürchterlichem Schwindel und Übelkeit und mit Schlafstörungen verbunden, ich habe die Kapseln wieder eingenommen. Die Hausärztin meinte, dass sie diese Nebenwirkung nirgendwo gelesen habe. Ich solle „ausschleichen“ und mir Zeit lassen. Das habe ich jetzt über 1 Jahr gemacht und habe seit 10 Tagen nichts mehr genommen. Der Schwindel ist immer noch vorhanden, zeitweise Übelkeit und weiterhin Schlafdefizit. Aber ich bin nicht gewillt, noch einmal Cymbalta einzunehmen, weil dann das ganze von vorn anfängt. Meine Schmerzen haben sich nicht verstärkt. Aber ich hoffe, dass der „Hirnstoffwechsel“ sich bald auf normal einpendelt.
    Ich habe keine Depressionen gehabt noch habe ich jetzt.

    • golas 25. Mai 2015 / 17:29

      Wie geht es dir jetzt?

  27. nachtseele 12. Januar 2015 / 09:56

    Ich nehme Citalopram 20 mg. Wenn ich die mal ein oder zwei Tage vergessen habe kommt es vor das ich absetz Symptome bekomme wie:
    – Schwindel
    – Tinnitus
    – elektrische Stromstoßgefühle im Kopf
    – unruhe/nervös
    – angst
    – zittern ab und an

    Nicht toll und ich weiß nicht, ob das gefährlich werden kann. Hab mal gelesen dass Citalopram sogar Gesundheitsgefährdend werden kann…bis hin zum Herztot darum meine große Angst jetzt…

  28. Dany 6. Februar 2015 / 10:33

    Hallo ich bin eben per Zufall auf die seite gestoßen und möchte gerne von meinem Citalopram“ende“ erzählen.

    Vor knapp 3 Wochen bin ich aufgewacht und habe mir gesagt: So kann das nicht weiter gehen, du darfst dich nicht mit etwas zudröhnen – das hilft nicht gegen die Ängst die du hast. So habe ich angefangen meine tägliche Dosis von 20 mg. auf 10 mg zu reduzieren. Gemerkt habe ich dato nur: ENDLICH wird der Dauerschwindel und die Müdigkeit besser. Nach 2 Wochen dachte ich mir, der Anfang war gut aber ich will jetzt ganz davon weg kommen und habe komplett abgesetzt und auf Nebenwirkungen „gewartet“ und was soll ich sagen: Nichts! Ganz im Gegenteil. Ich kann seitdem wieder viel klarer denken (nicht so benebelt), muss mich gezwungenermaßen mit meinen Ängsten außeinander setzen (ok das ist ein Stück arbeit, aber ich schaffe das!) und freue mich das mein heißer Kopf, der Schwindel und die Müdigkeit fast weg sind. Der rest liegt denke ich an Ramipril, bei welchem ich jetzt aber auch etwas die Dosis senken möchte.

    Ich glaube im Nachhinein das es ganz arg Kopfsache ist, in was man sich beim ausschleichen reinsteigert. Wenn ich viel darüber lese und Leute über negatives Berichten beim ausschleichen, projeziere ich das auf mich und bekomme auch diese Sympthome (Placebo?). Ich bereue bisher nicht den Weg gegangen sein.

    • Helga 6. Februar 2015 / 20:50

      Ich wäre vorsichtig, über andere Leute zu urteilen. Jeder Mensch und jeder Körper reagiert anders auf Chemikalien.
      Ich war jedenfalls froh, dass ich hier von Leuten hörte, die ähnliches durchgemacht hatten wie ich. Ich dachte ich scheine die einzige zu sein, die diesen furchtbaren Schwindel bei Absetzversuchen aushalten muss. Der Neurologe hatte so etwas noch nie gehört, denn die Pharmaindustrie hat diese Nebenwirkungen wohlweislich in Deutschland verschwiegen. Nicht jeder muss Nebenwirkungen erfahren. – Ich bin zum Glück jetzt weg von dem Cymbalta – und nie wieder werde ich das oder ähnliches einnehmen.

      • JuFee 17. Oktober 2015 / 11:51

        Hallo Helga!
        Bei der verzweifelt en Suche nach Hilfe und Antworten bin ich auf diese Seite gekommen.

        Ich habe alle Beiträge bis zu Ihrer gelesen und m u s s mich jetzt einfach einklinken!

        Sie schreiben mir aus der Seele!
        NIE NIE mehr Cymbalta!

        Ich leide unter Fibromyalgie ud div. psychischen Erkrankungen und habe 3, 5 Jahre 1x täglich Cymbalta 30 genommen.
        Vor ein paar Wochen wurden meine Schmerzen so unerträglich, dass mein Neurologe mir die Cymbalta auf 30 -0-60 mg erhöht e.
        Und was glauben Sie was passiert e?
        ICH HATTE DAS GEFÜHL,ICH GEHE KAPUTT!

        Statt Besserung Verschlechterung bis Schmerzscala 10 !
        Zuckende Muskeln, starke Kopfschmerzen, ich stand neben mir und habe mich selbst beobachtet -Mensch, das ist die Hölle !
        Keine Kontrolle mehr über den eigenen Körper und Geist zu haben – unfassbar und Unerträglich mich !

        Nach einem Telefonat mit dem Neurologen, sollte ich die C. innerhalb von 9 Tagen ausschleichen, was ich auch tat.
        UND FALLS ICH DACHTE, DASS ES JETZT WIEDER BESSER WERDE…..

        OH NEIN ,
        Es ging und geht wirklich n o c h schlimmer!

        ABSETZERSCHEINUNGEN, die unbeschreiblich grässlich sind !

        SEIT 19 Tagen permanenten Durchfall, Migräne mit starker Aura, Schwindel, Angst, Übelkeit
        Ssssssiiiiipppppp im Kopf bei Bewegung oder beim nicht bewegen, Tinnitus, Stromschläge durch den ganzen Körper, Stimmungsschwankungen die für dich und deine Familie unerträglich sind, unterirdische abnorme Träum etc.

        Nun bin ich wieder so erschöpft, dass ich hier erstmal beende!

        ICH BERICHTE WEITER…..

        ♥Liche Grüße

        JUFEE

      • footprint 22. Oktober 2015 / 23:31

        Hallo JuFee,

        bitte wenden Sie sich schleunigst an das ADFD, Ihrer Beschreibung nach leiden Sie an extremen Absetzsymptomen (das hat nichts mit Grunderkrankung zu tun!). Vermutlich kann eine Aufdosierung das Gröbste abfangen und dann gaaanz langsam runter. Lassen Sie sich beraten!

  29. Sam 12. Februar 2015 / 16:37

    Hallo ich hab eine Frage zum absetzen von SSIR. (Fluoxetin)
    Also ich habe das Medikament nach Rücksprache mit meinem Arzt zuerst 2 Wochen halbier, spricht von 20mg auf 10mg und dann ganz abgesetzt. Das ist jetzt genau eine Woche her. Und ich hab höllische Probleme. Ich Glaube kaum das ich mir das einbilde, da ich vohrher nie im Traum daran gedacht hätte überhaupt solche Erscheinungen zubekommen. Ich leide unter externem Schwindel, schmerzen überall, Übelkeit, Erbrecunn, so was wie Stromschläge und exterme Müdigkeit.
    Das ich fest davon überzeugt bin das zu schaffen ohne Medikation wollte ich mal fragen wie lange das Ca. dauert und vorallem ob das gefährlich sein kann.

    • Anna_Cranach 14. Februar 2015 / 02:54

      die Beschreibung kommt mir bekannt vor, war bei mir beim Absetzen von Cymbalta so.

      Wieso willst Du denn das Fluoxetin so schnell loswerden? Spricht was gegen langsames Absetzen?

      Schnelles Absetzen ist oft auch psychisch nicht gut.

      • Anna_Cranach 14. Februar 2015 / 02:55

        ach so, das wollte ich noch schreiben, bei Cymbalta habe ich mich fünf Wochen mit dem Zustand rumgequält.

        Sehr langsames Absetzen wäre echt besser gewesen, auch aus weiteren Gründen.

    • Michimann 9. Dezember 2016 / 18:17

      Hallo . . . .
      Absetzten sollte man im besten Falle nur 10 % binnen 4 Wochen .
      Das ist leider schwer zu dosieren – aber die meisten Probleme enstehen scheinbar durch zu rasches absetzten wie in ihrem Falle . Sie haben innerhalb von 2 Wochen um 50 % !!! reduziert .
      Daran kann es gelegen haben ; ) Aber das ist meinerseits reine Theorie
      Ahoi Micha

      • RBZ 12. Dezember 2016 / 18:51

        Hallo Michimann, ich habe Escitalopram 10 mg nur 3 Monate genommen und 1 Monat ausgeschlichen ,trotzdem habe ich mit die Absetztsymptome zu kämpfen.Ein Freund von mir hat 8 Monate lang selbe Dosis wie ich genommen abrupt abgesetzt und hat nix gemerkt.

  30. Andre 17. Februar 2015 / 17:17

    Hallo,

    ich habe Mitte September Cipralex gegen meine Angst und Zwangsstörung verschrieben bekommen.
    Ich habe 10mg am Tag eingenommen und mache nebenher noch eine 50 Stunden Therapie.

    Das Medi hat mir in meiner Krisenzeit sehr gut geholfen.
    Letzten Freitag war ich bei meinem Neurologen und wollte ein neues Rezept haben.
    Nach einem kurzen Gespräch meinte er, dass ich das jetzt absetzen kann.

    Von 10mg über 5 Monate auf sofort 0.

    Natürlich habe ich mich gefreut.

    Seit Sonntag jetzt Schwindel, Schweißausbrüche und Migräne mit Aura.
    Einfach grässlich…

    Wie lange dauert das?

    Ich fühle mich immer wie Betrunken 😦

  31. Andre 17. Februar 2015 / 17:19

    Ausserdem bin ich total verunsichert was ich jetzt machen soll?!?!

    Wieder einnehmen, durchhalten,?! Was ist richtig und was falsch?

    Bin sehr ratlos.

  32. Cymbalta60 25. Februar 2015 / 11:19

    Gibt es eigentlich einen Psychiater bzw. Neurologen der sich wirklich gut auskennt mit dem Absetzen von Cymbalta? Das kann doch nicht jedem einzelnen Patienten überlassen werden herumzuprobieren ab welchen Reduktionsschritten man mit den geringsten Nebenwirkungen bzw Absetzsymptomen
    zu rechnen hat!

    • Anna_Cranach 25. Februar 2015 / 23:25

      Dann mach mal den Test mit den Ärzten.

      Der eine wird Dir zu Ausschleichen innerhalb 2 Wochen raten, der nächste zu 6 Wochen, wieder der nächste zu 4Monaten….., usw. Von drei Psychiatern wirst Du da vier Meinungen kriegen. (Ich habe diesen Test gemacht.)

      Entgegen der Behauptung in manchen Packungsbeilagen zerstört man die Kapsel übrigens nicht, wenn man sie öffnet. Man kann Cymbalta-Kapseln öffnen, einen Teil des Inhalts rausschütten (Restmüll), und die Kapsel wieder zusammenstecken. Kein Problem.

      Die kleinste Kapsel-Dosierung scheint 20 mg zu sein.

      Aus eigener Erfahrung würde ich übrigens zu mindestens 5 Monaten tendieren. Die Absetzsymptome von Cymbalta können heftig sein und nach einer Reduktion lange anhalten…..

      Wenn man sich 4 oder sogar mehr Monate Zeit nimmt, langsam zu reduzieren, dann hat man gute Chancen, gar keine Absetzphänomene zu kriegen.

      • Anna_Cranach 26. Februar 2015 / 00:16

        Hier ist übrigens ein Erfahrungsbericht von mir, wie ich Amitriptylin losgeworden bin. Es ist ein trizyklisches Antidepressivum, was auch als Schlafmittel benützt wird.
        Hier steht mehr über mein Ausschleichen davon:

        Beispiel eines erfolgreichen Absetzen eines Schlafmittels, Amitriptylin. Ursprünglich habe ich täglich 25 mg als Kapsel genommen.
        Dann habe ich mir eine Tropfflasche besorgt, wo in 1 Tropfen 2 mg Amitriptylin drin ist. Da konnte ich dann 24 mg, 22 mg, 20 mg, usw. runterdosieren. Das zeitliche Schema war wie im Bild gezeigt.
        Ich nehme jetzt schon mehr als ein Jahr kein Amitriptylin mehr und auch keine anderen Schlafmittel.

        Es war der zweite Versuch. Im ersten Versuch habe ich versucht, das Amtriptylin innerhalb 5 Wochen auszuschleichen, nachdem ich es 2 Jahre lang jeden Abend genommen hatte.
        Eine Woche nachdem ich auf null war, habe ich Schlafprobleme bekommen, die sich wochenlang nicht wirklich gebessert haben. Ich habe dann wieder meine 25 mg-Tabletten genommen, habe 8 Wochen gewartet und bin dann nach dem im Bild gezeigten Schema vorgegangen. Das hat dann völlig problemlos funktioniert, das langsame Ausschleichen.

      • Michimann 9. Dezember 2016 / 18:19

        Hallo . . . .
        Absetzten sollte man im besten Falle nur 10 % binnen 4 Wochen – habe ich mal gelesen .
        Das ist leider schwer zu dosieren – aber die meisten Probleme enstehen scheinbar durch zu rasches absetzten wie in ihrem Falle . Sie haben innerhalb von 2 Wochen um 50 % !!! reduziert .
        Daran kann es gelegen haben ; ) Aber das ist meinerseits reine Theorie
        Ahoi Micha

  33. Melanshn 28. Februar 2015 / 01:47

    Habe vor einer Woche Escitalopram (10mg/tgl) abrupt abgesetzt, weil ich nicht rechtzeitig ein neues Rezept besorgt hatte. Es kam das Übliche: Ekelhafte Schwindelattacken alle paar Minuten. Ist eine Mischung aus Schwindel und kurzem Kribbeln im Gesicht, am Oberkörper und manchmal auch bis in die Füße. Diese Symptome habe ich immer, wenn ich es mal wieder nicht schaffe, mir rechtzeitig ein neues Rezept zu holen und es ein paar Tage vor mir herschiebe.
    Auch bei Sertralin, das ich vor einigen Jahren schon mal genommen hatte, waren es die selben Symptome.
    Der Schwindel ging nun kontinuierlich die ganzen sieben Tage. Heute habe ich nun endlich wieder Tabletten. Nach ca. zwei Std nachdem ich wieder eine Escitalopram genommen habe, hören die Schw.attacken auf.

  34. Arpi 3. März 2015 / 23:33

    Hallo!
    Ich habe ca.4 Monate lang Cymbalta 30mg gegen crhonische Schmerzen genommen!
    Wegen mein Magen musste ich absetzen! Es hat 3 Woche gedauert und war sehr schlimm!
    Seit 2 Monate nehme ich nicht mehr! Ich habe jetzt aber extreme Juckreiz! Einfach überall Körper, Kopf, Augen! Einfach Wahsinn!
    Hat schon jemand sowas gehabt?

    L.G

  35. Koni 10. März 2015 / 11:13

    Ich versuche gerade seit Dezember mein Cymbalta auszuschleischen und habe die übelsten Probleme…
    Zuerst dachte ich ich hätte wieder eine Herzattacke da die Symptome genau identisch waren, wurde 2 mal mit dem NAW in die Notaufnahme gefahren da mein EKG auffällig war und ich mehrmals wegen Atemnot umgefallen bin, Erbrechen, Schmerzen an Stellen die ich an meinem Körper nicht kannte, Blitzschläge die mich am ganzen Körper zucken liessen und und und extreme Schwindelgefühle bei Hell Dunkel oder Laut leise Wechsel
    Und alles obwohl ich langsam 30mg weise seit Dezember ausschleiche.
    Das schlimmste kein Arzt wusste was mit.mir los ist bis ich selbst mal gegoggelt habe…
    Bin jetzt seit einer Woche ohne Cymbalta und ich muss sagen das Ganze fängt gerade noch mal von vorne an…
    Ich fasse so ein Zeug nie nie wieder an…
    Lieber gehe ich unter permanenter Beobachtung in eine Geschlossene.

    • JuFee 17. Oktober 2015 / 11:59

      HALLO Koni, wie geht’s Ihnen heute?
      SIEHE MEINEN Beitrag von heute….

      Liebe Grüße

      JuFee

  36. Took 10. März 2015 / 15:03

    Das scheint sehr individuell zu sein, ob Absetzerscheinungen auftreten!

    Immer habe ich Antidepressiva von einen Tag auf den anderen abgesetzt. Dabei sind bei Mirtazapin (30 mg) und Amitriptylin (50 mg) überhaupt keine Nebenwirkungen aufgetreten.
    Bei Citalopram (20 mg) hatte ich starke Kopfschmerzen als Absetzerscheinung und nach dem Absetzen von Venlafaxin (225 mg) hatte ich starke Brain-Zaps und habe nachts extrem stark geschwitzt.

  37. Frau Braun 15. März 2015 / 19:30

    Hallo! Ich nehme seit 4 Tagen escitalopram 5mg gegen meine starke Nervosität. Habe ein HWS-Problem mit einschießenden Nervenschmerzen, die Hws-Symptome haben sich nun mit dem AD verstärkt, außerdem bekomme ich Pusteln (Ausschlag) auf der Stirn. Kann man nach 4 Tagen unbedenklich absetzen?

  38. Frau Braun 16. März 2015 / 19:14

    Hat jemand ähnliche Erfahrungen? Führt escitalopram wirklich zu Muskelverhärtungen? Hattet ihr Anfangs auch Müdigkeit und konntet nicht schlafen? Bin körperlich total erschöpft und unkonzentriert. Wäre euch sehr dankbar für Erfahrungen. Mein Arzt sagt, ich soll absetzen. Soll aber Montag wieder zur Arbeit…

    • Desi 21. Juni 2015 / 20:23

      Hallo, Frau Braun!
      Ich schleiche zur Zeit auch Escitalopram aus und kann definitiv nicht arbeiten, dank dieser „Brain Zaps“ und etlichen anderen Wirkungen. Muskelverhärtungen kann ich so nicht zustimmen, allerdings muss ich sagen, dass ich den letzten Monaten einen verhärterten Kiefer habe und ständig meine Zähne aufeinanderpresse.

  39. Arpi 16. März 2015 / 23:54

    Hallo!
    Nach 4 Tagen kannst es einfach aufhören, passiert nix!
    Gegen Nervenschmerzen hilft am besten Ixel oder Cymbalta 30mg!
    Bei Cymbalta ist sehr wichtig dass du langsam steigerst bis 30 mg!!!
    Hilft aber rasch! Ich habe leider wegen mein Magen nicht länger als 4 Monate ausgehalten!
    Die Nervenschmerzen waren aber weg! Jetzt sind nach 2 Monate ohne Cymbalta wieder zurück !
    Muss mich wieder daran gewöhnen!
    Ich vertrage keine AD!
    Ich habe schon Sertralin genommen(nach 7 Tagen Epileptische Krämpfe dann Anfall, abgesetzt)
    Mirtazapin(Die gleiche Problem, aber schon nach 2 Tage)
    Saroten hat ganz schnell geholfen gegen meine Schmerzen aber nach 1 Monat extreme Unruhe
    ganz schlimme Libido Verlust, abgesetzt!
    Ixel nach 14 Tage abgesetzt wegen Herzrasen , Unruhe und Schlafstörungen!

    Alles Gute!

  40. Frau Braun 17. März 2015 / 17:23

    Vielen lieben Dank für deine Info. Habe jetzt noch eine 5. Tablette genommen, meine Nebenwirkungen wurden noch schlimmer, Schlaflosigkeit und Benommenheit, heute dann aber abgesetzt. Habe etwas Schwindel und Kopfschmerzen. Ich hoffe, das legt sich wieder! Wie war das Ausschleichen von cymbalta bei dir? Soll ja schwierig sein.

  41. Frau Braun 17. März 2015 / 17:26

    …und wie war es mit den Nebenwirkungen? 30 mg einschleichen ist ja schwierig, es gibt ja keine geringere Dosierung – oder hast du Kügelchen entfernt, wenn ja, wieviele?

    • Arpi 22. März 2015 / 12:33

      Hallo!
      Cymbalta kannst mit ca. 15mg anfangen! Kapsel aufmachen ,dann ca. die helfte ausnehmen .Jeden 2 Tag ein bisschen mehr nehmen!
      30mg ist genau 270 Kugel! (1mg 9 Kugel)
      Ich habe die erste paar Tage nur ein bisschen Übelkeit gehabt sonnst nichts!
      Hilft gegen schmerzen wirklich rasch!

      Alles Gute!

    • Arpi 22. März 2015 / 14:22

      Ich bin Raucher, und deshalb war für mich Cymbalta keine gute Idee!
      Wenn ich ganz wenig geraucht habe, dann hat mich nervös gemacht, und wenn mehr wie 7 Zigarette geraucht habe dann war ich total benebelt! Aber das habe ich zuerst nach 2 Monate bemerkt!
      Ich habe vom Cymbalta starke Nebenwirkungen gehabt! Aber zuerst nach mehrere Wochen.
      Ständige Übelkeit, Verstopfung, Gastritis, unangenehme Druck im Brustkorb.
      Ich war aber ganze Tag fitt und konnte am Abend auf mein Arbeit konzertieren!
      Ich bin nämlich Berufsmusiker!
      Jetzt bin ich wieder extrem nervös vor dem Auftritt, habe schwäche Anfälle und Nervenschmerzen!
      I werde jetzt eine Verhaltungstherapie machen, weil mit Medikamente geht es nicht mehr!
      Ich will nicht täglich Xanor schlucken!!!

  42. Nathalie 17. März 2015 / 21:02

    Hallo. Ich bin grad auf diesen Blog gestossen weil ich im Internet nach Absetz-symptome suche bei Cipralex, da ich welche hab und wissen wollte ob dies normal ist.
    Mir wurde das erste Antidepressiva (Lexapro, USA) in 2001 verschrieben da ich Angstzustände und Panikattacken nach einigen sehr negativen Erfahrungen hatte. Ich konnte dieses Medikament all diese Jahre immer wieder gut absetzen, ohne Nebenwirkungen. Ja, ich musste es wieder einsetzen nach einer Todgeburt und dann wieder während meiner Scheidung und dem Sorgerechtsstreit um meinen Sohn (in den USA) wo es drum ging dass ich ihn mit in die Schweiz nehmen darf wenn ich in meine Heimat zurück ziehe. Und seit ich wieder in der Schweiz bin hat mir der Arzt Cipralex verschrieben da dies das Europäische equivalent sei von Lexapro. Leider hab ich aber Mühe dieses Medikament ganz abzusetzen…
    Ich hab jetzt etwa 5 Monate lang das Cipralex sehr langsam abgesetzt. Zuerst hat mir mein Arzt gesagt ich soll meine 10mg Tablette nur noch jeden 2. Tag nehmen. Dies hab ich dann auch getan und gut vertragen. Dann hat mein Psychiater, den ich nur noch selten sah, gesagt ich sollte lieber jeden Tag eine halbe nehmen und dann absetzen. Also fing ich an eine halbe zu nehmen, jeden Tag, etwa 1-2 Monate lang. Dann eine halbe alle zwei Tage, dann eine halbe alle drei Tage nach meiner Operation, da ich noch nicht den Mut hatte es ganz abzusetzen und weil ich merkte dass es mir nach 3 Tagen ohne, Schwindelig wurde. Ein komischer Schwindel, der nur etwa eine Sekunde dauert. So wie ein Blitz der durch den Kopf geht. Besonders wenn ich den Kopf drehe oder die Augen drehe. Und es fühlt sich an als hätte ich einen Schleier auf den Augen, was ich zuerst dachte es sei eine plötzliche Unverträglichkeit meines Kajalstiftes. Hab aber gemerkt dass alle Symptome weg gehen nachdem ich die Mini-Dose Cipralex nahm. Ich kenne die Schwindel Symptome schon von bevor ich bewusst absetzte, da ich mehrmals das Cipralex vergessen hatte zu nehmen und nach zwei Tagen ohne, eben dieser Schwindel kam. Auch dass man sich nicht konzentrieren kann und vieles vergisst und wie verloren im Kopf ist. Nun hab ich die letzte hälfte Cipralex vor 5 Tagen genommen und hab seit gestern wieder diese „Blitze“ im Kopf und fühle eine Benommenheit. Ich bin auch sehr aggressiv in letzter Zeit. Also, seit ich das Cipralex nur noch alle 3 Tage nahm und seit meiner OP. Die Aggressivität zeigt sich in dem dass ich z.B. mich zuerst in Ordnung fühle und ganz lieb (also normal) mit meinem Sohn umgehe und dann auf einmal, wenn er was blödes getan hat oder nicht macht was ich sage, oder er wegen was eine kleine Krise hat, ich sofort meine Gelassenheit verliere und auf 180 bin. Wie man in Englisch sagt: „I have a very short fuse.“ Im Moment. Und es macht mir Angst, denn diese Wut die ich dann hab ist so stark, dass fast ich selber erschrecke. Zum Glück vergeht es aber auch recht schnell wieder ( höchstens 15 Minuten lang). Nun, weiss ich aber nicht ob dies mit meiner Hysterektomie (Eierstöcke erhaltend) zu tun hat, da ich annehme dass meine Hormone etwas durcheinander sind (bin auch eine rechte Heulsuse im Moment, was ich nie war), oder einer Kombination vom absetzen des Cipralex und den Hormonen….oh, und meiner Anämie…
    Das einzige was mir hier am meisten Sorgen macht ist dieser Blitz-Schwindel im Kopf da es sehr desorientierend wirkt. Und da ich das Gefühl hab dass mein Gehirn grad nicht 100% richtig funktioniert.
    Hab aber eine Webseite gefunden wo viele Leute die genau gleichen Absetz-Symptome beschreiben wie ich und diese haben gesagt dass sie nach einigen Wochen weg gingen. Ich hoffe dies sehr, denn ich fühle mich sehr unsicher und moechte wegen dem nicht wieder Panik Attacken bekommen. Die bin ich im letzten Jahr so gut losgeworden und hatte mich schon lange nicht mehr so sicher Gefühlt. Wurde also endlich Angstfrei.
    Okay, ich weiss, dieser Beitrag ist sehr lang, aber ich dachte ich schreibe hier mal meine Erfahrung und vielleicht gibt es hier auch andere die das gleiche erleben.
    Liebe Grüße
    N.

  43. Waldfee 23. März 2015 / 10:36

    Hallo,

    Ich wollte mal nach Eurer Meinung fragen:

    Ich nehme seit 5 Wochen Venlafaxin Rotary 150mg (nach 5 Tagen einschleichen) wegen Wochenbettdepression.
    Ich wollte das Medikament ursprünglich gar nicht nehmen, habe es aber dann mangels besserer Alternativen doch angefangen.
    Es wirkt soweit gut, mir geht es besser, die Depression ist weitestgehend nicht mehr zu spüren.

    Seit vergangener Woche bemerke ich vermehrt Albträume, zuletzt habe ich laut geschrien.
    Dazu muss ich aber sagen, dass ich zuletzt die tägliche Einnahme auch mal vergessen habe und nun deshalb darauf tippe, dass es sich bei den Träumen um so etwas wie Absetzerscheinungen handeln könnte.
    Kann dem so sein?

    Da ich wie gesagt von Beginn an eher gegen die Einnahme des Medikaments war und am liebsten sofort davon weg wären, kommt nach dem Auftreten der Albträume jetzt vermehrt der Gedanke daran auf, das Venlafaxin abzusetzen.
    Sicher, sollte die Vermutung, dass die Träume Absetzerscheinungen sind, stimmen, dann werde ich mich wohl darauf einstellen müssen, dass sie weiter gehen. Aber das ist ja dann bekannt und bleibt hoffentlich kein Dauerzustand.

    Was ich mich aber dennoch frage ist, kann sich mein Zustand in diesen 5 Wochen mit Venlafaxin schon so verbessert haben, dass ich ohne das Medikament zurecht komme oder ist es dafür zu früh und somit auch zu früh für ein Ausschleichen?

    Viele Grüße.

    • Anna_Cranach 27. März 2015 / 01:39

      Ich hatte auch intensive Träume nach Absetzen von Antidepressiva.
      Scheint eine normale Absetzerscheinung zu schein. Es steht auch im Beipackzettel.
      Bei mir hat sich das schnell wieder gegeben.

      Schade eigentlich, denn die Träume waren psychoanalytisch wertvoll.

      Ansonsten kann ich mich nicht so besonders an meine Träume erinnern, sie deswegen auch nicht auswerten.

    • Mogli 21. Juni 2015 / 12:41

      Hallo Waldfee,

      hast du mal deinem Arzt darüber gesprochen, wie lange du das Medinkament nehmen sollst? Wie fühlst du dich zur Zeit?
      Ich kann dir nicht sagen, wann du das Venlafaxin absetzen sollst, würde dir aber raten, es langsam auszuschleichen. Denn wie du selbst schon gemerkt hast, sind die Symptome heftig, selbst wenn mann das Medikament nut ein Mal vergisst einzunehmen.
      Meine eigenen Erfahrungen habe ich weiter unten aufgeschrieben.
      Alles Gute für dich!

      Mogli

  44. VT 28. März 2015 / 14:17

    Oh Gott was für einen Hass ich wieder bekomme auf die Leute die meinen neuere ADs führen nicht zu Absetzerscheinungen. Für alle die daran interessiert sind die Warheit zu erfahren, hier wird sehr detailliert beschrieben wie oft und bei welchen Substanzen es am häufigsten zu Absetzerscheinungen kommt. Lasst euch niemals von einem sogenannten „Experten“ erzählen ADs wären ungefährlich und machen keinerlei Probleme beim Absetzten.

    http://www.rcpsych.ac.uk/healthadvice/treatmentswellbeing/antidepressants/comingoffantidepressants.aspx

    • Mogli 24. Juni 2015 / 11:35

      Hallo VT,
      tja, wenn die Experten sich wenigstens zu den Absetzerscheinungen äußern würden oder auf die Nebenwirkungen hinwiesen … Es wäre für Menschen mit Depressionen schon wichtig zu wissen, dass bestimmte Symptome nicht auf eine Verschlechterung der Grunderkrankung, sondern auf Nebenwirkungen deuten. In der Regel sagen die Ärzte aber überhaupt nichts dazu; jedenfalls ist das meine Erfahrung.
      Was ich ganz schlimm finde: Die Antriebssteigerung mancher Medikamente kann zu suizidalem Verhalten führen; das sagt auch keiner. Wenigstens steht es mittlerweile auf dem Beipackzettel, dass es zu aggressivem und suizidalem Verhalten kommen kann.
      Man stelle sich vor: Ein depressiver Mensch, antriebslos und zurückgezogen und innerlich dem Jenseits mehr zugewandt als dem Diesseits, nimmt ein antriebssteigerndes AD. Seine Stimmung verflacht, er verliert seine Ängste UND gewinnt Energie zum Handeln. Das Ergebnis kann sein, dass er sich genau in der Lage befindet, in der ihm der Suizid möglich ist. Wie furchtbar!
      Ich empfehle, den folgenden Film einmal anzusehen:

      Gruß
      Mogli

  45. kakihe 10. April 2015 / 17:06

    hallo, ich habe 5 wochen citalopram genommen und sie abgesetzt weil ich sie nicht vertragen habe, dasist nun fast 6 wochen her und ich leide immernoch unter übelkeit und schwäche. ist das normal? ich habe 2 ärztegefragt, der eine hat gesagt ja der andere nein.gibt es noch mehr leute die so lange probleme haben?

