Vermehrter Speichelfluß ist eine typische Nebenwirkung insbesondere von Clozapin. Unter höheren Dosierungen von Clozapin kann der Speichelfluß so stark erhöht sein, dass die betroffenen Patienten berichten, wenn sie morgens aufwachten sei ihr Kopfkissen naß vom Speichel. Das übliche Vorgehen ist dann die Verordnung eines Anticholinergikums wie Pirenzepin (z.B. Gastrozepin®) in Tablettenform. Das hat aber den Nachteil, dass das Medikament im ganzen Körper wirkt. Auftritt Atropin Augentropfen: Atropin ist ebenfalls ein Anticholinergikum. Gäbe es es als „Mundspülung“, würde man das so rezeptieren. Gibt es in Deutschland aber als Fertigarznei nur als Augentropfen. Das stört allerdings gar nicht, weil ja genau der Stoff drin ist, den wir brauchen. Man weist den Patienten an, morgens einen Tropfen in etwas Wasser aufgelöst im Mund umzuspülen, und dann wieder auszuspucken, also eben nicht herunterzuschlucken. Das hilft ebenfalls sehr gut gegen erhöhten Speichelfluss und hat keine Nebenwirkungen auf den Rest des Körpers. Bei der Anordnung in der Kurve muss man natürlich überdeutlich aufschreiben, dass das Präparat zwar Augentropfen heißt, es aber nicht in die Augen gegeben werden darf. Ich denke, dass die Abteilung CIRS weinend zusammenbrechen wird, aber hey: „living on the edge!“ (Vielen Dank an Fr. Prof. Hahn, von der ich diesen Tipp habe).
Kannte ich auch noch nicht.
Mein Mann hat das nach einem Schlaganfall und folgendem starken Speichelfluss auch verschrieben bekommen!