Man hört in letzter Zeit zunehmend von möglichen sexuellen Funktionsstörungen, die von SSRI verursacht werden und die auch lange Zeit nach dem Absetzen der SSRI noch bestehen bleiben. Diese nennt man PSSD (Post-SSRI Sexual Dysfunction).
Sexuelle Funktionsstörungen, insbesondere ein verzögerter Orgasmus, sind während der Einnahme von SSRI nicht selten und diese Nebenwirkung ist auch gut bekannt. Die Frage ist nun, ob diese Nebenwirkung auch nach dem Absetzen des Medikamentes fortbestehen kann.
Was könnte die neurobiochemische Ursache der PSSD sein?
Es gibt schon lange Hinweise darauf, dass SSRI die Empfindlichkeit des Penis und der Klitoris für sexuelle Reize reduzieren können. Dies könnte möglicherweise eine Erklärung für die nicht selten berichtete Nebenwirkung eines verzögerten Orgasmus unter SSRI sein. In der Behandlung des Vorzeitigen Samenergusses wird tatsächlich das SSRI Dapoxetin erfolgreich eingesetzt. Es gibt Hinweise darauf, dass einige Patienten auch nach Absetzen der Antidepressiva über längere Zeit sexuelle Funktionsstörungen erleben, insbesondere scheint es Patienten zu geben, die eine nach dem Absetzen des Medikamentes länger bestehende reduzierte sexuelle Erregbarkeit, reduzierte Empfindlichkeit des Penis / der Klitoris oder eine gestörte Orgasmusfähigkeit berichten.
Besteht diese Symptomatik nach Absetzen der SSRI über längere Zeit fort, heißt das PSSD (Post-SSRI Sexual Dysfunction).
Es ist noch unklar, wie häufig PSSD tatsächlich ist, aber in der öffentlichen Diskussion ist das Thema bereits angekommen und auch die Absetzerscheinungen wurden in der Fachwelt zuerst unterschätzt. Es ist also sinnvoll, diese mögliche Nebenwirkung aufmerksam im Auge zu behalten. Habt Ihr selbst oder über eure Patienten konkrete Erfahrungen mit PSSD? Schreibt darüber gerne in den Kommentaren!
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Dieser Beitrag ist ein Auszug beziehungsweise eine auszugsweise Vorabveröffentlichung des Werks „Psychopharmakotherapie griffbereit“ von Dr. Jan Dreher, © Georg Thieme Verlag KG. Die ausschließlichen Nutzungsrechte liegen beim Verlag. Bitte wenden Sie sich an permissions@thieme.de, sofern Sie den Beitrag weiterverwenden möchten.
Kommt auf den SSRI an:
Citalopram sowie escitalopram killt Libido und verzögert den Orgasmus. Kaum noch Energie und Lust. Erektion schwierig zu bekommen
Fluoxetin machte mich eher dauergeil, aber wenig intensiver Orgasmus
Sertralin sehr intensiver Orgasmus und keinerlei Probleme
Paroxetin macht den Orgasmus fast unmöglich
Ich sehe eigentlich nur Escitalopram als SSRI an.
Alles andere ist ja ein SSRI mit diversen anderen Rezeptorwirkungen , was auch die Unterschiede erklärt.
Selbst Citalopram wirkt ja noch auf Histamin.
Streng genommen gibt es eigentlich gar keine selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, sondern nur Serotonin-Natrium-Wiederaufnahmehemmer, weil das Zielprotein kein reiner Serotonin-, sondern ein Serotonin-Na(+)-Cotransporter ist. Gleiches gilt übrigens auch für den Noradrenalin- und den Dopamin-Transporter.
Berichte über die Persistenz von Sexualstörungen über das Behandlungsende hinaus sind in jedem Fall besorgniserregend. Wie auch beim Abhängigkeitssyndrom zeigt sich hier, dass Einzelfallberichte von persönlich Betroffenen aus englischsprachigen Patientenforen teilweise mit 10-15 Jahren Verspätung in die Forschung und Literatur vordringen.
Sollten sich diese Berichte weiter häufen, spräche das dafür, dass eine über 5-HT1a/b-Rezeptoren vermittelte Vasokonstriktion zumindest nicht der einzige Mechanismus hinter der erektilen Dysfunktion ist. Ein sehr ähnliches Syndrom ist bei Finasterid literaturbekannt, was den Verdacht auf eine Beteiligung von Steroiden nährt.