  46. Anselm Krumbiegel 24. April 2015 / 15:51

    Hallo liebe Leidensgenossen. Ich bin zwar nicht direkt betroffen, aber durch meine Mutter (91), die seit ca. 9 Monaten Citalopram, erst 20, jetzt 30 mg nimmt/nahm. Seit ca. 3 Wochen schläft sie fast nur noch, ist ganz antriebslos, was ich auf Citalopram zurückgeführt habe und die Neurologin gefragt habe, ob es sich nicht absetzen lässt. Sie meinte, ich solle es von 30 auf 15 mg eine Woche lang reduzieren und dann weglassen. Jetzt ist eine Woche rum.
    Nun ist das Alter natürlich ein sehr wichtiger Faktor, aber die Müdigkeit geht nicht weg. Hat jemand vielleicht Erfahrung zur Reaktion bei so alten Leutchen?

    LG Quitte

  47. rudii 29. April 2015 / 22:43

    heyy ich will cymbalta 30 mg absetzten der artzt meint das geht von heute auf morgen habe aber angst davor weil ich mit citalopram 20 mg langsam runterdosiert habe und trotzdem wegen dan absetzsimtohmen im kh lag kann mir da jemand ein tipp geben bitte

    • Arpi 6. Mai 2015 / 00:01

      Hallo rudii!

      Du solltest jeden Tag 1mg reduzieren! (9 Kugelchen)
      So ist auch nicht gerade angenehm aber es geht gut!
      Wenn du schon bei 5-6 mg bist ,dann kannst einfach aufhören!
      Viel Glück!

      L.G Arpi

      • golas 25. Mai 2015 / 16:34

        Hallo..
        Ich bin auch gerade dabei cymbalta 60 mg aus zu schleichen… mein psychiater hat mir empfohlen, 60 mg im wechsel mit 30 mg zu nehmen… also einen tag halt 60 nächsten tag dann 30… das etwa 2 wochen lang…
        Danach nur noch 30 mg über 4 wochen…

  48. golas 25. Mai 2015 / 16:53

    Wie lange hat mann ca. diese blöden Absetzerscheinungen???

    • Tina 26. Juli 2016 / 18:47

      Würde mich interessieren, ob du es geschafft hast. Ich bin jetzt, nachdem ich ein halbes Jahr von 30 mg auf 23 mg runtergegangen bin, mit einer Panikattacke zur Notärztin und muss jetzt wieder hoch gehen. Auf einmal sind die Depris wieder da, bin total fertig. Mir ging es so gut.

      • Ol 26. Juli 2016 / 19:21

        Das ist aber keine Absetzerscheinung, wenn das nen halbes Jahr nach ner 25%-Reduktion kommt, sondern das ist das Wiederauftauchen der Krankheit.

  49. herzberger 15. Juni 2015 / 18:33

    Nehme seit längerem Venlafaxin retard morgens 75 und nachmittag 37mg, ich habe nun die 37mg abgesetzt. Kann es sein das sich die Reduzierung erst nach 2 oder 3 Wochen bemerkbar macht???

  50. Mogli 21. Juni 2015 / 11:28

    Hallo zusammen!
    Nach über 10 Jahren Einnahme von Venlafaxin retard 150 mg wegen rezidivierender mittelschwerer Depressionen und einer Angststörung hat mir nun mein Hausarzt (!) vorgeschlagen, das Medikament abzusetzen. Psychiatrische Fachärzte haben eigentlich nur pausenlos an der Dosis gebastelt oder darüber diskutiert, mit welchem Pharmakonzern meine KK gerade einen Vertrag hat.
    Ich kenne die Absetzerscheinungen zur Genüge, denn ich hatte immer mal wieder die Einnahme vergessen und prompt wenige Stunden später die typische Migräneaura (vermehrter Harndrang, Schwindel, beginnende Kopfschmerzen, brain zaps, Lichtempfindlichkeit) mit anschließenden starken Kopfschmerzen und Albträumen als Quittung. Ein selbst inszenierter Abstzversuch ging in die Hose, weil ich die Dosis zu schnell heruntergahren habe.
    Ich bin völlig begeistert von der Idee, die Pillen abzusetzen, die mir erstens Rückfälle in depressive Phasen nicht erspart haben und Nebenwirkungen hatten (Augeninnendruck, Gefühlsverflachung und das Gefühl, isoliert in einem Eisblock zu sitzen). Bei mir geht das Absetzen so: 2 Wochen im täglichen Wechsel 150 bzw. 112,5 mg, dann 2 Wochen täglich 112,5 mg, dann wieder im täglichen Wechsel 112,5 bzw. 75 mg, 2 Wochen täglich 75 mg, 2 Wochen im Wechsel 75 bzw. 37,5 mg und so weiter. Nach jeweils vier Wochen ein Arztgespräch. Zusätzlich habe ich Kontakt mit meiner früheren Therapeutin aufgenommen, die das Ausschleichen und die damit einhergehenden Veränderungen begleitet. Denn es geht ja nicht nur um die Absetzsymptome, sondern um das „danach“. Wie werde ich sein ohne Psychopharmaka? Wie werde ich mit Gefühlen fertig (die ich Gott sei Dank wieder spüre)? –
    ZZt bin ich in der 4. Woche und liege mit geschwollenen Halslymphknoten und Grippe(symptomen) fest im Bett, dazu allergische Reaktionen wie bei Heuschnupfen. Ich werde mich wohl morgen krank schreiben müssen. Ich vermute, dass es sich bei dieser Erkrankung ebenfalls um Absetzsymptome handelt. Da muss ich jetzt durch und denke, dass Venlafaxin, auch wenn es mir geholfen hat, auf der anderen Seite ein Teufelszeug ist. Mental geht es mir gut, und ich sehe voller positiver Erwartungen in die Zukunft. Mein HA hat sich jetzt schon einen Orden verdient, den ich den Ärzten für Psychiatrie, die ich kennengelernt habe, nicht verleihen würde. 🙂

    • Mogli 22. Juni 2015 / 14:16

      Ich muss mich selbst korrigieren: Die genannten brain zaps sind natürlich kein Zeichen einer beginnenden Migräne, sondern ein Venlafaxinentzugssymptom.
      Ich bin im Übrigen der Meinung, dass man von einem Entzug sprechen kann. Venlafaxin ist zwar kein Suchtmittel, aber eine Gewöhnung findet auf jeden Fall statt. Das merkt na dann, wenn man es absetzt …

    • Sandra 23. Juni 2015 / 22:20

      Hallo Mogli!

      nehme seit 9.6. auch keine Tabletten ( Amitri .. „Saroten“ ) mehr.

      Gleich 1-2 Tage später fing von alleine die Nase an zu laufen, der Körper muss wohl was los werden. dann 2-3 Tage später begann es und mir war ständig und immer übel, ist immer noch so.

      Ca.5-6 Tage nach Absetzen bekam ich Juckreiz ( am ganzen Körper)
      Sogar die Nase juckt, als hätte ich Heuschnupfen. Hatte ich bisher noch nie …. Das sind deff.Absetzerscheinung…. leider immer noch da. Hoffe es dauert nicht mehr allzu lange.
      Mogli .. ich wünsche dir noch gute Besserung und wir schaffen das auch noch.
      Mir geht es auch sehr gut OHNE… bis auf o.g. Probleme 😦

      Alles Liebe und hoffentlich bist bald fit….

      lg Sandra

      • Mogli 24. Juni 2015 / 09:53

        Hallo Sandra,
        das Saroten habe ich auch schon mal genommen; es war sozusagen mein „Debüt“ in der Reihe der ADs, die ich eingenommen habe. Ich erinnere mich daran, dass es mich sehr müde gemacht hat.
        Die Absetzerscheinungen sind anscheinend nicht nur bei Venlafaxin heftig und ähnlich. Ich hoffe, dass du es bald überstanden hast. Meine Grippesymptome bessern sich langsam, aber mein rechtes Auge sieht immer noch aus wie eine rote Stachelbeere und juckt höllisch.
        Ich werde in Zukunft, wenn es mir doch mal wieder schlechter gehen solle, auf die Lichttherapie setzen.
        Ich wünsche dir alles alles Gute.
        lg Mogli

  51. Desi 21. Juni 2015 / 20:18

    Hallo! Ich durchlebe gerade auch diese Absetz-Probleme und las hier ja richtige Horror-Stories.
    Ende letzten Jahres wechselte ich von Citalopram 40mg auf Escitalopram 20mg, weil ich bei ersteren kaum Besserung spürte, allerdings führte Escitalopram zu ziemlichen Problemen im Schlafzimmer, weshalb ich nun zu Valdoxan wechsel. Die letzte Woche über setzte ich Escitalopram nach und nach ab, erst 10mg, jetzt 5mg und nehme seit zwei Tagen Valdoxan, seit ca 5 Tagen habe ich diese Brain Zaps, starken Schwindel, Fressattacken, enorme Kopfschmerzen und sehr starke Stimmungsschwankungen.
    Wird diese Absetz-Problematik schneller besser, weil ich auf ein anderes Medikament umsteige oder sind Eure Schilderungen auch beim Medikationswechsel?

    • Mogli 22. Juni 2015 / 13:45

      Hallo Desi,
      ich hatte mal einen Umstieg von Citalopram auf Venlafaxin ohne Probleme. Allerdings muss ich dazu sagen, dass Citalopram überhaupt keine Wirkung hatte, so als hätte ich ein Smartie geschluckt. Ich bin nicht sicher, ob ein Umstieg ohne vorheriges Ausschleichen überhaupt sinnvoll ist, aber ich bin kein Arzt. Meine Bedenken habe ich daher, weil ich mich einmal für eine Teilnahme an der Uniklinik zwecks Erprobung eines neuen Medikamentes gemeldet hatte und abgelehnt wurde. Begründung: Ich müsse erst Venlafaxin ausschleichen. – Ein anderer Psychiater hat mir einmal zusätzlich zu Venlafaxin Lithium verordnet; wie gut, dass ich es nicht vertragen habe, denn beides zusammen soll man nicht einnehmen…
      Aber ich will dir keine Angst machen. Ich würde mit dem behandelnden Arzt sprechen, denn es scheint bei dir eine Absetzsymptomatik oder Einschleichsymptomatik vorzuliegen.
      Ich kann es gut nachfühlen, wie es dir geht und wünsche dir, dass diese unangenehmen Sachen bald aufhören. Wie will man denn sonst arbeiten?! Ich wünsche mir auch dringend, dass sich die Ärzte für Psychiatrie mehr Zeit für diese Nebenwirkungen nehmen, sowohl in der Fortbildung als auch im Patientengespräch, denn sie müssen nur verordnen, aber nicht schlucken.
      All my best
      Mogli

  52. Sandra 23. Juni 2015 / 22:11

    Hallo Ihr Lieben!

    Ich bin seit 9.6. 2015 Saroten frei. (Amytri….)

    Nahm Saroten seit 2004 und ich bin wirklich total happy, es nun endlich geschafft zu haben, dieses Medikament abzusetzen. Ich hoffe es bleibt so, bis jetzt fühle ich mich wirklich gut.
    Ich führe es darauf zurück, da ich mir viiiiel Zeit gegeben habe mit dem Ausschleichen.

    Ich hatte ursprünglich 200mg (4x50retard) täglich.
    Dann längere Zeit 100 mg am Tag, letztes Jahr dann 75mg am Tag. (3×25 mg retard)
    Seit Sommer 2014 war ich nun beim Ausgeschlichen und habe die 25 mg auf 10 mg Tabletten umgestellt …um es feiner dosieren zu können. So und nun, 10 Monate später, habe ich es geschafft und es geht mir echt ganz gut.

    Dass es Ami… auch in Tropfenform gibt, habe ich zu spät gelesen.
    Ich dachte 10 mg ist das wenigste und habe das nun in den letzten 3 -4 Monaten genommen.
    Zuerst immer noch 2x 10, seit ca.2 Monaten nur mehr 1x 10 mg zum Schlafen.

    Naja nun meine Info: mir geht es echt ganz gut, bis auf kleine Migräneanflüge ( kurz nach dem Absetzen kamen die wieder mal)

    Was ich nun in den letzten 10 Tagen brutal hatte, war Übelkeit.
    Nicht fein, aber wenigstens nehme ich mal ab. Mit Saroten habe ich damals 15 kg zugenommen ( in kurzer Zeit ) und das war nach einer Schwangerschaft nicht so lustig, nochmals 15 kg drauf.

    Jetzt habe ich Juckreiz am Körper und am Kopf, was ich auch auf das Absetzen zurückführe.
    Von den Depris her geht es mir echt gut. Ich habe zeitgleich mit dem Ausschleichen Bachblüten begleitend genommen.Mir hat das geholfen.
    Kann ja jeder selber entscheiden ob er das versuchen will ….

    Kennt von euch jemand diese Nebenwirkungen?
    Übelkeit, Juckreiz, Schwindel ?
    Würde ich jetzt deff. dem Absetzen zuschreiben.
    Naja. fast 2 Wochen sind jetzt vorbei, müsste doch bald aufhören oder? da muss i etz durch 🙂

    Wünsche euch auch alles Liebe und ich möchte euch sagen:Nehmt euch Zeit fürs Absetzen, sonst gehts möglicherweise in die Hose.

    Alles Liebe Euch und toi toi toi.

    • Mogli 5. Juli 2015 / 08:26

      Hallo Sandra,
      ich bin mittlerweile in der 6. Woche der Absetzphase (Venlafaxin, von 150 mg mittlerweile auf 75 bzw, 112,5 mg im täglichen Wechsel). Psychisch geht es mir richtig gut; ich fühle wieder mehr und bin ein lebendiger Mensch, das ist soooo toll! Probleme mit Juckreiz gibt es seit 2 Tagen.
      In der nächsten Woche gibt ein Gespräch mit meinem Hausarzt zur Kontrolle.
      Sind Deine Symptome mittlerweile verschwunden? Ich wünsche es Dir 🙂
      Viele Grüße von Mogli

    • Arpad Nagy 9. August 2015 / 01:34

      Hallo Sandra!

      Ja, ich kenne dieses Problem!!!
      Echt SCHEISSE!
      Seit ich Cymbalta abgesetzt habe, (Jänner 2015) habe ich genau so wie du hier beschreibst, Juckreiz (Augen , Nase .Kopf, usw.).und extrem empfindliche Haut! Kein Arzt konnte mir dabei helfen!
      Vorher habe ich nie solche Probleme gehabt!
      Wie ist es bei dir jetzt?

      L.G!

      Arpi

  53. Iris Heffmann 12. Juli 2015 / 13:41

    Hier die „vernünftige“ Studie von Januar 2015.

    Artikel Withdrawal Symptoms after Selective Serotonin Reuptake Inhibitor Discontinuation: A Systematic Review von Fava et.al., Januar 2015, aus der Zeitschrift Psychotherapy and Psychosomatics:
    http://www.karger.com/DOI/10.1159/000370338

    Die Autoren beschrieben – nach der Auswertung von 15 Studien – man sollte zukünftig von „Entzugssyndromen“ und nicht länger von „discontinuation syndrome“ sprechen.

    Entzugssymptome können körperlicher, affektiver, kognitiver oder psychotischer Natur sein.

    • Mogli 12. Juli 2015 / 17:07

      Völlig meine Meinung. Das trifft auch für die SNRIs zu. Die Symptome können wirklich heftig ausfallen und verschwinden vor allem wieder, wenn man eine Dosis nachlegt. Wenn das kein Entzug ist.
      Danke für den interessanten Link.
      Mogli

  54. Mogli 13. Juli 2015 / 19:24

    Hallo liebe Depressionspatienten, die ihr Medikament absetzen,

    ich bin seit sechs Wochen dabei, Venlafaxin abzusetzen. Prinzipiell klappt das recht gut, aber nun habe ich seit einigen Tagen immense Schweißausbrüche und bin sehr müde.
    Hat jemand von Ihnen auch diese Symptome? es ist sehr unangenehm, denn ich bin beruflich in dieser Woche ziemlich beschäftigt. Das Zwiebelprinzip des Kleidens benutze ich schon.
    Ich würde mich auf Meinungen und Erfahrungen freuen.

    Viele Grüße
    Mogli

    • Anna_Cranach 16. Juli 2015 / 22:38

      Ich setze auch Venlafaxin derzeit ab, in 12,5 mg-Schritten. Das Venlafaxin-Heumann-Präparat macht das möglich, da sind in einer 75 mg-Kapsel nämlich sechs Minitabletten drin, wenn man sie aufmacht.
      Mein Psychiater hat mir diese Methode ausdrücklich empfohlen.

      (Es steht zwar in der Packungsbeilage, man soll die Kapsel nicht aufmachen, da ist aber nichts drauf zu geben. Es ist keine spezielle Kapsel, es ist eine ganz normale mit Lebensmittelfarbe eingefärbte Gelatinekapsel, sonst nichts.)

      • Anna_Cranach 16. Juli 2015 / 23:08

        und der zeitliche Rahmen geht bei mir so: Immer ca. 180 dieser Minitabletten nehmen. (In einer Venlafaxin-Heumann 75 mg-Kapsel sind jeweils sechs dieser 12,5-Minitabletten drin. Ob die Firma Heumann es auch bei anderen Dosierungspräparaten so macht, weiß ich nicht.)

        So lange 7 Minitabletten am Tag nehmen, bis man die 180 überschreitet (also 26 Tage lang)

        Dann solange 6 Minitabletten am Tag nehmen, bis dadurch 180 verbraucht sind (30 Tage lang)

        Dann solange 5 Minitabletten am Tag nehmen, bis dadurch 180 verbraucht sind (36 Tage lang)

        Dann solange 4 Minitabletten am Tag nehmen, bis dadurch 180 verbraucht sind (45 Tage lang)

        Dann solange 3 Minitabletten am Tag nehmen, bis dadurch 180 verbraucht sind (60 Tage lang)

        Dann solange 5 Minitabletten am Tag nehmen, bis dadurch 180 verbraucht sind (90Tage lang)

        Dann solange 4 Minitabletten am Tag nehmen, bis dadurch 180 verbraucht sind (180 Tage lang)

        Dann kein Venlafaxin mehr.

        So, das war jetzt jede Menge copy & paste 😉

        Durch dieses Schema erreicht man, dass man umso langsamer reduziert, je weiter man dem Nullpunkt kommt.

        Ich selber schleiche schon lange nach diesem Schema aus, ursprünglich habe ich ein Jahr lang 100 mg Venlafaxin genommen, also 8 Minitabletten am Tag. Derzeit bin ich noch bei einer Minitablette am Tag, im Dezember ist dann kein Venlafaxin mehr.

        Ich habe schon mal ein SNRI abgesetzt, Cymbalta, ursprünglich 60 mg.

        Das habe ich viel zu schnell gemacht. Die Reduktion von 60 mg auf 30 mg ging noch, da hatte ich nur ein paar Tage Schweißausbruch, dann war wieder OK.

        Aber von 30 mg auf Null war hart, da habe ich mich wochenlang mit Absetzsymptomen rumgequält. (Schwindel, Sirren im Kopf, eine derbe Migräneattacke ganz am Anfang der Reduktion auf Null, Hitzeempfindlichkeit) Es wäre echt besser gewesen, mir noch eine Packung zu holen und immer was aus den Kapseln raus auf die Chemikalienwaage (oder eine der Digitalwaagen http://www.amazon.de/TS-Wei%C3%9F-Kalibriergewicht-Taschenwaage-Feinwaage-Digitalwaage/dp/B003Y3VYIM/ ) zu schütten, das wäre echt sinnvoller gewesen. (Aber ich habe die ganze Zeit gehofft, dass es bald vorbei wäre und wollte nicht wieder auf 20 mg rauf und dann mit Hilfe der Chemikalienwaage ganz langsam runter. Ich habe mir gedacht, jetzt bist Du schon 1 Woche auf Null, jetzt bleibst Du es, bald wird es vorbei sein…..ich habe mich aber erst nach 4 Wochen vom Entzug erholt, es war echt hart.)

        Beim Venlafaxin absetzen nach oberem Schema habe ich gar keine Absetzsymptome gehabt, Null. Und ich hoffe, die werden auch mit dem Weglassen der letzten 12,5 mg-Minitablette ausbleiben.

  55. Iris Heffmann 13. Juli 2015 / 23:03

    forum antidepressiva absetzen googlen und teilnehmen – da gibt es viele erfahrungsberichte 🙂

  56. Iris 15. Juli 2015 / 21:33

    Hallo Herr Doktor!

    Massenhaft relevante Artikel gibt es auch hier: http://survivingantidepressants.org/index.php?/forum/16-from-journals-and-scientific-sources/

    Deutsche Ärzte kennen sich in der Thematik leider viel zu wenig aus – wenn Sie was bewegen wollen, dann würde ich mich mal einarbeiten und die Thematik im Blog aufgreifen.

    Sehr viele Betroffene wären da ziemlich glücklich drüber.

    Was nämlich meistens passiert, dass (v.a. zeitverzögerte und psychische) Absetzsymptome als Wiederauftreten der Grunderkrankung interpretiert werden. Mann muss sich informieren und dem Patienten dann gut zuhören – dann kann man gemeinsam rauskriegen, dass es oft neurochemische Reaktionen sind, da sich das zentrale Nervensystem erst auf einen Wirkstoff adaptiert hatte und dann bei zu schnellem Absetzen keine Homöostase in den Neurotransmittern mehr findet.

    Wie man schonend absetzt um den Adaptionsprozessen unter Psychopharmaka Rechnung zu tragen? Infos gibts hier: http://survivingantidepressants.org/index.php?/forum/14-tapering/

    • Mogli 16. Juli 2015 / 21:25

      Hallo Iris,
      im Prinzip ein guter Kommentar, aber für Otto Normalverbraucherin, wie ich eine bin, zu fachlich.
      Seit ich langsam Venlafaxin absetze, habe ich verschiedene unangenehme Symptome, bei denen ich manchmal nicht weiß, ob es Entzug ist oder was anderes. Auf jeden Fall ist es eine harte Zeit, härter als beim Aufbauen der richtigen wirksamen Dosis Venlafaxin.
      Wie ich schon in meinen anderen Beiträgen geschrieben habe, fand ich beim Absetzen keine Hilfe bei den verordnenden Psychiatern und deswegen ist Ihr Kommentar wichtig, danke dafür.
      Oft fühle ich mich gut, weil ich willensstark bin, aber manches macht mir zu schaffen: Veränderte Stimmungen, veränderter Schlaf, heftige Träume und etwas Gewichtszunahme etc. pp.
      Ich nehme an, dass ich durch das alle durch muss und erst nach Wochen Abstinenz beurteilen kann, ob ich stabil bin …puh 😉
      Gruß
      Mogli

    • Mogli 17. Juli 2015 / 08:30

      Hallo Sil,

      ein interessanter Link; da kann man sehen, dass das Absetzen von Medis für viele Menschen ein Thema ist.

      Ich möchte Herrn Dr. Dreher eine Frage stellen: Haben Sie als Klinikarzt konkret mit dem Thema Absetzprobleme zu tun oder tauchen diese Fragen eher bei niedergelassenen Psychiatern auf?
      Denn ich stelle mir vor, dass Klinikpatienten selten an Ort und Stelle Medikamente absetzen; wenn sie das könnten, wären sie wohl kaum in stationärer Behandlung 😉 Wenn sie dann entlassen und in ambulanter Behandlung sind und eine Depression sich so gebessert hat, dass man die Dosis des ADs reduzieren kann, dann erst beginnen die Absetzprobleme. Liege ich da richtig?

      Mogli

  57. iris heffmann 17. Juli 2015 / 12:30

    Zitat: Es ist sehr fraglich, strittig und meiner Kenntnis nach nicht gut untersucht, ob das Absetzen eines reinen SSRI überhaupt zu Absetz-Phänomenen führen kann. Die Erklärung müsste dann ja sein, dass der Abfall der Serotonin-Konzentration im synaptischen Spalt zu bestimmten Symptomen führt.

    Also, gut untersucht ist es leider wirklich nicht ausreichend.

    Das Problem liegt auch nicht rein beim Serotonin im synaptischen Spalt. Das Probleme liegt vermutlich – einfach ausgedrückt – darin, dass die Serotonin-Rezeptoren „inaktiv“ werden und sich mit der Zeit zurückbilden. Die Rezeptorenlandschaft im Gehirn ändert sich. Zudem gibt es natürlich Wechselwirkungen mit den anderen Neurotransmittern, auch wenn diese zunächst nicht durch den Wirkstoff belegt werden. Einfach dadurch, dass sich die das normale Gleichgewicht in den Transmittern ändert, wenn ein Baustein (Serotonin) so „gesteuert“ wird. Und das wirkt sich auf andere Rezeptoren aus.

    Es gibt sehr viele Bericht, dass Menschen beim/nach dem Absetzen eine Histamintoleranz entwickeln. es geht ihnen definitiv besser, wenn sie auf histaminarme Ernährung durchführen. Allien das zeigt, dass auch durch SSRI histaminere Rezeptoren über Wechselwirkungen beeinflusst werden.

    Unruge, Schlafprobrleme u.a. sind bekannt.

    Mogli, ich schließe mich an, ich finde die Frage interessant und bin auf Rückmeldung gespannt.

    • Mogli 18. Juli 2015 / 09:45

      Hallo Iris,

      das mit den Rezeptoren war mir bekannt. Allerdings wird von einigen Fachleuten bezweifelt, dass der Wirkungsmechanismus gegen Depressionen (à la „ein bisschen mehr Serotonin und alles wird gut“) auf eine so einfache Formel zu bringen ist. Denn es heißt doch auch, dass man diesen Mechanismus noch gar nicht richtig kennt. In dem Film , den ich weiter oben (24. Juni 2015) hier eingestellt habe, wird dieser Punkt diskutiert. Sehr sehenswert.

      Ein weiterer Hinweis, dass die Absetz- oder Entzugsproblematik allein damit erklärt ist, dass „die Synapsen japsen“ 😉 , unzureichend sind, sind die vielfältigen körperlichen Symptome, die zum großen Teil in den Beipackzetteln stehen. Wenn ausschließlich die Rezeptoren träge werden, hätte ich doch erst mal wieder die Symptome einer Depression, oder sehe ich das falsch? In meinem Fall habe ich mich in den ersten Wochen des langsamen Ausschleichens richtig gut gefühlt, so gut wie lange nicht. Nun, wo ich dosisbezüglich bei der Hälfte angekommen bin, leide ich unter Müdigkeit, Trägheit, seltsamen Träumen, Hautproblemen und Unkonzentriertheit. Den „Blues“ habe ich aber nicht 🙂

      Was sagt Psychiatrietogo dazu?

      Gruß
      Mogli

      • Iris 18. Juli 2015 / 17:24

        Hallo, in dieser Selbsthilfegruppe wo sil wohl ist wird es anschaulich erklärt. Da gibt es interessante Texte, einer ist der hier.
        http://adfd.org/austausch/viewtopic.php?f=6&t=8621

        Ist sogar eine Übersetzung von dem Seite, von der ich sprach. Es haben sehr viele Menschen massive Probleme beim absetzen.

        Die Gründe sollten besser erforscht werden!

      • Iris 18. Juli 2015 / 20:22

        Ach, gerade noch einen Text dort gefunden den ich hilfreich finde

        http://www.adfd.org/austausch/viewtopic.php?f=19&t=9910

        Mogli, dr. Peter breggin (amerikanischer Psychiater) der zu entzugssymptomen schreibt, sagt, wenn du zu starke Probleme bekommst dann bitte auf den Körper hören und kleinere absetzschritte machen.

        Alles gute, Grüße iris

  58. Sil 18. Juli 2015 / 07:43

    Noch ein zwischenruf: eine nachdenklich machende Seite mit inspirierenden Artikeln zur gesamtthematik pharmakologische Behandlung ist diese: http://www.madinamerica.com

    Ich habe das Gefühl, man forscht zu wenig, über Probleme mit diesen Medikamente. Man sollte seinen Blick erweitern.

  59. Mogli 18. Juli 2015 / 21:18

    Hallo Iris Eintrag 18.07. 20:22

    Vielen Dank für Deine Unterstützung! Absetzerscheinungen sind so schwierig, weil man sie nicht einordnen kann und man oft denkt, es könnte auch was anderes dahinterstecken. Da tut es echt gut, auf freundliche Art wie von dir Hinweise zu bekommen 🙂

    LG
    Mogli

    • Iris 18. Juli 2015 / 22:37

      Danke! Vielleicht liest du mal in dem Forum. Die sammeln seit 2003 Erfahrungsberichte zu Nebenwirkungen und Verläufe beim absetzen und helfen sich gegenseitig. Ist ja Wahnsinn. Ich kannte das amerikanische Forum, aber so viel auf englisch ist ja nicht leicht zu lesen. Das hier zu neuro-Emotionen beim absetzen ist auch sehr verständlich: http://www.adfd.org/austausch/viewtopic.php?f=50&t=9778

      Du schaffst das!

      • Mogli 19. Juli 2015 / 11:40

        Ein interessantes und hilfreiches Forum; ich werde mich bestimmt noch öfter damit befassen.

        Mein Tipp für alle, die sich mit Musik Mut machen können: „Über sieben Brücken musst Du geh’n“ und dazu tanzen … Hilft phänomenal! 😉

  60. Mogli 1. August 2015 / 10:05

    Hallo, ich wollte mich noch mal zurückmelden. Mein Absetz“projekt“ ist leider komplett gescheitert. In den letzten 14 Tage (immer noch auf 75 mg Venlafaxin) ging es mir immer schlechter und ich vertraue nicht darauf, dass die Kompetenzen eines Allgemeinmediziners (der mir zum Absetzen geraten hat) für die Behandlung der Absetzsymptome ausreichen. Die Situation ist nun so eskaliert, dass ich mir eine neue Ärztin (!) suchen werde. Bis dahin werde ich das Medi wieder langsam etwas hochfahren.
    Ich habe zzt, das Gefühl, in ein schwarzes Loch zu fallen, das nicht enden will. Aber so viel weiß ich: Wegen dieser Schnapsidee eines Mediziners möchte ich nicht in einer Klink landen, dafür ist mir alles, was ich in den letzten Jahren beruflich und persönlich erreicht habe, viel zu wichtig.
    Zugegeben bin ich mitverantwortlich für die jetzige Situation, denn ich habe mir das Medi über mehrere Jahre vom Hausarzt verschreiben lassen und bin auch erst einmal auf die Idee mit dem Absetzen eingegangen. Es war alles in allem kein guter Fahrplan.

    Mogli

  61. Alexandra B. 3. August 2015 / 10:50

    Hallo, ja, ich kenne Absetzerscheinungen nach Citalopram-Einnahme. Hatte das Medikament etwa zwei Jahre genommen, nach relativ schnellem Absetzen bekam ich nach kürzester Zeit extreme Panikattacken, Unruhe, Schwindel sowie extrem depressive Stimmung, alles zusammen stärker als jemals vorher während meiner festgestellten Depression bzw. waren manche Symptome vorher überhaupt nie aufgetreten. Mit der erneuten Einnahme des Citalopram verschwanden die Symptome wieder innerhalb kurzer Zeit. Absetzerscheinungen nach der Einnahme von SSRI sind doch eigentlich vielen Psychiatern inzwischen bekannt, zumindest meiner kannte solche Phänomene und beobachtet sie öfter an seinen Patienten bzw. weist sie inzwischen auch darauf hin. Diese Phänomene müssen freilich nicht auftreten, aber sie können sehr wohl vorkommen! Die Empfehlung lautet daher, SSRI über einen gewissen Zeitraum langsam auszuschleichen. Das habe ich versucht und damit hat das Absetzen auch deutlich besser funktioniert. Hatte zwar noch leichte Befindlichkeitsstörungen (Stimmungsschwankungen, leichte Kreislaufbeschwerden sowie Missempfindungen wie Stromschläge im Kopf), aber längst nicht so ausgeprägt wie beim ersten Absetzversuch, also z.B. keine Panikattacken mehr, die ich überhaupt vor dem Citalopram nie gehabt hatte! Es ist mir aber unbegreiflich, dass man diese Erscheinungen immer noch in Frage stellt, wenn so viele Patienten darüber klagen. Um Einzelfälle kann es sich dabei nicht mehr handeln! Statt dessen passiert es noch viel zu oft, dass man schnell auf die Psychoschiene nach dem Motto geschoben wird: „Dann haben Sie halt wieder einen Rückfall.“ Damit machen es sich viele Psychiater zu einfach!

