Vortioxetin (Brintellix®)

07.07.2016: Nachtrag: Inzwischen ist entschieden worden, dass Vortioxetin zum am 15. August dieses Jahres in Deutschland aus dem Vertrieb genommen wird.

Vortioxetin (Brintellix®)

  • ist ein Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI). Darüber hinaus hat es an unterschiedlichen Serotonin-Rezeptor Subtypen agonistische oder antagonistische Wirkungen.
  • erscheint in der Wirkung klassischen SSRI ebenbürtig zu sein.
  • verursacht weniger Nebenwirkungen, insbesondere keine QTc-Zeit-Verlängerung, kaum Müdigkeit oder sexuelle Dysfunktionen.
  • steht im Ruf, besser wirksam gegen kognitive Störungen im Rahmen einer Depression zu sein.
  • scheint nicht so gut wirksam zu sein gegen Angststörungen.
  • kostet im Moment noch recht viel, da es patentgeschützt ist und eine Beurteilung vom G-BA noch aussteht.

Vortioxetin, in Deutschland unter dem Namen Brintellix® vertrieben, ist ein neuartiges, multimodal wirkendes Antidepressivum, das aufgrund einiger Besonderheiten möglicherweise einen Vorteil gegenüber Vergleichssubstanzen wie Citalopram bieten kann.
Die Wirksamkeit von Vortioxetin gegen Depressionen scheint der des Citalopram ebenbürtig zu sein.
Aber es verursacht scheinbar weniger Nebenwirkungen. Zum einen ist bislang keine Qtc-Zeit Verlängerung unter Vortioxetin bekannt. Dies erleichtert den Einsatz bei kardiologisch komorbide erkrankten Patienten und reduziert die Anzahl an Kontroll-EKG´s. Zum zweiten moduliert Vortioxetin über eine selektive Serotonin 5-HT3 und 5 HT7-Rezeptor-Blockade den Serotonin-Haushalt in einer besonderen Art und Weise. Man erhofft sich hiervon eine bessere Wirkung auf kognitive Störungen im Rahmen von Depressionen. [1]

Geschichte

Vortioxetin ist seit Dezember 2013 in Europa zugelassen. Seit dem ersten Quartal 2015 wird es in Deutschland vertrieben. Es ist noch nicht endgültig entschieden, zu welchem Preis das Medikament in Zukunft vertrieben werden kann. Gegenwärtig kostet eine N3 Packung des patentgeschützten Brintellix® mit 98 Tabletten zu 20 mg etwa 370 €.

Pharmakologie

Zunächst einmal ist Vortioxetin ein Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer, wie Citalopram oder andere SSRI. Darüber hinaus hat es aber agonistische und antagonistische Wirkungen an unterschiedlichen Serotonin-Rezeptoren. Besonders stark sind sein Antagonismus am 5-HT3 Rezeptor und seine partialantagonistische Wirkung am 5-HT1B-Rezeptor. Es wirkt agonistisch am 5-HT1A Rezeptor. Darüber hinaus wirkt es antagonistisch am 5-HT7- und 5-HT1D-Rezeptoren. Die Herstellerfirma formuliert dies so: “Vortioxetin ist ein Serotoninmodulator und -stimulator”.
Vortioxetin wird über das CYP P450 System metabolisiert, hauptsächlich über die CYP2D6.

Klinischer Einsatz

Vortioxetin ist zugelassen zur Behandlung depressiver Erkrankungen. Da viele Antidepressiva auch bei Angststörungen gut wirksam sind, lag eine Überprüfung hier nahe. Allerdings zeigte sich Vortioxetin in dieser Indikation in 3 von 4 Studien nicht dem Placebo überlegen.

Dosierung

  • Patienten unter 65 Jahre: Mit 10 mg morgens anfangen, dann je nach klinischem Ansprechen die Dosis bei 10 mg belassen, auf 15–20 mg steigern oder auf 5 mg reduzieren.
  • Pat. über 65 Jahre: Mit 5 mg morgens anfangen, dann je nach klinischem Ansprechen die Dosis bei 5 mg belassen oder auf 10 mg steigern.

Nebenwirkungen

Wie praktisch alle SSRI verursacht Vortioxetin als häufigste Nebenwirkung Übelkeit und andere gastrointestinale Symptome.
Bemerkenswerter ist allerdings, welche Nebenwirkungen Vortioxetin nicht macht: Es verursacht zumeist keine Gewichtszunahme, in einer Dosis bis 15 mg keine sexuellen Dysfunktionen und es ist nicht für eine Verlängerung der QTc-Zeit bekannt.

Mein persönliches Fazit

Vortioxetin scheint bezogen auf die Wirksamkeit mit anderen SSRI wie Citalopram gleichauf zu liegen. Allerdings hat es – zumindest dem bisherigen Kenntnistand nach – deutlich weniger Nebenwirkungen. Praktisch spielt es eine große Rolle, dass es offenbar nicht zu einer QTc- Zeit-Verlängerung führt. Auch soll es in Dosierungen bis 15 mg / Tag keine relevante seuelle Dysfunktion verursachen.
Inwieweit es besser gegen die kognitiven Störungen bei Depressionen hilft, kann ich selbst noch nicht einschätzen.
Gegen Angststörungen scheint es schlechter zu wirken als Venlafaxin oder Citalopram.

Eure Erfahrungen ?

Welche Erfahrungen habt ihr mit Brintellix® gemacht? Schreibt eure Berichte in die Kommentare!

Weiterführende Weblinks

http://www.kompendium-news.de/2014/03/vortioxetin-eu-zulassung-als-neues-antidepressivum/
https://de.wikipedia.org/wiki/Vortioxetin

Literatur:

[1] Müller, W. (2015). Antidepressiva und kognitive Dysfunktion: die Rolle von Vortioxetin. Psychopharmakotherapie, (4), 177–186.