Es ist ja bekannt, dass Gynäkomastien und Galactorrhoe als mögliche Nebenwirkungen der Einnahme von SRI auftreten können und zwar als Folge einer Hyperprolaktinämie, bedingt durch die serotonerge Hemmung dopaminerger Neuronen im Tuberoinfundibulär-System. Ein prinzipiell denkbarer Mechanismus wäre dann: Serotonin ↑ -> Dopamin ↓ -> Prolaktin ↑ -> Luteinisierendes und Follikel-stimulierendes Hormon ↓ -> Estrogen, Testosteron ↓ -> hypogonadotroper Hypogonadismus
Hallo, Jochen,
deine Theorie deckt sich genau mit dem, was sich hormonell bei meinem Sohn (39 Jahre alt) abspielt. Er hat vor ca. 2 Jahren 3 Monate lang niedrig dosiertes Duloxetin eingenommen und leidet mit dramatisch zunehmendem Maße an den Symptomen eines Hypogonadismus, der jetzt mit hCG behandelt wird, bisher jedoch ohne die gewünschte Wirkung. Ich wäre sehr an einem Meinungsaustausch interessiert. Bitte antworten Sie auf meine Mail!
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Norbert Meidel
Ich bin Patient.
Habe vor 3 Jahren für einige Monate Escitalopram und Mirtazapin aufgrund Angststörung genommen. Angststörung ist überwunden aber oben beschriebene Symptome sind vorhanden. Bin gerne bereit dazu Auskunft zu geben, falls Bedarf besteht.
Hallo, ThomasB,
als Vater eines betroffenen Sohnes bin ich interessiert adeiner Symptomatik und den Therapieversuchen, diese Symptome zu lindern! Bitte antworte, damit wir uns austauschen können.
Hallo,
bevor ich die SSRI genommen habe war ich sexuell sehr interessiert und aktiv. Während ich die SSRI genommen habe war ich so gut wie nicht mehr in der Lage eine Erektion zu bekommen und wenn es doch mal geklappt hat dann war es nur sehr schwer zum Orgasmus zu kommen, welcher dann alles andere als gut war. Ich habe die SSRI für etwa 4 Monate genommen, wenn ich mich recht erinnere und das Ganze ist etwa 5 Jahre her. Die Angststörung hat dann noch etwa 1-2 Jahre nachgeklungen aber seitdem habe ich keine mir bekannten psychischen Probleme mehr. Nach dem Absetzen wurde es etwas besser aber ich habe nie wieder zu meiner „alten Form“ zurückgefunden. Ich leide unter Erektionsstörungen, sexueller Gleichgültigkeit und habe Probleme zum Höhepunkt zu kommen der immer noch sehr häufig enttäuschend ist.
Ich bin den klassischen Weg gegangen und habe mich beim Urologen vorgestellt. Der Erste Urologe hat mich überhaupt nicht ernst genommen und mir sogar noch dumme Sprüche mit auf den Weg gegeben… „Das Leben ist kein Wunschkonzert“. Das werde ich nie vergessen. Der Zweite bei dem ich es versucht habe war glücklicherweise sehr viel aufgeschlossener. Ich wurde endokrinologisch untersucht, wobei ein Testosteron-Wert an der unteren Schwelle des Normalbereichs gemessen wurde. Zusätzlich hatte ich ein Gespräch mit einer Sexualtherapeutin, welches aber recht ernüchternd war da ich den Vorschlag doch einfach damit zu Leben und auf Sex zu verzichten als wenig hilfreich empfinde.
Ich vermute mittlerweile, dass es zwei Ursachen für meine Problematik geben könnte. Zum einen war da eine psychische Komponente die ich am ehesten als Versagensangst bezeichnen würde. Wer sich nur auf das mögliche „Scheitern“ oder eine mögliche Problematik konzentriert, für den ist es schwierig die nötige Ruhe und Gelassenheit für Sexualität mitzubringen. Ich habe mir sehr viel Zeit (auch zusammen mit meiner Frau) genommen und gelernt mich beim Sex zu entspannen. Das hat mir geholfen und es ist nun leichter für mich eine Erektion zu bekommen, zu halten und einen Orgasmus zu erleben. Allerdings ist die Qualität des Sex eine Art Kompromiss und leide weiterhin unter einer generellen Unlust. Hier vermute ich meinen sinkenden Testosteronspiegel, da ich weiß das ich vor wenigen Jahren einen deutlich höheren Wert hatte. Da ich mich aber im Normalbereich befinde (der gigantisch groß ist), ist das Thema zumindest für meinen Endokrinologen erledigt.
