Methylphenidat bei Erwachsenen: Medikinet adult

Methylphenidat, Handelsname z.B. Medikinet adult® ist eines der besonders umstrittenen Psychopharmaka. Der Einsatz bei gesichertem, schwerem, anders nicht behandelbarem ADHS bei Kindern und Jugendlichen ist inzwischen eine etablierte Therapie. In den letzten Jahren entwickelte sich aber eine sehr breite Diskussion auch in der Erwachsenenpsychiatrie. Ausgangspunkt waren zunächst diejenigen Patienten, die im Kindesalter ein ADHS entwickelten und erfolgreich mit Methylphenidat behandelt wurden, aber nicht, wie der Großteil der Patienten, vor dem 18. Lebenjahr soweit gebessert waren, dass sie das Methylphenidat nicht mehr brauchten. Bei diesen Patienten war es dann lange Zeit so, dass die Verschreibung ab dem Tag des 18. Geburtstages plötzlich „off-label“ war, von der Krankenkasse nicht mehr bezahlt werden musste und irgendwie ungebührlich wirkte. Bei der Verordnung über ein Betäubungsmittelrezept war das schon etwas merkwürdig. Seit April 2011 ist mit Medikinet adult® nun auch ein Präparat zur Behandlung von Erwachsenen mit ADHS zugelassen.

Geschichte

Methylphenidat wurde erstmals 1944 von Leandro Panizzon, einem Angestellten der schweizerischen Firma Ciba (heute Novartis), synthetisiert. Zu der damaligen Zeit war es üblich, Selbstversuche mit neu entwickelten Substanzen durchzuführen – so probierten Leandro Panizzon und seine Ehefrau Marguerite („Rita“) Methylphenidat aus. Besonders beeindruckt war Marguerite davon, dass sich ihre Leistung im Tennisspiel nach Einnahme von Methylphenidat steigerte. Von ihrem Spitznamen Rita leitet sich der bekannte Handelsname Ritalin® für Methylphenidat ab. Ritalin wurde 1954 von Ciba auf dem deutschsprachigen Markt eingeführt. Das Medikament wurde in Deutschland zunächst rezeptfrei abgegeben, aber 1971 dem Betäubungsmittelgesetz unterstellt.

Pharmakologie

Methylphenidat gehört zu den klassischen Phenethylaminen und ist, wie auch das Phenethylamin Amphetamin, ein indirektes Sympathomimetikum mit zentraler Wirkung. Die chemische Struktur ähnelt der der Katecholamine. Methylphenidat wirkt anregend und aufregend. Es unterdrückt Müdigkeit und Hemmungen und steigert kurzfristig die körperliche Leistungsfähigkeit. Normalerweise bei körperlicher Überlastung auftretende Warnsignale wie Schmerz und Erschöpfungsgefühl werden vermindert. Methylphenidat hemmt den Appetit.
Methylphenidat ist ein Dopamin und Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer. In geringem Maße sorgt Methylphenidat für eine direkte Freisetzung von Katecholaminen. Methylphenidat wirkt außerdem als Agonist an den Serotonin-Rezeptoren 5-HT1A und 5-HT2B.