 

56 Gedanken zu “Vortioxetin (Brintellix®)

  1. Wunderwaldverlag 31. Juli 2015 / 08:59

    Hat dies auf Wunderwaldverlag rebloggt und kommentierte:

    Seitenempfehlung – nicht nur für Krimiautoren.

  2. Jan 31. Juli 2015 / 15:35

    Ich war ergebnisoffen gespannt und habe mich auf das neue Präparat und den beworbenen multimodalen Mechanismus gefreut, bin nun nach den ersten ~10 Behandlungsversuchen enttäuscht: im Idealfall passierte nix, einige Patienten musste ich auf SSRI oder SNRI rückumstellen, da sie über deutlich verstärkte affektive Symptome klagten ohne Besserung der Kognition, was der jeweilige Umstellgrund war. Deshalb gilt vorläufig: Brintellix bringt nix. Aber n=10 ist klein, ich versuche es weiter.

  3. Maik 3. August 2015 / 13:30

    Habe jetzt Brintellix in der Zeit von 10 Wochen in den Dosierungen von 5-20 mg eingenommen. Passiert ist bei mir ebenfalls garnichts. Habe auch schon andere SSRIs probiert, Citalopram, Escitalopram und Fluoxetin, ebenfalls keine Wirkung und schwer depressiv.

    • Anja 13. November 2015 / 14:18

      kenn ich….ich habe zig sachen probiert bei mir hilft nix, citalopram vielleicht ein wenig, damit waren auch gleich 10 kg runter:-), allerdings sagt man ja entweder gewichtzunahme oder sexuelle stoerung…..ja, toll…bei beidem bekommste dann noch mehr depressionen…….venlafaxin war heftig, ich war total ohne jegliches gefuehl, nach absetzen kam ein wutanfall nachm naechsten und uebelste absetzerscheinungen….seitdem ist schilddruese komplett fertig…. Brintellix nehm ich seit 2 wochen, nur mach ich mir nun nicht wirklich hoffnung…hast du mit der schilddruese??? andere hormonprobleme? ich denke bei mir liegts an der schilddruese bzw hypophyse u hormonstoerung…….deswegen wirkt das zeug nicht…allerdings macht sich keiner die muehe mal nachzuforschen warum die antidepressiva nicht wirken, bekommst immer wieder andere….warste mal beim endokrinologen?

  4. Iris Heffmann 31. August 2015 / 11:31

    Kennen Sie eigentlich das unabhängie Arznei-telegramm, neutral, unabhängig und anzeigenfrei?

    Hier deren Einschätzung zum Brillentix:
    http://www.arznei-telegramm.de/db/wkstxt.php3?&knr=029411/407817&art=mono&nummer=Vortioxetin&ord=uaw

    Bei einem Wechsel von anderen Medikamenten auf Brillentix darf man keine Wunder erwarten. Die Versprechungen des Wirkstoffs gelten für solche Wechsel sicher nicht, die Studien wurden ja rein mit „Erstanwendern“ durchgeführt.

    Viele Grüße!

    • Ralph 27. Oktober 2015 / 08:02

      Das Telegramm halte ich aber auch für stark biased. Das vertritt auch eine Ideologie, und zwar ziemlich knallhart. Allerdings könnten sie hier recht haben, ich habe von zwei Bekannten was gehört was eher in die Richtung Nebenwirkungen aber keine Wirkung ging. Dennoch vermute ich dass man wohl weniger als 20mg knicken kann

  5. Iris Heffmann 31. August 2015 / 14:54

    Und noch ein Verweis: Diese Betroffenen sind auch alle unglücklich und brechen den Versuch mit Brillentix wieder ab:
    https://www.depri.ch/f12/neues-antidepressivum-brintellix-vortioxetin-innerhalb-eu-zugelassen-75531/

    Ich weiß nicht, ob weitere Versuche bei Menschen, die bereits körperlich an andere Stoffe gewohnt sind, Sinn machen. Wenn überhaupt, dann würde ich nur Erstanwender das Medikament geben, mit dem Hinweis, dass es keine Langzeitstudien über die Entwicklung von Nebenwirkungen gibt.

  6. willi w 5. September 2015 / 15:52

    Ich habe etliches versucht.
    Brinellex über 4 Mon. brachte bei mir überhaupt nix.
    Nebenwirkungen: Übelkeit. Schwindel.

  7. Interessent 5. September 2015 / 22:32

    Einmal davon abgesehen, dass solche Artikel von den informierten Personen wohl zur Kenntnis genommen werden dürften und ein Hinweis auf solche Artikel nicht besonders informativ ist, ist das Ärzteblatt jetzt wohl nicht das Blatt schlechthin. Im Übrigen referiert der Artikel lediglich die Stellungnahme eines Instituts, das Innovationen zumeist primär unter Wirtschaftlichkeitsgesichtspunkten bewertet. Andere Aspekte werden meist unterbewertet. Ob die Patienten davon dann einen Zusatznutzen ziehen können, kann sich ja jeder selbst überlegen…..

  8. Iris heffmann 12. September 2015 / 06:02

    Sehr geehrter Interessent,

    dieses Institut ist unabhängig und neutral. Ich bewerte es ähnlich positiv wie die Kollegen von neurologyfirst, die sich u.a. für unbeeinflusste Leitlinien einsetzen.