  62. Linda 10. August 2015 / 17:58

    ich habe 4 Jahre Cipralex genommen und dann vor einem Monat plötzlich eigenmächtig abgesetzt. Also nicht ausgeschlichen.
    Ich hatte in den ersten 14 Tagen leichte Gleichgewichtsstörungen mit Schwindel, oftmals gefolgt von plötzlicher Übelkeit. Allerdings kein Erbrechen. Besonders unangenehm war es beim Radfahren, oder beim schnellen Richtungswechsel mit den Augen.
    Zwei mal bekam ich plötzlich ohne Grund starke Angst, der Spuk war aber in maximal 15 Minuten vorbei. Seit einer Woche habe ich extreme Stimmungsschwankungen. Bin sehr leicht reizbar und aggressiv, da können schonmal Dinge durch die Gegend fliegen. Gefolgt von plötzlichem Tränenkullern, das sich dann wieder mit Lachen abwechseln kann.

  63. Fina 11. August 2015 / 15:15

    Hallo,

    ich hatte versucht Sertralin abzusetzen (verschrieben bekommen wegen Depression und Zwangsstörung). Habe in einem Zeitraum von fast 6 Monaten die Dosis schrittweise von 100 mg auf fast 100 reduziert, was zunächst auch gut geklappt hatte. Ca. zwei Tage nach dem totale Absetzen bekam ich dann aber Bauchschmerzen und Durchfall, heftigen Schwindel, das Gefühl Lichtblitze vor den AUgen zu haben und hätte bei Kleinigkeiten gleich losweinen mögen. Hatte irgendwann das Gefühl, ich halte es nicht mehr aus und habe dann wieder eine geringe Dosis eingenommen und bin dabei geblieben. Kurze Zeit später wurde es besser. Leider folgte dann wenige Monate später die zweite depressive Episode.

    • Fina 11. August 2015 / 15:18

      Entschuldigung, Tippfehler, es sollte natürlich heißen, „von 100 mg auf fast 0 reduziert“ 😉

  64. nachtseele 12. August 2015 / 00:06

    Ich nehme seit 2008 Citalopram…bis 2010 waren es 20 mg. Dann wurden es 30 mg. Jetzt vor einem Jahr habe ich begonnen die dosis langsam wieder zu reduzieren. Bin wieder bei 20 mg. Ich muss ehrlich sagen, da ich weiß wie diese Absetzerscheinungen sind, dass ich tierisch Angst habe diese Tabletten ganz auszuschleichen…Angst das es Gesundheitlich zu irgendwelchen schocks kommt oder sonstiges. Immerhin hab ich die drogen jetzt seit fast neun Jahren in mir….
    Hat jemand von Euch damit erfahrung machen können, der/die vorher auch schon sehr lange Citalopram nahm und dann abgesetzt hatte?

  65. footprint 15. August 2015 / 23:12

    Lieber Doc von psychiatrie to go, liebe AD-Absetzer,

    man möge mir gestatten, als Mitwirkende(r) des ADFD, auf das hier gelegentlich schon verwiesen wurde, ein paar Zeilen zu schreiben.

    Das ADFD sammelt seit Jahren Fallberichte zu Problemen beim AD-Absetzen. Unserer Erfahrung nach können alle AD aller Gruppen schwerwiegende Absetzerscheinungen verursachen; lang andauernde Symptome, die teilweise so gravierend sind, dass eine Langzeitkrankschreibung nicht ausreicht, sondern eine Berentung beantragt werden muss.
    Das sind natürlich nur die schwerwiegenden Fälle – manch anderer Verlauf ist erfreulicher, aber nichtsdestotrotz existieren diese Fälle.

    Wir haben beobachtet, dass AD der Gruppe der SSRI / SNRI teilweise erst zeitverzögert Absetzsymptome verursachen, sodass der Betroffene am Beginn der Reduktion glaubt, es liefe alles prima und dann kommt das dicke Ende. Oft wird das Auftauchen von Symptomen dann auch nicht als Absetzerscheinung gewertet, sondern als zusätzliche Erkrankung interpretiert – dann heißt es lapidar „Sehen Sie, Sie kommen doch nicht ohne Ihr AD klar“ oder „Sehen Sie, Ihre Grunderkrankung ist zurück“ und so dreht sich das Medikamentenkarussell munter weiter.

    Es scheint ferner vielen Ärzten nicht bewusst zu sein, dass gerade bei SSRI im unteren Dosisbereich noch überproportional viele Rezeptoren belegt sind, weswegen gerade im niedrigen Dosisbereich besonders behutsam ausgeschlichen werden muss; nach Dr. Peter Breggin 10% Dosisreduktion alle 4-6 Wochen. Von 5mg Citalopram auf 0mg gehen kann ein Desaster auslösen, denn bei 5mg sind immerhin noch 50%!!!!!!!!!!!!!!! der 5-HTT-Rezeptoren belegt!
    http://adfd.org/austausch/viewtopic.php?f=19&t=8829
    Man verzeihe mir diese Erkenntnis, aber ich habe den Eindruck, Ärzte kennen die Sach- und Studienlage nicht. Womöglich irre ich mich, dann lasse ich mich gern vom Gegenteil überzeugen.

    Da unter einer AD-Einnahme eine komplexe Restrukturierung des Gehirns stattfindet (Upregulation / Downregulation der Rezeptoren, Modifizierung der Reizweitergabe, Neurotransmittermodulation mit Eingriff in sämtliche hormonelle- und andere NT-Kaskaden…) ist es absolut nicht verwunderlich, dass bei zu schnellem Absetzen Absetzsymptome entstehen. Das Gehirn ist glücklicherweise neuroplastisch, sodass es sich umbauen kann, aber dafür benötigt es Zeit und eine graduelle Absenkung der AD-Dosis über Monate. AD sind keine Kopfschmerztabletten, die rein und raus kommen und gehen. Sie verändern die Gehirnchemie und jeder, der einen Funken Menschenverstand hat, kann sich vorstellen, dass das zu sehr unangenehmen Effekten und Symptomen führen kann. Nicht wenige Mitglieder des ADFD werden mit Verdachtsdiagnosen wie MS, Gehirntumor, ALS, Parkinson, Schlaganfall oder Ähnlichem konfrontiert, so schwerwiegend ist die Funktionsstörung des ZNS! Glücklicherweise bestätigen sich zu 99% alle Verdachte nicht.
    Zurück bleiben ratlose Ärzte…. … uns aber wundert nichts mehr, mit Verlaub!

    Zum Schluss möchte ich noch ein Thema ansprechen, das sicher an meinem ganzen eh schon recht aufwühlenden Text das heißeste Eisen ist – die Abhängigkeit von AD.
    AD machen körperlich abhängig. Nicht psychisch. Auch machen sie nicht süchtig. Aber die körperliche Abhängigkeit ist ein Fakt. Man darf es nur nicht so nennen, da prügeln alle auf einen ein.
    Es gibt Menschen, die können keine einzige Einnahme ihrer AD-Dosis auslassen, sonst bekommen sie drei Stunden später Übelkeit, Kopfweh und Panikattacken… Es rundet auch das Bild ab, weshalb AD – egal welcher Sorte – zwingend ausgeschlichen werden müssen; um sich eben zu entwöhnen.
    Prof Gotzsche fand heraus, dass 37 von 41 Symptomen identisch sind, und zwar, wenn absetzwillige AD-Einnehmende ihre Symptome mit denen von entziehenden Benzodiazepin-Einnehmenden vergleichen. Die schnelle Abhängigkeit von Benzos ist beweisen und unleugbar – nur bei den AD darf man das Kind nicht beim Namen nennen. (The Lancet Psychiatry, Volume 1 July 2014)

    Ich plädiere für weniger Scheuklappen unter den Ärzten und anderem Fachpersonal -zum Wohle aller und ihrer Patienten. Sich der Realität stellen ist der erste Schritt sich Lösungen anzunehmen.

    Allen hier alles Gute, footprint

    • Mogli 16. August 2015 / 09:53

      Hallo footprint,

      vielen Dank für deinen Kommentar, der exakt beschreibt, wo die Crux beim Absetzen liegt. Mein eigener Absetzversuch (Venlafaxin) ist gescheitert – leider leider … Ich nehme nun wieder die Ausgangsdosis von 150 mg pro Tag, laufe aber noch ziemlich neben der Spur, will sagen, bin aus dem Gleichgewicht. Der Arzt meinte nur lakonisch, dann sei es wohl nicht der richtige Zeitpunkt gewesen, das AD abzusetzen.
      Ich bin nun wieder in psychotherapeutischer Behandlung, nachdem sich Angstzustände und wieder eine Depression eingestellt hatten, und ich hatte schreckliche Befürchtungen, dass es mir wieder so schlecht gehen würde wie vor x Jahren … das hat mich sehr heruntergezogen. Gott sei Dank hat mir meine frühere Therapeutin innerhalb einer Woche den ersten Termin freigehalten.
      Ich werde es mit dem Absetzen wieder versuchen und wenn es zwei Jahre dauert.
      Danke noch einmal für die deutlichen und aufklärenden Worte; ich wünschte auch, dass sich Fachärzte mehr mit den Problemen des Absetzens befassen würde und dass mehr an Studien und Forschung stattfände. (Ich habe mich deswegen bei dem UK Münster erkundigt, ob ich an einer Studie teilnehmen könne, beim Chefarzt persönlich per Mail und habe nicht mal eine Antwort erhalten … So viel zum Interesse der Psychiatrie!)

      Viele Grüße von Mogli

    • Annicagie 19. Dezember 2015 / 15:10

      Ist nicht mehr verfügbar die PDFs, hätte die aber gerne

  66. Mogli 31. August 2015 / 21:49

    Hallo Iris,

    ich kenne die Website von Dr. Healey und kann Ihnen nur zustimmen.
    Es ist fatal, wie in Deutschland mit den Risiken des Absetzens umgegangen wird. Man versucht als Patientin einen Weg zu finden, ist aber völlig auf sich allein gestellt.
    Ich selbst habe nun das Glück, bei meiner früheren Psychotherapeutin einfach reden, reden und reden zu können. Das hilft schon ein wenig. Aber der grundsätzliche Umgang mit dem Entzug von Antidepressiva ( in meinem Fall Venlafaxin) ist mir unverständlich. Ich weiß nicht, was in meinem Hirnstoffwechsel vor sich geht und in meinem Körper. Dieses Unwissen verunsichert mich manchmal zutiefst, weil ich es nicht einschätzen kann und von Tag zu Tag unterschiedlich ist. ZZt. habe ich Herzrhytmusstörungen, die mir im Liegen Angst machen: Bin ich herzkrank? Bekomme ich einen Infarkt? Muss ich zum Kardiologen? – Schlafen kann ich deswegen sehr schlecht und bin morgens groggy, wenn der Job ruft.

    Grüße von Mogli

  67. Laura 1. September 2015 / 20:47

    Ich kann mich den Vorrednern nur anschließen! Auch ich kämpfe mit Absetzproblemen! Nach jahrelanger Einnahme von Paroxat hab ich dies endlich erkannt (zuvor kriegt man ja vom Arzt immer nur zu hören, die Grundproblematik sei zurück!)
    Dank dem ADFD Forum weiß ich nun was wirklich mit mir los ist, denn das Grundproblem wurde vor langer Zeit schon in der Therapie sehr erfolgreich behandelt.

    Die Absetzsymptome sind teils sehr heftig, sei es die Unruhe, Nervosität, Angst oder auch Schmerzen, Sehstörungen, Übelkeit, ….da ließe sich Vieles aufzählen!

    Da ich nun weiß, wie wichtig es ist langsam und richtig abzusetzen geht es mir endlich nach längerer schlechter Zeit wieder besser!

    Ich finde es für jeden Patienten eine Zumutung diese Medikamente zu bekommen, ohne einen kompetenten Arzt als Ansprechpartner für die Zeit der Einnahme zu haben. Ich habe die Tabletten die ganzen Jahre von meinem Hausarzt!!! bekommen, der immer nur meinte, ach, die können sie ruhig ein Leben lang nehmen, das macht gar nichts. Wenn ich irgendwelche Symptome neu entwickelt habe sollte ich halt mit der Dosis hochgehen. Ich bin unheimlich wütend darauf und wünsche mir nur eines: Aufklärung Aufklärung Aufklärung an richtiger Stelle!

  68. Steffen 12. September 2015 / 03:32

    Hallo, wieder mal habe ich eine schlaflose Nacht vor mir…Es ist das erste Mal, dass ich mich in diesem Forum melde. Ich bin 52 Jahre alt und nehme Paroxat (20mg) seit ca. 3Jahren.Die ganze Zeit bin ich damit sehr gut klargekommen, aber wer will sein ganzes Leben von Medikamenten abhängig sein ? Also habe ich Ende Mai damit begonnen, die Dosis erst zu halbieren und einen Monat später noch einmal, sodass ich bei 5mg angekommen war. Die „Nebeneffekte“ (Entzugserscheinungen klingt so komisch) hielten sich in Grenzen, darum habe ich mich entschlossen, seit 2 Wochen auf 0 zu gehen. Das war während meines Urlaubes und auch in dieser Zeit ging es mir gut (bis auf die „Stromschläge“ )
    Seit einer Woche bin ich wieder arbeiten und das ist exakt der Zeitpunkt, wo die Unruhe, Herzrasen, erhöhter Puls wieder zum Tragen kommen. Im Moment habe ich noch keine Idee, wie es weitergehen soll, vielleicht kann mir jemand einen Rat geben ?! Hat irgendjemand auch die Erfahrung gemacht,dass bei längerer Einnahme sich der Blutwert, der die Throbozyten (Blutblättchen) abbildet, geändert hat ? Ich bin gespannt auf eine Antwort. Danke und Grüße von Steffen

    • Mogli 12. September 2015 / 09:28

      Hallo Steffen,

      ich nehme seit vielen Jahren Venlafaxin und hatte nach einiger Zeit der Einnahme ständig große blaue Flecken an Armen und Beinen, die von einer Verringerung der Thrombozyten generiert waren. Seit Wochen „quäle“ ich mich mit Absetzerscheinungen, weil ich gerne von diesem „Zeug“, das ich zunehmend als unangenehm und unwirksam empfinde, wegkommen möchte. „Brain Zaps“ habe ich immer, wenn ich die Dosis wieder etwas vermindere. Nun sind ausgeprägte Herzrhythmusstörungen festgestellt worden; ob diese durch die langjährige Einnahme oder die Verringerung der Dosis bzw. den damit aufgetretenen massiven Schlafstörungen ausgelöst wurden – keine Ahnung. Leider will mein Arzt immer und zu jeder Zeit alles auf die Psyche schieben und lässt sich auf Fragen nach Absetzphänomenen so gut wie gar nicht ein. Das nervt! Da will man gesund werden und wird immer wieder auf eine depressive Psyche reduziert …

      Hast Du denn zwischendurch Blutuntersuchungen machen lassen? Das ist wichtig, wegen der Thrombozyten und der Leberwerte. Reduzierst Du Paroxat nach Vorgabe eines Arztes oder in Eigenregie? Wichtig finde ich, während dieser schwierigen Zeit des Ausschleichens therapeutische Hilfe zu haben. Ich habe eine Therapie bei meiner „alten“ Psychotherapeutin begonnen, die mir die TK sofort bewilligt hat. Über seine Ängste, gesundheitlichen Schwankungen und alte wieder auftauchende Probleme sprechen zu können, empfinde ich als sehr hilfreich und entspannend und nehme viele Ideen mit nach Hause, wie ich in dieser Zeit gut mit mir umgehe.

      Alles Gute und vielleicht bis bald mal in diesem „Theater“ 😉
      Mogli

      • Steffen 12. September 2015 / 20:08

        Hallo Mogli,

        vielen Dank für die schnelle und aufschlussreiche Antwort !
        Nun ist es ja erst einmal so, dass man dieses Zeug verschrieben bekommt, nicht um gesund zu werden, sondern als Unterstützung von psychotherapeutischen Maßnahmen.
        Dazu 2 Anmerkungen:
        1.Ca 2 Wochen nach Beginn der Einnahme hat sich mein Befinden spürbar verbessert !
        keine Traurigkeit mehr, keine Panikzustände, es war einfach wieder Alles gut .
        2. Die Gespräche beim Psychotherapeuten (laufen noch – insgesamt 40 (!) Sitzungen) waren von Anfang an geprägt von viel Vertrauen und Verständnis und, ohne zu übertreiben , bin ich auch auf einem sehr guten Weg – also auch hier Alles gut !
        Ich bin bei meinem Hausarzt regelmäßig zur Untersuchung und Blutbildabnahme – auch hier Alles gut…bis auf die Werte der Thrombozyten, die sich seit einem Jahr an der unteren Grenze (aber noch im grünen Bereich) bewegen. Genau aus diesem Grund haben mein Hausarzt und ich besprochen und entschieden, dass ich die Dosis um die Hälfte verringere – das wären 10 mg.
        Da ich mich aber echt gut gefühlt habe, habe ich in „Eigeninitiative“ auf 0 reduziert, allerdings hätte ich nicht gedacht, dass die Nebenwirkungen so extrem sind !!
        Das Kuriose dabei : Sobald ich zur Ruhe komme, wird es sofort schlimmer, ich fange an zu zittern, mir wird heiß und der Puls geht hoch. Wenn ich aber beschäftigt bin (heute z.B. Gartenarbeiten ,Fahrrad fahren und jetzt Mailen ist nix —das ist doch abartig!!!
        Ich kann doch nicht die ganze Nacht spazieren gehen……
        Meine Frage mit den Blutwerten hast Du mir ja beantwortet, ich denke eigentlich auch, dass es von dem Paroxat kommt – ich kann Dich vielleicht etwas beruhigen : sind etwas wirklich Herzrhytmusstörungen oder ist es „bloß“ Herzrasen oder das „Schlagen bis zum Hals“ – dieser Unterschied sollte klar herausgefunden werden, denn mit dem Wissen der tatsächlichen Diagnose
        kann man eventuell viel ruhiger leben – mir hilft es sehr, dass ich weiß, dass ich eben keine Herzrhytmusstörungen habe.
        Noch etwas – ich glaube, ein Arzt kann auf die Absetzerscheinungen nicht tiefer eingehen, eben weil auch er keine konkrete Antwort darauf hat und weil diesem Thema viel zu wenig Beachtung geschenkt wird und es sehr vielschichtig zu betrachten ist.
        Deshalb nehme ich auch dieses Forum als Chance, mit diesem für mich letzten Schritt , wieder auf 0 zu kommen.
        Was sind (ist) “Brain Zaps“ ?
        Alles Gute und bis bald Grüße Steffen

      • Mogli 12. September 2015 / 21:06

        Hallo Steffen,

        vielen Dank für Deine Rückmeldung.
        Erstmal zu den Herzrhythmusstörungen: Ich habe ein Langezeit-EKG über 24 Stunden gemacht, und dann stellte sich heraus, das ich 10.000 Herzschläge zu viel habe (Der Arzt hatte nicht damit gerechnet und dachte wohl, ich würde mir etwas einbilden, aber ich habe ein gutes Körpergefühl und wusste, dass etwas nicht stimmt.) ,Die Herzunregelmäßigkeiten waren nicht über den Tag verteilt, eher in den ruhigeren Momenten und vor allem in der Nacht, Herzklopfen bis zum Hals und in den Bauch hinein; oft bin ich davon wachgeworden und hatte natürlich Angst. Nun habe ich eine Überweisung zum Kardiologen und werde evtl Betablocker einnehmen müssen.

        Brain Zaps sind diese Stromschläge im Gehirn, die man kriegt, wenn man das Medikament (AD) mal vergessen hat oder beim Absetzen.

        Alles in allem habe ich auch festgestellt, das Herzrhythmusstörungen, Schwitzen, Nervosität und dergleichen nichts mit körperlicher Anstrengung zu tun haben.

        Ich wünsche Dir, dass Du schaffst, was Du Dir vorgenommen hast. Ich selbst hatte das Herunterfahren meines ADs (=Antidepressivum) erst mal auf Eis gelegt, weil es zu schlimm war, aber nun versuche ich langsam, weiterzukommen. Ärzte und Forschung sind wohl noch nicht so weit oder nicht interessiert, PatientInnen dahngehend zu unterstützen.

        Gern könne wir uns weiter austauschen.
        Viele Grüße
        Mogli

  69. Steffen 12. September 2015 / 03:34

    Ich nochmal : Soll natürlich Thrombozyten heißen….

  70. tootrustful 29. September 2015 / 21:06

    Der Entzug ist, MIT ABSTAND!!!!, das grausamste was ich je in meinem Leben durchgemacht habe!
    Nach 7 Jahren Citalopram (Angefangen mit 19 Jahren) habe ich 2 mal einfach abgesetzt! Nach dem ersten Mal kam der Entzug nach ELF Monaten zum Vorschein. Nachdem ich wieder eindostest habe, weil mir versichert wurde ich sei immer noch krank, waren die Symptome weg. Nachdem ich dann 4 Jahre später wieder einfach aufhörte, kam der Entzug nach 4 Monaten! Also beide Male extrem zeitverzögert und in so einer Wucht, dass ich froh bin noch zu leben! Und ich übertreibe hier in keinster Weise! Die Symptome haben nichts im geringsten mit meiner ursprünglichen Erkrankung zu tun!
    Nun bin ich 15 Monate auf Null und hänge immer noch mitten im Entzug!
    Wenn ich die Zeit doch noch mal zurück drehen könnte…
    Die SSRI haben mich vollends krank gemacht und ich bete jeden Tag, dass mein ZNS mit der Zeit wieder verheilt…

    • Oliver S. 29. September 2015 / 21:41

      Das ist Unsinn. Absetzerscheinungen kommen nach dem Absetzen und nicht Monate später. Wenn da Monate später was kommt ist es die Krankheit.

      • footprint 22. Oktober 2015 / 23:46

        Hallo Oliver,
        selbstverständlich können die Entzugssymptome mit soviel Verspätung auftreten; das Phänomen ist uns von SSRI / SNRI (wie Citalopram es ist) bekannt.
        Fluoxetin z.B. hat eine sehr lange HWZ, da schlägt der Entzug meistens 3-4 Wochen nach 0mg so richtig zu; Faktoren sind auch die lange Einnahmedauer (Einlagerungder Substanz in Knochen, Gewebe, Körperfett etc.) und z.B. die persönliche Enzymausstattung der Leber (Metabolisierungsrate).
        Gruss footprint (www.adfd.org)

    • Mogli 30. September 2015 / 09:53

      Hallo tootrustful,

      Du schreibst, Du habest „einfach abgesetzt“. Gleich auf Null? Das wäre sicher kein guter Fahrplan. Hast Du Rücksprache mit einem Arzt gehalten? Warum willst Du das Medikament absetzen? Gibt es Nebenwirkungen? – Das sind alles Fragen, die man bedenken sollte, bevor man sich auf diesen Schritt einlässt, denn das Absetzen ist kein „Spaziergang“.

      Ich bin nicht überzeugt, dass das, was Du erlebt hast, Absetzphänomene sind. Denn es liegt zu viel Zeit zwischen der Einnahmebeendigung und der Symptomatik. Wie äußerten sich die Symptome denn? Du beschreibst Deine Situation sehr ungenau.

      Alles Gute
      Mogli

  71. tootrustful 30. September 2015 / 13:07

    Ich habe lange überlegt überhaupt hier zu antworten, weil es ja sowieso keinen Sinn macht.
    Ihr könnt euch ja mal im amerikanischen Raum umhören.. Dort gibt es einige Psychiater, denen es mittlerweile nicht mehr fremd ist, wenn Patienten mit einem zeitverzögerten Entzug reagieren!
    Meine Grunderkrakung war eine Panikstörung. Nachdem ich die Medikamente abgesetzt habe, kamen ZICH Symptome hinzu von denen ich mich nicht mal gewagt hätte zu träumen! Die Hauptsymptome waren und sind extreme Suizidgedanken, eine regelrechte Überschwemmung an Emotionen, konfuse Ängst, völliger Apettitverlust und Magen-Darm-Beschwerden. Die Liste könnte ich noch um einiges erweitern. Der Entzug verläuft in Wellen. Laut meines Psychiaters bin ich somit bipolar!! Ja ne, ist klar…. Diese dummen Argumente „nach Monaten ist es kein Entzug mehr“ kann ich nicht mehr hören, denn ihr habt keine Ahnung!!!
    Der Wirkstoff lagert sich im Muskel, Fett – und Knochengewebe ein und muss von da ja erstmal weg-verstoffwechselt werden, gerade bei Langzeiteinnahme! Und wenn man dann zu den langsamen Metabolisierern gehört, kann da schon einige Zeit ins Land streichen..

    Mein Psychiater hat meine Entzugssymptome als folgendes diagnostiziert: Bipolare Störung, Depression, affektive Schizophrenie, Psychose und Borderline PS.

    Hätte ich nicht selbst die Verantwortung für mich übernommen und die Entscheidung getroffen, keine Medikamente mehr zu nehmen, würde ich heute irgendwo abgeschossen in der Psychiatrie sitzen!

    Dieser Artikel trägt maßgeblich dazu bei, dass Menschen fehlerhaft aufgeklärt werden und eine Entscheidung auf Grundlage falscher Behauptungen treffen. Und das kann Lebensgefährlich sein!
    Hätte ich keine 24/7 Betreuung gehabt während des akuten Entzuges wäre ich heute nicht mehr am Leben! Und das ist so klar, wie das Amen in der Kirche!

    • Oliver S. 30. September 2015 / 13:10

      Ich hatte selbst ein paar Tage die Absetzerscheinungen unter Paroxetin, daher weiß ich was das ist.
      Was Du hast sind keine Absetzerscheinungen.
      Und das Medikament wird entsprechend seiner Halbwertszeit abgebaut und lagert sich nirgendwo ein.
      Das mit der Bipolaren Störung passt für mich ganz gut.

    • tootrustful 30. September 2015 / 13:11

      Man kann sich beruhigter für den Heroingebrauch entscheiden, als für den SSRI-Konsum. Da sind die folgend wenigstens hinreichend belegt und erforscht!!
      SSRI-Konsum ist Russisch Roulette, mehr nicht!
      Man kann Glück haben, oder man hat eben die A-Karte gezogen.

  72. tootrustful 30. September 2015 / 13:14

    Ach Oliver, Schuster bleib bei deinen Leisten! Mehr will ich dazu nicht mehr sagen!
    Die Halbwertszeit ist für die Mülltonne, denn das hat KEINERLEI Aussagekraft für das Gehirn und da soll es ja schließlich hin das Zeug!

    • Mogli 30. September 2015 / 20:51

      Hallo tootrustful,

      wenn ich Ihre Kommentare hier lese, denke ich, dass Sie ein Problem haben und zwar ein sehr großes. Wenn Sie schreiben (z. B.) über den Gebrauch von Heroin, vermute ich, dass Sie Erfahrungen mit Suchtstoffen haben.
      Ich kenne zwar Ihre Biographie nicht, aber – wenn ich überhaupt etwas raten kann – dann dies: Setzen Sie sich mit Ihrem Leben und mit Ihrer ärztlichen Begleitung, inklsive Diagnose, auseinander und handeln Sie erst dann in Ihrem Sinne.
      Was nützen Ihnen sog. Erfahrungen aus Amerika? Die amerikanische Psychiatrie ist keineswegs weiter als die in Europa.
      Ich an Ihrer Stelle würde den ärtzlichen Rat annehmen und auf die Probe stellen.

      Mogli

  73. Iris heffmann 12. Oktober 2015 / 15:29

    Hallo!

    Wie Dr. Dreher bekannt ist inzwischen erkennt z.b. Dr. Stuart Shipko dieses zeitverzögerte einsetzen massivster Symptome an.
    http://www.madinamerica.com/author/sshipko/

    Tut mir leid, was ihnen passiert ist, tootrustful.

    Übrigens, Herr Doktor, haben Sie ein Abonnement der Arzneimittelbriefs? Macht nix, den Artikel kann sich jeder (auch jeder Mitleser hier) als kennenlernartikel zusenden lassen.

    Traurig, dass die FDA seit Jahren die Hersteller auffordert zu forschen und nichts passiert. Ist natürlich auch nicht in deren Interesse.

    http://www.der-arzneimittelbrief.de/nachrichten/entzugserscheinungen-beim-absetzen-von-antidepressiva-typ-ssri-und-snri/

    Grüße, Silke Dreier

  74. Iris Heffmann 12. Oktober 2015 / 15:37

    Hallo!

    Wie Dr. Dreher bekannt ist inzwischen erkennt z.B. Dr. Stuart Shipko dieses zeitverzögerte Einsetzen massivster Symptome an. http://www.madinamerica.com/author/sshipko/

    Tut mir leid, was ihnen passiert ist, tootrustful. Sie sind nicht der Einzige.

    Übrigens, Herr Doktor, haben Sie ein Abonnement der Arzneimittelbriefs?

    Macht nix, den Artikel kann sich jeder (auch jeder Mitleser hier) als Kennenlernartikel zusenden lassen. Traurig, dass die FDA seit Jahren die Hersteller auffordert zu forschen und nichts passiert. Ist natürlich auch nicht in deren Interesse.
    http://www.der-arzneimittelbrief.de/nachrichten/entzugserscheinungen-beim-absetzen-von-antidepressiva-typ-ssri-und-snri/

    Grüße, Iris Heffmann

  75. Mogli 13. Oktober 2015 / 20:33

    Hallo Frau Heffmann,

    sind Sie denn wirklich überzeugt von dem, was tootrustful schreibt?
    Absetzerscheinungen nach so langer Zeit?
    Ich kann mir das nicht vorstellen, und auch Ihre Links überzeugen mich nicht.
    Wichtig ist doch, dass man verantwortungsvoll für sich selbst mit dem Absetzen umgeht.
    Ich persönlich bin jetzt (nach dem ersten vermeintlichen Scheitern des Absetzens) von 150 mg Venlafaxin auf 75 mg pro Tag heruntergekommen. Es geht mir oft nicht gut damit, aber ich merke, dass diese Nichtgutgehen auch mit anderen Dingen zu tun hat, die ich aufarbeiten muss. So lange, wie ich nicht stabil bin, werde ich die Dosis weiter nehmen.
    Und dann schaue ich mal …

    Gruß von Mogli

    • tootrustful 13. Oktober 2015 / 22:08

      Leider, lieber Mogli, wird dich nichts auf dieser Welt davon überzeugen, dass der Entzug von SSRI, in all seinen Facetten, undurchschaubar ist, so lange du dich von diesen Medikamenten abhängig machst/machen lässt. Wenn man sich tatsächlich mit der Materie beschäftigt, sind die offensichtlichen Tatsachen nur ein paar Mausklicks entfernt. Die Frage ist halt immer, was man glauben will. Und genau da liegt das Problem. Viele Menschen glauben in den Pillen die letzte Hoffnung zu sehen, den letzten Strohhalm an dem man sich festhält. Dann möchte man nicht hören, dass dieser Strohhalm eigentlich eine tickende Zeitbombe ist. So einfach ist das! Ich habe jahrelang an meine Pille geglaubt und hätte mir damals jemand das gesagt, was ich heute weiß, den jenigen hätte ich auch zum Teufel gejagt.
      Ich wünsche jedem einzelnen Menschen, dass das Absetzen gut funktioniert und ich wünsche jedem Menschen die in diesen schlimmen Entzug rutschen, dass sie irgendwo die Kraft finden ihn zu überstehen. Es wird besser und es hört auf! Dieser Horror ist nicht das Ende eurer Geschichte!!! Ich habe es selbst erlebt!