Ich bin zwischenzeitlich Vater geworden und habe derzeit keine Zeit und Lust mich ständig aufs Neue vor Ärzten zu rechtfertigen, nur um dann irgendwelche abstrusen Sprüche oder Vorschläge zu hören aber vor allem wieder keine Hilfe zu bekommen. Schon während meiner Angststörung war ich schockiert von der Qualität der medizinisch/psychischen Versorgung in unserem Gesundheitssystem, das setzt sich bei diesem Thema leider fort. Ich bin mental bereit die Situation so wie ist zu akzeptieren aber ich möchte weiterkämpfen wenn sich die Gelegenheit dafür ergibt. Schließlich geht es um die schönste Nebensache der Welt…
Jetzt habe ich garnichts zu den SSRI gesagt…. Ich weiß nicht ob die SSRIs etwas damit zu tun haben. Es ist sehr auffällig dass die Problematik damit anfing. Ich hatte die psychischen Probleme weshalb ich sie genommen hatte bereits ein Jahr aber sie hatten keine Auswirkung auf meine Sexualität. Dennoch ist das kein Beweis und ich konzentriere mich vorerst auf die Hebel die ich bewegen kann da das Thema SSRI und Sexualität ein Trauerspiel ist dass ich mir nicht antun möchte.
Ich habe über 4 Jahre Sertralin eingenommen und darunter leichte Sexualfunktionsstörungen und verminderte Libido erlebt. Nach dem Absetzen vor einem halben Jahr haben sich Sexualfunktionsstörungen und Libido noch einmal stark vermindert. Depressive Verstimmung o. ä. kann ich ausschließen. Auch mich kann man diesbezüglich gerne kontaktieren. antonio punkt caroppos at gmail.
Ich habe immer noch o.g. Symptome von nur 11 Pillen Trazodon im Dezember 2017.
Dazu kommen noch Becken- und Prostataschmerzen.
Mittlerweile vermute ich eine Störung der Androgenrezeptoren/empfindlichkeit.
Alle Mittel die solche Symptone auch lange nach dem Absetzen verursachen, ob SSRI, Accutane oder Finasterid, haben gemeinsam das sie die 3a HSD-Reduktase hemmen.
Es hat sprichwörtlich mein Leben ruiniert, aber Hoffnung auf Heilung besteht. Die PSSD-Community konnte sich mit Forschern zusammensetzen und etwas erreichen.
Na ja, ob das wirklich an den paar Tabletten liegt….
Nach 20 Jahren SSRI kann ich keine Einschränkungen feststellen….
Die Frage ist doch wie alt sind sie?
Können Sie sich noch an den Sex von vor 20 Jahren erinnern?
Mir haben ein paar Tabletten Quetiapin im Frühjahr 2018 den Penis verstümmelt. Seitdem ist Game Over.
Ich habe auch nur 7 bis 8 tage trazodon genommen .nach dem absetzten kamen die symtome Woche für Woche und sind geblieben. Also nicht reden wenn man keine Ahnung hat
So sieht es aus. Insgesamt konnte ich mittlerweile mindestens 10 Berichte von derartigen Symptomen nach Trazodon lesen. Soviel zum Thema „prosexuelles Antidepressivum“.
So sieht es aus. Mittlerweile konnte ich mindestens 10 Menschen mit selbigen Symptomen nach Trazodon finden. Soviel zu „prosexuelles Antidepressivum. Es ist der größte Betrug in der Geschichte der Menschheit.
Alles Psychopharmaka lösen diese irreparable Spätfolge aus.
Bei dem einen mehr, dem anderen weniger stark ausgeprägt.
Auslöser sind leider immer die Pillen. Und nicht die „Depression“.
Schöne neue Welt ohne Sex.
Bin seit 2018 dabei.
Danke an Hexal
Bist du nicht auf dem deutschen PSSD-Forum zu finden?
Nur wenn wir Geschädigten uns alle zusammentun können wir etwas erreichen! Es ist schlimm genug, aber es muss etwas getan werden
7 Tage Venlafaxin ER 75 mg!
Kein Orgasmusgefühl mehr, Genitale sensivität hat abgenommen. Libido auch reduziert. Nach 6 Monaten leider keine signifikante Verbesserung und das nach nur 7 Tagen Einmahme einer tiefen Dosis.
Ist schon fraglich, man bekommt ein Medikament gegen eine Krankheit die heilbar ist, durch das verschriebene Medikament bekommt man eine 2 Krankheit die Jahre oder Lebenslang bestehen bleiben kann und für die es zurzeit keine Lösung gibt!
Schon sehr seltsam, ich kenne diese Probleme höchstens während der Einnahme, aber keinesfalls danach. Höchstens ein paar Tage/Wochen wenn überhaupt.
Paroxetin ist hier sicherlich besonders extrem, Sertralin dürfte aufgrund des Dopamin-Effektes eher weniger betroffen sein, hab jedenfalls absolut null Probleme damit.