Klinischer Einsatz bei Kindern und Jugendlichen

Es hat sich gezeigt, dass Methylphenidat bei Patienten mit ADHS zu einer deutlichen Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit führt. Das verwundert zunächst. ADHS Patienten sind ja unruhig, hibbelig und ablenkbar. Amphetamine machen den Gesunden aber auch unruhiger, umtriebiger und eher ablenkbarer. Wie kann eine Substanz, die unruhig macht, einen krankhaft Unruhigen zu besserer Konzentrationsfähigkeit führen? Ein häufig formuliertes Bild ist, dass im Gehirn von ADHS Kranken eine zu geringe Aktivität besteht. Die ständigen Ablenkungen sollen das innere Aktivitätsniveau auf ein normales Niveau anheben. Methylphenidat mache nun genau das, und dadurch könne sich der Kranke dann wie ein Gesunder ganz normal konzentrieren, ohne sich ständig irgendwo ablenken zu müssen. Das Bild ist eingängig und überzeugend. Ob es richtig ist, ist mir nicht ganz klar.
Methylphenidat ist im Rahmen einer therapeutischen Gesamtstrategie zur Behandlung von Aufmerksamkeitsdefizit Hyperaktivitäts-Störungen bei Kindern ab einem Alter von 6 Jahren angezeigt, wenn sich andere therapeutische Maßnahmen allein als unzureichend erwiesen haben. Die Diagnose darf sich nicht allein auf das Vorhandensein von Symptomen stützen, sondern muss auf einer vollständigen Anamnese und Untersuchung des Patienten basieren. Eine therapeutische Gesamtstrategie beinhaltet sowohl psychologische, pädagogische, soziale als auch medikamentöse Maßnahmen. Zum genauen Einsatz von Methylphenidat ist vieles zu sagen. Die aktuell verfügbare ->S3 Leitlinie Hyperkinetische Störung soll zum Ende des Jahres 2012 aktualisiert werden. Sie ist dennoch sehr lesenswert und geht auf die wichtigsten Aspekte der Verordnung ein.
In der Leitlinie steht allerdings nicht, dass viele Kinder- und Jugendpsychiatrien, wenn es um die stationäre Einstellung auf Methylphenidat geht, eine längere Therapiephase vorschalten, in der sie an einem bestimmten Tag entweder Methylphenidat oder ein Placebo ausgeben. Patient, Eltern und Behandlungsteam beurteilen dann die jeweilige Symptomschwere an diesem Tag. Zeigt sich keine durchgreifende Besserung unter Methylphenidat, wird es nicht weiter verordnet. Dieses Vorgehen ist in der Erwachsenenpsychiatrie leider sehr selten. Es würde geeignet sein, nicht hilfreiche oder missbräuchliche Verordnungen zu reduzieren.

Methylphenidat bei Erwachsenen

Bei Erwachsenen sind meiner Meinung nach drei unterschiedliche Ausgangssituationen zu unterscheiden:

Fortsetzung einer bereits im Kinder- oder Jugendlichenalter erfolgreich begonnenen und noch erforderlichen Therapie

Diese Gruppe ist eher unproblematisch. Die aus der Kinder- und Jugendpsychiatrie übergeleiteten noch sehr jungen Patienten kann man oft einfach noch einige wenige Jahre weiterbehandeln, und die Dosis langsam reduzieren, irgendwann dann ganz absetzen. Sie bereiten weniger Bedenken.

Neubeginn einer Therapie mit Methylphenidat bei Erwachsenen, die nie zuvor damit behandelt worden sind

Es kommen nicht selten erwachsene Patienten zum Psychiater, die über Konzentrationsschwierigkeiten, Ablenkbarkeit, Unruhe und verminderte Ausdauerleistungsfähigkeit klagen. Aus der Presse sind sie aufmerksam auf das Krankheitsbild ADHS geworden und haben in aller Regel auch schon viel darüber gelesen. Die zu erwartenden Symptome kennen sie auswendig. Viele erwarten einen Therapieversuch mit Methylphenidat. Hier sind Untersuchungen an verschiedenen Tagen erforderlich, Gespräche mit unterschiedlichen Bezugspersonen und eine ausführliche psychologische Testung. Bei einigen dieser Patienten ist ein Therapieversuch mit Methylphenidat unter enger Kontrolle gerechtfertigt.

Neubeginn einer Therapie mit Methylphenidat bei Erwachsenen, die eine Amphetaminabhängigkeit in der Vorgeschichte haben

Diese Patientengruppe macht am meisten Kopfzerbrechen. Nicht alle berichten von der vorbestehenden Amphetaminabhängigkeit. Und einige erhoffen sich einfach eine „Substitution“ mit Methylphenidat, um nicht weiterhin im gleichen Maße wie zuvor illegal Amphetamine konsumieren zu müssen. Bei diesen Patienten ist naturgemäß eine außerordentlich gründliche Prüfung der Indikation geboten, sie sollte von einem mit dieser Patientengruppe erfahrenen Arzt durchgeführt werden. Natürlich sollen auch diejenigen Patienten, die ein ADHS haben, und bislang im Sinne einer „Selbstmedikation“ Amphetamine konsumiert haben, das für sie hilfreiche Medikament bekommen können. Eine „Substitution“ ist aber nicht Sinn der Übung und muss abgelehnt werden.