      • Mogli 14. Oktober 2015 / 09:57

        Nun, erst mal möchte ich eines klarstellen: Medikamente einnehmen zu müssen oder zu wollen, hat nichts, aber auch gar nichts mit „Glauben“ zu tun. Unsere Medizin ist kein Hokuspokus. Aber selbstverständlich gibt es Nebenwirkungen (die ich auch kenne). Medikamente nehmen heißt: Vorteile gegen Nachteile abzuwägen. Wenn die Vorteile der Witkung größer sind, nehme ich das Mittel, sonst nicht.
        Mein Absetzversuch ist auch erst einmal gescheitert. Ich habe gelernt, dass es nicht mit dem Verzicht auf die Pillen getan ist; man muss an sich selbst arbeiten und lernen, mit sich selbst umzugehen, auch wenn es heftig wird! Das kann bedeuten, dass die Dosis erst mal nicht weiter reduziert wird, bis eine Stabilität eingetreten ist. Aber so wie Sie es getan haben – einfach mal weglassen – zeugt von einer Verantwortungslosigkeit der eigenen Person gegenüber, die ich nicht verstehen kann.
        Und ich bin, auch wenn ich keine Medizinerin bin, fest davon überzeugt, dass nach einem Jahr nicht von heute auf morgen Absetzphänomene auftreten. Dafür müssen andere Gründe vorliegen.
        Was heißt denn „Dieser Horror ist nicht das Ende eurer Geschichte“? Was Ihnen passiert, sollten Sie doch nicht anderen prophezeien oder gar wünschen. Ich glaube so sehr an meine bessere Zukunft und die Hilfe meines Arztes und (vor allem) meiner Therapeutin, dass ich keinen Gedanken daran verschwende, dass der „Horror“, wie Sie ihn nennen, weiter besteht. Aber ohne Anstrengung geht Veränderung nicht.

      • tootrustful 14. Oktober 2015 / 18:39

        Liebe Mogli,

        ich versuche es jetzt einfach nochmal. Die Theorie, dass psychische Erkrankungen auf einem chemischen Ungleichgewicht der Neurotransmitter im Hirn basieren ist absoluter Hokuspokus. Denn diese Theorie ist frei erfunden. Solltest du der einzige Mensch auf der Welt sein, der diese Theorie beweisen kann, dann lass es mich doch bitte wissen. Und du solltest dann auch schleunigst Kontakt zu allen Pharmafirmen aufnehmen, damit du dir deine wohlverdienten Milliarden abholen kannst.
        Ich stimme dir vollkommen zu, dass man vor jeglicher Medikamenteneinnahme die Vor- gegen die Nachteile abwägen sollte. Leider passiert genau das NICHT! Psychopharmaka sind fast immer das Mittel der ersten Wahl, wo sie eigentlich das Mittel der letzten Wahl sein sollten. Denn eine hoch psychoaktive Substanz in diesem Ausmaß zu verschreiben, deren Wirkung absolut unerforscht und ungewiss ist, ist unverantwortlich!!!
        Natürlich muss man bei psychischen Problemen an sich arbeiten und das habe ich zu genüge getan. Trotzdem hat mich das nicht vor dem grausamen protrahierten Entzugssyndrom geschützt. Die Symptome und das Leid, welches erst durch die Medikamente entsteht sind nämlich nicht weg zu therapieren!!! Das einzige was hilft ist, dem Nervensystem die Zeit zu geben, die s braucht um wieder zu heilen. Schön wäre eine professionelle Unterstützung die den Entzug begleiten und nicht dreist behaupten man wäre einfach verrückt!
        Jetzt liebe Mogli, halt dich fest: Dass ich die SSRI „einfach unverantwortlicher Weise“ weggelassen habe war die Anordnung meines Arztes. Und das zwei Mal. Hätte ich es besser gewusst, kannst du mir glauben, wäre ich dieses Risiko niemals eingegangen. Aber die Pillen sind ja ganz harmlos, machen nicht abhängig und sind sowieso das Nonplusultra….
        Ob du nun davon überzeugt bist, dass ein Entzug (sehr wohl) extrem zeitverzögert eintreten kann, oder nicht ist mir, ehrlich gesagt, total egal. Denn du scheinst die extrem Gefahren dieser Medikamente nicht wahr haben zu wollen. Und das ist auch ok. Du bist einfach noch nicht so weit! Ich hoffe, dass du es irgendwann schaffst und dass du irgendwann begreifst, dass gerade die Langzeiteinnahme schlimme Folgen haben kann. Und ich hoffe auch, dass du diese Erfahrung nicht am eigenen Leib machen musst, sondern vorher aus den Fehlern anderer Leute lernst.
        Mit „dieser Horror ist nicht das Ende eurer Geschichte“ möchte ich den Menschen, die gerade diesen Entzug durchstehen, sagen, dass dieser HORROR-ENTZUG nicht das Ende ist. Er geht vorbei.
        Ich freue mich für jeden einzelnen, der die Pillen ohne große Probleme absetzen kann und ich fühle mit jedem einzelnen, bei dem das nicht funktioniert hat.

  76. Mogli 14. Oktober 2015 / 20:16

    Ich werde nie Ihre Erfahrungen machen und Sie nicht meine. Einfach weil wir unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Erafhrungen sind. C`est tous.

  77. tootrustful 14. Oktober 2015 / 20:51

    Ich hoffe sehr, dass du meine Erfahrung nicht machen musst…. Sollte es doch so sein: Denk an meine Wort.. Es hört auf. Irgendwann..

  78. iris 14. Oktober 2015 / 21:39

    Hallo Mogli,

    ja, ich glaube tootrustfull. Ich habe ausreichend Berichte von Betroffenen und die Fachmeinungen der wenigen Ärzte gelesen, die sich dieser Phänomene bewusst sind.

    Ich bin zugleich davon überzeugt, dass so etwas nicht jeden trifft (mich z.B. hat es nicht getroffen). Warum es manche trifft und andere nicht, wird vermutlich nicht in naher Zukunft geklärt werden. Dies kann man sehr schlecht unter kontrollierten Bedingungen mit einer kleinen Anzahl Betroffener erforschen.

    Man weiß auch nicht genau, wie massive Absetzsyndrome, verzögert einsetzende Entzüge oder auch chronische Langzeitentzüge zustandekommen (obwohl es viel mehr Literatur gibt, als man denkt, wenn man anfängt, zu recherchieren).

    Man müsste gezielt denjenigen zuhören, denen es passiert ist und schauen, was ihre Situation verbessert oder verschlechtert.

    Ich freue mich, dass Dr. David Healy das in Angriff nehmen wird.

    Er schreibt:
    There are tens of thousands of people affected by dependence on and protracted withdrawal from antidepressants, antipsychotics, benzodiazepines, dopamine agonists and other drugs. We will be opening up a Complex Withdrawal Syndrome and PSSD research forum on RxISK.org in the very near future aimed at solving what is going on.
    – See more at: http://wp.rxisk.org/withdrawal-research-forum-relief-at-last/#sthash.qvRGfOV2.dpuf

    Grüße, Iris

  79. Iris heffmann 15. Oktober 2015 / 17:34

    Und noch eine Ergänzung! Es ist für viele Betroffene sehr erleichtern, dass das Thema jetzt koordiniert erforscht wird.

    Among the first new features will be a Withdrawal and PSSD Research Zone. The philosophy behind this is that no-one knows what Protracted Withdrawal Syndromes and PSSD actually are and its more difficult to find an answer if we don’t know. Both are conditions that cannot be found in the textbooks. There is no expert that can shed light on either. Such a situation calls for a few form of research – Crowd-Research. We are hoping you will help find the answers. – See more at: http://wp.rxisk.org/tracking-down-the-cause-of-withdrawal-and-pssd/#.dpuf

  80. Steffen 15. Oktober 2015 / 20:01

    Hallo Mogli, hallo tootrustful, hallo Iris heffmann,
    ich hatte mich zum ersten Mal am 12. September in diesem Forum gemeldet (unter einem Forum verstehe ich übrigens eine sachliche und faire Auseinandersetzung mit diesem leidigem Thema und auch untereinander!), nachdem ich Eure (Ihre) „Unterhaltung“ ein paar Tage verfolgt habe, möchte ich auch mal ein paar Sätze dazu beisteuern. Für Tootrustful und Iris heffmann : ich habe bis vor rund 6 Wochen (zugegeben) eine kleine Dosis Paroxat genommen 20mg(und das seit 3 Jahren), bin jetzt, wie gesagt seit 6 Wochen los davon..und mir geht es nicht gut !! Insofern gebe ich Ihnen recht, dass auch noch nach der Halbwertszeit sehr schlimme und brutale Nebenwirkungen existieren….aber man muss sich immer daran erinnern, wie es vor Beginn der Einnahme war..und da ging es mir genauso wie jetzt !
    Schlußfolgerung für mich : das Medikament heilt nicht, sondern (ich sage immer dazu: schneidet nur ab).Wer glaubt,dass er seine psychologischen Problem oder Krankheiten allein in den Griff bekommt, der irrt !! und zwar so gewaltig, dass er alles nur als Zauberei und unlösbares Problem sieht. Das Problem,das wir alle haben, ist einfach das, das wir viel zu wenig Hilfe von medizinischer und psychologischer Seite bekommen. Mein Hausarzt ist gut, mein Psychologe ist nicht schlecht – aber mehr eben auch nicht !! Deshalb finde ich dieses Forum sehr wichtig, aber man sollte immer ruhig und sachlich bleiben. Zusätzlich für Mogli : Tja, ich hätte gedacht, ich bin über den Berg, aber ich überlege mir von Tag zu Tag, ob ich wieder mit einer kleinen Dosis anfange.
    Eine Frage an Alle : Wann treten denn die Absetzerscheinungen bei Euch (Ihnen) auf ?
    Ich gehe tagsüber arbeiten, erst wenn ich abends zur Ruhe komme, fängt der ganze Mist an.
    (für mich übrigens ein Zeichen, dass ich körperlich gesund bin und nur ein kleines Problem mit der Psyche habe)- das ist auch ganz wichtig, immer daran zu denken.
    Wenn mir noch ein Ratschlag erlaubt sei : Lesen bildet, zuviel Lesen macht krank…..
    Viele Grüße Steffen

    • Mogli 15. Oktober 2015 / 21:32

      Hallo Steffen,
      zu meiner Erfahrung und meinem Leben kann ich folgendes sagen:
      Ich bin berufstätig in einem Bereich, den ich als meinen Traumberuf ansehe. Lange Jahre hatte ich Depressionen, die mich beruflich beeinträchtigten – mit Behandlung von Antidepressiva. Es war ein langer und schwerer Weg, bis ich durch viel Eigeninitiative, Freunde (Familie war gleich null) und vielleicht andere Dinge wie lesen, Singen in einem Chor, zuverlässige Pflege von Haustieren und Vereinsmitgliedschaften meinen Weg besser bewältigen konnte. Und ich denke auch durch diese Lebenserfahrung.
      Natürliche gibt es immer wieder Einbrüche, gerade wenn man Medikamente reduziert oder absetzt. Oft habe auch ich dunkle Gedanken, aber – und das ist entscheidend – ich kenne sie, diese Gedanken! Und ich kenne auch die Lebensbereiche, die mich da wieder herausführen: Morgens aufstehen, obwohl das Befinden schlecht ist; den Haushalt einigermaßen im Griff zu haben, obwohl ich lieber schlafen möchte und und und.
      Aber die Einnahme von Pillen kann nicht mein Problem, meine symptomatik, meine Krankheit allein lösen! Von diesem Gedanken muss man sich verabschieden, wenn man eine Zukunft will. Pillen ändern nicht mein Leben, und das Absetzen, wie immer es aussieht, sollen nicht mein Leben bestimmen!
      In Thomas Manns „Buddenbrooks“ gibt es den Sohn Hanno, der ein sensibler und, wie er selbst meint, lebensuntüchtiger Mensch ist: „Alles fällt mir so schwer“ sagt er zu seinem Freund Kai. Und: „Morgens aufstehen und das Leben auf sich nehmen – es gibt nichts, um das zu verhindern“ spricht der Erzähler (Verfilmung von 1978): – DAS habe ich zu meinem Motto gemacht: Hanno ist ein leibenswertes und künstlerisch begabtes Kind, ist er deswegen falsch, weil er nicht mit den robusten Kameraden mitziehen kann? NEIN: Ich bin leider ein Hanno, und heute gibt es mehr Möglichkeiten des Umgangs mit ängstlichen, depressiven und ungewöhnlichen Menschen als vor 150 Jahren.

      Insofern, lieber Steffen: Lesen ist gut, es muss nur das Richtige sein und vielleicht nicht Fachliteratur über Depressionen und Arzneimittel. Du bist so viel mehr als das, und alle anderen Gehandicapten sind es auch.

      Grüße von der Mogli

      • Steffen 20. März 2016 / 00:08

        Hallo Mogli,
        …………lange nichts mehr voneinander gehört..ich habe die Buddenbrooks nie gelesen (war mir nach den ersten Seiten zu langweilig), insofern kann ich auch zu Hanno nichts sagen, was ich aber sagen will, ist, dass ich mit dem „Zeugs“ wieder anfangen musste, nur so ging es (und geht es) mir wieder gut.
        Leider – die Absetzerscheinungen sind bei mir erst nach Monaten wieder aufgetreten …oder vielleicht ist es auch meine normale Verfassung vor Beginn der Therapie ..? keine Ahnung
        liebe Grüße Steffen

      • Steffen Nedeß 3. Mai 2016 / 23:00

        Liebe Mogli, gerne möchte ich mich mit Dir über unser Problem weiter austauschen, wenn Du das auch möchtest, melde Dich :Steffen.Nedess@t-online.de
        Viele Grüße Steffen

  81. Mogli 15. Oktober 2015 / 21:35

    Korrektur: Im vorletzten Abschnitt wollte ich sagen: Ich bin LIEBER ein Hanno.

  82. tootrustful 17. Oktober 2015 / 13:11

    „Pillen ändern nicht mein Leben, und das Absetzen, wie immer es aussieht, sollen nicht mein Leben bestimmen!“

    Deshalb ist es unsagbar wichtig, die Medikamente langsam auszuschleichen, sofern man das kann und nicht durch gefährliches Halbwissen der Ärzte in einen Kaltentzug getrieben wird. Wenn man aber in einem schweren, protrahierten Entzugssyndrom landet, dann hat man keine Wahl mehr. Denn dieser Entzug bestimmt das komplette Leben, weil man nicht mehr alleine lebensfähig ist!!!! Auch wenn diese schweren Entzüge noch selten zu sehen sind, weil es sie offiziell gar nicht gibt und viele Leute gar nicht wissen, dass sie an einem Entzug leiden, ist es aller höchste Zeit die Gefahren nicht weiter herabzuspielen und endlich, endlich die Augen zu öffnen!!

  83. iris 17. Oktober 2015 / 13:28

    Liebe Mogli,

    Es war ein langer und schwerer Weg, bis ich durch viel Eigeninitiative, Freunde (Familie war gleich null) und vielleicht andere Dinge wie lesen, Singen in einem Chor, zuverlässige Pflege von Haustieren und Vereinsmitgliedschaften meinen Weg besser bewältigen konnte. Und ich denke auch durch diese Lebenserfahrung.

    Es ist schön zu lesen, dass Du in den ganzen Weg auch einen Reifeprozess siehst. Mir geht das ähnlich und es hat mich ebenfalls weitergebracht. Ich finde es übrigens völlig in Ordnung, ein Hanno zu sein!

    Hallo Steffen,

    Insofern gebe ich Ihnen recht, dass auch noch nach der Halbwertszeit sehr schlimme und brutale Nebenwirkungen existieren….aber man muss sich immer daran erinnern, wie es vor Beginn der Einnahme war..und da ging es mir genauso wie jetzt!

    Eine gute Übersicht zur Unetrscheidung Rebound oder Entzug bietet dieser Artikel vom März 2015: http://www.karger.com/Article/FullText/371865

    Das Problem, das wir alle haben, ist einfach das, das wir viel zu wenig Hilfe von medizinischer und psychologischer Seite bekommen.

    Ja. Das Probleme ist auch das Stigma um Krisensituationen. Man will es sich erst nicht eingestehen oder damit Hilfe suchen. Man wartet zu lange, dann bekommt man keine kurzfristige therapeutische Hilfe und wenn es ganz schlecht läuft, dann hat sich die Krise schon so festgesetzt, dass es wirklich dauert, bis man wieder herauskommt.

    Eine Frage an Alle : Wann treten denn die Absetzerscheinungen bei Euch (Ihnen) auf ?

    Nach allem, was ich gelesen habe, ist die Spanne groß: kurz und bis zu 8 Wochen danach ist dabei relativ häufig, Monate später ist seltener, gibt es aber.

    ich habe bis vor rund 6 Wochen (zugegeben) eine kleine Dosis Paroxat genommen 20mg(und das seit 3 Jahren), bin jetzt, wie gesagt seit 6 Wochen los davon. Tja, ich hätte gedacht, ich bin über den Berg, aber ich überlege mir von Tag zu Tag, ob ich wieder mit einer kleinen Dosis anfange.

    Wie hoch stellst Du Dir denn die kleine Dosis vor?

    Hallo tootrustfull,

    Wenn man aber in einem schweren, protrahierten Entzugssyndrom landet, dann hat man keine Wahl mehr.

    Ja, leider. Nichts heilt außer die Zeit, und das dauert manchmal so lange, dass viele kaum noch Kraft haben, an eine Besserung zu glauben oder darauf zu hoffen. Letztendlich zeigen aber auch viele Einzelbeispiele weltweit, dass die Wellen schwächer und die Fenster größer werden. Ich wünsche Dir, dass es sich für Dich bald so entwickelt.

    Grüße, Iris

    PS: Das hier ist ja ein Blog und kein Forum, aber ich freue mich, dass Dr. Dreher so einen ausführlichen Austausch in den Kommentaren ermöglicht.

    • Mogli 17. Oktober 2015 / 15:19

      Liebe Iris,

      erst einmal zu Deiner Frage nach den Absetzerscheinungen, die ich bei Venlafaxin hatte. 1. unmittelbar ( d.h. 1 Tag) nach dem Reduzieren der Dosis bis Wochen danach 2. abhängig von meiner allgemeinen und psychischen Verfassung stärker oder schwächer. Zzt. keine Absetzsymptome (bin nun seit Wochen auf einem Level von 75 mg, das ist die Hälfte der ursprünglichen Dosis.

      In akuten Krisensituationen, die Du angesprochen hast, würde ich persönlich mir ein Gespräch mit einem fachkundigen Menschen wünschen, bei dem ich – nach dem Prinzip der Klagemauer – meine Stimmung schuldern kann und der micht auffängt. Oft reicht das schon für mich.

      Sehr geehrter Herr Dr. Dreher,

      wäre es nicht eine gute Idee, in den Ambulanzen der Kliniken eine öffentlich zugängliche „Klagemauer“ einzurichten mit Schreibmaterial und vielen Papiertaschentüchern? 🙂
      Ich muss übrigens Iris zustimmen: Vielen Dank für die Möglichkeit des Austausches!

      Grüße
      Mogli

  84. Iris Heffmann 25. Oktober 2015 / 17:03

    Das RxISK-Team hat die Seite online gestellt. Nennt sich Complex Withdrawal Research Site, umfasst akuten Entzug und Langzeitentzug. Sehr interessant, was schon an Symptomen und Erklärungsansätzen zusammengetragen wurde. Bin ja gespannt, wie sich das entwickelt.

    http://withdrawal.rxisk.org

  85. Frank 4. November 2015 / 12:37

    Ich bin durch Zufall über das Forum gestolpert und habe mich beim lesen der Symptome leider nur zu gut wieder erkannt ich habe ca 5 Jahre cymbalta 60 mg genommen gegen Panik und Angstzustände da aber weder Panik noch Angstzustände ganz weg gehen gab ich mit meinem Psychiater beschlossen cymbalta langsam abzusetzen . Ausgerechnet Psychiater es sind keine Probleme beim absetzen zu erwarten …..tja was soll ich sagen der Alptraum begann ca.3 bis 5 tage genau kann ich es nicht sagen weil es langsam begann nach nehmen der letzten 30 mg Tablette . Sämtliche Gefühle die vorher gedeckelt waren brachen hervor heulen bei jeder Kleinigkeit. Wütend bei jeder Kleinigkeit. Aggressiv bei jeder Kleinigkeit. ..Körperlich Übelkeit. Schwindel bei zu schneller augenbewegung .Stromschläge.Seltsames Rauschen im Ohr immer nur kurz . Antriebslos . Das hält jetzt seit ca 2 Wochen an . Es ist sehr interessant das im grunde sich bei allen die Symptome ähnlich sind dann davon zu sprechen das es so was nicht gibt halte ich für sehr fraglich . Ich kann nur sagen ich bin immer noch drin in der absetsymtomatik und es ist äußerst schwierig herauszufinden was mit dem absetzen zu tun hat oder eventuell doch eine andere Erkrankung ist

  86. Iris Heffmann 28. November 2015 / 16:47

    Und mal wieder ein Artikel zum Thema.

    http://www.medicalnewstoday.com/releases/302588.php

    Authors address that current treatment guidelines for anxiety disorders continue to show bias against benzodiazepines (BDZs) by ignoring the evidence that the withdrawal symptoms during discontinuation of BDZs and SSRIs/ SNRIs are very similar and by relating these symptoms to dependence only when BDZs are involved.

    They concluded that this approach is both inconsistent and confusing and may have negative effects on clinical practice in terms of the unjustifiable avoidance of BDZs and overuse of antidepressants.

    Treatment guidelines should not shy away from stating clearly that SSRIs/SNRIs, like BDZs, are often (though not always) associated with pharmacological dependence, which is manifested through the withdrawal symptoms during their discontinuation.

    Das Thema ist zu wenig erforscht und verstanden. Die weltweiten Erfahrungsberichte werden von der Fachwelt nicht mit genug Aufmerksamkeit verfolgt. Ich empfinde das hochdramatisch, ebenso wie die fehlende Forschung über körperliche Langzeitfolgen und psychische Gesundheit.

  87. Nency Franke 7. Dezember 2015 / 14:43

    Ich habe 2008 mit Citalopram angefangen. Die Dosis musste nach und nach erhöht werden, sodass ich kurze Zeit später bei 60 mg angekommen war. Nach zwei Jahren habe ich dann die Dosis auf 20 mg reduziert und nun beschlossen, das Medikament abzusetzen. Seit dem habe ich komische Träume, Unruhezustände und eine Art Stromstoß, im Kopf anfangend, durch den Körper gehend. Die erste Woche hatte ich auch Kopfschmerzen und Kreislaufprobleme. Die zweite Woche hat nun begonnen und ich hoffe, dass dieses Zucken bald wieder aufhört.

  88. Malve 16. Dezember 2015 / 12:02

    Auch ich bin erst in meiner Not wegen starker körperlicher Beschwerden auf dieses Forum gestoßen: nach 4 Monaten sehr niedriger Dosis Citalopram (erst 5 mg über 2 Monate, dann10 mg über weitere 2 Monate) wollte ich weg von diesen „Gefühlsdämpfern“ und nur mit therapeutischer Hilfe über große Familienprobleme hinwegkommen, doch das Absetzen ist schrecklich: schon nach wenigen Tagen ganz ohne Citalopram habe ich schlimme Schwindelanfälle, Übelkeit und Schlaflosigkeit. Eigentlich geht es mir schlechter als jemals zuvor. Soviel zu den Behauptungen, es gäbe keine Absetzprobleme!!!!
    Wie sollte ich ausschleichen? Zurück auf 5 mg und wie lange und was dann?!
    Vielen Dank für einen Rat!

    • footprint 17. Dezember 2015 / 11:38

      hallo malve,
      bitte melde dich bei http://www.adfd.org an. Das Forum unterstützt beim richtigen Absetzen

      • Susanne_Meyer 20. Dezember 2015 / 03:03

        Hmm, Absetzphänomene werden ja mit der Zeit besser und verschwinden, man muss das halt durchstehen wie einen Drogenentzug.

        Aber auch bezüglich der Psyche ist es trotzdem besser, man setzt sehr langsam und in kleinen Schritten ab. Dann kommt man um Absetzsymptome oft komplett herum und es ist bezüglich der Psyche wirklich besser, geduldig und langsam zu reduzieren, als schlagartig abzusetzen,

        schlagartiges Absetzen kann psychisch GANZ schlecht sein.

        Viele Medikamente gibt es flüssig aus der Tropfflasche, da lassen sie sich meistens in sehr kleinen Schritten dosieren.

        Wenn man diese Möglichkeit nicht hat, muss man Tabletten mit dem Messer in zwei oder drei Teile schneiden und dann reicht eine Tablette dann für zwei bzw. drei Tage. (Teile von einer Tablette immer hintereinander nehmen, dann ist die Dosis innerhalb von zwei oder drei Tagen exakt.)

  89. Annicagie 19. Dezember 2015 / 13:42

    Huhu,

    Ich hoffe du liest das noch oder irgendjemand…

    Ich finde das total seltsam, dass ausgerechnet von medizinischer Seite her immer Belege aufgeführt werden, dass ssri keine absetzphänomene haben…. Manipuliert ihr die Stichprobe, oder was?

    Ich habe mich erst im Internet etwas belesen, nachdem escitalopram schlagartig abgesetzt wurde, weil die Dosis, 15 mg, angeblich zu gering für ein ausschleichen sei, trotzdem habe ich seit dem absetzen des Medis starke Beschwerden, vornehmlich Schwindel und Übelkeit und damit einhergehende Unruhe, 4 Tage nach dem absetzen hatte ich ne Hammer Migräne Attacke, und eine Woche nach dem absetzen fühle ich mich, als hätte ich zig Tassen Kaffee getrunken.

    Aber nein, dass seien keine absetzphänomene, weil es die ja angeblich nicht gäbe… Ich habe aber offenbar welche… Beschwerden die erst nach dem absetzen aufgetaucht sind. Ich fühl mich voll verarscht, warum können Ärzte nicht einfach zugeben, dass es bei einigen Patienten dazu kommen kann, wenn dieser darüber klagt.

    Und was soll der Scheiss, dann sedierende Psychopharmaka andrehen zu wollen? Da kann schon der Eindruck entstehen, dass die Patienten bewusst in einer Abhängigkeit gehalten werden sollen.

    Und um ehrlich zu sein, bin ich froh diese heftige Müdigkeit, die ich mit Einnahme des ssri verstärkt hatte, endlich los bin und wieder was machen kann.

    • Susanne_Meyer 20. Dezember 2015 / 02:45

      Was für Belege von medizinischer Seite werden denn angeführt, dass SSRI angeblich keine Absetzphänomene haben?

      Solche Behauptungen brauchen ja doppelblinde Studien,
      also eine Gruppe, die nach langem SSRI-Konsum dann Placebo bekommt,
      und eine Vergleichsgruppe, die das SSRI weiternimmt.

      Gibt es solche Studien und was sagen sie zu Absetzphänomenen von SSRI?

      • Annicagie 20. Dezember 2015 / 11:39

        Huhu, ich werde mal den Arzt fragen und recherchieren. Kann aber etwas dauern, si bis Ende Januar vielleicht?

  90. Susanne_Meyer 20. Dezember 2015 / 02:49

    Und zu meiner persönlichen Erfahrung,

    ich habe Citalopram abgesetzt, und drei Tage nach Absetzen eine derbe Migräneattacke bekommen.

    Schwindel hatte ich auch.

    Also ganz ähnlich wie bei Dir.

  91. Iris Heffmann 20. Dezember 2015 / 10:05

    Ausführliche Studien über das absetzen fehlen. Was hilft es, wenn nach 12wöchiger Einnahme noch zwei bis vier Wochen absetzen in der Studie mit drin ist. Psychische Symptome werden dann nicht per Protokoll als Entzug oder Störung unterschieden und körperliche Symptome sind nach kurzer einnahmezeit auch oft anders als nach Jahren. Und die Mittel werden jahrelang verschrieben! Als rückfallschutz, als Sicherheit usw. Und dann kommt es zumeist wieder zu Zusammenbrüchen irgendwann und zu dosisänderungdn, wechseln, neuen Kombinationen. Wo sind Studien über das absetzen nach jahrelanger Einnahme?

    Ich lese immer wieder mal zurecht frustrierte Stimmen die sagen: man hat mir vermittelt meine Störung sei gut behandelbar, aber inzwischen fühle ich mich wie ein Kaninchen im Karussell. Ein planloses probieren auf der Suche nach der passende Kombination, bis jetzt nicht dauerhaft erfolgreich…

    Stimmt nachdenklich.

  92. Pierre 5. Januar 2016 / 04:28

    Hallo, möchte auch was zu den absetzsymptomen beitragen.

    Ich habe jetzt ca ein halbes jahr lang citalopram dura 40mg genommen. Erst 20, später dann bis zu 60mg täglich.

    Da aber die symptome meiner depression nicht verschwanden und die tabletten bei mir deutlich gegenteilige Wirkung zeigten hab ich sie vor vier Tagen drastisch von 40 auf 0 reduziert.

    Meine Probleme mit dem Medikament waren völlige Antriebslosigkeit, Dauermüdigkeit bis hin zu Sekundenschlaf, völlige isolation und Scheißegal Stimmung.

    Nach dem Absetzen dann plötzlich der Fall in die bipolare Störung. Übermäßiger Tatendrang, Aufgekratztheit und manisch fröhliche Stimmung.
    Heute dann kam der knall. Meine Kinder waren nur etwas zu wild, da bin ich völlig ausgerastet und wurde grundlos laut. Kurz darauf bin ich, wie man so schön sagt, zusammengebrochen. In der ecke des Zimmers eingesackt und vor völliger überforderung in tränen ausgebrochen.

    Hinzu kommt das ich seit absetzen nachts nicht schlafen kann, tagsüber auch nicht müde bin und wenn ich mal einschlafe träume ich völlig wirres zeug und das quasi fotorealistisch.

    Außerdem habe ich muskelzuckungen am ganzen körper, fühle mich stellenweise stark erschöpft und habe panikattacken.

    Zusamnenfassend muss ich sagen das die ssri mit absoluter sicherheit absetzsymptome hervorrufen und rate niemandem sie wie ich einfach wegzulassen sondern schrittweise zu reduzieren.

    Ich werde meine Depression fortan in einer klinik mit alternativen therapien behandeln lassen und werde nicht mehr mittels chemie in meinem Hirn herum pfuschen lassen. Die Zeit mit und vorallem jetzt nach dem psychopharmaka ist die schlimmste meines Lebens bisher. Gleich gefolgt von der Depression ohne Behandlung.
    In diesem Sinne.
    Pierre

  93. Petra Saro 24. Januar 2016 / 14:42

    Ich habe nach 20. Jahren citalopram abgesetzt. Ich nahm in den Jahren auch andere Medikamente aber die letzten Jahre citalopram.
    Seit 5 Jahren geht es mir so gut das ich beschlossen habe das Medikament abzusetzen.
    Vor zwei Jahren hat sich mein Mann von mir von heute auf morgen nach 30 jähriger ehe getrennt.
    Und auch seit dem geht es mir gut was mich noch bestärkt.
    Habe die citalopram ausgeschlichen, seit ende November ohne.
    Seit zwei Wochen habe ich nun das Problem das ich unter Schwindel leide und das Gefühl habe als wenn ich Match (ich weiß nicht wie ich es sonst beschreiben soll) im Kopf habe.
    Meine angst ist jetzt das die Panik wieder kommt.

    • ssrientzug 25. Januar 2016 / 09:57

      Hallo Petra,

      hier ist offensichtlich keine gute Plattform um über Entzugserscheinungen zu sprechen. Hier werden dir viele sagen, dass es Monate nach dem Absetzen keine Entzugserscheinungen mehr gibt. Ich kann dir aber sagen, dass das sehr wohl möglich ist. Das was du beschreibst sind typische Entzugssymptome. Wenn du dir selbst einen Gefallen tun möchtest, dann hole dir hier keinen Rat sondern melde dich unter http://www.adfd.org an und schildere dort deine Geschichte.

