Benzodiazepin Umrechnungstabelle

Benzodiazepin Umrechnungstabelle

WirkstoffHalbwertszeit in Stunden10mg Diazepam entsprechen
Alprazolam6-120,5
Bromazepam10-205-6
Chlordiazepoxide5-3025
Clobazam12-6020
Clonazepam18-500,5
Clorazepate36-20015
Diazepam20-10010
Estazolam10-241-2
Flunitrazepam18-261
Flurazepam40-25015-30
Halazepam30-10020
Ketazolam215-30
Loprazolam6-121-2
Lorazepam10-201
Lormetazepam10-12

1-2

Medazepam36-20010
Midazolam27,5
Nitrazepam15-3810
Nordazepam36-20010
Oxazepam4-1520
Prazepam36-20010-20
Quazepam25-10020
Temazepam8-2220
Triazolam20,5
Benzodiazepinähnliche Wirkstoffe
WirkstoffHalbwertszeit (in Stunden)10mg Diazepam entsprechen
Zaleplon220
Zolpidem220
Zopiclone5-615

Ich selbst komme bei meinen Behandlungen mit zwei Benzodiazepinen aus. Lorazepam (Tavor) und Diazepam. OK, manchmal verschreibe ich auch schon mal ein Benzodiazepin ähnliches Schlafmittel (Zolpidem oder Zopiclon). Das wars. Mehr brauche ich nicht.

Es ist sinnvoll, sich auf einige wenige Medikamente zu konzentrieren, und die dann auch wirklich zu kennen. Es macht keinen Sinn, mit einer Vielzahl von Benzodiazepinen zu jonglieren, die sich nicht wirklich unterscheiden. Daher ist es zu Beginn einer Behandlung manchmal sinnvoll, ein Benzodiazepin, das jemand anderes verschrieben hat, umzustellen auf eines, mit dem man immer arbeitet. Insbesondere in den Entgiftungsbehandlungen hat es sich bewährt, von den 20 verschiedenen Sorten, mit denen unterschiedliche Patienten kommen, auf eine Sorte umzusteigen, in der Regel Diazepam, und das in der Regel in Tropfenform, so kann man auch im niedrigen Dosisbereich gut in kleinen Schritten reduzieren, bevor man ganz absetzt.

Die Benzodiazepine unterscheiden sich in der Wirkstärke pro Milligram und in der Halbwertszeit. Die Halbwertszeit von Lorazepam beträgt etwa 10 Stunden, die klinische Wirkung hält in der Regel etwa 6 Stunden an. Diazepam hat eine wesentlich längere Halbwertszeit von 24–48 Stunden, einige aktive Metabolite haben eine Halbwertszeit von bis zu 100 Stunden, weshalb es nach mehrtägiger Gabe oft kumuliert.

Wenn nun jemand kommt und ein ungewöhnliches Benzodiazepin mitbringt, kann man sehr gut die unten stehende Tabelle konsultieren: (http://www.adfd.org/wissen/Hilfen_zum_Absetzen_von_Benzodiazepinen). Es ist leicht, hiermit jede Dosis in Diazepam umzurechnen, so dass man dann so die Äquivalenzdosis bestimmen und umstellen kann.

Beispiel: Ein Patient nimmt pro Tag 4 mg Lorazepam. 10 mg Diazepam entsprechen laut Tabelle 1 mg Lorazepam. Also entsprechen 4 mg Lorazepam 40 mg Diazepam. Das ist dann die Ausgangsdosis. Und von der kann man dann langsam reduzieren.

Beim Reduzieren muss man beachten: Wenn Benzos über lange Zeit eingenommen worden sind, ist es sinnvoll, langsam zu reduzieren. Alles andere geht mit einer großen Gefahr eines Rückfalls einher. Nach 5 Jahren Abhängigkeit kann eine Reduktion über 3 Monate angemessen sein. Klassische stationäre Behandlungen sind natürlich kürzer, man muss aber wissen, dass eine Reduktion über 3 Wochen vielleicht am Anfang unter stationären Bedingungen noch mitgemacht wird, aber nach einigen weiteren Wochen, meist dann nach der Entlassung, kann es schwierig werden.

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Dieser Beitrag ist ein Auszug beziehungsweise eine auszugsweise Vorabveröffentlichung des Werks „Psychopharmakotherapie griffbereit“ von Dr. Jan Dreher, © Georg Thieme Verlag KG. Die ausschließlichen Nutzungsrechte liegen beim Verlag. Bitte wenden Sie sich an permissions@thieme.de, sofern Sie den Beitrag weiterverwenden möchten.