28 Gedanken zu “Methylphenidat bei Erwachsenen: Medikinet adult

  1. Wolfgang 18. Dezember 2012 / 11:34

    Die Frage zum Verordnungsverhalten bei o.g. Gruppen ist sicher problematisch. Weiter schwierig ist auch die Gruppe der erwachsenen Sub-threshold ADHSler, für die im Kindes- und Jugendalter ein – nicht behandeltes ADHS – anzunehmen ist und bei denen im Erwachsenenalter die erfolgte Symptomreduktion (Kriterien jetzt nicht mehr vollständig erfüllt) zwar erfreulich ist – aber in Teilbereichen (Aufmerksamkeit, Organisation) weiter hoher Leidensdruck besteht. Eine Therapie mit MPH hilft bzw würde helfen.
    Gibt es da legale Behandlungsoptionen oder nur den Weg über „Einzelfallentscheidung“ der Behandlungserstattung?

  2. Christian Mathias Sand 18. Dezember 2012 / 14:33

    Bei der Lektüre des Artikels werde ich den Verdacht nicht los, dass er selbst Ritalin bei Erwachsenen als »irgendwie ungebührlich« betrachtet. Die Klassifizierung als Betäubungsmittel mag eine Rolle spielen, aber im direkten Vergleich mit anderen gängigen Psychopharmaka dürfte Ritalin, gerade in den retardierten Rezepturen, auch nicht wesentlich missbrauchsanfälliger sein.

    Es ist wenig einsichtig und dürfte auch nicht mehr dem Stand der Forschung entsprechend, dass durch Zauberei die Symptomatik irgendwann verschwindet – ob nun mit 18 oder einige Jahre danach. Dass man Ritalin »irgendwann dann ganz absetzen« könnte, ist sicher (wie bei allen Medikamenten und sonstigen therapeutischen Optionen) ein vernünftiges Ziel, aber dürfte an der Lebensrealität vieler Betroffener vorbeigehen. Wenn die rechtliche Lage das nicht anerkennt, wird man sie wohl ändern müssen.

    Mit fehlt bei den Ausgangssituationen außerdem eine vierte Gruppe, für die Ritalin erst nach Jahren der mäßig erfolgreichen psychiatrischen Behandlung mit allen möglichen Diagnosen und Präparaten eingesetzt wird, und die darauf anspricht. Die Erfahrungen in der Praxis deuten durchaus darauf hin, dass bei entsprechender Komorbidität der Verdacht auf ADHS erst spät auftaucht.

  3. Regine Winkelmann 18. Dezember 2012 / 22:08

    es ist ein Irrsinn, zu glauben, dass mit Einsetzen der Pubertät die bereits vorhandene AD(H)S Diagnose verschwindet. Darum ist es dringend erforderlich gewesen, dieses Medikament auch für die Erwachsenen zugängig zu machen.
    Hier ist die Rede von einer „problematischen Patientengruppe“, bei denen evntl vor der Medikation eine Amphetaminabhängigkeit bestanden hat.
    In vielen Fällen sind Jugendliche und junge Erwachsene ohne MPH ständig auf „der Suche“ nach einer Ersatztherapie. Eine entsprechende Medikation kann somit die kriminelle Beschaffung verhindern. Sie schützt zudem vor dubiosen und gefährlichen Präparaten aus zweifelhaften illegalen Giftküchen.
    Nun stelle ich eine weitere Patientengruppe vor, das sind dann die, die aufgrund der „irrsinnigen“ Annahme, man könne einem 18 -jährigen mit unausgewogenem Hirnstoffwechsel und Botenstoffverteilungsstörung das Medikament, welches jahrelang optimal laufen durfte, am Tag seiner Volljährigkeit entziehen.
    Das muss schief gehen.
    Dieser nun kaum alltagstauglich, fern jeder Tagesstruktur, den Ausbildungsplatz nicht gefährden wollend, sucht nach MPH-ähnlichen Substanzen.
    Die Beschaffung und der Konsum ist eine Kleinigkeit.
    Eine neuerliche Diagnose für die Erwachsenen nicht unbedingt. Hier scheitern viele Hilfegesuche bereits daran, dass noch immer einige Ärzte eine Verabreichung für Erwachsene für „ungebührlich“ erachten.

    Mit Verlaub, aber wer keine Ahnung hat, sollte sich dann einfach „raus halten“.

    Die Menschen und Ärzte ohne Ahnung sind leider oft die, dessen Hirnstoffwechsel auch ohne MPH funktioniert.
    Was AD(H)S für die Betroffenen heißt, ist für sie nicht zu ermessen.

