Das Problem für einige Menschen mit zwanghafter Persönlichkeitsstörung und einige Menschen mit einer klassischen Zwangserkrankung ist ja weniger, dass die Kranken so lange diesen lästigen und manchmal etwas bizarren Zwängen nachgehen.
Das Problem ist vielmehr, dass einige Betroffene Probleme haben, das Wichtige vom Unwichtigen zu unterscheiden; dass manche Probleme haben, die Prioritäten richtig zu setzen.
Dann gehen sie ihren Zwängen nach und lassen die wichtigen Dinge unerledigt, die wesentlichen Dinge ungelebt. Diese Versäumnisse sind das größte Problem der Krankheit.
Nicht die Zwangshandlungen sind manchmal das Schlimmste. Das Wichtige und Wesentliche Dinge nicht hinkriegen ist oftmals das Schlimmste.
P.S. Aus den Kommentaren habe ich gelernt, das für viele Betroffene die Kombination aus Angst und Zwangshandlungen sehr wohl das Belastendste ist. Prioritäten zu setzen und diesen Prioritäten folgen zu können ist nicht für jeden Zwangskranken ein Problem, es gehört auch nicht zu den diagnostischen Kriterien der Zwangskrankheit der ICD-10.
Dies könnte manchmal eher ein Problem von Menschen mit einer zwanghaften Persönlichkeitsstörung sein.
Stimmt! Vielen Dank für diese Korrekturen!