    Hier deren Einschätzung zum IQWIG.
    http://www.neurologyfirst.de/iqwig-institut/

    Grüße, Iris

  9. VD 29. September 2015 / 12:51

    Ich nehme Brintellix seit ca. 8 Wochen. Meine kognitive Leistungsfähigkeit hat sehr zugenommen, vor allem, seit ich 20 mg einnehme.
    Leider bemerke ich aber seit einiger Zeit, dass Anfangsbeschwerden (Nebenwirkungen) wieder zunehmen: Kopfdruck und Kopfschmerzen,Rauschen im Kopf, Verdauungsbeschwerden und ständiges Durstgefühl. Heute auch zum ersten Mal ein Schwindelanfall.
    Da ich diese Beschwerden schon vorher hatte, hatte ich zwischenzeitlich auf 10 mg reduziert , was aber die depressive Sympomatik wieder aufkommen liess.
    Im Augenblick bin ich ratlos, einen Termin bei einer Psychiaterin habe ich erst in einem Monat, und ich frage mich, ob ich bis dahin bei den 20 mg bleiben kann.

  10. ad abgesetzt 2. Oktober 2015 / 17:41

    Hallo meine Lieben,
    habe brintellix 13 Wochen lang eingenommen, am Anfang dachte ich es würde gut wirken…
    doch nach ca. 8 Wochen kamen starke Nebenwirkungen auf, wie ständiger schwindel, zittern, Kopfschmerzen, magen probleme und ich empfand Emotionen viel zu stark..
    War bis letzte WoChe in einer psychosomatischen Fachklinik und dort wurde mir geraten das Medikament abzusetzen.
    die ersten Tage ging es mir super, doch dann kamen meiner Meinung nach sehr starke absetzsymptome dazu, habe lichtblitze wahrgenommen, im augenwinkel oft farben wahrgenommen, habe unglaublich stark gezittert, leichte krämpfe im ganzen Körper hauptsächlich aber im gesicht,
    Habe das Medikament vor drei 1/2 Wochen abgesetzt und quäle mich heute noch mit absetzsymptomen, vor allem starkes zittern und muskel Zuckungen….
    bleibe aber stark und halte das aus!
    hoffe eich etwas helfen zu können, aber brintellix ist wirklich nichts…

  11. Emotionstierchen 15. Oktober 2015 / 13:14

    Hallo,
    Hat jemand auch Erfahrungen mit der Kombination aus Venlaflaxin 75mg und Brintellix 5 mg?
    Nachdem ich 6 Jahre venlaflaxin 175mg genommen habe, dies auch gut vertrug, meine generalisierte Angststörung und meine Depression stabil waren, ich ein normales gutes Leben geführt habe, habe ich meinem Mann zuliebe umgestellt auf Brintellix. Denn unter Venlaflaxin litt unser Sexualleben und unsere Ehe war gefährdet. Unter Brintellix allein ging es mich psychisch viel schlechter. Ich war letztlich überhaupt nicht mehr belastbar und hatte Angst nicht mehr Arbeiten zu können. Die Depressionen kamen zurück, Panikattacken waren an der Tagesordnung. Kurz: Es war schrecklich!!!
    Auf mein Bitten hin setzte Mein Psychiater Venlaflaxin in einer geringeren Dosis, nämlich mit 75 mg zusätzlich ein. Meine Libido ist zwar kaum beeinträchtigt, dafür bin ich seit der Kombination beider Medikamente Dauerhaft müde. In den ersten Tagen habe ich nur geschlafen. Gut das ich krank geschrieben war. Mittlerweile bin ich noch sehr müde am Tag, kann es aber aushalten. Unter Venlaflaxin kannte ich das gar nicht! Ist die Kombination schuld? Mein Psychiater hält sich da eher bedeckt. Vielleicht hat jemand eine Idee. Brentellix allein kann ich jedenfalls nicht empfehlen. Die Nebenwirkungen waren : Angstzustände, weiterhin Depressionen, Übelkeit, Unruhe/ Hyperaktivität, Gereiztheit,…

  12. Positiv 20. Oktober 2015 / 10:58

    Hallo. Ich nehme Brintellix seit zwei Monaten aufgrund meiner Depressionen und Antriebslosigkeit. Und ich kann berichten, das mir Tabletten sehr gut helfen. Ich falle seitdem ich sie nehme nicht mehr in ganz so tiefe Löcher und kann seit langem das erste Mal wieder einige Aufgaben in meinem Leben bewältigen. Deshalb kann ich die Tabletten, zumindest für meine Symtomatik sehr empfehlen.

  13. Liebchen26 26. Oktober 2015 / 09:22

    Ich habe auch meine langfristige Venlafaxin Medikation (225 -150-75-0 mg ) durch Brintellix 5 mg ersetzt. Anfangs gab es natürlich Entzugserscheinungen durch das regulierte absetzen von Venlafaxin, was normal ist bei einer Umstellung.
    Nebenwirkung von Brintellix sind bei mir lange Zeit Übelkeit aufgetreten, die über viele Stunden nach Einnahme angehalten haben, so dass die Medikation bei 5 mg geblieben ist.
    Nach nunmehr 15 Wochen Einnahme muss ich sagen, dass meine Angstproblematik deutlichst zugenommen haben, auch starke Stimmungsschwankungen sind wieder gehäuft zu beobachten.
    Doch muss ich auch positives berichten.
    Ich bin nicht mehr so extrem negativ eingestellt und es fällt mir leichter eigenen Antrieb zu entwickeln, was bei Depressionen oft ein gravierendes Problem darstellt.
    Auch kann ich wieder lachen und Freude empfinden, was ich sehr begrüße. Da Venlafaxin den sexuellen Trieb massiv unterdrückt, ist es mit Brintellix ein deutlicher Gewinn, dass dies eben hier keine Auswirkung hat. Letztlich sind alle Medikamente ein gravierender Eingriff ins Hormonsystem und sollte nur in Abwägung des Nutzens zu den Nebenwirkungen ( die jeder anders erlebt ) eingenommen werden. Besser ist an sich selbst zu arbeiten und das Bewusstsein dafür zu entwickeln, wie man Krankheitssymptome selbst in den Griff bekommen kann…

