Transgender im Krankenhaus

Nicht nur in Köln hat man es im Krankenhaus immer mal wieder mit Patienten zu tun, die Transgender sind, also deren Geschlechtsidentität nicht dem körperlichen Geschlechtsmerkmalen entsprechen. Diese Patienten können sich umoperieren lassen, dann ist auch jedem klar, wie sie behandelt werden müssen, nämlich entsprechend der eigenen Geschlechtsidentität, die nun ja auch den körperlichen Realitäten entspricht.
Sie müssen sich aber nicht umoperieren lassen, wie das Bundesverfassungsgericht in seiner gewohnten Weisheit entschieden hat:

Eine geschlechtsumwandelnde Operation stellt eine massive Beeinträchtigung der von Art. 2 Abs. 2 GG geschützten körperlichen Unversehrtheit mit erheblichen gesundheitlichen Risiken und Nebenwirkungen für den Betroffenen dar…. Die unbedingte Voraussetzung einer operativen Geschlechtsumwandlung nach § 8 Abs. 1 Nr. 4 TSG stellte eine übermäßige Anforderung dar, da sie von Transsexuellen verlangt, sich auch dann dem Eingriff auszusetzen und gesundheitliche Beeinträchtigungen hinzunehmen, wenn dies im jeweiligen Fall nicht indiziert und für die Feststellung der Dauerhaftigkeit der Transsexualität nicht erforderlich ist.

Und das bedeutet in der Konsequenz, dass man im Krankenhaus ganz unverkrampft Frauen mit Penis in Frauenzimmern und Männer mit Vagina in Männerzimmern unterbringen kann. Natürlich darf man auch ein Einzelzimmer zur Verfügung stellen, wenn man eines frei hat, und das ist sicher auch oft ganz hilfreich. Was aber ein Verstoß gegen das Transsexuellengesetz (TSG) wäre, ist die Unterbringung einer Frau in einem Männerzimmer, nur weil sie einen Penis hat… Es gilt das nach TSG festzustellende Geschlecht.

6 Gedanken zu “Transgender im Krankenhaus

  1. Anna_Cranach 3. August 2014 / 23:36

    Also mich würde eine Mitpatientin auf dem Zimmer mit Penis nicht stören.

    (Um genau zu sein, auch ein männlicher Mitpatient würde mich nicht stören. Ich schlafe ja auch in Amsterdam und Prag im Hostel, da war ich schon als einzige Frau zusammen mit 5 Männern auf dem Zimmer)

    • Anna_Cranach 3. August 2014 / 23:37

      Insbesondere in der Psychiatrie würde das mich nicht stören. Da werden ja Patienten normalerweise nicht vom Personal auf dem Zimmer in Anwesenheit der anderen Patienten untenrum gewaschen, etc.

  2. jerryfaber 10. August 2014 / 12:56

    Hat dies auf Jerry's Blog rebloggt und kommentierte:
    Immer wieder wichtig auf das Thema aufmerksam zu machen!

  3. Marion, Mayer 12. Dezember 2018 / 16:02

    Marion 50 aus NRW Bin bei der Geburt vor 50Jahren fälschlicher Weise als Mann eingetragen worden, das wurde jetzt geändert PA und VÄ sofort auch ohne TSG geändert, der alte Name und das Geb. Datum steht leider noch in den alten Krankhausdaten bzw. Pat. Daten, wie: Pat. hätte große männl. Geschlechtsteile; Unsinn, werde deshalb in jeden Krankenhaus auf ein Einzellzimmer gelegt ohne mich zu fragen, werde als Herr Mayer aufgerufen und trotz PÄ und VÄ also Mann geführt. Habe Klage erhoben bei Gericht wegen Diskriminierung, kein Erfolg; das Krankenhaus meinte: man müsse unsere weibl. Patienten ( Biologischen Frauen ) vor Trans…und Intersex.. Leuten schützen, auch mit kompl. Kastraktion= Einzellzimmer, sonst würden die weibl.Patienten uns verklagen wenn das heraus käme. Wer kann da helfen Marion.

  4. Marie 21. Januar 2020 / 12:34

    Ich steh aktuell vor dem Problem, dass Klinik „Einzelzimmer“ vorschreibt und Kosten auf mich als Patientin abwälzen möchte.
    Weiß noch nicht, wie ich mich dagegen wehren kann, wenn nicht noch Klinik freiwillig auf Kosten verzichtet…

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