Es gibt keine Wohnheime mehr

OK, die Wohnheime heißen jetzt EulA´s, ausgesprochen Einrichtungen mit umfassendem Leistungs-Angebot.

Ich bin nicht ganz sicher, ob es in diesem Leben auch nur einmal passieren wird, dass ich eine Straße entlang gehe und denke: „Da steht eine EuLA“. Wahrscheinlich wird das nie passieren. Aber verwaltungstechnisch gehören Wohnheime jetzt der Vergangenheit an…

Ich habe jedenfalls heute eine nagelneue EuLA besucht und fand sie sehr schön und modern…

9 Gedanken zu “Es gibt keine Wohnheime mehr

  1. Chi 20. Februar 2015 / 18:37

    Ich muss zugeben, dass ich mit einer „EuLA“ eher die „End User Licence Agreement“ assoziiere… (wenn auch die Groß- und Kleinschreibung der Abkürzung der „End User Licence Agreement“ nicht ganz der von „Einrichtungen mit umfassendem Leistungs-Angebot“ übereinstimmt…)

  2. caddy 20. Februar 2015 / 21:57

    Oh mein Gott…. welche Sau wird als nächstes durchs Dorf getrieben…. Also arbeite ich nicht mit mehr in einem Wohnheim für ältere Menschen mit psych. Behinderung… sondern in einer Eula für Menschen mit psych, Behinderung… EuLAmpB … also wer sich das ausgedacht hat, muss eine Vorliebe für Abkürzungen haben…. ob das den Betroffenen hilft…. in einer Eule zu wohnen…. ich weiß es net

  3. Ovid 21. Februar 2015 / 19:13

    Vielleicht soll EulA ja auch bedeuten : Einrichtungen mit UNzureichendem / UNzulänglichem Leistungs- Angebot“….ein Schelm, der Böses dabei denke…..rolleyes

  4. Anna_Cranach 24. Februar 2015 / 20:42

    Ich würde es „Dauerpsychiatrie“ nennen, das trifft es am ehesten.
    Es ist wie der jahrelange Aufenthalt auf einer offenen Station, sehr ähnlich.

    Wer’s mag…..

  5. Susanne_Meyer 1. Oktober 2016 / 22:03

    Hier ist ein Artikel auf den Seiten der DGSP zur Neuroleptika-Debatte. Da wurden in einem Wohnheim bei allen Bewohnern außer einem die Psychopharmaka-Dosis deutlich reduziert.

    http://www.dgsp-ev.de/fileadmin/dgsp/pdfs/Artikel_Soziale_Psychiatrie/Ein_Zurueck_ist_fuer_niemand_mehr_denkbar__B.VolkS._Feld.pdf

    „Alle Bewohner berichten, dass sich mit der Medikationsänderung eine deutliche Reduzierung der Nebenwirkungen einstellte. Sie sind »wacher«, nehmen mehr am Leben teil und stellen teilweise durch ihr »neues Verhalten« andere Anforderungen auch an die Mitarbeiter. Wir haben dies gerne angenommen, da es für uns jetzt auch möglich ist, dieBewohner für neue Aktivitäten zu gewinnen, bzw. die Bewohner uns zu Aktivitäten auffordern, was früher so nicht denkbar war. Sie stellen für sich fest, dass sie doch über ein erstaunliches Leistungsvermögen verfügen.
    Insgesamt kann nach unserer Erfahrung gesagt werden, dass die Bewohner von der Reduzierung der Medikamente profitiert haben. Es kam nicht zu vermehrten Krankenhausaufenthalten, im Gegenteil, die Aufenthalte sind deutlich zurückgegangen. Die Facharztbesuche beschränken sich inzwischen auf einen im Quartal. Internistische Krankheiten und Besuche bei entsprechenden Ärzten sind auch eindeutig rückläufig.“

    Das heißt, vorher wurde den Bewohnern durch die Medikamente das aktive Leben weggenommen und die körperliche Gesundheit ruiniert und die Leistungsfähigkeit enorm beeinträchtigt.

    Hoffentlich sind noch mehr Wohnheime und andere Institutionen reformwillig.

  6. Susanne_Meyer 1. Oktober 2016 / 22:10

    In dem Artikel steht noch unten im Absatz

    „In Wahrnehmung unserer Verantwortung für sie [die Klient_innen] verpflichten wir uns auf folgende Leitlinien:
    1. Die Einnahme von Neuroleptika ist keine Bedingung zur Inanspruchnahme unserer Betreuungsdienste.
    2. Es wird im Zusammenhang mit der Medikamenteneinnahme kein Druck ausgeübt. Die Einnahme wird nicht per Zwang durchgesetzt.
    3. Unsere Betreuungsarbeit stellt sich auch auf Menschen ein, die die Einnahme von Neuroleptika nicht oder nur in geringer Dosierung wünschen. “

    .

    ach so, vorher war das also anders???

    Oder wie ist das zu interpretieren.

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