  14. godislove 31. Oktober 2015 / 10:53

    Ich hab Brintellix 8 Tage lang in der Dosis von 5mg eingenommen. Die ersten 4 Tage liefen bis auf eine gewisse Übelkeit nach der Einnahme gut an. Dann wurde es jedoch verheerend negativ: Bin der Nacht aufgewacht mit Übelkeit und Herzrasen sowie Schweißausbrüche. Konnte nicht mehr richtig schlafen und war den Tag über emotional total down. Hab auf anraten meines Psychiaters sie wieder abgesetzt und fühl mich nun besser. Werde wieder auf Venalafaxin umsteigen, dass ich bereits vor einem Jahr genommen hab. Muss dazu sagen, dass ich wohl auf geringe Mengen an Medikamenten sehr sensibel reagiere…

  15. Dauphine 6. November 2015 / 07:43

    Ich leide seit 2 Jahren unter Migräne und Depressionen, zusätzlich Histaminintoleranz. Habe bis vor 8 Wo. Amitryptilin genommen (20 mg)und Valdoxan (50 mg). Fühlte mich damit tagsüber müde und matt im Kopf. Seit 8 Wo. nehm ich 10 mg Brintellix und konnte damit die anderen Medikamente in ihrer Dosis halbieren. Es geht mir sehr gut und ich kann nach anfänglichen Nebenwirkungen wie leichte Übelkeit und Durstgefühl jetzt nach mehreren Wochen sagen daß die Nebenwirkungen sich gelegt haben. Auch ist die Migräne besser geworden und ich habe weniger Lust auf Süßigkeiten. Die Kinzentration hat sich ebenfalls deutlich verbessert und ich kann wieder arbeiten.
    Ich bin begeistert und kann es nur empfehlen.

  16. Dauphine 6. November 2015 / 07:44

    Ich leide seit 2 Jahren unter Migräne und Depressionen, zusätzlich Histaminintoleranz. Habe bis vor 8 Wo. Amitryptilin genommen (20 mg)und Valdoxan (50 mg). Fühlte mich damit tagsüber müde und matt im Kopf. Seit 8 Wo. nehm ich 10 mg Brintellix und konnte damit die anderen Medikamente in ihrer Dosis halbieren. Es geht mir sehr gut und ich kann nach anfänglichen Nebenwirkungen wie leichte Übelkeit und Durstgefühl jetzt nach mehreren Wochen sagen daß die Nebenwirkungen sich gelegt haben. Auch ist die Migräne besser geworden und ich habe weniger Lust auf Süßigkeiten. Die Konzentration hat sich ebenfalls deutlich verbessert und ich kann wieder arbeiten.
    Ich bin begeistert und kann es nur empfehlen.

    • Gregor 27. Januar 2016 / 15:07

      Haben sie eine Auswirkung der Brintellix auf Ihre HIT festgestellt?

  17. Tester 16. November 2015 / 11:59

    Ich habe Brintellix nun mehrere Wochen getestet. Die Hauptnebenwirkung ist, dass ich permanent hundemüde bin und große Probleme habe, nicht ständig einzuschlafen. Übrigens nehme ich 20 mg.Die Hauptwirkung auf die kognitive Leistungsfähigkeit ist eine weitere starke Verschlechterung, eben bedingt durch die sehr starke Müdigkeit.
    Ich kann es daher nicht weiter empfehlen.

  18. Susa 25. November 2015 / 15:38

    Ich habe vor vier Monaten von Venlafaxin auf Brintellix gewechselt, da ich nach 4 Jahren Venlafaxin 150 mg starke Nebenwirkungen bekam wie chronische Müdigkeit, Muskelzuckungen, Stürze, Gewichtszunahme, kognitive Störungen. Der Umstieg war hart!! Doch wie oben beschrieben bei absetzen bzw. ausschleichen von Venlafaxin normal. Nach drei Wochen mit 10 mg Brintellix konnte ich eine deutliche Besserung spüren: viel weniger müde, durchschlafen für 7 Std. frühes aufwachen (mit Venlafaxin konnte ich den ganzen Tag schlafen…!), bessere Konzentration. Ich erhöhte allerdings auf 15 mg, da die Antidepressive Wirkung suboptimal waren. Nun geht es mir besser als mit Venlafaxin. Die leichte Übelkeit morgens kann ich mit Ingwertee lindern. Allerdings hab ich auch Gefühlsschwankungen, die ich mit Venlafaxin nicht hatte. Trotzdem find ich Brintellix besser, konnte auch schon mein Gewicht reduzieren und habe insgesamt weniger Nebenwirkungen. Es wirkt halt bei jedem unterschiedlich und dies hängt mit verschiedenen Faktoren zusammen. Sicher wirkt es auch nicht jeden Tag gleich wegen Ernährung, individuelle Hirnschranke usw.

  19. Überglücklich :) 9. Dezember 2015 / 01:02

    Nehme seit gestern 5mg. Wirkung bereits nach wenigen Stunden deutlich spürbar. Leicht hibbelig aber angenehm und erstaunlich klar und eindeutig. Ebenfalls sofort spürbare Verbesserung der gesamten Wahrnehmung. Fühle mich aufmerksam, konzentrierter, nehme wieder viel mehr räumliche Tiefe wahr, kann wichtige Details gegenüber unwichtigen plötzlich wieder klar und schnell herausfiltern, fühle mich besonders deshalb kaum mehr ängstlich (endlich wieder das Gefühl Kontrolle und Gelassenheit zu besitzen, man bekommt ja schliesslich wieder alles mit und kann angemessen ohne Verzögerung reagieren!). Kann langwierige Rechenaufgaben plötzlich wieder ohne Unterbrechung lösen! Es ist tatsächlich fast magisch, ohne Übertreibung, genial!