  4. Toni Gieseke 11. Juni 2013 / 18:22

    Bin seit 14 Jahren stark Amphetamin abhängig habe mit 14 Jahren angefangen. Jetzt bin ich clean und komme mit meinen Alltag nicht mehr zurecht bin nur müde habe starke Depressionen … Und komm mit mein sozialen leben nicht mehr klar…. Jetzt war ich beim Arzt und wollte eine Ersatzmedikation haben was ein wieder in die Gänge bringt komm überhaupt nicht aus dem Bett habe zu nichts Lust und habe gehört das es ein Ersatz gibt Retalin ect…. Kein Arzt hört mir zu nimmt mich nicht für voll und ernst…. Bekomme nur antiedepressiva und son ein Scheiß was mich noch weiter runter zieht… Leute habt ihr ein plan was ich machen soll ???? Weiß dass es nur hilft bei mir… Wie komme ich da ran ??? Bitte um schnelle Antwort … Danke

      • Toni Gieseke 13. Juni 2013 / 19:48

        Rostock …. Warum hat das was damit zu tun in welchen Bundesland man wohnt ??? Mir kommt es so vor als wenn im Osten dieses Medikament was definitiv helfen könnte aber es hier sehr schwer und gleich würd in eine Schublade gedteckt man will ja wieder drauf sein. Usw…. Was aber nicht der fall ist sonst wäre man ja schon wieder beim Dealer und das will ich nicht und jetzt komm ich nicht mehr klar …. Kannst du mir da weiterhelfen ???

      • Regine Winkelmann 13. Juni 2013 / 20:32

        Nein, das nicht. Aber ich hatte gehofft, Dir eine Adresse geben zu können, die du erreichen kannst. Bist du bei FaceBook? ich bin da in einer Selbsthilfegruppe und würde dich gerne dareinholen. ich selber bin aus NRW und Rostock ….kenne ich mich gar nicht aus. Aber andere aus der Gegend vielleicht. Ist Berlin evntl erreichbar für dich

      • Regine Winkelmann 13. Juni 2013 / 20:48

        so Toni, die große Suche läuft nun über vier Selbsthilfegruppen, natürlich ohne Deinen NAmen 🙂 sobald ich was höre, melde ich mich. Vielleicht finden wir ja auch über FB zusammen und ich bekomme dich da direkt hinein. das wäre dann einfacher und schneller für dich

        kann mir nicht vorstellen, dass da nichts zu machen wäre… also…Mut.

    • Eva 24. Juli 2013 / 19:15

      Bei deiner Problematik wirst du wohl schwerlich einen Arzt finden, der dir Ritalin o,Ä. verschreibt. Du könntest aber mal Desipramin (englisch: Desipramine) probieren. Das ist ein Antidepressivum, das in den USA und Kanada zum Kokainentzug benutzt wird. Dieses Medikament selbst ist ein Antidepressivum, das stark antriebssteigernd wirkt (wohl die stärkste antriebssteigernde Wirkung unter allen Antidepressiva) und es MACHT NICHT SÜCHTIG! Desipramin gab es bis 2009 in Deutschland und wurde dann eingestellt, weil es kaum mehr verkauft wurde (die meisten Despressiven brauchen eher was Stimmungsaufhellendes oder Beruhigendes als etwas wachmachend-Antriebssteigerndes…). Wenn du dir das Medikament selbst bezahlen könntest, wäre es einen Versuch wert: Du holst dir ein Privatrezept beim Arzt und bestellst es dann in einer internationalen Apotheke – vergleiche am besten mehrere Apotheken, da es für ausländische Medikamente keine Preisbindung in D gibt und es auch darauf ankommt, ob du das Medi aus Kanada oder den USA bekommen kannst! Dein Arzt sollte vorsichtshalber vor und während der Einnahme deine Blut- und Leberwerte prüfen (wie bei allen trizyklischen Antidepressiva) und du solltest auf alle Fälle davor und während der Einnahme ein EKG machen lassen und es nur nehmen, wenn da alles OK ist. Ansonsten ist es eigentlich ein sicheres Medikament, das es in Deutschland für über 40 Jahre gab; mittlerweile ist jedoch bekannt, das es nicht von Personen mit Herzfehlern-oder Herz-Problemen genommen werden sollte, was im Übrigen auch für Ritalin und Amphetamin gilt. Sofern du dir das leisten könntest, wäre es einen Versuch wert; da es das nicht mehr in Deutschland gibt, musst du es selbst bezahlen – in Kanada und den USA ist es jedenfalls (off-label) ein gängiges Medikament bei Personen zum Kokain-Entzug (das einzige Antidepressivum meines Wissens, welches dazu benutzt wird). In Büchern aus Deutschland über Antidepressiva/Psychopharmaka vor 2009 findest du bzw. dein Arzt problemlos Informationen das Medikament; die Fachinformation für Desipramin kannst du auch noch finden, wenn du bei Google ‚Petylyl Fachinformation‘ eingibst.

