Um zu einem Jedi-Ritter aufzusteigen, muss man verschiedene Phasen der Ausbildung durchlaufen. Wenn bei einem Lebewesen festgestellt wird, dass es machtsensitiv ist, wird bei den Eltern die Erlaubnis eingeholt, eine Ausbildung zum Jedi zu beginnen. Die Ausbildung beginnt als Jüngling im Gruppenunterricht. Nach Abschluss dieser Phase folgt der Einzelunterricht des dann Padawan genannten Kandidaten bei einem Jedi-Ritter. Nach Abschluss einer Prüfung kann man schließlich selbst zum Jedi-Ritter aufsteigen.
Die Ausbildung zum guten klinischen Psychopharmakologen erfolgt im Prinzip genauso. Die Rolle des Yoda gebührt allerdings in diesem Universum unzweifelhaft Stephen Stahl. Der in Cambridge lehrende Psychopharmakologe hat schon so viele Jedi-Ritter, Verzeihung, Psychopharmakologen ausgebildet, und er hat didaktisch so viel drauf, dass man seinen Namen traditionell aus Ehrfurcht stets etwas leise ausspricht und den Blick senkt. Dabei ist Stahl eigentlich ein ganz lockerer Typ…SY
Im Stahl Universum gibt es drei Level:
- Erstes Level: Stahl´s Essencial Psychopharmacology. Es erklärt die neurobiologischen Grundlagen der Psychopharmakologie und sollte als erstes gelesen werden. Für die Jünglinge in der Ausbildung zum Psychopharmakologen.
- Zweites Level: Stahl´s Prescribers Guide. Hier geht Stahl auf die einzelnen Medikamente ein und erklärt für den Praktiker, was er zu jedem Medikament wissen muss, wenn er es verschreiben möchte. Von diesem Buch handelt dieser Blogpost. Für die Padawane in der Ausbildung zum Psychopharmakologen.
- Drittes Level: Alle anderen Ableger aus Stahls Feder sowie seine Webpräsenz unter stahlonline.cambridge.org. Für die echten Jedi-Ritter-Anwärter der Psychopharmakologie.
Zurück zur Padawan-Ausbildung: Stahl beherrscht die Kunst, alle wichtigen Informationen zu einem Medikament verständlich und präzise darzustellen. Mit einfachen Grafiken hebt er besondere Eigenschaften hervor. Und er scheut sich nicht, persönliche Wertungen und Empfehlungen aufzuschreiben, die man sonst in Lehrbüchern oft vermisst, die aber ungemein lehrreich sein können. So gibt es zu jedem Medikament die Absätze „THE ART OF PSYCHOPHARMACOLOGY“, in denen genau die Einsichten und Erfahrungen vermittelt werden, die man sonst nirgendwo findet, die aber helfen, sich ein eigenes Bild vom Medikament zu machen. Und es gibt zu den meisten Medikamenten den Absatz „PEARLS“, in dem noch einmal ganz besondere, herausgehobene Erkenntnisse vermittelt werden.
Hat man in Stahl´s Prescribers Guide ein Kapitel zu einer bestimmten Substanz gelesen, dann ist es, als hätte einem Yoda persönlich erklärt, um was es sich da handelt und wie man kunstgerecht mit der Substanz umgeht.
Seit kurzem ist die aktualisierte sechste Auflage erschienen. Das Buch hat in der Druckversion 890 Seiten, weswegen ich es mir in der kindle-Version gekauft habe. Wer den Umgang mit der Macht wirklich erlernen möchte, schaut sich mal die Leseprobe an…
Super Hinweis und vor allem: SEHR unterhaltsam geschrieben (sozusagen Jedi-Ritter-Niveau im Unterhaltsam-Wissens-Blog-Schreiben)! Vielen Dank !
Hallo, ich würde vorschlagen dieses tolles Buch als App zu erwerben (Auflage 2014). Die App-Version hat sehr viele Vorteile wie z.B: Arbeitsleiste oben -> Therapeutics, Side Effects, Dosing and Use, Special Popilations, The art of Psychopharmacology -> Schnelle Suche, kein mühsames Durchblättern + allgemeine Suchfunktion (Luppe, oder alphabetisch..). Die App ist gerade nicht billig.. Meiner Meinung nach lohnt sich die einmalige Investition trotzdem.