    Habe eine 7jährige Krankengeschichte mit rezidivierenden mittel bis schwer depressiven Episoden hinter mir. Die Liste der bereits erfolglos probierten Medikamente ist lang: (Es)Citalopram(gänzlich wirkungslos), Opipramol (etwas beruhigt aber hinsichtlich Depri wirkungslos), Venlafaxin( extremer Stroboskopeffekt und Blitzgewitter im Kopf, grausamste Absetzerscheinungen mit komplettem Gleichgewichtsverlust, Krankenhausaufenthalt…), Bupropion(weniger Zigaretten geraucht, ansonsten wirkungslos), Mirtazapin(müde, träge, sehr reizbar, doppelt depressiv und plötzlich auch noch grundlos aggressiv), Fluoxetin(wirkungslos), Reboxetin(wirkungslos), Quetiapin(müde, träge, torkelnd aber happy, leider untragbar :-/), Pregabalin(kurzzeitig entspannt, Ängstlichkeit komplett weg und gut gelaunt, nicht müde aber extreme Toleranzbildung bis 900 mg/d, nach zwei Monaten wieder abgesetzt ohne Probleme), Amitryptilin(müde und träge, sonst nichts),… und irgendwann wegen Therapieresistenz Methylphenidat (durchschlagende Wirkung, doch leider auch recht starke Toleranzbildung, nach 6 Monaten bei 80mg/d leider wieder abgesetzt wegen Halluzinationen durch Schlaflosigkeit).

    Aus diesem Grunde kann die Wirkung auch kaum ein Placeboeffekt sein, denn bei den meisten anderen Medikamenten verspürte ich nichts brauchbares… (Ausnahme Methylphenidat, das wirkt auch extrem gut ohne müde zu machen, wenn sonst nichts mehr hilft fast ein Geheimtipp…). Erwartet habe ich von Brintellix eigentlich garnichts, schon garnicht von 5mg.

    Und eigentlich sollten sämtliche Serotonin-, Noradrenalin-, Dopamin- und GABA-Rezeptoren durch die vielen Experimente inzwischen komplett desensibilisiert sein, sind sie aber offenbar doch nicht 🙂

    Stattdessen genügt schon die kleinst mögliche Dosis von 5mg Vortioxetin und ich fühle mich sofort 10 Jahre jünger, also einfach wieder genau so wie vor der Depression – ENDLICH MAL WIEDER NORMAL! Ich hoffe es hält jetzt an, bitte bitte keine Toleranzbildung…
    Wenn nicht bin ich aber trotzdem dankbar wenigstens kurze Zeit wieder gelebt haben zu dürfen. Das gibt mir in jedem Fall Kraft nochmal 10 Jahre durchzuhalten, so in etwa fühlt es zumindest jetzt gerade an…

    Ach ja, ich habe auch sofort starken Durchfall bekommen, das hatte ich bei anderen Medikamenten noch nie so ausgeprägt. Das ist mir aber völlig egal und wenn ich Windeln tragen muss 😛 Ich freue mich trotzdem riesig und wenn es sein muss lebe ich ab sofort gern für den Rest meines Lebens mit Dauerdurchfall und Blähungen 😀

    Für mich ist das übrigens in keinster Weise eine „NEBEN“wirkung, denn im Darm befinden sich unzählige Serotonin-Rezeptoren und es zeigt untrüglich an das es WIRKT! Ich habe die erste ovale, rosa Pille morgens genommen und dann gleich wieder vergessen, rechnete bei dieser Substanzklasse eh frühestens in 2 Wochen damit das sich vielleicht irgendetwas antidepressives zeigt. Von daher war die nur zwei Stunden später auftretende Darmrebellion auch sicher kein Placebodurchfall. Ich habe sonst nie Durchfall sondern eher Obstipation… Also bitte nicht jammern wenn es Durchfall gibt, vielleicht werdet Ihr ja auch dafür belohnt 😉

    UND – An Alle die in Brintellix „Keinen Zusatznutzen“ sehen (wollen): Von wem oder was werdet Ihr eigentlich beeinflusst?
    Fest steht das jemand der so etwas behauptet selbst nicht an Depressionen leidet oder jemals daran erkrankt ist, und in keinster Weise nachvollziehen kann wie man sich dabei fühlt und was es eigentlich bedeutet.
    Selbst wenn es nur bei 5% der Patienten wirkt, ja selbst wenn es nur 1% Responder wären, wie viele Leben könnten dadurch gerettet werden?
    Depression ist offenbar nicht gleich Depression… eigentlich keine neue Erkenntnis… Und das verstehen offenbar auch manche „Fachleute“ nicht, egal wie oft es schon wiederholt wurde, sehr verwunderlich…
    Die Motivation für solch blinden Verriss eines hoffnungsvollen, neuen Medikaments kann nur eine sein: „Wess Brot ich ess, des Lied ich sing!“ -> RÜCKSICHTSLOSE KRANKENKASSEN-LOBBYISTEN!!! Und dabei ist es doch sooo wahnsinnig teuer garnicht – Deutschland hat mehr als genug Geld für allen möglichen Unsinn, warum immer bei den Schwächsten sparen??? 😦

    • Becker Gabriele 24. August 2016 / 13:00

      Da gebe ich dir völlig recht . Bei mir wirkt brintellix 10 mg recht gut . Kaum Nebenwirkungen . Für alles mögliche wird in Deutschland viel Geld zum Fenster raus geschmissen zum Beispiel unsere ausländischen Mitbürger aber für uns deutsche sind die Kosten für ein Arzneimittel zu hoch. Bravo kann nur jemand entscheiden der noch nicht unter Depression und Angst gelitten hat.

      • Theo Rolles 15. Februar 2017 / 14:27

        Halt einfach dein Schandmaul, du braune Faschotante.