      Ich wünsche dir alles Gute!

  94. RobFis 27. Januar 2016 / 21:11

    Ich habe sowohl unter Citalopram als auch unter Cipralex extreme Absetzsymptome gerade beim abrupten absetzen festgestellt. Das ging von Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Schwindel, Verdauungsprobleme bis hin zu extremer Unruhe, Zittern am ganzen Körper, Schnappatmung und nicht mehr in der Lage zu sein einen einzigen kompletten Satz zu sprechen. Dies trat nach etwa 2-3 tagen nachdem abrupten Absetzen auf und konnte nur mit Lorazepam gelindert werden.

    Ich verstehe nicht wie man bei diesen Medikamenten immer noch von „keinen Absetzsymptomen“ sprechen kann und sehe das als grob fahrlässig an… Ist das um die Präparate als erträglicher erscheinen zu lassen um so die vermarktung anzukurbeln ?

    Ausserdem traten bei mir auch ähnliche Erscheinungen die ersten drei Wochen der Einnahme auf. Da vor allem extreme Verdauungsprobleme und Übelkeit…

    • hannahlu 12. Februar 2016 / 11:45

      Ich schleiche gerade Citalopram aus, nachdem ich 4.5 Jahre 40 mg einnahm. Die erste Woche war schlimm, jetzt geht es. nehme noch 2 Wochen 20 mg, dann 3 Wochen 10 mg und dann keine mehr. Auf Rat meiner Ärztin.. schaun wir mal..

      • ichwerdetanzen 12. Februar 2016 / 18:37

        Ich kann dir so eine rasche Reduktion definitiv nicht empfehlen. Das kommt einem Kaltentzug gleich. Anscheinend ist deine Ärztin, wie leider die meisten, nicht gut ausgebildet. Ich kann dir nur empfehlen Kontakt zum ADFD aufzunehmen und dir dort Hilfe beim Absetzen zu holen. Man sollte maximal 10 % der Dosis alle 4-6 Wochen reduzieren. Wenn man dann im unteren Dosisbereich angekommen ist (dort ist es erfahrungsgemäß am schwierigsten) sollte man ggf. in noch kleineren Schritten reduzieren. Ich kann dir nur dringend ans Herz legen, dir dieses rasche reduzieren nochmal zu überlegen. Ein Kaltentzug KANN wirklich extrem gefährlich werden. Ich spreche aus eigener Erfahrung! Ich habe begonnen meinen Entzug in einem Blog zu beschreiben. Nachlesen kannst du das unter http://www.ichwerdetanzen.wordpress.com
        Des Weiteren hier noch weitere Links:
        http://Www.adfd.org
        http://Www.my-free-mind.at
        http://Www.survivingantidepressants.org
        Alles Liebe für dich!

      • footprint 15. Februar 2016 / 16:28

        bitte meldet euch im kostenlosen Forum http://www.adfd.org für Beratung und Aufklärung bzgl. Absetzprobleme. Ihr seid nicht alleine mit euren Sorgen! Grüße footpint

      • footprint 15. Februar 2016 / 16:31

        Hallo, das ist viel zu schnell abgesetzt! Bitte schaue bei http://www.adfd.org rein und lasse dir Tipps geben, wie korrektes Ausschleichen von AD funktioniert. Wer zu schnell absetzt, riskiert massive, lang anhaltende Beschwerden, wenn das ZNS empfindlich ist.
        footprint vom adfd

  95. Susanne_Meyer 28. Januar 2016 / 13:59

    Ich habe die Erfahrung gemacht, langsames geduldiges Reduzieren und Absetzen lohnt sich.

    Mein Beitrag betrifft zwei SNRI, aber trotzdem.

    Ich bin nach 2 Jahren Konsum von 30 mg Cymbalta (SNRI) auf Null gegangen. Ich habe fünf Wochen unter Absetzsymptomen gelitten, zuerst eine derbei Migräneattacke für drei Tage, dann die nächsten vier Wochen Übelkeit, Schwindel, Sirren im Kopf, Hitzeempfindlichkeit. Ich habe mir ständig überlegt, doch wieder auf 10 mg oder 20 mg hochzugehen und es dann langsamer zu versuchen. Ich habe mir aber ständig gedacht, das dauert bestimmt nur noch ein paar Tage, dann ist das doch bestimmt weg. War es dann aber nicht.
    Erst nach insgesamt fünf Wochen waren die Entzugserscheinungen wirklich weg.

    Acht Monate später habe ich wegen Antriebslosigkeit doch wieder mit einem SNRI angefangen, mit 100 mg Venlafaxin. Das habe ich 9 Monate genommen, dann habe ich über 400 Tage langsam und geduldig reduziert. Im Venlafaxin-Heumann-Präparat sind in der Kapsel 12,5 mg Minitabletten drin, das ist sehr praktisch fürs Ausschleichen.

    Ich hatte null Absetzsymptome, gar keine.

    Und auch psychisch war es wirklich besser, das langsame Auschleichen. Ich war nach dem schnellen Absetzen von Cymbalta doch sehr empfindlich für depressive Einbrüche, nach dem Absetzen von Venlafaxin dann aber nicht.

    Das ist die allgemein empfohlene Art und Weise des Ausschleichens, Dosis vs. Zeit bildlich dargestellt

    http://www.facebook.com/photo.php?fbid=1847985022095155&set=a.1452432411650420.1073741828.100006510250074

    • Oliver S. 3. April 2016 / 22:56

      Man nennt die Symptome Absetzerscheinungen und nicht Eintzugserscheinungen weil es beim Absetzen von Antidepressiva kein Craving, also ein Substanzverlangen, gibt wie bei Benzodiazepinen. Und der Vergleich von Lieb mit Benzodiazepinen ist lächerlich, weil da sind die Entzugserscheinungen um Größenordnungen heftiger.

      • footprint 4. Juni 2016 / 23:41

        Informieren Sie sich bitte.
        Wir haben uns freundlicherweise die Mühe einer Übersetzung macht; den Link zum Original und die Fußnoten der Studien sind alle einsehbar.
        Absatz 8: 37 von 41 Symptomen sind zwischen SSRI und Benzodiazepinen identisch.
        Antidepressiva lösen kein craving aus, dafür eine massive Neuro-Adaption.
        Der Abhängigkeitsbegriff ist unzureichend für diese spezielle Form von Abhängigkeit / Entzug.
        Unserer Beobachtung zufolge gibt es Betroffene, die nicht eine einzelne Dosis ihres AD auslassen können, ohne sofort massive (Entzugs-)Symptome zu verspüren.
        Das passt alles überhaupt nicht zusammen und keiner kann mir erzählen, dass die Depression bei einer ausgelassen Dosis aufbricht. Das sind Abhängigkeits- und Entzugsproblematiken, die schmählich ignoriert werden.
        http://adfd.org/austausch/viewtopic.php?f=18&t=11160&p=132528#p132528

        MfG footprint

      • freitagsistsienieda 19. Juni 2016 / 22:16

        Schönen guten Tag,

        ich habe Cymbalta schleichend über 2 Wochen abgesetzt, was rückblickend viel zu kurz war und hatte heftige Entzugssymptome. Ich sage bewusst Entzugssymptome, weil ich dachte, genauso müssen sich Drogensüchtige fühlen, die es ohne den Stoff nicht aushalten. Was ist das anderes als ein Entzug, wenn man die Substanz zuführen muss, damit die Symptome verschwinden. Aber egal, wie man es nennt, es ist fahrlässig zu behaupten, dass AD nicht abhängig machen.
        Benzodiazepine hab ich im Akutfall bei Panikattacken genommen und keinerlei Abhängigkeit entwickelt.

      • freitagsistsienieda 19. Juni 2016 / 22:20

        Nachtrag: ich habe die Panikattacken mit Psychotherapie behandelt und seit einigen Jahren sind diese nicht mehr aufgetreten.

  96. iris 4. April 2016 / 20:56

    Hallo Oliver,

    die Hersteller nennen es Absetzerscheinungen. Manche Betroffene erleben es als Entzug.

    Eine körperliche Anhängigkeit durch Anpassungsprozesse hat zudem nichts mit Carving und mit Suchtdruck zu tun. Im IDC-9 wusste man das noch. Da reichten „Absetzphänomene“ alleine aus, um eine rSubstanz „Abhängigkeitspotential“ zuzuschreiben.

    Der Vergleich von Lieb basiert auf Studienergebnissen. Du kannst Dich dazu gerne auch mal mit Prof. Peter Goetzsche kurzschließen. http://www.karger.com/Article/FullText/370338

    Grüße, Iris

  97. iris 4. April 2016 / 20:58

    Der Link oben ist die Studie, auf die Klaus Lieb sich bezieht.
    Das hier ist der Artikel mit Goetzsche als Co-Autor: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21992148

    Withdrawal reactions to selective serotonin re-uptake inhibitors appear to be similar to those for benzodiazepines; referring to these reactions as part of a dependence syndrome in the case of benzodiazepines, but not selective serotonin re-uptake inhibitors, does not seem rational.

  98. Vevi 18. April 2016 / 07:22

    Liebe Leute, kann mir jemand von euch weiterhelfen?
    Hab nach 5 Jahren meine SSRI ausgeschlichen (dosisreduktion aber nur für 1 Woche) und hab danach ordentlich mit den brain zaps zu tun gehabt… JETZT erst nach 3 Wochen kommen offensichtlich die „schlimmen“ hinzu: Schwindel, Übelkeit, Kopfweh, Antriebslosigkeit, Muskelschmerzen etc… Das geht jetzt schon ne Woche: gibts das? erst nach 3 Wochen so richtig? Wär dankbar für Erfahrungen- DANKE!!!

    • ichwerdetanzen 18. April 2016 / 12:09

      Hallo Vevi,

      dazu kann ich nur definitiv JA sagen. Bei mir ging es „so richtig“ los, da war ich Monate ohne SSRI. Wenn du eine wirklich gute Unterstützung haben willst, von Leuten, die den Entzug wirklich verstehen, dann melde dich unter http://www.adfd.org

      Alles Liebe!

      • vevi 18. April 2016 / 13:23

        DANKE DIR!!!! herzlich für deine rasche Antwort und den Tipp!!!! Schau ich gleich mal rein… danke!!!!

  99. Ina 24. Mai 2016 / 13:18

    Ich habe Escitalopram zweimal über mehrere Wochen ausgeschlichen und hatte trotzdem beidesmal über ca. 6 Wochen Schwindelattacken, die durch schnelle Augenbewegungen ausgelöst wurden (z.B. durch Scrollen am Bildschirm). Es wurde von Woche zu Woche besser. Sonst habe ich keine Absetzsymptome gemerkt. Ich kenne jemand, der hat Paroxetin ausgeschlichen und hatte meines Wissens keine Absetzsymptome. Ich vermute mal Menschen sind einfach unterschiedlich empfindlich…

  100. Nicht so wichtig 30. Mai 2016 / 05:02

    Ich habe vor 7 Tagen Escitalopram 10mg abrupt abgesetzt weil ich nach 2 Jahren Theraphie und ständiges Schlucken der Meinung bin ich brauch es nicht mehr. Nun ja nach den er stem 3 Tagen wurde ich sehr redselig,flippig und fühlte mich o.k. Danach schlug es um in Reizbarkeit,meckerte schnell herum, Errinnerungen von früher (Trennung) Karen wieder noch und heute konnte ich die gaze Nacht nicht schlafen. Zum Glück habe ich gerade Zwangsurlaub alsonsten wäre dies eine Katastrophe.Ich hoffe es pendelt sich schnell wieder ein.

  101. Nani 2. Juni 2016 / 16:11

    Habe ca 1 Jahr lang Escitalopram 20 mg genommen. Vor einiger Zeit bin ich dann auf 10mg runter. Ich hatte sowieso geplant dass bald mal abzusetzen, und dann war auf einmal die Packung leer und ich hatte vergessen neue zu holen. Dachte mir das ist jetzt eine gute Gelegenheit. An einem Samstag abesetzt. Mittwoch bekam ich den Schwindel meines Lebens. Alle 30 Sekunden ca. Zucken im Kopf und kurze schwummrige Augen sowie Schweißausbrüche und einen rasenden Puls. So ging das 2 Tage. Dann hielt ich es nicht mehr aus. Konnte nicht mal ins Büro gehen, geschweige denn aufstehen. Habe dann wieder ein Rezept geholt und sollte eben nochmal 2 Wochen 5mg nehmen. Ebenfalls wieder bis letzten Samstag. Pünktlich zum Mittwoch kamen wieder Absetzungserscheinungen. Zwar deutlich weniger schlimm als bei den 10mg aber immer noch.Habe dann gleich meine Ärtzin angerufen und die meinte dass das nicht sein kann. Habe das jetzt seit 2 Tagen und bin super genervt. A. weil ich offenbar nicht ernst genommen werde und mir kein Glauben geschenkt wird und B weil ich mich frage wie lang ich das nun wieder aushalten muss. Fühle mich allgemein unwohl und bin gestern schon um 19 Uhr im Bett gewesen.
    Stimmungsmäßig kann ich sagen dass ich mich gut fühle, aber bereits seit Montag (Samstag abgesetzt) sehr reizbar bin. Ansonsten hält sich das Ganze emotional in Grenzen. Habe jetzt für das kommende Wochenende nichts geplant um mich auszuruhen, aber es natürlich einfach super unangenehm mit den Schwindel Attacken. Besondern wenn man am PC arbeiten muss oder Auto fahren muss.

    • footprint 4. Juni 2016 / 23:20

      Hallo Nani,
      melde dich bitte im kostenfreien und ehrenamtlich betriebenen Forum http://www.adfd.org an.
      Hier werden Menschen mit Problemen beim Absetzen von Psychopharmaka betreut.
      Es gibt einige Dinge zu beachten; das Wiedereindosieren war aber auf jeden Fall der richtige Schritt.

      Grüße
      footprint (ADFD Team)

  102. V 9. Juni 2016 / 09:00

    Ich hatte nach dem Absetzen von Citalopram ein „knistern“ im Kopf. Also immer nur für einen Moment, aber auch mehrere Wochen später noch. Ein bisschen so, wie sie Muskeln anfühlen, wenn man sich morgens streckt. Kann das nicht so gut beschreiben. Schlimm wars nicht. Nur seltsam.

  103. Eva 14. Juni 2016 / 14:08

    Hallo,
    ich habe Citalopram in einer Dosis von 20mg über einen Zeitraum von circa 2 Jahren genommen. Erst habe ich nichts bemerkt, aber dann nach einigen Wochen plötzlich eine starke innerliche Gelassenheit verspürt. Ich fühlte mich super stabil und in mir ruhend. Das Gefühl war toll. In der Zeit habe ich intensiv eine Einzel- und später noch eine Gruppentherapie gemacht. Im Juni 2015 habe ich dann von heute auf morgen das Medikament abgesetzt. Ich hatte keine merklichen Nebenwirkungen. Nach einigen Wochen bemerkte ich, dass meine Gefühlsschwankungen wiederkehrten. Es war fast so, als wenn man nach langer Zeit eine alte Freundin wiedertrifft. Mit meinem Wissen und der Therapie konnte ich zunächst recht gut mit der Antriebslosigkeit und der Weltuntergangsstimmung umgehen. Ferner habe ich auch einen direkten Zusammenhang zu meiner Periode festgestellt. Die schlimmsten Tage waren immer kurz vor meiner Menstruation. Doch dann wurde es irgendwie schlimmer. Mir kam auf einmal alles so sinnlos vor und irgendwie hatte ich auch gar nichts dagegen, sofort zu sterben. Mir war eigentlich alles ziemlich egal. Nur meine zwei lütten Kinder waren der Grund, warum es mich noch gibt. Ansonsten gab es eigentlich nichts, was mich hier noch hielt. Dann bekam ich plötzlich schlimme Gelenkschmwerzen und kein Arzt konnte mir helfen. Es fing mit dem linken Ellenbogen an und innerhalb weniger Tage waren nahezu alle Gelenke betroffen. Es war schrecklich! Nach fast vier Monaten und einer großen Bandbreite diverser Schmerzmittel bekam ich endlich Cortison. Die Behandlung dauerte 10 Wochen und brachte zunächst eine sofortige Linderung. Dennoch tauchten anschließend immer wieder Schmerzen auf und meine Sprunggelenke waren ständig geschwollen und schmerzhaft. Auch meine Daumengelenke waren stark betroffen. Im Mai dieses Jahres hatte ich dann eine extreme Blasenentzündung, die ich aufgrund meiner Schmwerzmittel verschleppt hatte und nun bereits die Nieren in mitleidenschaft gezogen waren. Ich bekam daraufhin ein Antibiotikum (Ciprofloxacin). Nach 1,5 Tagen ging es mir deutlich besser und nach 10 Tagen waren alle Beschwerden verschwunden.
    Gleichzeitig habe ich wieder mit der Einnahme von Citalopram begonnen. Ich habe seit dem keine Gelenkbeschwerden mehr. Ich fühle mich voller Energie und Tatendrang. Ich empfinde das Leben wieder als lebenswert und bin glücklich.
    Ich habe also fast ein Jahr ohne Citalopram durchgehalten.
    Mich beruhigt es, zu wissen, dass der Entzug bei mir kaum Nebenwirkungen hatte. Allerdings glaube ich, dass meine Gelenkschmerzen mit der Einnahme (bzw. dem Entzug) von dem Medikament im Zusammenhang stehen. Glücklicherweise führt Citralopram bei mir nicht zu Gewichtszunahme, sondern bewirkt eher eine Appetitlosigkeit. Ich muss mich also immer dazu zwingen, etwas zu essen. Gleichzeitig ist meine Orgasmusfähigkeit stark eingeschränkt. Das war während der Zeit des Absetzens sehr deutlich zu spüren. Ich hatte pausenlos Lust auf Sex.
    Momentan hilft mir das Medikament, meinen Alltag zu meistern und ich hoffe, dass die Einnahme auch über einen langen Zeitraum nicht allzu schlimme Nebenwirkungen hat.

  104. Lotte 17. Juni 2016 / 06:13

    Liebe Betroffenen,

    da ich mich in den letzten Tagen sehr damit beschäftigt habe, wie und mit welchen Absetz-Erscheinungen ich zu rechnen habe beim Absetzen vom DULOXETIN (60 mg), möchte ich erstmals in diesem Forum und überhaupt einen kurzen Artikel verfassen, was ich zur Zeit erlebe.

    Mein Empfinden ist, vermehrt die „negativ“ wahrgenommenen Dinge zu erst zu lesen, aber ich habe nur einen einzigen Artikel gefunden, in der von positiven Wahrnehmungen berichtet worden ist.

    Gerne berichte ich auch weiter über den Verlauf in den nächsten Wochen.

    Ich habe eine schwere PTBS und werde seit 2013 mit diversen AD`s behandelt:

    Citalopram, Venlafaxin, Fluoxetin, zuletzt Cymbalta.

    Therapieerfahrungen habe ich wenig, dieses startet erst jetzt.

    Die Wechsel der vergangenen AD`s wurden immer wieder vorgenommen, da ich mich oftmals sehr matt, abwesend und lethargisch fühlte.
    In den letzten Monaten kamen sehr starke Schmerzen in der Muskulatur und in den Gelenken hinzu.

    Eine Gewichtszunahme erwähne ich an dieser Stelle mal gar nicht 😦

    Meine wirklichen Veränderungen begannen in den letzen Monaten mit der Einnahme vom Duloxetin, acht Wochen lang 30 mg, dann 60 mg.

    In dieser Zeit hat mich niemand gefragt, ob ich „einschleichen“ möchte, der wichtigste Grund, jetzt NICHT „auszuschleichen“.

    Ich bekam böseste Gedanken, quälte mich eine Woche lang mit tiefsten und morbiden Gefühlen.
    Nach einer Woche Stabilisierung und das, was ich als wirklich gut empfand, war eine gleichbleibende Stimmung in mir, die nicht von Auf- und Ab`s geprägt war.

    Hinzu kamen: des öfteren Kopfschmerzen, der Libidoverlust, Teilnahmslosigkeit.
    Aber ganz gravierend empfand ich das Schwitzen, das bereits bei einem anstrengenden Gedanken ausgelöst wurde.
    Somit lief mir in den letzten Wochen wirklich das Wasser am Kopf hinunter, ohne wirkliche Aktivität.

    Unerträglich wurden die Gelenk – und Muskelschmerzen.
    Die nahm ich bereitwillig hin, solches lässt sich leicht mit einem Schmerzmittel verringern.

    Somit war ich in einem Kreislauf von selbstfinanzierter Körpertherapie, Duloxetin, Schwitzen, Gefühlslosigkeit, Schmerzen und Wiederholungen meiner eigenen Geschichte. Schweren Gefühlen, Todessehnsucht, Kraftlosigkeit.

    Ich vergaß in den vergangenen Tagen die Einnahme am Abend (welche mir das Schwitzen am Morgen etwas reduzierte), bemerkte dieses aber erst am folgenden Abend.
    Die ließ ich ebenfalls weg.

    Die dritte auch.

    Die vierte auch.

    Mein Umfeld beschreibt mich als „wieder weich“ im Gesicht. Klar. Reaktionsfreudig.
    Anwesend.

    Ich hatte gestern Morgen das Gefühl, jetzt beginnt es: Kopfschmerzen, Übelkeit, Tics im Kopf.

    Gestern Nachmittag war alles vorbei. Ich fühle mich in Gänze, fühle mich klar. Mein Kopf ist wieder da.

    Ein ruhiger und tiefer Schlaf bis eben gerade.

    Leider ein wenig viel Durchfall (welches ich vorab aber auch hatte).

    Aber meine Emotionen sind wieder da. Ich bin wieder da. In den Bewegungen flüssig und rund.
    Ich kann wieder sprechen (teilweise Sprachverlust gehabt, welches auf die PTBS geschoben wurde).

    Ich werde berichten, ich glaube, Tag 5 ist zu früh, um ganz sicher zu gehen.

    Dieses ist kein Artikel zum Nachahmen und sicherlich würde ich als Betroffene einer Depression auch anders reagieren.
    Aber ich bin eine schwer Verletzte aus meiner Kindheit mit schlimmen Erfahrungen, die sich durch Chemie nicht beseitigen lässt.

    Bis zum nächsten Bericht,
    alles Liebe von
    Lotte

  105. freitagsistsienieda 28. Juni 2016 / 09:15

    Hallo und herzlichen Dank an alle, die ihre Erfahrungen hier mitteilen und die vielen Infos – ich bin sehr froh, dass ich auf diese Seite gestoßen bin und mir dadurch klar wurde, dass bei mir ein heftiges Entzugssyndrom vorlag auf Grund von zu kurzem Ausschleichen von SNRI
    Duloxetin (Cymbalta) über 2 Wochen (laut Beipackzettel und ärztlicher Anweisung vor einigen Jahren) nach 2-monatiger Einname von 30 mg/Tag (davor 5 Jahre Milnacipran (Ixel) 25 mg/Tag; parallel seit 5 Jahren Trittico 25 mg/Tag).

    Ich habe dann vor 3 Wochen nach der Kügelchenmethode wieder auf 2 mg/Tag (= 18 Kügelchen) aufdosiert.

    Mein derzeitiger Arzt hat mir seine Ausschleichmethode, die laut seiner Aussage „immer“ funktioniert, empfohlen:
    2-3 Wochen an 1 Tag Medikament nicht einnehmen/auslassen
    Weitere 2-3 Wochen an 2 nicht aufeinander folgenden Tagen auslassen
    Weitere 2-3 Wochen an 3 nicht aufeinander folgenden Tagen auslassen
    usw. bis in den letzten 2-3 Wochen nur noch an einem Tag das Medikament eingenommen wird. Am Ende nimmt man es gar nicht mehr.

    Hat jemand damit Erfahrungen?

    Möglicherweise funktioniert die Auslassmethode nur, wenn man die ‚volle Dosis’ verwendet, bei mir waren das 30 mg/Tag. Ich habe letzte Woche an einem Tag ausgelassen und wieder sind Entzugssymptome aufgetreten.
    Ich möchte jetzt aber nicht mehr von 2 mg auf 30 mg gehen wegen der zahlreicher Nebenwirkungen, die Cymbalta/Duloxetin bei mir hervorgerufen hat und habe ohnehin schon einen extremen Widerwillen, das Medikament überhaupt noch nehmen zu müssen.

    Ich bin jetzt verunsichert, ob ich nicht doch mit der Kügelchenmethode weiter reduzieren soll, habe aber von Fällen gelesen, die damit zwar während der Dosisreduktion keine Probleme hatten, aber Monate danach Symptome bekamen.
    Von wem stammt die Kügelchenmethode?

    Die körperlichen Entzugssymptome (Schwindel, Durchfall, Hunger, Juckreiz, Müdigkeit, Kopfschmerzen) würde ich ein paar Wochen schon irgendwie aushalten, aber ich werde auch dermaßen aggressiv, wütend und ängstlich, dass das weder beruflich machbar noch meinem Partner zumutbar ist, ich kenne mich dann selbst nicht wieder. Ich war eine Woche im Krankenstand als die Entzugssymptome so heftig waren und ich noch gar nicht wusste, dass es sich darum handelte, kann mich aber nicht über längere Zeit krank melden.

    Über Euren Rat wäre ich sehr dankbar.

    • ichwerdetanzen 28. Juni 2016 / 09:39

      Hallo Freitagsistsienieda,

      hier ist kein guter Ort um sich Rat zu holen. Ich habe leider nicht all zu viel Zeit. Nur so viel: Was dein Arzt dir da rät kann ganz schnell in einer Vollkatastrophe enden. Dosen zu überspringen ist für das ZNS ein absolutes Nogo!!! Dein Arzt hat, wie eigentlich alle deutschen Psychiater, vom Absetzen keine Ahnung. Bitte kopiere deinen Text und schreibe ihn in das Antidepressiva-Forum (www.adfd.org), am besten in die Kategorie „Hier bist du richtig“. Dort wird dir wirklich mit gutem Rat zur Seite gestanden. Du hattest bereits heftige Entzugssymptome und solltest ganz arg vorsichtig sein. Bitte nichts überstürzen.

      Alles Liebe (von einer die, wegen eines kalten Entzuges vor 2 Jahren, immer noch im protrahierten Entzug steckt).

    • Arpad Nagy 13. Juli 2016 / 00:51

      Hallo!

      Ich habe schon mal Cymbalta 30mg genommen.
      Also, ich würde nur mit Kügelchenmethode aufhören!
      Damals habe ich jeden zweite Tag 9 Kügelchen(1mg) reduziert.
      Wie ich dann fertig war, dann ist mir schon ein bisschen schlecht gegangen aber war nicht sooo tragisch! Ein paar Tage lang ist mir manchmal unerwartet schwindlig geworden!
      Schlimm war eher die Juckreiz aber nach paar Wochen ist es auch verschwunden!
      Jetzt musste ich wieder nach 1 Jahr Pause mit Cymbalta anfangen, aber mit niedrige Dosis(Ich habe langsam auf 18mg gesteigert).
      Am Abend nehme ich noch 75mg Trittico zum einschlafen!
      Ich muss sagen dass die 2 Medis sehr gut zusammen passen!
      So habe ich fast keine Nebenwirkungen!
      Am Anfang habe ich ca. 3 Wochen lang Orgasmus Störungen gehabt aber hat’s sich dann wieder normalisiert!
      Ich nehme es gegen chronische Muskelschmerzen!
      Es hilft sehr gut und rasch gegen Angst und Schmerzverarbeitung!
      Alles Gute!

      Arpi

  106. Reconciliation 2. Juli 2016 / 12:44

    Hallo!

    Zufällig hab ich diesen Artikel gefunden; da ich seit 10 Jahren an einer Depression leide, 3 mal falsch diagnostiziert wurde und mittlerweile eine Akathisie entwickle, welche nicht ohne ist, suche ich momentan nach Info’s über’s Absetzen von Elontril (Bupropion). Momentan sinds 300 mg und ich gehöre zu den wenigen die unter dem Neuroleptika Aripiprazol (Abilify) und eben Elontril stark und einer Akathiesie (Frühdyskinesie) leiden. Und ich möchte vermeiden, dass es eine Spätdyskinesie wird, welche in vielen Fällen irreversibel ist.

    Aber nun zum Thema Citalopram:

    Es war 2007, ich war um die Zeit herum 18 Jahre alt. Ich wurde länger schon mit Citalopram behandelt, gegen eine schwere depressive Episode. Mein damaliger Psychiater meinte, ich könne das Präparat absetzen. Von Ausschleichen war nie die Rede, bzw. ich wusste nicht mal, was das war, zu der Zeit. Das wurde mir fast zum Verhängnis. Ich entwickelte ein Absetzsyndrom. Sehr stark. Das war so stark, dass ich einen 2-3 tägigen Nervenzusammenbruch erlitten hatte und diesen beinahe nicht überlebt habe. Im Monatsverlauf war ich nur noch gelegen, am Ende fast dehydriert. Meine damalige WG kümmerte sich rührend um mich… tat aber den entscheidenden Fehler, mich nicht per Rettungsdienst einzuweisen. Das laste ich ihnen aber trotzdem nicht an. Am Ende des Monats fing ich mich langsam wieder und es besserte sich allmählich. Jedoch wurde ich alsbald mit anderen Präparaten weiter behandelt. Eine Wirkung blieb an sich aus, die obligatorischen 2-4 Wochen verstrichen und danach trat eigentlich auch keine Besserung ein. Das Spiel ging bis 2008, bis ich den Arzt endlich wechseln konnte. Der war erst mal schockiert über den Werdegang und die Behandlung. Ende vom Lied war: 2009 psychosomatische Klinik und Psychotherapie. Was mir wesentlich mehr brachte. Was aber nur eine Station in der Weiterbehandlung war. Denn danach kamen 2 schwere Behandlungsfehler dazu, welche mich auch um Jahre zurückwarfen. Aber das ist hier nicht mehr relevant.

    Das ist meine Erfahrung.

  107. Iris heffmann 2. August 2016 / 08:53

    Gerne verweise ich auf eine aktuelle Studie aus Neuseeland.

    180 Langzeitanwender (3-15 Jahre) von Antidepressiva wurden befragt, vor dem Hintergrund, dass es kaum Studien gibt, die die Praxis der Langzeiteinnahme unterstützen.

    Fragen gab es zu der Effektivität der Behandlung, zur Stärke der Depression vor, während und nach der pharmakologischen Inetrvention, zur allgemeinen Lebensqualität, zu erlebten unerwünschten Arzneimittelwirkungen. Persönliche Erfahrungen konnten in Statements abgegeben werden.

    Mehrheit (fast 90 %) der Befragten) berichtet von einer graduellen Verbesserung der einzelnen Depressionssymptomatiken, 30 % erleben trotzdem leichte bis schwere Depressionen.

    3/4 der Teilnehmer berichten von Entzugssymptomatiken, 21 % haben explizit die Kommentarfunktion genutzt, um genauer darüber zu berichten. 45% haben das Gefühl, dass sie eine Abhängigkeit entwickelt haben.

    Kommentare befassen sich auch damit, dass ärztliches Training fehlt, um Betroffene sicher bei einem erfolgreichen Entzug zu begleiten.

    Zitate:
    “I was never informed by doctors of long-term side effects or addiction/development of tolerance and went through extremely severe withdrawal symptoms attempting to get off (suicidal level depression),” one participant shared. “Only by persisting through terrible suffering did I wean myself off.”

    “While there is no doubt I am better on this medication, the adverse effects have been devastating – when I have tried to withdraw with “head zaps,” agitation, insomnia and mood changes,” another wrote. “This means that I do not have the option of managing the depression any other way because I have a problem coming off this medication.

    “Have now been taking SSRIs for the better part of 15 years. Whenever I have tried to stop, I find I ‘relapse’ or experience withdrawal symptoms,” another participant offered. “I worry that my brain chemistry has been permanently affected, so I now feel I cannot be ‘normal’ without them […] I try to get off them but can’t seem to do it, no matter how slowly I wean myself off.”

