Ich habe mit Mira Knauf und dem Team von DocCheck über das Thema Suizidalität gesprochen. Im Video erkläre ich, wie HausärztInnen, PsychotherapeutInnen, PsychiaterInnen und andere am besten abklären können, inwieweit eine Gefahr durch Suizidalität besteht. Dabei erläutere ich ein bewährtes Stadienmodell der Suizidalität und nenne Beispiele für konkrete Fragen. Das sechs-minütige Video findet ihr hier.
Etwas ausführlicher gehe ich im DocCheck-Podcast „Auskultiert“ auf das Thema Suizidalität ein. Den Podcast findet ihr hier.
Diese Berichterstattung richtet sich an Behandler. Betroffenen kann an dieser Stelle nicht geholfen werden. Schnelle, anonyme und kompetente Hilfe findest du aber unter der kostenfreien Rufnummer der Telefonseelsorge 0800 / 111 0 111 oder 0 800 / 111 0 222. Die Deutsche Depressions Hilfe kannst du unter 0800 / 33 44 533 erreichen.
Wenn man nur Suizid-Gedanken hat die einen emotional entlasten sollen und keiner echten Planung dienen, dann sollte man Suzidgedanken ggü. dem Psychiater in der Klinik verneinen. Ich habe nämlich die Erfahrung gemacht, dass der Psychiater einen im Zweifel nämlich mutwillig falsch versteht und einen erstmal dann auf Verdacht in der Geschlossenen einschließt.
Na und?
Wenn es sich „lediglich“ um Suizidgedanken ohne Handlungsrelevanz handelt, wenn man sich also klar von Handlungsplänen und Handlungsdruck distanzieren kann, und man absprachefähig erscheint, sollte eine Behandlung auf einer geschützten Station nicht notwendig sein. Man kann natürlich an einen Arzt geraten, der vielleicht wenig Erfahrung hat und der lieber auf Nummer Sicher gehen will. Letztlich ist der Arzt in seiner Einschätzung der Gefährdungssituation aber davon abhängig, was der Patient ihm mitteilt. Niemand kann seinem Gegenüber in den Kopf gucken. Ich sehe Ihren Beitrag kritisch, da in diesem ein wenig offener Umgang mit den behandelnden Ärzten suggeriert wird.
Ich kenne diesen Fragenkatalog schon lange.
Auf Fragen meines Psychotherapeuten in diese Richtung (wenn er z.B. gesehen hat, dass ich mich sehr depressiv fühle), habe ich immer nur gesagt „Ich will nicht in die Psychiatrie“ und habe jegliche Auskünfte zu dem Thema verweigert.
Die hier empfohlenen Handlungen laufen ja alle in Richtung stationäre Psychiatrie, und meine zwei Aufenthalte dort waren suizidalitätsfördernd, beides Mal ist es mir nachher schlechter gegangen als vorher. Ich mache den Fehler in eine Psychiatrie zu gehen, nicht zum dritten Mal und ich sehe mich vor, dass ich auch nicht zwangsweise dahin geschafft werde. Es hätte ja auch keinen Sinn, denn wie bereits geschrieben, ich sehe Psychiatrieaufenthalt als suizidalitätsfördernd an.
Ist es hilfreich gegen Suizidalität, in die JVA gesteckt zu werden? Definitiv nicht.
Also, wieso dann in die Psychiatrie? Auch da wird man in eine totale Institution und in ein totalitäres System gesteckt.
Und Psychiatrie ist schlimmer als Knast. Die Liste der Gründe dafür ist lang.
Über einige davon schreibe ich hier. https://www.facebook.com/schutzvor.zwang/posts/2049457865281202