  20. Maxi 10. Dezember 2015 / 10:38

    Mir ging es 10 Jahre mit Cipramil (Citalopram) 20 – 40 mg gut außer einem leichten Gefühl,hinter einem DSchleier zu leben. Ab dem 11. Jahr kam es langsam zum Wirkungsverlust, so dass ich Cipramil nach insgesamt 13 Jahren Therapie beenden musste.
    Seither versuche ich ein Medikament nach dem nächsten ohne Erfolg. Bestenfalls trat kein Erfolg ein aber auch keine Nebenwirkung.
    Dann hat man mir Brintellix 10 mg empfohlen, was ich 5 Tage durchgehalten habe. Jeweils ca. eineStunde nach Einnahme der Tablette kam es zu heftigem Erbrechen für etwa 5-6 Stunden.
    Ich wundere mich, dass in keinem der Kommentare heftiges Erbrechen als NW angesprochen wurde, sondern „nur“ Übelkeit, was schon lästig genug ist.
    Ein wirklich gutes Antidepressivum scheint es noch nicht zu geben!

    • ~ 23. Mai 2016 / 23:15

      Ich kann das bestätigen. Nicht nur, dass die Übelkeit derartig heftig ist. Das Erbrechen ist wirklich richtig schlimm. Ich fühle mit dir.

  21. Petra 23. Januar 2016 / 16:12

    Habe Brintellix von 5-15mg zurück auf 10mg genommen. Werde es nicht weiter nehmen. Unter 15mg ging es mir stimmungsmäßig besser, aber ich bekam eine Polyneurpathie. Arme Hände, Schultern, Beine- Kribbeln, Brennen, Taubheit, Schmerzen. Das hat mich erschreckt! Nirgendwo habe ich das als Nebenwirkung gelesen! Seit 8 Tagen bin ich wieder bei 10mg und diese Nervenschmerzen sind, wenn auch weniger, immer noch da. Wer hat Ähnliches mit Brintellix erlebt? Meine Stimmung ist gekippt, ich heule wieder rum…

  22. Karla Blei 25. Januar 2016 / 23:24

    Unglaublich positive Erfahrung!

    Bin w, 48, nehme seit etwa sechs Wochen eine Minidosis Brintellix (2,5 mg). Hatte zuvor noch nie ein AD genommen, fürchtete, damit nicht mehr ich selbst zu sein …
    Eine merkliche Wirkung trat bereits nach der ersten Einnahme innerhalb weniger Minuten ein. Ich fühlte mich klar, konzentriert, stabil. Den tiefen Schmerz, Selbsthass und die grauenvollen Verlorenheitsgefühle und -löcher, die mich Tag für Tag quälten, gab es von da an nicht mehr, aber alle positiven Gefühle empfinde ich weiterhin sehr intensiv. Die erste Woche mit Brintellix war eine der schönsten meines Lebens – ohne dass irgendwas Besonderes geschah. Nur gab es Stabilität und Heiterkeit, Vertrauen und Selbstannahme „einfach so“, eine absolut faszinierende Erfahrung für mich. In dieser Stimmung kann man auch wieder aktiv und initiativ werden – weil es Freude macht, nicht weil man muss und soll.
    Als ich die Dosis vier Tage lang auf 5 mg erhöhte, ging es mir nicht besser, ich hatte nur das Gefühl, schnell mal Unsinn zu reden. Mit 2,5 mg geht es mir super.
    Als Nebenwirkung war die Übelkeit anfangs stark und ich hatte Schluckbeschwerden. Aber wer die Selbsthassqualen kennt und die Missempfindungen im depressiven Erleben, hält sich damit nicht groß auf.
    Ich bin so froh, dass ich weiß, dass es diese Hilfe gibt. Und wenn ich es wieder absetze, weiß ich, dass ich z.B. im Alter damit leben kann, wenn ich nicht klarkomme.

  23. Yvonne 26. Januar 2016 / 10:54

    Ich nehme Brintellix zusammen mit Elontril (300 mg). Bei Brintellix habe ich mich von 2,5 mg auf jetzt 15 mg gesteigert. NW wie Übelkeit, Bauchschmerzen und Kopfschmerzen treten jeweils bis zu 2 Wochen nach Dosiserhöhung auf und gehen dann weg. Durch Brintellix haben sich meine Konzentrationsprobleme verbessert und ich kann mich wieder auf meine Arbeit, Texte etc konzentrieren. Leider lässt, wie beim Elontril, die Wirkung recht schnell nach, so dass ich nach knapp 6 Monaten auf 15 mg hochgehen musste.
    Ich habe schon einige AD´s ausprobiert aber bis jetzt haben nur die beiden bei mir angeschlagen. Daher bereue ich bis jetzt die Einnahme nicht.

  24. Doris 26. Januar 2016 / 14:13

    Hallo nehme Brintellix 10mg seit Dezember 2015, und jetzt nach 2 Monaten muss ich es absetzen, denn die Nebenwirkungen von Übelkeit, Durchfall, kribbeln in den Beinen und das ständige Müdigkeitsgefuehl mit Angstzustaenden das ich gleich sterben werde gingen gar nicht mehr!! Ab heute beim ich wieder cymbalta 60 mg wie schon seit 7 Jahren und das war okay, durch den Krankenhausaufenthalt im Dezember2015 wurde ich umgestellt auf Brintellix was ein Riesen Fehler war!!

  25. Marie-Theres Bracht 4. Februar 2016 / 04:10

    M.-Th. schreibt. 4.2.16, 3.50h.