Dass nach wenigen Tabletten jahrelang ein Effekt ausgelöst werden sein sollte, ist schon sehr eigenartig und mir zumindest in der Realität noch nie erlebt. Aber naja, das heißt ja nicht, dass es nicht vorkommt.
Bei mir begann die ganze Odyssee im Herbst 2016 nach meiner ersten psychosomatischen Rehabilitation. Ich hatte zu Beginn zwanzig dreizehn Paroxetin genommen was den Orgasmus verzögert oder ihn gänzlich ausblieben lies. Eine libidoabnahme konnte ich nur in geringem Ausmaße feststellen damals befand ich mich noch in meiner Beziehung dann ganz lange keine sexuellen Kontakte und im April 2015 dann auf Sertralin umgestellt. Irgendwann stellte ich dann beim Selbstbefriedigen fest dass die Erektion einfach nach lies. Nicht mehr ausreichend hart wurde. Als ich dann beim Geschlechtsverkehr die gleichen Probleme hatte beschloss ich gemeinsam mit meinem neuen Psychiater Sertralin abzusetzen die beschriebenen Symptome wurden dann noch schlimmer keine Reaktion mehr auf sexuelle Reize und Probleme die Erektion aufrecht zu erhalten. Experimentiere mit verschiedenen antidepressiven Substanzen und Engagent in der Pssd Community. Der Austausch mit weiteren Betroffenen und die dortigen Anregungen sind eine große Unterstützung. Trazodon hatte ich auch ausprobiert in der ersten Woche Steigerung der Libido und Erektion ohne mechanische Unterstützung. Später allerdings keine Libido und Genitale gefühlstaubheit/eingezogenes Glied. Abgesetzt wegen allergischer Reaktion.
Man ist durch diese Substanzen einer der größten Freuden, nicht nur in Leben eines Mannes beraubt. Eine neue Depressivität stellt sich ein…
Das geschickte ist dass bei psychiatern bei jedem symptom mir immer gesagt wurde das ist die depression. So einfach kann man es sich machen.
Ich hab nur zwei Tage Sertralin genommen und es abgesetzt wegen genitaler Taubheit, Libidoverlust, Müdigkeit, Benommenheit und einer Dämpfung aller Emotionen. Diese Symptome sind jetzt auch 3 Wochen nach dem Absetzen noch da!
Mein Psychiater nimmt mich, wie schon befürchtet, natürlich nicht ernst und sieht nicht das Medikament als Ursache, obwohl ich solche Probleme noch nie vorher hatte.
Ärzte und Psychiater sollten endlich mal über den Tellerrand hinaus schauen und sich nicht nur an das Gelehrte halten. Es kann nicht sein das man Meldungen zu PSSD völlig ausblendet und sich nicht damit befasst und den Patienten hilflos zurück lässt.
Schade zu lesen das es noch jemand getroffen hat.
Lange Rede..
Du verstehst es falsch.
Die Ärzte wissen davon, die Hersteller wissen davon, die BfArM weiß davon.
PSSD gibt es seit der „Erfindung“ von Psychopharmaka. 1952
Aber der Umsatz mit SSRI ist zu hoch.
Daher darf PSSD nicht öffentlich werden.
Geld geht eben über Gesundheit
Kann das voll bestätigen. Man fühlt dass psychiater von solchen schäden nichts wissen wollen.
Scheint die traurige realität zu sein.
Interessant wäre da die Dunkelziffer.
Da diese medikamente die allzweckwaffe von Angst, depression, Zwängen auch schmerzen sind sind kollaterialschäden unrelevant. Oder ist das sogar Absicht.
Und wie geht es dir jetzt? Sind die Symptome immer noch da, oder hat sich irgen etwas gebessert? und was sagt dein Psychiater?
Dr. Jörg Signerski-Krieger
Universitätsmedizin Göttingen
Ambulanz für Sexualmedizin
Von-Siebold-Str. 5
37075 Göttingen..bei Ihm Melden. Derzeit startet eine Studie dort zu PSSD Risiken und Ursachenforschung daraus soll einiges abgeleitet werden. Es ist wichtig dass sich viele melden und teilnehmen! VG f.schumacher01 at stud.uni-goettingen.de
Dort kann man Rueckfragen zur Teilnahme VG
Hallo, ich bin männlich, Anfang 40 und habe vor ungefähr neun Jahren fünf Tage lang eine Dosis von 20mg Citalopram eingenommen. Meine Diagnose war damals Depressionen und Panikattacken.