      • Eva 24. Juli 2013 / 19:25

        Nur zur weiteren Info: In D darf man legal rezeptpflichtige Medikamente aus den Usa oder Kanada nur über eine deutsche Apotheke beziehen; entsprechende internationale Apotheken gibt es z.B. in München oder Stuttgart. Diese findest du am einfachsten, wenn du bei Google ‚internationale Apotheke‘ und entsprechend ‚München‘ oder ‚Stuttgart‘ eingibst… Örtliche Apotheken können dir ein Auslandsmedikament auch besorgen, aber dort ist es meist teurer und man erhält, meiner Erfahrung nach, oft falsche Informationen, wie z.B: dass es das Medikament auch im Ausland nicht mehr gibt…

    • Anna_Cranach 17. Juni 2014 / 22:37

      Elontril (Bupropion) ist Amphetamin und wird als Antidepressivum verschrieben. Es hieß früher Amfebutanon, aber wird mittlerweile Bupropion genannt. (Weil Amfebutanon zu sehr nach illegalen Drogen klingt??? )

      • Anna_Cranach 17. Juni 2014 / 22:39

        und Desipramin ist ein Metabolit des Antidepressivum Imipramin, also käme auch Imipramin in Frage, woraus dann im Körper Desipramin entsteht.

  5. Regine Winkelmann 13. Juni 2013 / 20:35

    ich glaube ich habe dich gefunden. HAst eine Freundschaftanfrage und dann bringe ich dich in die Gruppe und fragen uns zusammen durch 🙂 ist das okay für Dich ?

    • Toni Gieseke 13. Juni 2013 / 20:58

      Klar gerne … Kennst aber viele aus der Gegend kann das sein ???

  6. Peter 2. Juli 2013 / 21:56

    ich gehöre zu der Gruppe, bei der ADS erst im Erwachsenenalter festgestellt wurde. Man hat mir vor 6 Jahren das normale Medikinet sowie das Retard verschrieben, damals kam ich nicht klar und brach ab. Seit heute nehme ich morgens 10 mg Medikinet Adult und hatte den besten und effektivsten Tag seit Langem ! Keine Nebenwirkungen… werde berichten, wie es weiter geht. War nie süchtig, weder Alkohol noch Drogen ,noch Nikotin…bin 45 Jahre alt mittlerweile…habe Einiges hinter mir…

    • Regine Winkelmann 2. Juli 2013 / 22:23

      das hört sich doch vielversprechend an. So wie ich es verstehe, hast Du heute also mit 10 mg begonnen. Schön, dass dein Arzt mit einer so geringen Dosis beginnt. Oft wird direkt am Anfang eine zu große Menge verabreicht. Darauf ist man noch nicht eingestellt und fühlt sich dann aufgeregt und unruhig. Was mehr ein innerliches Gefühl ist. Nach außen wirkt man dann eher unbeteiligt und „neben der Spur“. Diese Unruhe wird subjektiv als sehr unangenehm empfunden und man glaubt, das Medikament nicht vertragen zu können, bricht entsprechend schnell die Behandlung ab.
      Wenn ich über mehrere Tage/Wochen in guten Phasen keinerlei MPH nehme, beginne ich meistens immer wieder mit 5er Schritten und fahre langsam auf meine entsprechende Dosis.
      Dass du mit 10 mg auskommst Peter, das glaube ich nicht. Nach einigen Tagen wirst du keine Wirkung mehr bemerken und dann wirst du sicher auch mit Rücksprache des Arztes kleinschrittig hochfahren.
      Aber so machst du es richtig und wirst dann deine individuelle Dosis bald kennen. wahrscheinlich so etwa zwischen 30 und 60mg. Aber es gibt auch Patienten die benötigen noch mehr.
      Teilweise habe ich die Kapseln geöffnet und etwa die Hälfte von 10 mg in eine leere gefüllt. Weil mit 10er Schritten mir das zu schnell ging.
      Am besten man probiert ein wenig aus. Denn unangenehme Wirkung heißt meist, dass zu viel und zu schnell zu hoch dosiert wurde.
      Und immer gilt: Keine Nebenwirkung und keine unangenehme Wirkung ist zu tolerieren. dann immer Rücksprache mit dem Arzt.