    Kann mal wieder nicht schlafen; nichts Neues in den letzten 1/1/2 Jahren.
    Aber seit Samstag (31.1.) gehts mir gut, da nehme ich die Schlaflosigkeit hin. Ich nehme also jetzt
    Brintellix. Schon nach der 1. Tablette bemerkte ich eine Besserung. Sonntag war`s noch besser.hatte
    ein Super Wochende und es hält an. So eine Wirkung hatte ich noch nie. Habe auch schon etliches
    probiert. Bei mir ist es die bipolare Störung. Ich hab ein paar Jahre Venlafaxin genommen. Ging so ; aber diese Antriebslosigkeit, diese Lustlosigkeit, das ging nicht mehr. Habe an vielen Tagen n i c h t s
    gemacht, ausser zum Ablenken: Kreuzw: Rätsel Sudoku usw. Natürlich TV.geg. also total freudlose
    Tage. Aber jetzt gehts mir super. Ich habe aber etwas Bedenken wegen der Manie, ist zwar toll so; aber ich kaufe schon wieder mehr ein, rede sehr viel. usw. Ich nehme es jetzt erstmal weiter. Hoffe, dass ich von den NW: verschont bleibe. Merke bis jetzt nichts Besonderes. Kleinigkeiten nur.
    Ich bin schon Rentnerin, es ist also ja nicht weiter schlimm; wenn ich nichts tat; aber dieses Gefühl ist für mich nicht auszuhalten; dass ichn so nutzlos herumhänge.
    Also ich bin im Moment begeistert von Britellix!!!!!!

  26. xyz 15. April 2016 / 11:39

    Ich bin als Erstanwender mit Brintellix sehr zufrieden. Die bei mir sehr starke generalisierte Angststörung ist bereits komplett verschwunden. Agoraphobie deutlich auf dem Rückzug. Depressionen weg. Kognitive Leistungsfähigkeit enorm gesteigert.

    Noch ein paar Monate, dann bin ich beschwerdefrei. Nebenwirkungen keine, nur am Anfang. Sexualfunktion normal.

    Weiß jemand wann das Ergebnis der Preisverhandlungen bekannt gegeben wird?

  27. Thomas 29. April 2016 / 10:21

    Ich nehme jetzt 6 Wochen 20 mG tgl, habe zuvor Venlafaxin 150 mG tgl genommen. Das Ausschleichen, gefolgt von einer laengeren Pause, und der Wechsel erfolgte wegen der ED unter Venla. Mir geht es mit Brintellix etwas besser wie ohne Antidepressivum, aber nicht so gut wie unter Venla. Die ED habe ich allerdings wieder zurueckbekommen, so das ich jetzt am Ueberlegen bin, doch wieder Venla zu nehmen.

  28. Damon 4. Mai 2016 / 09:53

    Hi
    Also ich nehme es seit ca. Einem halbe Jahr
    Ich habe zahlreiche Medis ausprobiert und ich muss sage keines War bisher so gut wie dieses
    Und es geht weniger um die Depression sondern und sie Stabilisierung meiner emotionalen Probleme
    Ich habe verschiede Erkrankungen
    Und nehme es im Zusammenhang mit abends seroquel
    Ich habe eine deutliche Verbesserung aller meiner Symptome empfunden bisher Depression eingeschlossen

    Vielleicht habe ich es auch falsch verstanden aber mir wurde gesagt es sei kein reines antidepressiva sonder ein misch aus stimmungsstabelisator und eben antidepressiva

    Naja bei mir wirkt es eben genau so 🙂

  29. ~ 23. Mai 2016 / 22:52

    Ich nehme Brintellix jetzt seit ca. 1 Monat. Angefangen mit 5mg, dann 10 mg, jetzt 15mg. Eine Woche (bei 10mg) hatte ich ein paar gute Tage, vor allem auf die kognitive Funktionen. Das ließ wieder nach. Die Nebenwirkungen: schlimme Übelkeit, häufiges Erbrechen, Durchfall. Und sie wurden immer heftiger. Suizidgedanken kamen dazu (ab 15mg), Nachdem ich anfangs dachte, ich stehe es durch, weil ein AD eben seine Zeit braucht (und NW dann eben solange auszuhalten sind), habe ich gestern beschlossen, es auszuschleichen. Et voila: übelste Absetzsymptome: verwaschenes Gehirn, noch mehr Depressionen, Splats, Konzentrationsstörungen. Ich habe eine Historie von 20 Jahren rez. depressiver Erkrankung (u. a.). Dieses AD war das schlimmste, was insb. Verträglichkeit/NW angeht, was ich eingenommen habe in meinem Leben. Da ich vor einem Jahr eine Breitkomplex-Tachykardie – ausgelöst durch Quetiapin – (vorher permanent QT-Verlängerung in den EKGs) hatte und daran fast gestorben wäre, bin ich auf die ADs angewiesen, die diese QT-Verlängerung nicht verursachen. Ich habe allerdings damals beschlossen, nie wieder Psychopharmaka zu nehmen. Dann kam der Einbruch. Also doch nochmal in ein AD vertrauen. Schade und schlimm zugleich. Die Einnahmephase war schrecklich und das Ausschleichen ist Venlafaxin-gleich = nochmal Hölle.

  30. ~ 23. Mai 2016 / 22:59

    Ach so: Um die Info zu ergänzen: Damals nahm ich Quetiapin (primär zum Schlafen), Elontril (als AD), Lyrica (gegen die Angststörung) und Doxazosin (Albträume). Alles nach dem Herzvorfall mit anschl. künstl. Koma abgesetzt und 1 Jahr lang stabil ohne alles (aber gute Psychotherapeutin gefunden, im Bereich Trauma so gut wie unmöglich). Vielleicht probier ich es jetzt mit Elontril nochmal. Das soll ja auch hinsichtlich QT-Verlängerung einigermaßen unbedenklich sein.

  31. egal 12. Juni 2016 / 11:15

    habs mal 14 tage genommen, bis dahin wenig NW, aber auch wenig Wirkung, dann wurde ich unruhig, ängstlich und richtig depressiv – hat bei mir die wirkung komplett verfehlt…

    • psychiatrietogo 7. Juli 2016 / 13:18

      Danke für den Hinweis! Im Artikel heißt es nur kurz, dass der Grund sei, dass der GBA den niedrigsten Generika-Preis für Brintellix festgesetzt hätte, und das wäre wirtschaftlich für die Firma offenbar unattraktiv. Sehr schade!