    “The difficulty of getting off has been a tough road and taken me years of trying and is something that doctors could be more knowledgeable of and supportive with,” one commenter wrote.

    Zusammenfassung der Studie:
    http://www.madinamerica.com/2016/08/study-examines-experience-of-long-term-antidepressant-use/

    Hier gibt es die ganze Studie:
    https://www.dovepress.com/long-term-antidepressant-use-patient-perspectives-of-benefits-and-adve-peer-reviewed-article-PPA

  108. Iris Heffmann 4. August 2016 / 18:20

    Ebenfalls interessant:

    In den UK finanziert das National Institute for Health Research mit £2.4 million eine sechsjährige Studie zum Absetzen von Antidepressiva nach Langzeiteinnahme.

    Studienleiter Tony Kendrick, Professor of Primary Care an der University of Southampton, geht davon aus, 1/3 bis die Hälfte aller Langzeitkonsumenten könnten die Medikation wieder beenden und weniger an Nebenwirkungen leiden…

    Erfreulich ist seine Anerkennung von Entzugssymptomen, die psychiatrischen Diagnosekriterien gleichen, aber nicht von der Grunderkrankung sondern von den Dosisveränderungen nach unten ausgelöst werden.

    „We appreciate that stopping antidepressants is not easy,“ he said. „Withdrawal symptoms, including anxiety and low mood, are usually temporary but feel similar to the reason why patients were first put on antidepressants. Therefore people are understandably reluctant to come off the medication – they feel like they’ve slipped back again.“
    http://medicalxpress.com/news/2016-07-people-inappropriate-long-term-antidepressant-treatment.html

    Ebenfalls erfreulich ist, dass die Unterstützung durch ein Online-Angebot und von anderen Betroffenen in das Studiendesign mit einfließt:
    The research team will develop a web-based intervention which will be available around the clock, together with GP monitoring and ‚buddying‘ support from people who have previously come off antidepressants.

    Ein Ziel der Studie ist die Erarbeitung von praktischen Richtlinien zum Absetzen für Fachkräfte und Patienten.

    The situation quite commonly arises that patients attempt to stop the antidepressants on their own, and they get withdrawal symptoms that include anxiety and mood changes. Then they think that they are slipping back into being depressed again and they restart their medication. If they are advised to taper slowly and they do that, they can still get quite a lot of symptoms and it can go on for months. So, the impetus for this study, rose out of our previous research on the over-prescription of antidepressants and the clinical reality that many people are struggling to come off of these drugs.

    While many medical guidelines suggest the short-term use of antidepressants, there doesn’t seem to be much guidance available when it comes to taking patients off of them. What have you found in the literature concerning speed and protocols for antidepressant tapering?

    The guidelines don’t really address this, you’re right, we haven’t found any obvious guidance. But, very roughly speaking, what we’re advising people here is this: If you’ve been on antidepressants for a few weeks, it’s going to take days to get off them; if you’ve been on them for a few months, you’re going to need weeks to get off them; and if you’ve been on a few years, you’re going to need months to get off them. This creates an expectation that helps prevent coming off them too quickly.

    Tapering procedures also differ by antidepressant and some of them have more problems than others. Fluoxetine, with a long half-life, doesn’t tend to create quite as many problems if you stop it slowly, and you can go on to liquid form in order to drop your dose in degrees. Paroxetine, on the other hand, has a short half-life, and that can cause a lot of problems. We don’t really prescribe a lot of paroxetine here these days. Citalopram and sertraline are probably somewhere in the middle. So it varies with the drug, it varies with the individual, and you need to be prepared to stop them slowly and monitor the patients while they stop them.

    In the literature, researchers have suggested that antidepressant withdrawal symptoms are temporary, that they’re transient, that they should be over in a matter of days or weeks, but there is actually quite a lot of testimony from people who have been on antidepressants for a long time that they’re getting symptoms that persist for months and sometimes even years. This has mainly come from survivor groups, like Surviving Antidepressants and the UK lobbying group the Council for Evidence Based Psychiatry (CEP). These groups have been quite helpful in bringing together case histories of people who have had a hard time getting of antidepressants.

    http://www.madinamerica.com/2016/08/interview-researcher-runs-trial-antidepressant-withdrawal/

  109. Richter 11. August 2016 / 17:51

    Habe drei Monate Escitalopram 10mg bekommen.Da ich davon innerlich wie tod bin,nichts mehr fühlen kann und Selbstmordgedanken habe sollte ich es auf anraten meiner Psychiaterin absetzen.Ich bekam gleich am ersten Tag Schwindel,Kribbelgefühle im ganzen Körper,Stromschläge im Kopf und das Gefühl mir zieht jemand die Kopfhaut nach oben und Muskelzuckungen in verschiedenen Körperregionen.Es war die Hölle.Nie wieder SSRI.Habe jetzt Opipramol 50mg zum Schlafen am Abend und damit gehts mir blendend.Hab endlich mein Leben zurück.Bin 2013 aus der Psychiatrie entlassen worden mit Cymbaltha,Zyprexa,Paroxethin,Tavor und Trimipramin.Hab ich alles mit einer neuen Psychiaterin ausgeschlichen und fühle mich seitdem wie neugeboren und das meine ich wörtlich.Mir hat in der schweren Absetzzeit Autosuggestion sehr geholfen.Meine Erkrankung war-schwere Panikattacken und Angstzustände.Alles gut seit dem weglassen der Medikamente.

  110. fruenni 14. September 2016 / 21:31

    Ich habe jetzt nicht alle Kommentare gelesen. Nachdem ich jetzt fast 2 Jahre Sertralin genommen habe, haben meine Ärztin und ich vor einigen Monaten entschieden, dass wir langsam ausschleichen. Ich habe täglich 100mg genommen. Dann sind wir runter auf 75mg, was ich 2-3 Monate durchgezogen habe. Seit 3 Wochen bin ich runter auf 50mg. Ich persönlich merke, dass sich die Symptomatik nach und nach wieder bei mir einstellt. Innere Anspannung, Unruhe, Motivationslosigkeit, Konzentrationsschwäche, Verspannung, Müdigkeit,starkes schwitzen im Schlaf. Seit 1,5 Wochen hat sich meine Verdauung verlangsamt und seit heute habe ich auch wieder Brain zaps. Angst vor der Angst ist immer da.
    Seit Beginn der Einnahme hat sich das Beschwerdebild gebessert, aber so 100%ig „normal“ habe ich mich nie gefühlt.
    Ich weiß nicht, ob es normal ist, dass sich die Symptomatik erst im Laufe der Zeit wieder einstellt und nicht zum Zeitpunkt der erstmaligen Dosisminimierung. Meine Befürchtung ist, dass die Krankheit wieder auftaucht.

  111. Jens Kunze 19. September 2016 / 17:46

    Ich habe 6 Monate lange Escitalopram 15 mg genommen. Hab es jetzt ausgeschlichen von 15 auf 10 und von 10 auf 5 und dann ganz weggelassen. Ich habe sehr merkwürdige Absetzerscheinungen. Ob nun Kopfschmerzen ( Migräne ) starkem Schwindel…..Angstzuständen….sehr starke Panikattacken….Weinkrämpfe etc….alle dieses Symptome hatte ich unter Escitalopram nicht……nun stell ich mir die Frage….wird das jetzt wieder alles schlimmer….soll ich aushalten oder soll ich die Medikamente wieder nehmen? Für mich sind es schon Absetzsymptome und muss nun entscheiden ob ich die Medikamente wieder nehme oder es lasse…

  112. Savas 26. September 2016 / 17:01

    Hallo.
    Ich habe vor fast 5 Monaten Citalooram beschrieben bekommen. vor 2 Monaten, hat mein Hausarzt mir dann Sertralin verschrieben, 50mg am Morgen.
    Am vergangenen Freitag, habe ich dann meine letzte Tablette genommen und es nicht mehr geschafft mir neue zu holen.
    Ich spiele mit dem Gedanken, das Zeug einfach weg zu lassen, da es etwas in meinem Kopf anstellt, was mir absolut nicht gefällt.
    Seit gestern jedoch, hab ich so komische Schwindel Schübe. Alle 2 Minuten, wird mir auf ganz eklige Weise schwindelig, und das ist echt nicht angenehm.
    Meine Frage ist jetzt, ob das daran liegen kann, dass ich das Sertralin ganz plötzlich nicht mehr nehme, und ob es noch schlimmer werden kann? Sollte ich vielleicht zum Hausarzt gehen und mir ein neues Rezept geben lassen, um es langsam abzusetzen?

  113. Savas 26. September 2016 / 18:32

    Ich muss soeben feststellen, dass wenn ich beim gehen die Augen zu kneife, ich wie eine Art Stromschlag im linken Fuß spüre, sobald ich diesen abrolle. Erst leicht im Kopf und dann wandert es quasi fast ohne Umwege, in den Fuß… fühlt sich an wie wenn etwas einschläft und man das Körperteil plötzlich bewegt. Die Schwindeligkeit ist durchgehend da und alle 2 Minuten, bekomme ich halt wie so Schübe im Kopf. Fast schon wie so nen leichter Stromschlag 😦
    Sollte ich mir Sorgen machen? Verschwindet das wieder?

    • footprint 26. September 2016 / 23:22

      Hi, du leidest unter akuten Absetzsymptomen aufgrund des Kaltentzugs.
      Erste Maßnahme: sofort Sertralin wieder eindosieren, zweite Maßnahme: dich im kostenlosen Forum http://www.adfd.org anmelden und dir da Hilfe holen.
      Diese Stromstöße haben einen Fachbegriff: Brain Zaps. Sie kommen dadurch, dass du das Sertralin völlig falsch abgesetzt hast. Auch der Schwindel ist typisch.

      Grüße, footprint

      • Savas 27. September 2016 / 00:01

        Danke, ich werde mich da gleich mal anmelden 🙂

  114. Edyta Dannenberger 12. Oktober 2016 / 21:52

    Hallo.bin seit 17 Tagen von Paroxetin auf citalopram umgestellt worden.
    Letzte 2 Tagen ging mir einfach schrecklich.
    Kann es sein dass paro sich jetzt als absetzsymptome zeigt? Oder sind das die Nebenwirkungen von cito?
    Seit 13 Tagen 20 mg.ich.
    Hab angst dass mir schon nix helfen wird

    • footprint 12. Oktober 2016 / 22:05

      Hallo Edyta, leider wirst du hier keine Antwort bekommen.
      Ich kann dir anbieten dich im kostenlosen Forum http://www.adfd.org anzumelden; wir beraten dort ehrenamtlich Menschen mit Absetzproblemen.
      Einige Teilnehmer sind von psychiatrietogo zu uns gekommen und werden da betreut.
      Grüße, footprint vom ADFD

  115. Medusa 15. Oktober 2016 / 23:00

    Hallo
    Ich durchlebe gerade einen Venlafaxin Entzug zu und schreibe dazu genau die Worte, wie ich sie gestern oder vorgestern- ich habe kein Zeitgefühl- bei Facebook in einer Gruppe dazu gefunden habe.

    „Hallo zusammen
    Ich setze derzeit- in Absprache mit meinem Neurologen- die Teufelsdroge Venlafaxin ab.
    Nach über 7 Jahren war der Nutzen schwindend gering und die Nebenwirkungen untragbar hoch sodass ich mein Leben teils nicht mehr Lebenswert empfand.
    Das Ausschleichen an sich ging relativ einfach und symptomfrei.
    Letzten Sonntag nahm ich meine letzte 37,5 mg . Der Tag danach ging ganz gut, aber schon am späten Abend ging es langsam los. Mittlerweile fühle ich mich wie ein Junky, ich habe üble Brain zaps, zittere heftig – vor allem spät Abends ist es so arg das ich nicht mal mehr was in den Händen halten kann, mir ist permanent übel, ich fühle mich einfach beschissen.
    Ich bin froh wenn ich das ganze durchgestanden habe, mein Körper zeigt mir was ich ihm jahrelang für eine Teufelsdroge eingeflößt habe.

    Sorry fürs „auskotzen“ ! “

    Jemand der mir heute noch sagen würde, das ganze geht symptomfrei über die Bühne, ganz ehrlich, dem würde ich eine Ohrfeige verpassen. Das ganze gleicht einem Drogenentzug. Ich bin mehr als neutral an den Entzug heran gegangen und es hat mich eiskalt erwischt.

    Venlafaxin und co dürfte in meinen Augen nicht mehr so leichtfertig verordnet werden, es müsste mehr Aufklärung über dieses teufelszeug geben, denn wenn man erstmal jahrelang in der Spirale drin ist kommt man nur sehr schwer wieder raus.

    LG

    • Medusa 15. Oktober 2016 / 23:10

      Ich muss dazu sagen das über Wochen hinweg von 150 mg langsam auf 37,5 mg reduziert wurde, bis ich dann von 37,5 mg auf 0 bin. Ich habe jetzt innerhalb von 5 Tagen 7 Kilo abgenommen. Jetzt am Abend ist der Tremor wieder so stark, dass ich kaum in der Lage bin das Handy zu halten um den Text zu schreiben. Ich hoffe, dass es sich bald bessert, denn ich will nie wieder zurück zu dieser Droge namens Venlafaxin.

      • Spedy58 7. Juni 2023 / 16:57

        Hallo grüße sie,
        Wie geht’s ihren Vater heute? Bin auch seit 3 Monaten am durchdrehen nach absetzen von duloxetin.
        Habe es ca 4 Wochen genommen.
        30 mg täglich. Dann kalt abgesetzt. Hab schwankschwindel, benommenheit, sehstörungen, brain zaps, Konzentrationsstörungen druck im kopf. Wie lange hält das noch an? Habe es doch nur 4 Wochen eingenommen.

      • Oliver S. 7. Juni 2023 / 17:47

        Ich glaub das nicht ! Nach vier Wochen entwickelt man nicht ne „Abhängigkeit“ die drei Monate nachhält. Ich glaub Du redest dir da deine eigene „Krankheit“ schön.

  116. Susanne_Meyer 16. Oktober 2016 / 01:33

    Test Kommentarfunktion, meine zwei letzten Kommentare sind dann nicht auf der Seite erschienen. Was ist los?

    • Susanne_Meyer 16. Oktober 2016 / 01:35

      OK, geht anscheinend wieder.

  117. Iris Heffmann 16. Oktober 2016 / 20:35

    Medusa, nach sieben Jahren Einnahme sollten auch unterhalb der kleinsten Verschreibungseinheit weiter schrittweise absetzen. Infos gibt es im Forum der privaten Initiative ADFD. http://Www.adfd.org
    Ich habe schon viele Berichte gelesen, in denen Betroffene es wie ein Drogenentzug empfinden. Grund sind die körperlichen Anpassungsprozesse an die Substanz, das ist eben auch eine Abhängigkeit.

    Alles Gute, Iris

    • Klaus Müller 16. Oktober 2016 / 21:01

      Die im ADFD sind Idioten. Das ist einfach kompletter Quatsch, dass über Monate ausuzschleichen, was die propagieren. Die Absetzerscheinungen sind i.d.R. nach 10 Tagen weg.

      • footprint 17. Oktober 2016 / 13:01

        Ihr Niveau ist untergrottig. Wer keine Argumente hat, der pöbelt.
        Wären Absetzsymptome i.d.R. nach 10 Tagen weg – und das ist durchaus möglich bei manchen Menschen, das bestreite ich nicht – müsste es das ADFD nicht geben.

        MfG footprint

      • Iris 18. Oktober 2016 / 14:33

        Guten Tag,

        erfreulicherweise gibt es Wissenschaftler, die die Thematik differenzierter betrachten.

        So erklärte der Leiter dieser Studie eines mehrjährigen Projektes zum Thema Antidepressiva absetzen:

        Frage: Während viele medizinische Richtlinien den Kurzzeitgebrauch von Antidepressiva nahelegen, hat es den Anschein, daß nicht gerade viel Anleitung vorhanden ist, wenn es darum geht, daß Patienten davon loskommen wollen. Was haben Sie in der Literatur bezüglich der Geschwindigkeit und Protokollen zum Absetzen von Antidepressiva gefunden ?

        Antwort: Sie haben Recht, die Richtlinien sprechen dies wirklich nicht an, wir haben keine eindeutige Anleitung gefunden. Aber, um dies klar auszudrücken, was wir den Menschen nahelegen, ist dies: Wenn man Antidepressiva für ein paar Wochen eingenommen hat, dauert es Tage, um von ihnen loszukommen; wenn die Einnahme ein paar Monate erfolgte, wird es einige Wochen dauern, sie anbzusetzen; und wenn man sie ein paar Jahre genommen hat, wird man Monate brauchen, um davon wegzukommen. Dies schafft eine Erwartung, die zu verhindern hilft, sie zu kurzfristig abzusetzen.

        Wir sind dabei, durch eine systematische Literaturprüfung auf alle relevanten Studien zu schauen, aber die Protokoll-Expertin im Team ist Joanna Moncrieff. Joanna ist Psychiaterin am University College London, und sie wird uns zu den Absetzverläufen beraten. Aber was ich zu diesen Verläufen sagen möchte ist, daß sie sehr flexibel sein müssen. Manchmal kommen sie mit einem Patienten keinen Schritt voran und der Absetzplan muss daher überarbeitet werden, weil der Patient dem Verlauf, den sie gemeinsam zusammengestellt haben, nicht mehr folgen kann.

        In der Literatur haben Forscher unterstellt, daß die Antidepressiva-Entzugssymptome vorübergehend seien, daß sie nur kurz andauerten, daß sie in einigen Tagen oder Wochen vorbei sein sollten, doch es gibt tatsächlich ziemlich viele Aussagen von Menschen, die lange Zeit Antidepressiva genommen haben, daß bei ihnen Symptome aufgetreten sind, die Monate oder manchmal sogar Jahre andauern. Dies wird in erster Linie von Betroffenengruppen berichtet, wie Surviving Antidepressant und der britischen Lobby-Gruppe Council for Evidence Based Psychiatrie (CEP).

        Diese Gruppen sind wirklich hilfreich darin, Fallstudien von Menschen zusammenzutragen, die eine harte Zeit haben, ihre Antidepressiva abzusetzen.

        Zur Studie:
        http://medicalxpress.com/news/2016-07-people-inappropriate-long-term-antidepressant-treatment.html

        Zum Interview:
        https://www.madinamerica.com/2016/08/interview-researcher-runs-trial-antidepressant-withdrawal/

        Es ist erfreulich, wenn sich bei Betroffenen die Symptomatiken in der von Ihnen als Regel benannten Zeit wieder regulieren. Zu jeder „Regel“ gibt es aber auch Ausnahmen, und wenn der Körper individuell sensibel auf Dosisveränderungen reagiert, dann ist das schrittweise, langfristige Absetzen oft der einzige Weg, der noch bleibt – und hätte vermutlich im Sinne eines risikovermindernden Ansatzes von vornherein genutzt den Betroffenen einiges Leid erspart.

        Iris

  118. Medusa 17. Oktober 2016 / 15:59

    Ich bitte darum, nicht die Fassung zu verlieren. Wir sind Erwachsene und sollten uns auch so Verhalten.

    Mir geht es langsam besser. Den Rest der Strecke halte ich jetzt auch noch durch. Und ja, es war definitiv wie ein Drogenentzug!!!

  119. Savas 17. Oktober 2016 / 16:40

    Ich habe vor knapp zwei Wochen um Rat gebeten, weil ich mein Sertralin von einen Tag auf den anderen, eindach weg gelassen habe. Hab es knapp 2 Monate genommen, nachdem ich gut 2 Monate Citalopram ausprobiert habe, was aber keinen Effekt erzielt hatte….
    Nach ein paar Tagen fingen diese Brain Zaps an, durch die ich wortwörtlich jede verdammte Sekunde, so ein komisches Schwindelgefühl verspürt habe, und alle 2 Minuten kamen Stromschläge im Kopf dazu.
    Das ganze ging knapp zwei Wochen, bis vorgestern.
    Ich bin nicht wieder zum Arzt gegangen und hab das Sertralin auch nicht wieder eindosiert…
    Jetzt sind aber die Brain Zaps verschwunden und ich spüre sonst keine Nebenwirkungen mehr, außer dass ich seit ein paar Tagen emotional etwas anfälliger bin (in manchen Situationen, könnt ich einfach losheulen, sowie auch explodieren vor Wut…).
    Ich denke aber dass es eher daran liegt, dass die Depressionen einfach zurück kommen, und nicht am Sertralin.
    Die letzten zwei Wochen, habe ich mich psychisch viel mit mit selbst beschäftigt und bin der Meinung, dass ich auch kein Sertralin mehr brauche, denn das hat nicht nur meine schlechten Gedanken unterdrückt, sondern fast jegliche Art von Gedanken!
    Jeden Tag aufs neue war mein Kopf wie abgestellt und hab über michts mehr nachgedacht. Schwer zu erklären.
    Größtenteils sollte es mir wieder meinen Antrieb zurück geben, aber das hat es so gut wie gar nicht.
    Ich hab am 25. Nen Termin bei einer Psychiterin/Neurologin, und hoffe darauf, dass ich meine schlechten Gedanken just durch Gespräche in den Griff bekomme. Sobald der Kopf dann wieder in Ordnung ist, sollte ich auch meinen Antrieb wieder bekommen. Zumindest hoffe ich das 😀

    Es bringt einfach nichts, sich nur mit Ads voll zu pumpen, wenn man nicht über seine Probleme redet, denn sobald man das ad absetzt, kommt alles wieder hoch was man nicht verarbeitet hat, und das ist meiner Meinung nach, das einzig schlimme wenn man mit nem Ad wieder aufhört.
    Die körperlichen beschwerden waren auch schon mies aber ich hab es so betrachtet, dass ich das einfach durchstehen muss, und mir immer wieder selbst gesagt, dass das nur vom ad kommt und ich das jetzt durchstehen muss. Zur Stärkung meines Willens quasi… Und es klappt bisher ziemlich gut 🙂

  120. Sabine Wieser 11. Februar 2017 / 23:22

    Zuerst möchte ich sagen, dass mir das Medikament Cymbalta – in Kombination mit Psychotherapie und einer etwas achtsameren Lebensführung – meine Lebensqualität quasi wieder zurück gegeben hat. Ich war wirklich am Tiefpunkt: psychosomatische Schmerzstörung, nächtliche Panikattacken, Depression…Das erste verschriebene Antidepressiva verbesserte meinen Zustand nicht zufriedenstellend. Leider gehöre ich zu den Personen, die von Nebenwirkungen nicht verschont bleiben. Ich kann allen Betroffenen nur sagen – niemals aufgeben, denn es gibt für jede Person einen maßgeschneiderten Behandlungsweg!!!
    Das Einschleichen der Tabletten dauerte bei mir ca. 14 Tage. Beim Absetzen verlief es ähnlich. Habe nach ca. 1 Jahr regelmäßiger Einnahme von 60mg auf 30 mg reduziert. Habe hierfür eine beruflich weniger stressreiche Phase gewählt. Vor allem habe ich innerlich gespürt, dass ich diesen Schritt jetzt wagen möchte. Unter Druck setzen ist nie ratsam. Hatte Schwindelgefühle (vor allem bei Augen- und Kopfbewegungen), zu Beginn migräneartige Kopfschmerzen, Müdigkeit, schwitzen, Juckreiz an den Beinen und leichtes restless legs. Nach max. zwei Wochen ging es mir wieder gut. Das „Wurschtigkeitsgefühl“ wurde psychisch gesehen etwas weniger. Habe unter Cymbalta 60mg das Begräbnis meiner Oma mühelos ohne Tränen überstanden, obwohl ich grundsätzlich eher näher am Wasser gebaut bin.
    Die 30mg reduzierte ich dann langsam über einen Zeitraum von ca. 7 Monaten. Kapsel aufgemacht, Kügelchen heraus geschüttet (Orientierung an der Kapaelbeschriftung) und Kapsel wieder zugemacht. Einmal habe ich in der Früh die Tablette versehentlich vergessen und hatte am Abend nach der Arbeit sogleich fürchterliche Erscheinungen wie Brechreiz und Migräne. Kapsel genommen und bald darauf fühlte ich mich wieder o.k.
    Ich hatte trotz meiner Langsam-Methode bei jedem Schritt mit diesen Symptomen zu kämpfen. Es geht aber vorbei! Wenn es gar nicht auszuhalten ist, nicht verzagen und die vorhergehende Menge wieder einnehmen. Es wird der passende Zeitpunkt kommen!
    An alle Ärzte: Ja, es gibt Einschleichsymptome und auch definitiv Absetzsymptome! Es reagieren leider nicht alle Patienten so unkompliziert, wie manchmal erwünscht.

  121. Luca 11. April 2017 / 15:03

    Hallo,
    Ich schleiche nach ca 1,5 Jahren Escitalophram Einnahme endlich aus.
    Das Medikament hat mir anfangs gegen eine starke Angststöhrung geholfen (Panikattacken, Depressionen).
    Aber ich komm lieber mal direkt zu den hier liebevoll „Phänomen“ Nebenwirkungen bei Beginn der Einnahme und jetzt beim Entzug:
    Als ich Escitalophram in einem Teilstationären Klinikaufenthalts verschrieben bekam war ich 2 Wochen lang zu nichts zu gebrauchen. Kopfschmerzen, Schwindel und Unruhe waren da noch die schöneren Nebenwirkungen. Starke Magendarm Probleme so das ich nicht länger als 10 min von einer Toilette entfernt sein könnte waren da schon schlimmer. Extreme Orientierungslosigkeit, Paranoide Episoden und optische Störungen setzten noch einen obendrauf.
    Das ganze ging 2 Wochen so stark und ohne irgendwelche Hilfe der Ärzte dass ich mich so unsicher dort gefühlt habe das ich den Klinikaufenthalt abbrechen musste.
    Die Entzugserscheinungen (und nicht anders kann man sie nennen) sind genauso stark, trotz ausschleichen.
    Mein einziger Vorteil ist das ich in den 1,5 Jahren lernen musste mit solchen Symptomen umzugehen wegen der Panikattacken sonst hätte ich mich wohl schon mehrfach Noteinweisen lassen.

    Antidepressiva und dessen Entzug werden grade von Ärzten immer wieder verharmlost und schon Kinder die in einer Jugendkriese stecken werden so etwas ausgesetzt. Dieser Umstand macht mir wirklich Sorgen.
    Hätte mir ein Arzt ehrlich gesagt was das alles für Auswirkungen haben kann, wäre ich lieber einen anderen Weg gegangen.

  122. Susi 19. April 2017 / 21:49

    Absetzen von Citalopram:
    Ich kann garnicht glauben, dass man die Absetzsymptome anzweifeln kann (nach meiner eigenen Erfahrung mit dem Medikament) Ich meine sogar, dass es im Beipackzettel von Citalopram steht.

    Bei mir war es oft so, dass ich durch die „Brain Zapps“ gemerkt habe, wenn ich mal eine Tablette vergessen hatte. Bei einer normalen Einnahme am morgen, habe ich ca. am späten nachmittag Symptome.

    Ich bin gerade am sehr langsamen Absetzen (habe schon mal schneller abgesetzt und musste dann wieder hochdosieren)
    Der Schritt von 20mg auf 10mg ging mit einem Wochenende mieser Laune, Gereiztheit, Schlafstörungen und einigen Tagen Brainzapps und Mundtrockenheit ganz gut.

    Nun habe ich 10 auf 5 mg versucht, was auch mit schlechter Laune, Brainzapps und nur sehr leichten Schlafveränderungen einhergeht.

  123. Monika 28. April 2017 / 11:27

    Ich bin über Jahre hinweg in eine erschöpfungsspirale gerutscht. Ständige Anspannung und keinen Tiefschlaf mehr erschöpfen mich immer mehr. Ich kam in eine psychosomatische Klinik dort begann dann der Horror. Ich bekam amitriptylin schon vom ersten Tag an begam ich starkes Herzklopfen. Mir wurde gesagt das wird besser mit der zeit. Es wurde immer schlimmer!! Absolute schlaflosigkeit meine Reserven waren total gelehrt. Als Antwort von den Ärzten bekam ich ich sollte mich nicht so in die Nebenwirkungen hineinsteigern. Ich hab es nach einiger Zeit abgesetzt dann kam zu der wahnsinnigen unruhe und Herzklopfen noch sämtliche andere Zustände dazu panikattacken usw….
    Dann hab ich mich eingehend damit beschäftigt mit der Wirkungsweise des medikaments. Amitriptylin steigert den sympathikus durch die wirkung auf die alpha 2 rezeptoren und unterdrückt den parasympatikus. Da war mir alles klar. Warum gibt man so ein Medikament wenn der sympatikus schon die überwiegt? ????? Ich muss dazu sagen ich reagiere sehr sensibel auf anregende mittel. Jetzt Wochen nach der Einnahme hab ich immer noch solche Probleme das ich mir ein antisympatotonika verschreiben hab lassen. Das lindert die Symptome. Mein farzit aus dem ganzen nie wieder so scheiss Chemie und sehr wenig Ärzte haben wirklich Ahnung über die genaue Wirkungsweise der Medikamente

  124. Chantal Peytregnet 21. Juni 2017 / 11:54

    Hallöchen,
    Ich hatte zwei Jahre das Cypralex 10mg pro Tag. Letztes Jahr, im November, habe ich dies ein Tag auf den anderen Abgesetzt. Die ersten drei Wochen waren kein Problem. Danach fing es mit zunehmenden Panikattacken, Unruhe, Übelkeit, Schlafstörungen ( tagelang wach) und Alpträumen an. Ich wusste dies würde wieder Aufhören sobald der Körper die Stoffe ausgeschieden hat, also dachte ich mir nichts dabei. Anfang Januar, dieses Jahres, wurde es zur hölle, ich bekam vervolgungswhan, Paranoia und das schlimmste: Halluzinationen! Ich sah Dinge & Menschen die nicht da wahren! Ich wurde umgehend wieder mit Cypralex eingestellt, nach zwei Wochen war der Horror vorbei. Obwohl ich es eigentöich nicht mehr möchte, habe ich Angst es erneut abzusetzen. Schleichend wäre aber evtl. mit Erfolg und ohne Nebenwirkungen gekoppelt.

    • Iris 11. Juli 2017 / 15:46

      Schleichend wäre aber evtl. mit Erfolg und ohne Nebenwirkungen gekoppelt.
      -> Das sehe cih auch so, dass da die Chancen besser sind. Bei der Vorgeschichte sol.ltest Du aber wirklich kleinteilig vorgehen. Such Dir doch Gleichgesinnte für die Absetzzeit, es gibt hier ja einige Tipps für ein passendes Forum 🙂

  125. Stephan 1. Juli 2017 / 20:39

    Hallo!

