Das Pizza-Syndrom ist abgelöst…

Ohne die gute alte Autokorrektur wäre die Lektüre von Arztbriefen nicht halb so unterhaltsam. Bislang war mein Favorit das „Pizza-Syndrom„, eine kulinarische Umdeutung des Pisa-Syndromes (ein Syndrom, bei dem man schief steht…).

Heute habe ich in einem Arztbrief etwas über die Weite der Liquor-Räume gelesen; das sind kleine Räume und Aussackungen, in denen Nervenwasser ist. Es hieß hier:

Deutlich erweiterte Likör-Räume.

Ja da weiß man gleich was zur Ätiologie…

Angehörige sind Erfahrene

Die Erfahrungen – oft das Leid – der Angehörigen psychisch Kranker stehen in der Öffentlichkeit irgendwie immer in der zweiten Reihe. Das passt vielleicht zur realen Lebenssituation, in der das Rampenlicht auch dazu neigt, auf den akut Kranken zu fallen. Das macht das Leben für die Angehörigen aber auch nicht einfacher. 

Zumindest das Zimmerlicht auch mal für die Erfahrungen der Angehörigen anzumachen ist daher besonders wichtig. Solina bloggt schon seit längerem unter http://schizophrenieblog.wordpress.com/ aus Sicht einer Angehörigen. Nun hat sie zusammen mit anderen ein Buch geschrieben, das in meinen Augen sehr eindringlich, bewegend und aufrichtig aus der Sicht der Angehörigen –Erfahrung– berichtet. 
Es heißt „Angehörige sind Erfahrene – Ein Ermutigungsbuch“ und ihr könnt hier eine Leseprobe finden und das Buch auch dort beziehen.

Der siebte PsychCast ist online! Diesmal mit SpecialGuest Ariadne von Schirach!

Der PsychCast entwickelt sich ja super erfreulich, iTunes vermeldet, er sei in Deutschland gerade Nummer 1 in der Rubrik Wissenschaft und Medizin! Darüber freuen wir uns echt sehr!

Heute ist die siebte Episode online gegangen: 

Brachliegen als Chance: im Gespräch mit Ariadne von Schirach.


Alexander Kugelstadt spricht in unserer ersten Episode mit einem Gast mit der Psychologin Ariadne von Schirach (FacebookTwitter) über ihr Buch “Du sollst nicht funktionieren” (Tropen Verlag), Byung-Chul Han: “Müdigkeitsgesellschaft“, Søren Kierkegaard, Buchkritiken (welt.dezeit.de), Abwehr, Lesungen (Termine), das Internet, Soziale Netzwerke, Wettergedichte (Ariztweet), Blauton, Ermutigung, Krankheit, Gesundheit, Klaus-Michael Meyer-Abich: “Was es bedeutet, gesund zu sein“, Effizienz, Psychotherapie, Entspannungsoptimierung, Nutzlosigkeit, Kapitalismus, unsere Chancen und stellt Fragen aus Max Frisch: “Fragebogen“.

Hier entlang geht’s zu Ariadne von Schirach.

Hört doch mal rein und hinterlasst uns einen Kommentar auf iTunes!

PC006: Die neue PsychCast Episode „Dr. Google“ ist online

In der neuen Folge des PsychCast reden wir über den Facettenreichtum von Medizin im Netz, spielen das Dr-Google-Game, sprechen über riskop, Fehlerkultur in der Medizin, das Buch “Wie Ärzte gesund bleiben“, die sich auflösende Informationshoheit des Arztes, Wikipedia Medizin, klassichen Buchdruck vs. Infos aus dem Netz für klinische Recherchen, Lektorate (Was Verlage leisten), Foren und andere Portale, soziale Ängste, Interessengeleitete Infos aus dem Netz, Automatische Online-Therapien, Menschen-gestützte Internet-Therapie, Google-Health, Chancen der Internetmedizin und vieles mehr.

Ihr findet die neue Episode hier bei psychcast.de.

Takt ist der Höflichkeit stets überlegen

Wir alle werden ja zu höflichen Menschen erzogen, und das ist auch gut so, denn Höflichkeit ist das soziale Öl in unseren Interaktionen, ohne die wir es alle schwerer hätten. Und es ist auch richtig, dass Unhöflichkeit durch nichts zu entschuldigen ist. Ich habe nichts gegen klare Aussagen. Aber man sollte sie höflich formulieren. So weit so klar.

Aber noch besser als Höflichkeit ist Takt. Neulich habe ich irgendwo eine schöne Erklärung gehört, die den Unterschied von Höflichkeit und Takt verdeutlicht:

Ein Mann irrt sich in einem öffentlichen Schwimmbad in der Tür zu den Duschen und betritt unabsichtlich statt der Herrendusche die Damendusche. Er sieht eine hübsche junge Frau völlig nackt duschen. Natürlich dreht er sich sofort um und tritt den Rückweg nach draußen an. Höflich ist er, wenn er im Umdrehen sagt: „Entschuldigen Sie bitte, meine Dame“. Taktvoll ist er, wenn er im Umdrehen sagt: „Entschuldigen Sie bitte, mein Herr“.

Sehr schön erklärt. Menschen, die taktvoll sind, versetzen sich in ihr gegenüber und versuchen, ihr oder ihm unangenehme Gefühle, insbesondere Beschämung, so weit als möglich zu ersparen. Wenn man der Empfänger taktvollen Verhaltens ist, dann ist das in manchen Situationen Balsam statt Brüskierung. Takt ist ein wertvolles Geschenk.

Ich erkläre den heutigen Tag zum Tag des Taktgefühls!