  7. cattac 18. Januar 2014 / 11:23

    Zu Peter, vom 2.Juli:
    Ich bin 48 Jahre alt, bisher wurden, v. a. aufgrund von Persönlichkeitsstörungen, Depressionen diagnostiziert, die weitreichende Konsequenzen für mich haben, u. a. Arbeitsaufgabe und Pension seit 2009, von zwischenmenschlichen Problemen gar nicht zu redn.
    Vor 3 Tagen wurde Erwachsenen-ADS gesichert festgestellt. Ich bekomme seit vorgestern 10 mg Medikinin adult. Die Wirkung kann ich noch nicht abschätzen, auch, weil 2 andere Medik., Elontril und Seroquel, noch nicht optimal eingestellt bzw. evtl. abgesetzt werden sollen. Das geschieht im klinischen Rahmen und sollte von daher zuverlässig funktionieren.
    Ich bin super gespannt auf die Wirkung und bitte um Austausch mit anderen AD(H)Slern. Bei Facebook bin ich nicht, wohne im Raum Lübeck und bin momentan in der Klinik in Rickling und nur am WE zuhause und im Internet.
    Liebe Grüße an alle Betroffenen
    cattac

  8. Kerstin 14. Juni 2014 / 08:30

    Mein Sohn 8 j ( ADS und Epileptiker) hat heute von der Kinderärztin medikinet adult verschrieben bekommen. 5 bzw 10mg . Is das wohl richtig??? Wer kann mir hier weiter helfen.

    • ebko 14. Juni 2014 / 23:50

      Ich weiß nicht wie die Ärzte bei dir drauf sind aber Methylphenidat senkt auf jeden Fall Krampf Schwellen. Da es wohl in Deutschland kein Aderall gibt würde ich nach Amphetaminsulfit fragen wenn es ohne Medikamente nicht geht. Generell denke ich aber du so

      • ebko 14. Juni 2014 / 23:54

        Ich weiß nicht wie die Ärzte bei dir drauf sind aber Methylphenidat senkt auf jeden Fall Krampf Schwellen. Da es wohl in Deutschland kein Aderall gibt würde ich nach Amphetaminsulfit fragen wenn es ohne Medikamente nicht geht. Generell denke ich aber du solltest deinem Kind versuchen ohne chemische Mitteln zu helfen. Yoga und Meditation. Es gibt verschiedene Wege den Geist zu Fokusdieren. Gib seinen Kind die Möglichkeit einen Weg mit all seinen Emotionen und all seiner Kreativität zu beschreiten. Lg ebko

    • Anna_Cranach 17. Juni 2014 / 21:25

      Was sind denn die ADHS-Symptome von Deinem Sohn? Epileptische Auren können sich nämlich äußern als Vergesslichkeit, Unfähigkeit sich zu konzentrieren, oft kommt noch wirres Reden, Hörminderung, Blitze sehen dazu.

      Da ist Unterscheidung wichtig, ob es denn tatsächlich ADHS ist??.

      Epileptiker leiden auch oft unter Unruhe.

      Ich habe selbst immer wieder solche Auren gehabt und mir hat Ausdauersport und eine kleine Menge Valproat da abgeholfen. Ritalin wäre wohl falsch gewesen.

      Egal welche Ursache sie haben, diese Maßnahmen sind bei Konzentrationsschwierigkeiten klasse:

      – wenn mitlaufende Sorgen die Ursache sind (häufig bei Psychotikern und Leuten mit agitierter Depression ist das der tiefere Grund für ihre Konzentrationsschwierigkeiten und „Denkzerfahrenheit“),
      da hilft: 1. Sorgen bewußt machen — 2. Sorgen bewußt zur Seite schieben, weil ich dieses oder jenes jetzt machen will. Gedankenkreisen (Grübeln) löst ein Problem nicht.

      – Tischtennis ist eine gute Konzentrationsübung, weil es ein schnelles Spiel ist.