    Nach mehreren paroxysmalen Tachykardien ohne bestätigte körperliche Ursachen, wurden mir 40 mg Paroxetin täglich verschrieben (erste Woche nur 20 mg). Zusätzlich nahm ich 5 mg Bisoprolol, um den Kreislauf zu dämpfen. Inzwischen hatte ich nämlich eine klare Angst gegenüber dem Anfallszustand entwickelt und ständig „in mich hinein“ gehorcht und dadurch womöglich selbst weitere Anfälle provoziert.
    Gleichzeitig startete ich eine Psychotherapie gegen Panik- bzw. unbewusste Angststörungen, die seit 6 Monaten andauert, obwohl ich nicht sicher bin, dass das nun der Stein der Weisen ist…
    Dank der Medikation und der drei Monate Arbeitspause (wenig bis kein Stress) hatte ich schnell weniger bis keine körperlichen Symptome mehr.
    Seitdem habe ich angefangen, beide Medikamente im Wechsel auszuschleichen. Das Bisoprolol in 1,25 mg Schritten, das Paroxetin in 10 mg Schritten, etwa alle zwei Wochen einen Schritt, je Medikament also alle 4 Wochen eine Reduktion.
    Was nun das Paroxetin betrifft: Beim Schritt von 40 mg auf 30 mg habe ich nichts bemerkt. Beim Schritt vom 30 mg auf 20 mg war ich zuerst wieder „empfindlicher“, was das Achten auf den eigenen Kreislauf angeht; das hat sich nach ein paar Tagen aber gegeben. Die Reduktion auf 10 mg verlief wieder unkompliziert.
    Doch seit zwei Tagen nehme ich nun nichts mehr, und habe völlig neue Symptome bemerkt, die ich nicht in Zusammenhang mit dem ursprünglichen Behandlungsgrund bringen kann. Schlafstörungen (Halbschlaf mit Träumen, was ich sonst nicht bewusst wahrnehme), dadurch bedingte Müdigkeit in der Wachphase. Regelmäßiger Schwindel (Gefühl ähnlich eines plötzlichen Blutdruckabfalls, der aber gleich wieder aufgehoben ist) über den gesamten Tag, der im Sitzen und Liegen erträglich ist, aber beim Autofahren oder im aufrechten Zustand schon behindert. Es gibt weiterhin ab und an „Blitze“ im Gesichtsfeld.
    Da ich schon von Absetz-Symptomen gehört hatte, bin ich da ganz entspannt, weil ich ja weiß woher es kommt, aber dass es nur beim allerletzten Schritt auf 0 auftritt, wundert mich schon etwas.
    Ich bin jedenfalls gespannt, wie lange dieser Zustand nun anhält.

    Das Phänomen von Absetz-Erscheinungen bei SSRI zu negieren, halte ich für verantwortungslos. Angesichts der vielen Einträge hier sollte klar sein, dass es ein realer Zustand ist. Natürlich müssen die Patienten es ihrerseits auch erzählen und sollten es nicht aus Befürchtungen heraus, vielleicht länger behandelt werden zu müssen, für sich behalten.
    Jeder gute Arzt sollte darüber Bescheid wissen und die Patienten vor dem Verschreiben darauf hinweisen.
    Z.B. wurde ich auch nicht über die Wechselwirkung mit Grapefruitsaft aufgeklärt, der den Abbau von Paroxetin verlangsamt und daher zu einer Verstärkung führt. Die Tatsache, dass das kein weiteres Medikament, sondern ein Nahrungsmittel des täglichen Lebens ist, macht diese Information aus meiner Sicht schon erwähnenswert.

    MfG,
    Stephan

  126. Oliver 10. Juli 2017 / 21:28

    Aktuell setze ich Citalopram ab, welches ich in einer 10mg Dosierung über 3 Monate lang genommen habe. Da es zu vermehrtem Herzstolpern unter dem Medikament bei mir kam, entschloss ich mich letztendlich dazu, Citalopram abzusetzen.

    Abgesetzt habe ich das Medikament vor zirka 1 1/2 Wochen abzusetzen.
    Nun leide ich unter gelegentlichen Schwindelgefühlen wenn ich mit meinen Augen von Einer in die Andere Richtung Blicke, welche sich ein wenig kribbelig anfühlen.

    Hatte schonmal das Medikament abgesetzt und ähnliche Symptome dabei verspürt, allerdings war das nachdem ich das Medikament nur 3 Wochen genommen hatte, bevor ich mich dazu entschloss es nocheinmal damit zu probieren.

    Im Endeffekt kann ich nur sagen dass mir Citalopram geholfen hat, ich es allerdings aufgrund von erhöhter Reizbarkeit und Herzrythmusstörungen absetzen musste. Welches das ideale SSRI bzw. SNRI für mich ist, muss ich noch herausfinden.

  127. Petra 20. Juli 2017 / 08:27

    die Infragestellung von absetzsymptomen bei ssris ist für mich absurd.
    jeder der das zeug langfristig nimmt und absetzt (auch ausschleicht) hat lange zeit mit massiven Problemen wie schlaflosigkeitn, hirnblitzen, schwindel, Verdauungsstörungen und vielem mehr zu rechnen. ich setze paroxetin mittlerweile zum 4. mal ab (Leberwerte) und kann nur sagen, dass es die hölle ist. ich kann seit 3 Wochen keine Nahrung mehr bei mir behalten und hab gut 10 Kilo abgenommen. diese Probleme sind bei amitriptylin weniger dramatisch und schneller ausgestanden.
    über die frage nach dem wirkmechanismus von ssris und deren logischen absetzsymptomen, einfach mal Google befragen, soll helfen. vor allem, bevor man so einen Unsinn redet wie dass es keine Symptome machen dürfte

  128. Franziska 21. Juli 2017 / 10:27

    Hallo,
    ich habe 4 Jahre lang Citalopram 20 mg eingenommen. Vor einigen Wochen ging ich zu meinem Hausarzt (der mir ohne Beratung über Jahre das Medikament verschrieben hat) weil ich der Meinung war, dass es mir so gut geht, dass ich die Medis endlich absetzen kann.

    4 Wochen lang nur noch 10 Mg genommen und nach den 4 Wochen in Absprache mit dem Arzt gar nichts mehr.

    Ich habe fast 7 Tage lang das Gefühl gehabt unter einer Glocke zu stecken. Alles war so dumpf und ich fühlte mich wie betrunken.. Das Bild zog so hinterher. Aber zu meiner großen Erleichterung blieb die Übelkeit, die ich zu Beginn der Einnahme und über die vier Jahre hatte, aus.

    Somit war ich völlig begeistert von den wenigen Absetz-Nebenwirkungen.

    Allerdings geht es mir seitdem psychisch leider wie vor vier Jahren.
    Emotionen überkommen mich und begraben mich förmlich unter sich, wie eine Welle. Ich habe das Gefühl, dass meine Deiche, die die Emotionen über die Jahre so erfolgreich abgewehrt haben, alle gebrochen sind. Ich könnte wegen jeder Kleinigkeit anfangen zu heulen. Nachrichten. Filme. Gedanken. Stress. Ich bekomme Angst und Stressgefühle, wenn ich unuhige Situationen erlebe oder (in Filmen) sehe.. Ich war die letzten 4 Jahre quasi taub.

    Ich weiß nicht, ob das auch Nebenwirkungen sind, dass ich grad so unglaublich zart besaitet bin, oder ob ich mit der Einnahme vielleicht nicht das Problem behoben, sondern nur aufgeschoben habe…

    Leider ist mein Hausarzt wirklich inkompetent, dass er mir nicht vorgeschrieben hat, nach einer Woche des Absetzens noch mal ein Gesprächstermin zu vereinbaren…
    Das werde ich wohl nun aus Eigeninitiative machen und mir wieder eine Überweisung zum Therapeuten holen müssen…

    Schade.. Ich war völlig überzeugt, dass es mir jetzt gut gehen würde.

    • Franziska 21. Juli 2017 / 10:37

      übrigens: Schwindel und Albträume habe ich auch immer noch.. aber das hatte ich in den ganzen Jahren so oft, dass ich das schon als gar nichts besonderes mehr betrachtet habe.. :/

      Ich würde mich riesig freuen, wenn sich Leute melden, denen es ähnlich ging..

    • ichwerdetanzen 21. Juli 2017 / 12:14

      Hallo Franziska,

      was du beschreibst sind ganz eindeutig typische Entzugssymptome. Du hast einen kalten Entzug hinter dir und das kann wirklich sehr bitter werden. Bevor es noch schlimmer wird und/oder du unwissend nochmal andere Medikamente verschrieben bekommst schau mal unter http://www.adfd.org

      Dort findest du alle wichtigen Informationen zum Entzug und du kannst deine Situation schildern und dir Beratung holen.

    • Angelika Röske 2. August 2017 / 11:12

      Hallo Franziska,

      ich bin ziemlich in der gleichen Situation wie du.
      Citalopram 20mg über ca. 4 Jahre, langsames Absetzen über 6 Wochen mit 10mg, seit 2 Wochen ohne. Symptome : häufiges Schwitzen, Stimmungsschwankungen (Weinerlichkeit, Ruppigkeit, Ungeduld), Antriebslosigkeit (müsste dringend mich mehr bewegen, auch in Form von Gymnastik,Körperbehinderung durch Autounfall mit 24 J.), dadurch schlechtes Gewissen, Gefühl der Überforderung.
      Also auch, wie gehabt vor Einnahme von Citalopram. Mein neuer Neurologe, seines Zeichens auch Psychiater, hat mir geraten eine Gesprächstherapie zu machen. Dank deiner Zeilen fühle ich mich motiviert heute bei meinem damaligen Gesprächstherapeuten anzurufen. Wieder Citalopram zu nehmen wäre einfacher, will ich aber wegen meiner Leberwerte nicht.
      Ich finde es so anstrengend, sich so oft mich selbst befassen zu müssen.
      Wenn das so ist, dass man nach jahrelanger Einnahme noch monatelang unter z.B. Stimmungs-
      schwankungen zu leiden hat, bin ich mir nicht sicher ob ich nicht doch wieder mit der Einnahme anfangen soll. Wegen der Lebensqualität.

  129. Mario Koller 31. Juli 2017 / 20:40

    Also Antidepressiva sind Gift für den Körper.Machen abhängig und erhöhen suizidgedanken.Siehe auch den fall andreas Lubitz.Hier wurde vertuscht das eigentlich die Antidepressiva bei ihm Suizidgedanken hervorbrachten.Er nahm nämlich Mirtazapin und Cipralex unter dem Namen Escitalopram.Selbiges wurde auch mir vershriebenund ich bekam gewaltige Suizidgedanken.Unter extremen Anstrengungen gelang es mir noch den Kopf aus der Schlinge zu ziehen.Hört endlich auf diesen Mist eiiele Menschen das Leben genommnzunehmen.Es haben sich durch dieses Zeug schon soviele Menschen das Leben genommen.

  130. Mario Koller 7. August 2017 / 14:37

    Diese sogenannten SSRI steigern das Suizidverhalten.Es wirkt aber bei jeden Menschen anders.darum diese Gefährlichkeit.Absetzsyndrome so schön formuliert ist nichts anders als ABHÄNGIGKEIT selbiger Psychopharmaka.Ärzte lügen hartnäckig wenn sie Sagen das Antidepressiva nicht abhängigmacht.Nachzulesen im Buch von Peter Gotzsche Tödliche Pscychopharmaka und organisiertes Leugnen!!!

  131. Elena Weigel 30. August 2017 / 22:01

    Auch ich hatte heftigste Absetzphänomene unter Venlafaxin (Trevilor). Habe von 150mg runterreduziert mit Übelkeit, starkem Schwindel, Reizbarkeit, Schlafstörungen und Kopfschmerzen. Mein damaliger Psychiater war auch der Meinung, das könne nicht sein. Is klar.
    Später habe ich mit Citalopram begonnen, was ich auch jetzt noch nehme. Der Plan ist (bin aktuell auch 30mg), zu reduzieren. Davor habe ich allerdings Respekt, da ich bereits Probleme bekomme, wenn ich es aus Versehen einen Tag lang vergessen habe zu nehmen. Hier treten dann Beschwerden auf wie Kopfschmerzen, Übelkeit und Lichtempfindlichkeit sowie depressive Stimmung.
    Ich bin mal gespannt, was mein jetziger Psychiater dazu sagt.

  132. Iris Heffmann 2. Oktober 2017 / 10:28

    Hier ein informativer Artikel des unabhängigen ARZNEIMITTELBRIEFS von 2015, in welchem die aktuelle Literatur zum Thema aufgegriffen wird.

    Für mich wichtige Sätze:

    Ein sicheres Absetzen kann Monate dauern.

    Diese (Absetzsymptome) sind überwiegend unspezifisch, manchmal ungewöhnlich, und sie werden leider oft mit einem Rezidiv der Grundkrankheit verwechselt.

    SSRI-/SNRI-Entzugssymptome beinhalten:

    Allgemeine Entzugssymptome von ZNS-wirksamen Medikamenten: Übelkeit, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Angstzustände, Konzen- trationsstörungen, Agitation, Dysphorie, Aggression, Depression

    Wiederauftreten der ursprünglichen Symptome in größerer Intensität: somatische Angst, Panik, Agitation, Schlaflosigkeit, Depression, Dysphorie, Obsessionen, Zwangshandlungen

    Wiederauftreten der ursprünglichen Symptome der behandelten Krankheit in größerer Intensität sowie auch zusätzliche Symptome
    Bislang nicht aufgetretene Symptome wie bei einer neuen psychiatrischen Störung: Angst, Psychose, Schlaflosigkeit, Major Depression

    Klicke, um auf 2015,49,65_7387.pdf zuzugreifen

  133. Helena Herb 28. Dezember 2017 / 12:35

    Guten Tag, leider kann auch ich nicht bestätigen, dass es KEINE Absetzphänomeme gäbe. Ich finde eher schon, dass es richtige Entzugserscheinungen sind. Ich habe jetzt ein Jahr lang Escitalopram genommen und will es aus verschiedenen Gründen absetzen. Ein abruptes Absetzen war der Horror, da ich vor unerträglichen Schwindelanfällen kaum die Treppe hoch kam, ich habe Normalgewicht und bin sportlich. Habe also die Dosis jede Woche vermindert, aber jetzt selbst nach drei Wochen geringerer Dosis und nach einer Woche ohne Escitalopram sind die Schwindelanfälle immer noch da. Dazukommen Stimmungsschwankungen, es ist, als hätte ich meine Emotionen wieder zurück. Trauer, Wut, Angst… aber auch meine Libido ist wieder zum Leben erwacht, diese war davor auch komplett ausgeschalten. Ecsitalopram hat den Schmerz in ein fernes Donnerrollen verwandelt, mein Gedankenkarusell angehalten, aber mich auch behindert generell längere Ideenfindungsprozesse zu durchlaufen und etwas zu empfinden.

    • Natalie 1. Juni 2018 / 15:42

      Hallo Helena,
      ich habe deinen Artikel wohl überlesen. Du beschreibst auch diesen Schwindel. Ich habe unten auch meine Erfahrungen geschildert. Wie geht es dir inzwischen?
      Liebe Grüße
      Natalie

  134. hauhau 24. Januar 2018 / 11:30

    hallo ich benötige keine Studie um ihnen mitzuteilen, das bei mir genau die absetztsymtome entstehen wie sie bei andern sind 1.unruhe,2.schlafstörungen 3.keine Betäubung mehr.4.schwindel nach 17 jahren 60mg chitalophram aber das wichtigste ein suizidaler Gedanken habe ich nicht! ich WILL diese Nebenwirkungen in kauf nehmen damit ich aufhören kann, ich fühle mich stark genug um dies zu überstehen, genau darum werde ich es schaffen. lg

  135. Annemarie 5. Februar 2018 / 16:48

    Hallo, leider gehöre ich auch zu denen, die unglaublich schwer absetzen können (oder gar nicht!) Ich nehme nach einer Erschöpfung (nach Studiumsende) das Neuroleptikum Sulpirid, das in niedriger Dosierung stimmungsausgleichend und dämpfend wirkt. Mein Hausarzt hat es mir verschrieben. Anfangs wirkte es sehr gut gegen die Erschöpfung und ich konnte ohne Probleme meiner Arbeit nachgehen. Bald begann ich zu reduzieren bis ich nur mehr ein Achtel der ursprünglichen Medikation nahm (ohne größere Probleme). Doch als ich dann absetzte ging der Horror los: ich bekam eine ganz schlimme Depression, obwohl ich noch nie depressiv war. Nach 5 Tagen hielt ich es nicht mehr aus und nahm wieder die Tablette; schlagartig nach ca 2 Stunden waren alle depressiven Symptome vorbei. Ich brauchte allerdings anschließend einige Wochen um wieder fit zu werden (wie nach einer schweren Grippe). Das sind doch Entzugssymptome? Bereits damals (vor 5 Jahren) war mir das klar. Ich begann dann zu recherchieren und fand viele ähnliche Fallbeispiele. Seit damals versuche ich das Medikament abzusetzen. Inzwischen bin ich bei ca. 30 mg (von ursprünglich 200 mg) angelangt (Sehr langsame Reduktion). Das Absetzen der höheren Dosis gelang noch einigermaßen, doch jetzt verspüre ich ganz starke Entzugserscheinungen. Ich gehe natürlich meiner Arbeit (Lehrerin) nach, doch es fällt mir sehr schwer. Ich habe von Freitag bis SOnntag starke MIgräne, die ich behandeln muss, am Montag (oft auch am DIenstag) bin ich sehr müde, schlapp, habe keine Motivation, manchmal leide ich unter depressiven Stimmungsschwankungen, bin gereizt, weinerlich, habe Nackenschmerzen (Verspannung), mir ist ständig schwindelig und übel, habe Herzstolpern, wenn ich mich überanstrenge, dann muss ich mich niederlegen etc. Manchmal bin ich innerlich total unruhig, das ist am schlimmsten auszuhalten. Mein letzter Reduktionsschritt war Weihnachten, da habe ich sogar wieder ein wenig erhöht. Und es wird nicht besser. Ich habe natürlich auch hin und wieder gute Tage, doch sie sind selten. Ich trinke viel Beruhigungstee, nehme Nux Vomica (gegen Übelkeit), nehme Weissdorntropfen (gegen Herzbeschwerden) etc. Doch inzwischen bin ich schon sehr zermürbt. Vielleicht hat jemand einen guten Rat für mich? Traurig ist nur, dass wir alle hier einen Entzug mitmachen, doch niemand unterstützt uns: es gibt keine Psychopharmakaentzugskliniken, und die Ärzte leugnen die Problematik.

  136. Mario Koller 6. Februar 2018 / 13:20

    Hallo Annemarie.Erstmal alles GUte für Sie.Diese Problematik habe ich auch.Und ihre letzten Sätze stimmen auch:Es gibt keine Pschopharmkaentzugskliniken,bzw.nur Entzugskliniken für Benzos.Das aber Neuroleptika und Antidepressiva Auch Entzugserscheinungen mit sich bringen davon wollen die Ärzte nix wissen und leugnen diese Problematik.Ich versuche momentanzu der Klinik in Belgrad Infos zu bekommen:Dr.Vorobiev die klinik entzieht praktisch Drogen.Ob es bei Neuroleptika und Antidepressiva hilft muss ich erst noch in Erfahrung bringen.Werde hier davon berichten.wenn sie wollen dann kann ich ihnen meine Emailadresse hier hinterlassen.

    • Annemarie 31. Mai 2018 / 12:56

      Hallo Mario. Wie geht’s dir beim Absetzen? Hast du in der Klinik nennenswerte Fortschritte gemacht? Ich bin inzwischen soweit zu sagen, dass ich wohl nicht mehr absetzen kann. Mein Körper reagiert so heftig, wenn ich mein Medikament reduziere, dass ich dann nicht mehr alltags- bzw. arbeitstauglich bin. Habe erst wieder eine Reduzierung und wieder Erhöhung hinter mir. Bin einfach so traurig, weil ich da so hineingerutscht bin, obwohl ich nie eine psychiatrische Störung hatte. LG

      • Mario Koller 1. Juni 2018 / 23:26

        Hallo Annemarie leider habe ich eine guten Nachrichten.Ich werde mich aber nochmal melden.Die Psychopharmka bringen mich noch um.Ich hatte auch vorher keine psychischen Probleme.Ich versuch nun zu substituieren aber is nur sehr schwer was möglich.

    • Jenni 12. Juni 2023 / 12:12

      Hallo Mario Koller

      Gibt es Sie hier noch .
      Ich würde gerne Kontakt mit ihnen aufnehmen.
      Bzgl der Klinik in Belgrade,ich war bei einem Beratungsgespräch.
      Haben Sie Erfahrung mit der Klinik ?
      Bitte melde dich.
      Liebe Grüße

      • Mario Koller 14. Juni 2023 / 07:04

        Hallo Jenny schreib mir unter meiner Mail
        Adresse Supermario983480@aol.com. VG Mario

  137. Natalie 31. Mai 2018 / 12:13

    Hallo zusammen,
    ich habe mich hier ein wenig durch die Kommentare gelesen und möchte nun auch meine Erfahrung schildern. Ich habe aufgrund einer Angststörung von meinem Arzt Sertralin verschrieben bekommen. Ich habe 3 Monate lang 50 mg genommen. Also ich absetzen wollte, hat mein Arzt mich geschimpft und ist richtig wütend geworden, ich konnte mit ihm kein vernünftiges Gespräch führen und habe mich bei ihm mit der Zeit immer unwohler gefühlt. Er hat nicht richtig zugehört und hat mir nicht das Gefühl gegeben, verstanden zu werden. Ich war sehr enttäuscht und war überzeugt davon, dass ich diese Tabletten nicht brauche. Habe angefangen, abzusetzen, erst auf 25 mg und dann auf 0 innerhalb von etwa 4 Wochen. Genauso habe ich auch angefangen. Es hat alles gut geklappt. Ich hatte in der Zeit sehr viel Durst und war immer müde aber das sind Erscheinungen, die man gut aushalten kann. Etwa eine Woche nachdem ich nichts mehr genommen habe, überfällt mich nachts im Bett ein extremer Schwindel als ich mich von rechts nach links drehe. Sowas habe ich noch nie erlebt. Ich liege zwar im Bett, aber fühle mich als würde ich in einer Waschmaschine sitzen. Tagsüber spüre ich wie der Schwindel im Kopf sitzt und ich weiß, bei der falschen Bewegung liege ich am Boden. Er kam dann tatsächlich immer wenn ich im Bett lag und mich gedreht hab, oder wenn ich mich gebückt habe oder nach oben gesehen habe. Das hat mir große Angst gemacht, da ich so einen starken Schwindel von mir nicht kenne. Mein Hausarzt hat gemeint, das kommt sicher vom Absetzen und ich soll einfach abwarten. Jetzt sind es 2,5 Monate und alle 2-3 Wochen kommt der Schwindel so stark zurück wie am Anfang und ich verzweifle, weil ich Angst habe, dass er nie wieder weggeht. Zudem kam er schon 2 mal einfach so im Ruhezustand als ich am Computer saß. Das ist sehr beängstigend, weil ich einfach dann null Kontrolle über ihn habe. Er schränkt mich stark ein, ich traue mich an manchen Tagen gar nicht raus, weil ich Angst habe, dass er in der Ubahn oder beim Einkaufen kommt und ich nicht mehr nach Hause komme. Außerdem kann ich mich schlecht auf meine Arbeit konzentrieren und bin oft sehr demotiviert. Habe jetzt nächste Woche einen Termin beim HNO und dann beim Neurologen und hoffe, die können mir sagen, was ich wenigstens dagegen tun kann außer einfach abzuwarten. Kennt jemand vielleicth ähnliche Symptome nach dem Absetzen??

    P.S. Trotz dem starken Schwindel bereue ich es keine Sekunde, Sertralin abgesetzt zu haben. Ganz im Gegenteil, ich werde sicher in Zukunft die Finger davon lassen!

    Ganz liebe Grüße an alle
    Natalie

    • Mario Koller 1. Juni 2018 / 23:22

      HAllo Natalie alles liebe und Gute wünsche ich dir.Heut ist es schon zu spät ich meld mich nochmal.

  138. Petra Oleander 5. Januar 2019 / 09:48

    Hallo zusammen, ein gute neues Jahr zunächst für alle.
    Ich nehme seit übe 20 Jahren Citalopram/Escitalopram 20 mg, in den letzten Jahren 10 mg und ich startete im Dezember 2018 wieder einen Versuch, sie abzusetzen. Es ist ein Kampf. Von Brainzaps über unglaubliche Schweißausbrüche über (kleine) Wutanfälle/Wutattacken (die ich sonst überhaupt nicht kenne) bis hin zu plötzlicher Traurigkeit und Angst ist alles dabei. Ich werde es trotzdem weiter versuchen durchzuhalten. Aber es ist definitiv eine totale Veränderung im Körper, wenn man die Tabletten weglässt bzw. sie ausschleicht. Sie zu nehmen war einfacher.

    • Oliver S. 5. Januar 2019 / 09:58

      Petra, es gibt Citalopram in Tropfenform. Versuch dich damit runterzudosieren. I.d.R. reichen ein bis zwei Monate Zeit zum Ausschleichen.

  139. Annemarie 5. Januar 2019 / 13:24

    Ein- bis zwei Monate…… ich schleiche seit 5 Jahren aus und es ist ein Kampf. Jene, die abhängig geworden sind, schaffen es niemals innerhalb 1-2 Monate auszuschleichen. So empfehlen es die Ärzt. Das straft allerdings all jene weltweit, die furchtbare Absetzprobleme haben und nur in Microdosis reduzieren können, Lügen.

  140. Oliver S. 5. Januar 2019 / 13:44

    Das ist Quatsch. Wenn es so lange dauert ist es nicht das Absetzsyndrom, sondern die Krankheit.

    • Mario Koller 5. Januar 2019 / 13:50

      Ja ja immer der Krankheit den Schuh zuschieben.Solch ein Schwachsinn.Hauptsache die Pharmaindustrie und die Weißkittel haben Recht.Antidepressiva haben schon soviel Menschen umgebracht.Die Wirkweise der Antidepressiva sind nicht erwiesen.Die Psychartrie ist eine Scharlatanerie.Bitte lesen sie das Buch von Peter Goetzsche:Tödliche Psychopharmaka und organisiertes Leugnen.

    • Annemarie 5. Januar 2019 / 14:17

      Quatsch ist, was Sie zum Besten geben. Ich hatte nie eine psychische Störung, bekam das Neuroleptikum aufgrund einer Erschöpfung nach Studiumsende, hatte häufig Migräne etc. Die Probleme begannen erst, als ich versuchte abzusetzen. Es gibt inzwischen haufenweise Dateien, auch Studien, die belegen, dass es sehr wohl Absetzsymptome gibt, die so schlimm sind, dass viele eben nicht absetzen können. Es ist leicht, der sog. Krankheit alles in die Schuhe zu schieben. Uns Betroffenen geht’s damit nicht besser. Entweder man verbietet diese totbringenden Medikamente allemal, ansonsten wäre es an der Zeit zu forschen, wie das Absetzen gelingen kann. In einer meiner Vorlesungen während meines Studiums ging es auch darum: keine psychische Erkrankung dauert ein Leben lang, sondern ist meist nach 3 bis 6 Monaten vorüber und sie kommt nicht just in dem Moment wieder, wenn man versucht abzusetzen. Es mag Menschen mit schweren psychischen Störungen geben, wo jedes Medikament gerechtfertigt ist, aber viele bekommen heute diese Pillen aufgrund undefinierbarer Krankheitsgeschichten und die Patienten sind dann meist ein Leben lang beschäftigt mit den Nebenwirkungen bzw. Absetzsymptomen zurecht zu kommen. Es gibt auch Studien, dass Menschen, die mit Psychopharmaka behandelt werden, sich eher das Leben nehmen, als jene ohne. Profiteren tut damit nur die Pharmaindustrie. Die lachen sich ins Fäustchen bei den Umsätzen.

      • Oliver S. 5. Januar 2019 / 14:20

        Annemarie:
        1. Man bekommt kein Neuroleptikum bei einer Migräne. Da muss mehr vorgelegen haben.
        2. Verlinken Sie mal die von Ihnen behauptet exisitierenden Studien, dass es Leute gibt, denen ein Absetzen unmöglich ist. Ich gehe jede Wette ein, dass Sie die nicht kennen und, dass die nicht existieren.

      • Annemarie 5. Januar 2019 / 14:48

        Bei mir war das so – hatte nie was in der Art.

        Die Wissenschaftler Fava, Gatti, Belaise, Guidi und Offidani untersuchten in einer groß angelegten Metastudie das Phänomen der Absetzsymptome von Selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI).
        Sie fassten in dieser Analyse die Ergebnisse von 61 Studien zusammen.
        Das erschreckende Resultat war, dass alle SSRI mit Entzugssymptomen in Zusammenhang gebracht wurden. Solche Absetzbeschwerden wurden bereits nach einer kurzen Einnahmedauer (von zwei Monaten) berichtet.
        Bei einigen Betroffenen dauerten die Symptome wenige Wochen, bei anderen waren sie nach knapp über einem Jahr immer noch vorhanden.
        Symptome, welche am häufigsten genannt wurden:
        Grippe-ähnliche Zustände
        Erschöpfung
        körperliches Schwächegefühl
        Müdigkeit
        Kopfschmerzen
        Herzrhythmusstörungen
        Atembeschwerden
        Gangunsicherheit
        Ataxie (unkontrollierte Bewegungen)
        Schwindel
        Parästhesien (unangenehme Körperempfindungen wie Kribbeln oder Schmerzen)
        Elektroschock-ähnliche Empfindungen
        Myalgie (Muskelschmerzen)
        Neuralgie (Nervenschmerzen)
        Tinnitus (Ohrgeräusche)
        veränderter Geschmackssinn
        Pruritus (Juckreiz der Haut)
        visuelle Änderungen wie verschwommenes Sehen
        Tremor (Zittern der Hände)
        Muskelverspannungen
        Taubheit im Gesichtsbereich
        verstärktes Schwitzen
        Schlaflosigkeit oder erhöhtes Schlafbedürfnis
        intensive Träume oder Albträume
        Übelkeit oder Erbrechen
        Durchfall
        Gewichtsverlust
        Bauchschmerzen
        Angst
        Unruhe
        Anspannung
        Panik
        Depression bis hin zu einer Verstärkung suizidaler Gedanken
        Reizbarkeit
        Impulsivität
        Aggression
        etc etc
        Das Fazit der Forscher war, dass moderne Antidepressiva den gleichen Stellenwert bei Problemen mit dem Ausschleichen der Medikamente bekommen sollten, wie Benzodiazepine (Beruhigungsmittel) und andere psychoaktive Substanzen.

  141. Oliver S. 5. Januar 2019 / 13:58

    Antidepressiva bringen keinen direkt um. Es kann nur sein, dass Leute die das Zeug nehmen durch die Antriebs-steigernde Wirkung vor dem eigentlichen Wirkungseintritt einen vorhandenen Suizig-Gedanken verwirklichen.
    Und bzgl. der nicht bewiesenen Wirkung von Antidepressiva: das bezieht sich alles auf die Kirsch-Studie. Die hat aber nur eine unwesentlich höher als Placebo-Wirkung bei leicht und mittelschwer Depressiven ergeben; bei schwer Depressiven, also dem mit dem Psychiater meistens zu tun haben, ist die Wirkung signifikant. Und das alles bezieht sich auch nur auf SSRIs und SSNRIs bei Depressionen und nicht bei anderen psychischen Erkrankungen; über andere Antidepressiva wie die TZAs wurde da keine Aussage gemacht.

    • Oliver S. 5. Januar 2019 / 14:52

      Du bekommst ein Neuroleptikum und führst eine Studie für Antidepressiva an?
      Seltsam.
      Dass man Neuroleptika langsamer absetzen sollte als Antidepressiva ist bekannt. Aber das ist i.d.R. auch in ein paar Monaten erledigt.

      Und die genannten angeblichen SSRI-Absetzsymptome können ebenso Krankheits-Symptome sein. Das zu unterscheiden ist unmöglich.

  142. Annemarie 6. Januar 2019 / 22:16

    Ob Neuroleptika oder Antidepressiva, beides sind Psychopharmaka und wirken sehr ähnlich. Man sieht schon, dass Sie sich mit der Materie nicht auskennen. Zumindest unterscheiden sich meine Absetzsymptome nicht von jenen, die AD konsumieren. Es gibt inzwischen weltweit jede Menge Patientengruppen, die sehr professionell arbeiten und Leute beim Absetzen unterstützen. Und alle diese Geschädigten sprechen über sehr ähnliche Absetzsymptome, ob das Leute sind, die Benzodiazepine, Antidepressiva, Neuroleptika, Antiepileptika … genommen haben. Wenn man ein wenig googelt, findet man jede Menge im Netz. Absetzsymptome werden zudem viel schlimmer empfunden, als jede Ausgangserkrankung, deshalb ist das Absetzen ja so schwer. Ich selbst reduziere seit 5 Jahren im Microgrammbereich!!!! Obwohl es heute eigentlich genügend Daten gäbe, hat die Pharmaindustrie und auch sehr viele mit ihr zusammenarbeitenden Ärzte noch nicht reagiert und verschreibt weiterhin sehr fleißig diese abhängigmachenden Dinger und zwar für alle möglichen Krankheiten, nicht nur psychische. Wie bereits erwähnt zählen Antidepressiva, Neuroleptika und Antiepileptika zusammen mit Betablocken zu den häufigsten Migräneprophylaktischen Mitteln!!! Wenn Sie es nicht glauben, googeln Sie! Und so bin ich in den Strudel hineingeraten. Und genau ich und andere „nicht psychisch vorbelastete“ Psychopharmaka-Konsumenten sind doch ein gutes Beispiel dafür, dass diese Mittel abhängig machen, von wegen von Rückkehr der Erkrankung. Schade, dass Sie sich nicht belehren lassen und so der Pharmaindustrie, die mit Psychopharmaka Milliarden verdient, den Rücken stärken.