Aufgrund starker körperlicher Nebenwirkungen habe ich es wieder abgesetzt.
Die Wirkung auf die Sexualität bzw den Verlust habe ich nach zwei Tagen festgestellt, habe natürlich vermutet es würde sich mit dem Absetzen wieder normalisieren.
Das ist leider nie passiert.
Es ist als würde die Spannung, die Anregung nicht mehr existieren. die Gedanken an Sex, Pornografie, Erotik sind wie die Gedanken an jede andere beliebige Sache wie Auto fahren, die Wohnung putzen oder Kaffee kochen.
Die ganze Magie, Erregung und Begierde ist nicht mehr vorhanden.
Selbstverständlich habe ich immer wieder probiert es wiederzubeleben, durch Masturbation oder Sex aber es ist nicht möglich. Es ist bei mir möglich durch Stimulation eine Erektion zu bekommen, auch zum Orgasmus zu kommen. Es ist nur etwas schwieriger. Der Penis ist unsensibler, fühlt sich an wie jedes andere beliebige Körperteil. Ein gewisses körperliches Gefühl ist da, die Möglichkeit zu Sex oder Masturbation besteht, aber es ist wertlos. Im Kopf passiert NICHTS.
Kein Erregungsaufbau, kein Abschalten können, keine Ausschüttung von irgendetwas im Gehirn.
Nicht ein einziges Mal, es ist nicht mehr abrufbar.
Vor der Einnahme ist es nie so gewesen, trotz oder aufgrund der Depressionen habe ich Sex oder Masturbation als willkommene Ablenkung angesehen die immer funktioniert hat.
Erotische Träumereien oder die Gedanken an Sex sind nicht mehr möglich, da der Bezug dazu völlig verloren gegangen ist.
Bei Sex oder Masturbation ist es schwer die rudimentäre körperliche Erregung zu halten. Der Orgasmus lässt sich nicht richtig kontrollieren, es passiert zu früh oder gar nicht, kann so schwach sein dass gar kein Sperma austritt oder sehr wenig. Der genaue Punkt lässt sich schwer kontrollieren. Das ganze System ist durcheinander. Nach ein paar Monaten hat sich die Menge des Sperma deutlich verringert und die Konsistenz hat sich verändert von flüssiger zu milchiger.
Eine Verbesserung in irgendeiner Form ist in den Jahren nicht eingetreten.
Eher im Gegenteil, das Verständnis davon was Sexualität einmal war rückt in immer weitere Ferne.
Es ist mir ein Rätsel was da passiert ist und ich hoffe dass zeit meines Lebens noch eine Lösung dafür gefunden wird.
Traurig zu lesen.
Mir geht’s seit fast 4 Jahren genauso. Bin jetzt knapp 31 und hab die Pillen mit 27 für ein paar Wochen genommen. Seitdem ist Game Over mit Sexlife ):
Ein Arzt einer Uniklinik meldete zurück, dass immer mehr Fälle nach Hilfe suchen.
Nachdem die letzte Meta-Analyse gezeigt hat, dass Antidepressiva nur bei 15 % der Patienten für MDD (major depressive disorder) überhaupt eine Wirkung zeigen und nun bekannt wird, dass Tausende von Patienten weltweit schwere Folgeschäden in Form des Post-SSRI-Syndroms (PSSD) erleiden, fragt man sich wirklich, wie so etwas sein kann. Wurden die clinical trials damals korrekt durchgeführt? Gab es eine angemessene Follow-up-Surveillance durch die Pharmaunternehmen und die regulierenden Behörden?
Die Medikamente gehören schnellstens durch das BfArM re-evaluiert, eine neue Risiko-Nutzen-Kalkulation ist zwingend erforderlich. Ein Roter-Hand-Brief an die Ärzteschaft wäre darüber hinaus äußerst nützlich, um die Ärzteschaft in der Breite über die Problematik aufzuklären.
An alle Betroffene: Wendet euch an eine der Unikliniken. Besonders Sexualmediziner mit FECSM-Grad kennen das Störungsbild in der Regel und werden die Diagnose nach den neuen Kriterien von 2022 sauber stellen können. Eine Heilung existiert derzeit nicht.
Ich nehme SSRI seit Jahrzehnten teilweise über der Höchstdosis und habe je nach SSRI höchstens leichte Einschränkungen, die mit Wechsel des SSRI sofort aufhören. Sertralin macht z.b. mega krasse intensive Orgasmen.
Nach bald 20 Jahren Einnahme hab ich kaum negative Effekte und wenn dann nur bei Einnahme des Medikamentes. Kenne das von anderen Menschen genauso. Also so krass scheint das Problem nicht zu sein.