Lyogen-Depot soll dem Vernehmen nach Anfang des Jahres vom Markt genommen werden. Ich hatte jetzt mehrere Anfragen, auf welches Depot-Neuroleptikum man Lyogen-Depot-Patienten am besten umstellen sollte. Eine kurze Internet-Recherche hat zum Glück ergeben, dass es den Wirkstoff Fluphenazin als Depot weiterhin geben wird, und zwar von Neuraxpharm unter dem Handelsnamen Fluphenazin-Neuraxpharm D in den Dosierungen 12,5 mg, 25 mg, 50 mg, 100 mg und 250 mg, jeweils als Decanoat. Ich habe bei Neuraxpharm angefragt, die mir bestätigt haben, dass diese Präparate verfügbar bleiben. Man muss also gar nicht umstellen, sondern lediglich auf ein Generikum wechseln.
Fluphenazin gehört zu den hochpotenten Neuroleptika mit einem höheren EPMS-Risiko, in der gleichen Klasse wie Haloperidol. Für Patienten, die ein Neuroleptikum dieser Wirkstärke brauchen, ist es ein gutes Medikament. Aber auch nach einer längeren Gabe soll man sich natürlich immer wieder fragen, ob der Umstieg auf ein milderes Neuroleptikum möglich ist. Besser verträglich, aber in manchen Fällen etwas weniger wirksam ist beispielsweise das Flupentixol-Depot.
Und natürlich soll man auch immer mal wieder überprüfen, ob ein mit einem Depot behandelter Patient vielleicht auf eine orale Medikation umgestellt werden kann. Fluphenazin gibt es weiterhin auch in Tablettenform.
Eine Umrechnungstabelle, die einige Hinweise gibt, wie verschiedene Depots untereinander und Tabletten in Depots und umgekehrt umgerechnet werden können, findet ihr hier.