    • Oliver S. 7. Januar 2019 / 07:37

      Nö, Neuroleptika und Antidepressiva wirken überhauptnicht ähnlich. Das ist als würden Sie sagen, Aspirin und Morphium sind beides Schmerzmedikamente und wirken deswegen ähnlich. Und die Absetz-Symptome sind bei NL größtenteils andere; bei AD sind es größtenteils Psycho-vegetative. Und die sog. profesionell arbeitenden Patienten-Gruppen: gucken SIe mal ins ADFD, da ist jegliches Pharma-Bashing erwünscht, sei es doch noch so dumm. Z.B. kommt da jemand hin, hat eine Depression und nimmt ein AD, setzt es wieder ab, die absolut identisxchen Symptome kehren zurück und angeblich sind es dann in dem Fall Absetz-Symptome. Oder da bekommt jemand acht Monate (!) nach Absetzen seines ADs einen Rückfall und dann sind es natürlich auch verzögerte Absetz-Symptome. Oder da hat jemand psychische Probleme nach dem Absetzen von Psychopharmaka für die gar keine Absetz-Symptome bekannt sind (z.B. dir von Ihenn genannten Anti-Epileptika), und für das Forum sind es dann natülrich Absetz-Symptome. Und so verrückt geht das da in einer Tour ab. Und das Facebook-Absetzforum ist ähnlich. Ich kenne viele die ADs abgesetzt haben, und die meisten hatten Absetz-Symptome, aber in keinem einzigen Fall waren die so dramatisch wie die angeblich in entsprechenen Foren beschrieben werden, sondern recht mild. Hören Sie mal den Podcast des hier schreibenden Chefarztes wo über das Thema geredet wird; da wird auch ein realistischeres Bild abgegeben. Dass Sie im Microgramm-Bereich reduzieren macht die ganze Sache unglaubwürdig, denn Ihr Körper resorbiert eh nie die gleiche Menge an Wirkstoff, d.h. Sie haben ohnehin eine Schwankung die über dem liegen sollte was sie reduzieren. Daher ist eher davon auszugehen, dass das einfach nur daran liegt, dass Sie ein ängstlicher Mensch sind.

  143. Christin 7. Januar 2019 / 09:52

    Hallo
    ich habe 2011 Paroxetin verschrieben bekommen, in kombination mit Cyproteronacetat habe ich täglich 40mg genommen. Ich hatte damals keine/kaum Nebenwirkungen, was wohl mit dem Cyproteronacetat zusamenhing. Im Sommer 2017 wurde die Dosis von Cyproteronacetat halbiert, ein halbes Jahr später fingen dann die Probleme an. Durchfall, permanente Übelkeit, Würgen ohne Erbrechen, Angstzustände, schwitzen. Ich war oft beim Psychater, der hat das alles abgetan und mich wieder nach Hause geschickt. Im Sommer 2018 ist es etwas besser geworden, bis es im Herbst 2018 wieder schlechter wurde, ich habe dann die Dosis selber angepasst da mir die Ärzte offenbar nicht helfen wollten. Als ich dann wieder zum Psychater ging, hat der mich einfach rausgeworfen – begründung wenn ich die Dosis selber anpasse, kann er mit mir nicht Arbeiten. Darauf hin bin ich in die LVR Klinig gegangen, dort meinte der Arzt das ich die Dosis weiter verringern sollte, wenn ich es nicht mehr Vertrage. Ab Ende November 2018 habe ich also auf 15mg reduziert. Mir gings auch etwas besser, zumindest war mir Nachts nicht mehr schlecht und der Durchfall wurde auch besser. Weihnachten 2018 habe ich dann nochmal auf 10mg reduziert, und mir ging es nur noch Morgens schlecht. Nacheiner Woche hat sich das aber wieder geändert, mal hatte ich gute und mal schlechte Tage. Ich bin dann am 4.1 nochmal zum Psychater, dabei ging es mir richtig schlecht, der meinte ich soll das gang absetzen und es mit Sertralin Versuchen.

    Am Ersten Tag des Absetzens war mir richtig schlecht, zudem habe ich am Abend eine Panikattacke bekommen, in der Nacht auf den Zweiten hatte ich Hitze- und Kältewallungen. Ich war an dem Tag auch sehr Ängstlich, heute ist der dritte Tag und mir geht es etwas besser, ich konnte sogar wieder raus gehen. Ich werde es eine Woche ohne AD Versuchen, zur unterstützung habe ich mir Neurodoron gekauft, sollte es mir die Woche gut gehen, werde ich kein Antidepresiva mehr anfassen.

    Es hat mir am Anfang gut geholfen, damals war ich echt am Boden, das gehört aber der Vergangenheit an. Warscheinlich war mein Körper der Ansicht das er das AD nicht mehr will, es kann auch nicht sein, das wenn man es einmal nimmt, es ein lebenlang nehmen muss, obwohl es einem Besser geht.

    • Oliver S. 7. Januar 2019 / 10:00

      Dass Sie keine Nebenwirkungen wg. des anderen Medikaments hatten, das halte ich für Spekulation. Aber Gundsätzlich sind Paroxetin und Venlafaxin aufgrund der kurzen Halbwertszeit die Medikamente mit dem höchsten Potenzial für Absetzerscheinungen. Dass Absetzerscheinungen sich aber in so langen Abständen verbessern und das wieder verschlechtern, das halte ich für ausgeschlossen.
      Ich habe Paroxetin von März 1995 bis März 2003 genommen und hatte es von einen Tag auf den anderen abgesetzt und hatte nur drei Tage Absetz-Erscheinungen. Danach kam die Krankheit unverändert zurück.

  144. Annemarie 7. Januar 2019 / 15:06

    Das war der Entzug. Schade, anscheinend werden Sie das Medikament wohl für immer nehmen.

  145. Pia 19. April 2019 / 18:50

    Ich habe bis vor kurzem noch Citalopram genommen, 20mg. Ich habe es ungefähr 6 Wochen genommen.
    Ich sprach ich beim Arzt an das die Wirkung mir nicht genügt und ob Sinn machen würde höher zu dosieren. Er sagte wenn es jetzt nicht wirkt wird es nie wirken und deshalb soll ich es einfach von jetzt auf gleich absetzen oder damit „herumexperimentieren“
    Somit habe ich selbstständig auf 40mg erhöht. Da ich aber immer noch der Meinung war keine allzu starke Veränderung zu bemerken und mein Freund mir dasselbe sagte, setze ich diese letzendlich komplett ab.
    Ich weiß nicht ob das als Absetzphänomen zählt, aber seitdem bemerke ich nach und nach Auffällige Veränderungen. Ich bin ich sehr unzufrieden, launisch, reizbar und viel aggressiver als sonst. Zudem auch ziemlich unglücklich, extrem aphatisch, ziehe mich zurück, sehe keinen Sinn an sozialen Interaktionen/finde diese sehr anstrengend, absolut gar kein Antrieb vorhanden, etc. Das einzig Positive: Ich esse seit einer Woche mehr und spüre äußerliche Berührungen mehr.
    Aber ansonsten schlagen grade alle meine Problematiken mit voller Kraft wieder ein.

  146. Thomas 15. Mai 2019 / 07:35

    Hallo ich musste von meiner Hausärztin citalopram 20mg sofort absetzen und bin auf pflanzliche Basis umgestiegen und es hilft mir sehr nur die Nebenwirkungen vom citalopram macht bei mir sehr große gesundheitliche Probleme. Es ist bei mir wie Wahrnehmungs Störung und erzähle irgendwelchen Unsinn und dann geht es wieder. Ich habe es genommen da ich 3 sterbefälle innerhalb von 14 Monaten hatte und wollte es dann absetzen und habe jetzt tierische Nebenwirkungen was kann ich noch tun?Auf pflanzliche Basis bekommt es mir sehr gut und würde gerne auch wissen wann ich es aus meinem Körper bekomme nach gut 1 Jahr wo ich citalopram absetzen sollte.
    Liebe Grüße Thomas

  147. Blume 3. Juli 2019 / 17:48

    Hallo,

    der Artikel ist ja nun 5 Jahre alt, wäre toll wenn es eine Aktualisierung geben würde. Inzwischen sollte es ja doch fast im „Mainstream“ angekommen sein, dass Antidepressiva – trotz jahrelanger gegenteiliger Behauptungen in z.T. grossen Kampagnen – eben doch körperlich abhängig machen (je nach Definition).

    Eigene leidvolle Erfahrung: Über ein Jahrzehnt SSRI genommen, Absetzwunsch, Psychiater meinte: ach lassen Sie einfach weg, das macht nix (lange Halbwertszeit), selbst auch gedacht: die Leute die was von Absetzsyndrom faseln sind alles Spinner / rückfällig / neigen zu somatoformen Beschwerden oder Angsterkrankungen. Bin dann dummerweise dem Rat gefolgt und was folgte spottet jeder Beschreibung: Hölle auf Erden aus massivsten Symptomen, die absolut nix mit der Ursprungsproblematik zu tun hatten. Seit 18 Monaten (!) leide ich darunter, es hat Verbesserungen gegeben, aber ich würde sagen ich bin gerademal vielleicht zu 50% wiederhergestellt.

    Jeder, der weiter diese Medikamente verschreibt, sollte sich darüber im Klaren sein, das es für einen gewissen Anteil der Patienten ein Risiko gibt, massive Probleme dadurch zu bekommen. Wieso weshalb warum, das weiß wohl keiner so genau (oder warum mache die Probleme eben nicht bekommen) aber zu Leugnen ist es wohl nicht mehr.

    Wie gesagt, vielleicht mal Zeit für ne Aktualisierung?

    Lg

    • Oliver S. 3. Juli 2019 / 18:10

      Naja. 18 Monate Absetzsymptome – das gibt’s nichtmal bei Heroin. Das halte ich daher für unwahracheinlich.

      • Blume 5. Juli 2019 / 18:31

        Und was Sie für unwahrscheinlich halten gibt es natürlich nicht. Genau das ist Problem von unzähligen Betroffenen.

  148. Stinkesauer 22. September 2019 / 15:13

    Etliche Jahre eingenommen. (8, 9, 10, 11 Jahre?) Seit Mai wird versucht das Mirtazapin× à 30 mg schleichend+ abzusetzten.

    (× Remergil, Aurobindo, Mirtabene, Mirtel, Remeron, RemeHirnschiss, MirtaHirnschiss…)

    (+ anscheinend immer noch zu „schnell“. Sehr wahrscheinlich muss man 0,1 mg pro Jahr herunterfahren. Oder 0,000000000001 mg.)

    Verdauungsprobleme / Diarrhoe / Übelkeit / Würgreflex / Appetitlosigkeit / Schlafstörung / Albträume / Erschöpfung / Schwächegefühl / Restharn* / Prostatavergrößerung* / sehr starker Pruritus* / Herzrasen / Blutdruck* / Tinnitus / starke Agression* / Engwinkelglaukom / Brain Zaps / schreckhaft / anormale Wahrnehmung* / Gelenkschmerzen / grippeähnliche Symptome / pseudoallergische? Rhinitis* / unreine und blasse Haut* (Sowie Frankenstein.) / Lymphe? / Hautausschlag* (bei Anstrengung stärker vorhanden) und was der Geier noch…

    (* immer noch vorhanden.)

    Bald 5 Monate sind jetzt um und die Tortur ist (noch) nicht überstanden. Aber vielleicht werden es auch 4 Jahre, wie es bei einer Frau der Fall war. Oder gar nie. Es komme, was wolle.

    Abgesehen davon dass die Entzugserscheinungen [1] nicht schlimm genug sind, nein, schlimm ist es auch noch, wenn man zuerst nicht weiß von woher diese Beschwerden kommen. Vor allem wurden sie am Anfang bei mir vehement abgestritten. Und man kennt das Problem (laut Dr. Daniel Hell) schon längst.[2] Es betrifft ja aber einem nicht selbst. Unglaubliche was für eine Ignoranz da herrscht. Da ist bei solchen Ignoranten die Würde des Menschen auch nur Makulatur. Das erinnert mich an die Menschenversuche von Münsterlingen.

    Der Psychiaterin „GWEN11“ würde auch mehr emotionale Empathie und weniger Ignoranz guttun. [11. Januar 2014 / 20:15]. Obwohl man als PsychiaterIn gar keine emotionale Empathie haben darf. Sonst könnte man den Beruf gar nicht ausüben. Deshalb setzt man sich ja auf der Schiene der kognitiven Empathie. Und oder man sägt einfach nicht gerne am eigenen Ast? [3]

    Und diese Schwachsinnstheorie Serotonin [4a] [4b] ist auch so ein Unding. Man wird nicht müde zu behaupten, es hätte was mit einem Ungleichgewicht zu tun.

    (Ja, „nach dem“ Einnehmen der „Medikamente“ hat man ein Ungleichgewicht, und zwar im ZNS {zentralen Nervensystem}. Und genau deswegen gibt es diese Entzugserscheinungen.)

    Nach meiner Erfahrung haben die meisten eine Depression, aus soziologischen Gründen und nicht weil da etwas im Hirn nicht stimmt. Eure ganze neurofatalistische Ideologie die dahintersteht, ist absolut menschenverachtend. Schon 1986 wurde dieser Schwachsinn mit Serotonin zum ersten Mal falsifiziert. [5] Und es gibt Tausende Studien dazu.

    Hier von Absetzsymptomen zu sprechen ist noch so ein Unding. Schon alleine wenn man die Definition der Sucht [6] in ICD-10 der 60er Jahre betrachtet. Da schreibt man das Buch auch immer so um, wie man’s möchte.

    Und an die Leute die diesen Entzug verharmlosen oder sogar leugnen empfinde ich nur tiefste Verachtung. Als wäre der Leidensweg nicht schon schlimm genug, nein, man entwürdigt sie auch noch. Dazu kommt noch, dass die Menschen die auf dem Leidensweg sind und nichts davon wissen, noch mehr verunsichert sind. Bei diesen Personen weiß man, wo der Charakter steht. (Das hat nichts mehr mit Intelligenz zu tun, sondern ist eine reine Charakterfrage.)

    [1] Entzugserscheinungen beim Absetzen von Antidepressiva (Typ SSRI und SNRI)
    https://www.der-arzneimittelbrief.de/de/Artikel.aspx?J=2015&S=65

    [2] Schwieriger Ausstieg:
    Die Tücken der Antidepressiva
    https://www.srf.ch/news/panorama/die-tuecken-der-antidepressiva

    [3] https://www.pharmagelder.ch/

    [4a] https://www.youtube.com/watch?v=VWj1nkbsoAU

    [4b] Eine weitverbreitete Illusion
    https://www.tagesspiegel.de/themen/geist-und-seele/gesund-leben-eine-weitverbreitete-illusion/13429764.html

    [5] 5-HT and 5-HIAA in cerebrospinal fluid in depression
    https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/0165032787900565

    [6] What is the difference between dependence and withdrawal reactions? A comparison of benzodiazepines and selective serotonin re-uptake inhibitors
    https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21992148

  149. stinkesauer 24. September 2019 / 01:03

    Etliche Jahre eingenommen. (7, 8, 9 Jahre?) Seit Mai wird versucht das Mirtazapin× 30 mg schleichend+ abzusetzten. Bei mir wurde schon nach kurzer Zeit tausendmal wegen Nebenwirkung das Medikament gewechselt. Nur bei Mirta konnte ich einschlafen, was aber auch das einzig Positive war.

    (× Remergil, Aurobindo, Mirtabene, Mirtel, Remeron, RemeHirnschiss, MirtaHirnschiss…)

    (+ anscheinend immer noch zu „schnell“. Sehr wahrscheinlich muss man 0,1 mg pro Jahr herunterfahren. Oder 0,0001 mg.)

    Verdauungsprobleme / Diarrhoe / Übelkeit / Würgreflex / Appetitlosigkeit / Schlafstörung / Albträume / Erschöpfung / Schwächegefühl / Restharn* / Prostatavergrößerung* / (sehr) starker Pruritus* / Herzrasen / Blutdruck* / Tinnitus / starke Agression* / Engwinkelglaukom / Brain Zaps / schreckhaft / anormale Wahrnehmung / Gelenkschmerzen / grippeähnliche Symptome / pseudoallergische? Rhinitis* / unreine und blasse Haut* (Sowie Frankenstein.) / Lymphe? / Hautausschlag* (bei Anstrengung stärker vorhanden) / an manchen stellen (neu) Ekzem* / und was der Geier noch…

    (* immer noch / seit Neuestem vorhanden.)

    Bald 5 Monate sind jetzt um und die Tortur ist (noch) nicht überstanden. Aber vielleicht werden es auch 4 Jahre, wie es bei einer Frau der Fall war. Oder gar nie. Es komme, was wolle.

    Abgesehen davon dass die Entzugserscheinungen [1] nicht schlimm genug sind, nein, schlimm ist es auch noch, wenn man zuerst nicht weiß von woher diese Beschwerden kommen. Vor allem wurden sie am Anfang bei mir vehement abgestritten. Und man kennt das Problem (laut Dr. Daniel Hell) schon längst.[2] Es betrifft ja aber einem nicht selbst. Unglaublich was für eine Ignoranz da herrscht. Da ist bei solchen Ignoranten die Würde des Menschen auch nur Makulatur. Das erinnert mich an die Menschenversuche von Münsterlingen.

    Der Psychiaterin „GWEN11“ würde auch mehr emotionale Empathie guttun. [11. Januar 2014 / 20:15]. Obwohl man als PsychiaterIn gar keine emotionale Empathie haben darf. Sonst könnte man den Beruf gar nicht ausüben. Deshalb setzt man sich ja auf der Schiene der kognitiven Empathie. Und oder man sägt einfach nicht gerne am eigenen Ast?! [3]

    Und diese Schwachsinnstheorie Serotonin [4a] [4b] ist auch so ein Unding. Man wird nicht müde zu behaupten, es hätte was mit einem Ungleichgewicht zu tun.

    (Ja, „nach dem“ Einnehmen der „Medikamente“ hat man ein Ungleichgewicht, und zwar im ZNS {zentralen Nervensystem}. Und genau deswegen gibt es diese Entzugserscheinungen.)

    Nach meiner Erfahrung haben die meisten eine Depression, aus soziologischen Gründen und nicht weil da etwas im Hirn nicht stimmt. Eure ganze neurofatalistische Ideologie die dahintersteht, ist absolut menschenverachtend. Schon 1986 wurde dieser Schwachsinn mit Serotonin zum ersten Mal falsifiziert. [5] Und es gibt Tausende Studien dazu.

    Hier von Absetzsymptomen zu sprechen ist noch so ein Unding. Schon alleine wenn man die Definition der Sucht [6] in ICD-7 oder 8? (heute ICD-10) der 60er Jahre betrachtet. Da schreibt man das Buch auch immer so um, wie man’s möchte.

    Und an die Leute die diesen Entzug bewusst verharmlosen oder sogar leugnen empfinde ich nur tiefste Verachtung. Als wäre der Leidensweg nicht schon schlimm genug, nein, man entwürdigt sie auch noch. Dazu kommt noch, dass die Menschen die auf dem „Trip“ sind und nichts davon wissen, noch mehr verunsichert werden. Bei diesen Personen weiß man, wo der Charakter steht. Das hat nichts mehr mit Intelligenz zu tun, sondern ist eine reine Charakterfrage.

    [1] Entzugserscheinungen beim Absetzen von Antidepressiva (Typ SSRI und SNRI)
    https://www.der-arzneimittelbrief.de/de/Artikel.aspx?J=2015&S=65

    [2] Schwieriger Ausstieg:
    Die Tücken der Antidepressiva
    https://www.srf.ch/news/panorama/die-tuecken-der-antidepressiva

    [3] https://www.pharmagelder.ch/

    [4a] Eine weitverbreitete Illusion
    https://www.tagesspiegel.de/themen/geist-und-seele/gesund-leben-eine-weitverbreitete-illusion/13429764.html

    [4b] https://www.youtube.com/watch?v=VWj1nkbsoAU

    [5] 5-HT and 5-HIAA in cerebrospinal fluid in depression
    https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/0165032787900565

    [6] What is the difference between dependence and withdrawal reactions? A comparison of benzodiazepines and selective serotonin re-uptake inhibitors
    https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21992148

  150. pharmakokolores 30. September 2019 / 07:56

    Der Wert des Menschen ist in der Pharmakologie anscheinend nicht besonders hoch …

    „Der Begriff »Absetz-Syndrom« wurde mit Bedacht gewählt, um den belasteten Begriff »Entzugserscheinungen« zu vermeiden. Die SSRI-Hersteller, denen spätestens seit Beginn der 1990er Jahre bekannt war, dass das Absetzen ihrer Medikamente zu Problemen führen kann, haben diesen Begriff eingeführt, um mit illegalen Drogen auf Distanz zu gehen, die traditionell mit dem Begriff »Entzug« in Zusammenhang gebracht werden.“
    – Felix Hasler
    Neuromythologie
    S. 124

  151. Wolke 20. September 2020 / 19:34

    Ich finde das total interessant! Habe mal Imipramin gehabt, hat zwar geholfen, aber bei mir so starke cholinerge NWs gemacht, dass ich es von einem auf den anderen Tag (ich weiß, total verantwortungslos) einfach nicht mehr genommen hab.
    Fazit: außer, dass die NWs (und leider auch die positiven Wirkungen) weg waren, hatte ich gar nix.

    Selbiges jetzt mit Escitalopram (bei dem ich jegliche NWs hatte AUßER Libidoverlust, das ja anscheinend alle hatten)

    Auch meine Freundin hat mir gebeichtet, 4 verschiedene ADs damals ausprobiert zu haben, bei allen ohne Ausschleichen abgesetzt. Nie Probleme.
    Witzigerweise hat sie Venlafaxin abesetzt, weil es sie so stark müde gemacht hat 😂

    Verkehrte Welt

  152. Michael Krafter 8. Januar 2021 / 17:10

    Hallo! Mein Gott, sind hier viele Kommentare. Auch ich möchte gerne meine Erfahrung hinzufügen, da man im Internet nicht viel findet. Ein paar Details: Medikament: Escitalopram, Gesamt Einnahme-Dauer: 4 Monate.
    Ich fang mal an. Escitalopram wurde mir aufgrund von Depressionen, Panikattacken und einer Sozialen Phobie verschrieben. Angefangen mit 10 mg, später dann 20 mg. Die ersten Tage nach der Einnahme waren schlimm, da ich ca. 7 Tage mich in der Nacht durchgehend hin und her gewälzt habe. Ich hab ca. 7 Tage nur „halb“ geschlafen. Danach war alles weg, nur ich hatte täglich eine Müdigkeit. Nach einem Monat fingen die Tabletten an zu wirken, zwar beschränkt, aber sie haben mir deutlich den Alltag erleichtert. Ich habe dann 4 Monate 20mg genommen. Eines Tages, wollte ich diese Müdigkeit wieder los werden, da ich seit der Einnahme extrem „faul“ geworden war, bzw. kostete mir alles irgendwie viel Kraft. Dazu gehörte es auch z.B. mein Haus staubzusaugen. Da ich 20 mg nahm, hab ich wie folgt abgesetzt: Von heute auf morgen von 20mg -> auf 10 mg. 10 mg dann 2 Wochen lang genommen. Dann auf 5 mg gegangen, 1 Woche genommen. Dann auf 2,5 mg gegangen, ebenfalls eine Woche genommen. Der Sprung von 10 mg auf 5 mg war für mich der schlimmste, bzgl. den Entzugserscheinungen.
    Ab dem Tag der nicht mehr Einnahme, hab ich mich gefühlt, als hätte ich eine Grippe. Und dieses stromschläige Gefühl, wenn man die Augen bewegt. Es löste Migräne bei mir aus. Dieses hielt ca. 7 Tage an, dann war alles wieder weg… ich kann nur empfehlen: DURCHHALTEN!

  153. Ruth Dellhofen 17. Mai 2021 / 23:36

    So ein Unsinn. Erstens wirken SSRI auch unter dem Kaskadeneffekt… Alle Neurotransmitter agieren im Zusammenspiel… INKL Histamin.

    Daher haben auch eigentlich alle Psychopharmaka Absetzsymptome bzgl Histamin im Repertoire

    • OIiver S. 18. Mai 2021 / 10:29

      Nicht alle Psychopharmaka haben eine antihistaminerge Wirkung, SSRIs schon mal gar nicfht. Und Absetz-Symptome – wenn die denn auftreten – haben sowieso mit diser Wirkung nichts zu tun.

  154. Maris 10. November 2021 / 01:53

    Hello,

    Ich habe 2014 auf 15 Esciyalopram 10mg langsam ausgeschlcihen. Irgendwann Kamen unerjätlcih3 Angstzustände und als es weg war wurde es unfassbar schlimm. Heftige Depressionen (hatte ich vorher nicht, hatte es gegen Schmerzen bekommen aber es hatte nicht gewirkt daher nach 1 Jahr abgesetzt), heftigste Paniktustände, Schlaflosigkeit (Max 2 Stunden), super viele körperliche seltsame Symptome. Habe nach 11 mounten Gabapenzin und Opipramol bekommen und nach ca 1 Woche ungefähr war alles komplett weg. Alles. Einfach weg.mysterium.

    Heutzutage ist mir klar, daß das am absetzen von Escitalopram lag. Denn es war beim Absetzen von Opipramol sah 5 jahren ähnlich, bei Duloxetin such.Mein Gott, hätte ich erstens nie genommen gegen Schmerzen oder viel früher abgesetzt … naja nun werde ich die meds nicht mehr los 😅 aber gnaz ehrlich ich hätte wuch keine Lust mich jahrelang rumzuquälen um sie abzusetzen. Nun habe ich ja den Salat. Dad ganze Hirn ist mega durcheinander wenn sie weg sind. Das braucht doch jahrw um sich zu regenerieren. Dann nehme ich sie lieber weiter. Ganz ehrlich. Das manche Ärzte, die meisten NICHTS darüber wissen finde ich sehr seltsam. Die meisten Patienten trauen sich aber such nciht den Mund aufzumachen und manche können sich die Symptomatik einfach nicht erklären. Manche haben ja auch wirklich ein depressives rezidiv.

  155. J 19. April 2022 / 17:29

    Hallo, habe mit Interesse so einige Kommentare hier gelesen. Ich habe vor 3 Jahren eine Phase gehabt wo vieles klappte und ich dann leider auch meinen Job gekündigt habe und was neues machen wollte. Kurze Zeit später habe ich Nächte lang nicht schlafen können und habe eine Wand aus diffusen unwirklichen Ängsten auf mich zudonnern sehen. Als ich dann ein paar Tage später zum Psychiater bin und er schon lachte weil er wusste ich würde wiederkommen, da war ich schon stark verängstigt, konnte kaum noch meinen Körper spüren, hatte nen steifen Nacken und Rücken und habe dann von ihm direkt wieder Venlafaxin und Amisulprid bekommen. Kurz darauf hatte ich die bescheuertsten Gedanken und habe so mittlerweile 3 Jahre ausgehalten. Aber, ich vertraue dem Arzt nicht mehr, habe eine totale Blockade im Kopf wenn es darauf ankommt etwas zu lernen, kann nicht mehr richtig schlafen und der Kopf brennt die ganze Zeit. Der Körper ist steif und obwohl ich immer ein gutes Körpergefühl hatte, so ist da nichts mehr zu spüren außer Enge, Angst, Trauma. Ich bekomme Tag und Nacht nicht mehr richtig mit, trage Termine falsch ein und es ist fast so als ob meine Sinne nicht mehr funktionieren (hören, sehen, riechen, schmecken). Ich fresse ohne Aufmerksamkeit, habe kein Hunger oder satt Gefühl, bin total ausgetrocknet und könnte die ganze Zeit trinken ohne etwas zu merken und fühle mich wie fremdgesteuert. Traue mich kaum noch mit Leuten zu reden (außer negativ) und fühle mich wie ein Fähnchen im Wind. Der Psychiater hatte mir 10 Monate lang eine höhere Dosis 150mg Venlafaxin gegeben und dennoch konnte ich nicht mehr denken. Nun überhöre, übersehe ich fast alles und treffe keine finanzielle Entscheidung mehr. Kann mich nicht mehr fokussieren und fühle mich wie ein Kleinkind. Da ich selber runter auf 50mg Venlafaxin bin ging es mir kurz was besser, doch dann kamen wieder Gedanken und ich drehe mich so im Kreis, dass ich mich jetzt schon sehr seltsam verhalte. Manchmal denke ich dass ich Demenz habe, aber selbst Demenzkranke sind mitfühlend oder haben ein gutes Herz. Wünschte ich hätte nie mit Psychopharmaka angefangen. Habe seit 3 Jahren Durchfall und merke manchmal nicht mal mehr wann ich auf Toilette muss. Im Haus laufe ich meistens nur auf und ab und denke mein Leben ist vorbei.

  156. Norbert 26. Juni 2022 / 17:58

    Nun, ich habe nach 27 Jahren Einnahme den Entzug von Benzos geschafft (Alprazolam bzw. „Tafil“). Das ganze lief ambulant über 2 Jahre. Ich nehme auch fast drei Jahrzehnte abends noch 75 mg Amitriptylin und wollte es schlagartig absetzen, das war jedoch keine so gute Idee. Vor allem habe ich Schlafprobleme, meine Stimmung schwankt hin und wieder, ich fühle mich am Tag oft erschöpft und kraftlos. Liege ich im Bett, zucke ich gerade beim Versuch einzuschlafen am ganzen Körper zusammen, dazu zucken zeitweise unabhängig die Füße. Das abrupte Absetzen ist jetzt ca. 3 Wochen her, ich überlege wieder einzusteigen und langsam auszuschleichen.

  157. Mel_263 6. November 2022 / 07:45

    Heeey Leute,

    Ich habe über drei Jahre Escitalopram 15 mg genommen und habe es vor ca. Drei Wochen abgesetzt. Nicht abrupt. Mal einen Rag eine genommen, dann am nächsten Tag wieder nicht und versuche die Abstände größer werden zu lassen, da ich selbst als Frau Probleme mit Libido ect. Hatte.
    In der ersten Woche war ich sehr gereizt und bin schnell genervt von Kleinigkeiten gewesen, Obwohl ich eigentlich von Natur aus sehr ruhig und entspannt bin. Ich hatte Durchfall und mittlerweile Migräne mit Aura. Zudem bin ich der Meinung, dass diese Medikamente abhängig machen. Es ist meiner Meinung nach völliger Schwachsinn zu behaupten, dass diese Medikamente nicht abhängig machen. Natürlich haben sie mir geholfen. Ich hatte Depressionen und starke Panikattacken. Aber das Absetzen ist alles andere als toll.
    Ich hoffe ich konnte euch damit helfen. Ich wünsche euch beim absetzen und eurer Krankheit viel Kraft .

    • Oliver S. 6. November 2022 / 09:20

      Ne, eine Abhängigkeit hast Du nur im umgangssprachlichen Sinne, denn dazu gehört Substanz-Verlangen wenn das Zeug fehlt.

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