  32. Gregor 19. Juli 2016 / 10:43

    Ich habe mit Brintellix nur gute Erfahrungen gemacht. Das Medikament hat überhaupt keine Nebenwirkungen bei mir gezeigt – die Wirkung sebst war aber gut. Die starken und tiefen Depressionen sind fast verschwunden und auch die Grübelein haben aufgehört. Ich kann wieder fröhlich sein und meine Stimmung hat sich fundamental gebessert. Ich führe das auf die Wirkung von Brintellix zurück. Einen Versuch sollte es wert sein, falls es weiter verschrieben werden darf (kann).

  33. Gerd 3. August 2016 / 10:34

    Bin vor etwas mehr als einem Jahr bei einem Klinikaufenthalt auf Brintellix 10mg umgestellt worden. Zuvor gut zwei Jahre Citalopram 20mg gegen traumabedingte Angststörung und Depressionen. Citalopram hat mich völlig dumm gemacht (konnte kaum noch arbeiten), gefühlsarm und impotent. Brintellix hat die kognitive Leistungsfähigkeit innerhalb weniger Wochen wieder voll her gestellt, keine sexuellen Dysfunktionen, kein Heißhunger und alles vom positiven Emotionsspektrum ist da… Aber heftige Müdigkeitsschübe (die ich jetzt einfach mit einplane) und häufig Druck im Kopf (normale Kopfschmerztabletten helfen wenn es zu sehr nervt). Selbst kleinste Dosisänderungen waren / sind bei mir „spannend“: suizidale Impulse (im Sinne von „Ah, da kommt ne Straßenbahn… könnte mich ja mal drunter werfen…“), richtig absurde Träume und körperliche Missempfindungen im Schlaf. Auf Dauer erschienen mir 10 mg zuviel. Habe mir daher Brintellix in Tropfenform verschreiben lassen, wodurch jetzt Versuche mit 7 oder 8 mg möglich sind. Laut Hersteller Lundbeck sollte man halt auf jeden Fall jeweils 5×66 Stunden bei einer neuen Dosis bleiben bis die volle Wirkung eintritt. Wichtiger Hinweis: Tropfflaschen sind echt nervig – am besten gleich ein Beruhigungsmittel mit verschreiben lassen 😉 Leider lässt sich schwer unterscheiden, welche Effekte tatsächlich Nebenwirkungen sind von Über- oder Unterdosierung oder ohnehin da wären (Kopfschmerzen hatte ich schon immer oft). Wenn die Krankheitssymptome weg / gemildert sind, heißt das ja noch lange nicht, dass man richtig eingestellt ist. Habe dazu mehrere Psychiater konsultiert und Apotheker und auch den Hersteller von Brintellix, die aber alle keinen rechten Beitrag leisten konnten für richtige Dosierung bzw. Systematik beim Ausprobieren. Ich solle auf mein Gefühl hören – hah, gerade da bin ich nicht wirklich gut drin und zu ungeduldig ohnehin angesichts der negativen Effekte… Werde nun mal versuchen, über ein spezialisiertes Labor den Plasmaspiegel bestimmen zu lassen, um konkret für mich zutreffende Werte als Orientierung zu bekommen.

    Die Techniker Krankenkasse übernimmt übrigens weiterhin die Kosten für Brintellix, wie mir gestern von deren Medikamentenabteilung gesagt wurde. Ich sollte halt nur etwas mehr Zeit für die Beschaffung über eine Auslandsapotheke einplanen. Antrag auf Einzelfallenscheidung – wie von Lundbeck empfohlen – ist nicht notwendig, Arzt soll einfach wie immer Rezept ausstellen.

  34. Tine 25. August 2016 / 00:43

    Brintellix war das erste Antidepressiva, das ich über längere Zeit einnehmen konnte. Bei fast allen anderen gängigen (Citalopram, Venlafaxin, Mirtazapin, Paroxetin, Duloxetin) hatte ich Nebenwirkungen die meine Fahrtauglichkeit einschränkten. Als Omnibusfahrerin natürlich nicht akzeptabel. Das Brintellix wirkte bei mir sehr gut antidepressiv und bis auf etwas Übelkeit und Juckreiz die ersten beiden Wochen, keine Nebenwirkungen. Große Freude, endlich wieder ohne Erschöpfung im Alltag mithalten zu können. Und nun zwangsweise Entzug, weitere Fehltage, neues Medikament finden. Das ist echt ärgerlich.

    • Torsten 25. August 2016 / 08:37

      Hallo, die TK übernimmt bei mir problemlos ohne extra Antrag oder so für Brintellix. Ich muss nur etwas mehr Zit für den Bezug via Auslandsapotheke einplanen.

  35. Vera Hußmanns 5. September 2016 / 11:33

    Ich nehme Brintelix jetzt seid 1 Einhalb Jahren und habe „KEINE “ Depression mehr gehabt. Mir war anfangs oft schlecht aber der Vorteil das ich „KEINE“ Depression mehr hatte hat gewonnen. Ich bin sehr sauer das das Medikament vom Markt genommen worden ist. Ich muß mich jetzt umstellen lassen obwohl es mir sehr gut geht und das ist Mist.

  36. Marc Hahn 14. Dezember 2022 / 09:22

    Vortioxetine (Handelsname Brintellix in Deutschland) kann immer noch über die Auslandsapotheke und einem Privatrezept bezogen werden. Die Kosten belaufen sich auf 216 € für die 98 Tbl. Packung bei 10 mg Dosierung. Mir ist es das Geld wert, weil es das einzige bisher wirksame Antidepressivum für mich war und ist. Private Kassen übernehmen die Kosten anstandslos.

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