      – Gleichgewichtsübungen, da muss man sich konzentrieren, sonst fällt man um

      – Ausdauersport, Schwimmen, Joggen, Wandern, sich draußen aufhalten

  9. ebko 14. Juni 2014 / 23:45

    Also die Kombination von Seroquel und Elontril empfinde ich als unbeschwerter als Methylphenidat. Jedenfalls diese medikenet adult Form ist irgendwie widerlich. Habe auch schon andere Methylphenidat Substanzen und Amphetamine Derivate probiert. Nichts hat mich so schlapp gefühllos lustlos und trostlos gemacht wie dieses medikenet adult. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das irgendjemanden missbraucht.

    • Anna_Cranach 17. Juni 2014 / 21:28

      Drogen wirken bei jedem anders…. Ich persönlich kann mir aus eigener Erfahrung nicht vorstellen, dass vielen Leuten Seroquel gefällt. Das macht MICH nämlich trostlos und leer. (Amphetamine habe ich nie genommen, aber Kokain, Kokain gefällt mir 🙂 ,
      mache ich aber nur selten)

    • Anna_Cranach 17. Juni 2014 / 21:41

      Ich kenne übrigens Leute, die bei Prüfungen eine KLEINE Menge Kokain nehmen, um wacher zu sein und sich besser zu konzentrieren. (In Bitter Lemon auflösen, in der Klausur immer wieder kleine Schlucke trinken)

      Vielleicht wirken kleine Mengen Amphetamin, die zudem aufgrund von oralem retardiertem Konsum langsam nach und nach ins Blut gehen, bei jedem konzentrationsfördernd?

      Und nur größere Mengen, durch die Nase gezogen, machen unruhig, hibbelig und leicht ablenkbar? Wäre auch gut möglich.
      Die Theorie habe ich auch schon gehört und wäre auch nicht so schwer zu überprüfen.

      Kokain ist ein Dopamin-Noradrenalin-Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, also Ritalin-ähnlich.

  10. John Doe 4. November 2014 / 11:52

    Guten Tag,

    ich bin mittlerweile 29 Jahre alt und immer schon im Verdacht gewesen, ADHS zu haben.
    Habe die üblichen Aufmerksamkeitsspannen, Unruhe, teilweise Depressionen, als ich jünger war.
    Von allen Drogen, die ich ausprobiert habe, bin ich bei Amphetamin geblieben, da es mein Alltag bereichert. Endlich kann ich mich für Sachen begeistern und konzentrieren.

    Wenn ich mal kein Amphetamin hatte, wars ne Scheisszeit. Aber so ist es ja mit allen Drogenabhängigen, … 🙂

    Momentan mache ich eine berufliche Weiterbildung, da Amphetamin zu stark von der Wirkung ist, habe ich mir aus der Schweiz Methylphenidat bestellt und muss sagen, dass es gut wirkt. Jedoch fühle ich mich danach viel erschöpfter als nach normalen Amphetamin.

    Ich würde gerne auch weg vom Amphetamin, da ich inzwischen sicherlich 20g im Monat verbrauche. Körperlich und geistig fühle ich mich gesund, jedoch würde ich auch gerne mit normalen Menschen was machen, ist aber schlecht möglich.

    Gibt es im Raum Oldenburg Ärzte, die ich mit dieser Problematik kontaktieren kann?
    Hab versucht schon in Vechta und Oldenburg einen Therapieplatz zu bekommen, speziell bei Probandt in Oldenburg. Aber es ist lächerlich schwer, überhaupt mal einen Rückruf zu bekommen. Ist so schon schwer, sich zu überwinden und dann auch noch Steine im Weg 😦

    Kontaktemail ist sonst angegeben.

    Vielen DanK!

    Gruss,
    Edmund

  11. Fissler 9. Dezember 2016 / 16:22

    Mein Sohn hat in der Jugend Medikinet 30mg ,genommen ,dann abegesetzt und eine wahre Odysee hinter sich.Hier in Gießen in Der Psychatrischen Uni gibt es einen Arzt der sich auf Adhs bei Erwachsenen spezialiesiert hat und über mehrere Wochen die Retalin Menge wüchentlich steigert.Mein Sohn schreibt dann wöchtl. einen Kurzen Bericht wie es ihm mit der jeweiligen Dosis in Schule und priv ergangen ist. So wird über das Biofeetback die richtige Dosierung gefunden und er hat ihm auch eine Gesprächstherapie empfohlen

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