Wirkung und Nebenwirkungen von Venlafaxin in Abhängigkeit von der Dosis

Venlafaxin, zum Beispiel Trevilor, ist ein sehr gut wirksames Antidepressivum. Es wird eingesetzt zur Therapie der Depression, der Angststörungen und manchmal zur Behandlung von Zwangserkrankungen. Typische Dosierungen im ambulanten Bereich sind etwa 37,5-150 mg pro Tag, im statIonären Bereich etwa 75-225 mg, vereinzelt werden auch bis zu 300 mg pro Tag gegeben.

Venlafaxin hat eine gute und verlässliche Wirkung, wobei meiner Erfahrung nach ein guter Kompromiss aus Wirksamkeit und Nebenwirkungen bei einer Dosierung von etwa 150 mg pro Tag liegt. Nach Beginn der Behandlung verspürt der Patient typischerweise in den ersten zwei Wochen wenig Nebenwirkungen und kaum Wirkung. Nach zwei Wochen tritt häufig eine allgemeine Unruhe, Rastlosigkeit und Angetriebenheit ein, die in der Regel als unangenehm wahrgenommen wird. Der Vorteil dieser Rastlosigkeit ist, dass Patienten, die dies erleben, meiner Erfahrung nach praktisch immer auch die antidepressive Wirkung zwei Wochen später erleben. Die Nebenwirkung „Unruhe“ ist also ein verläßlicher Vorbote der antidepressiven Wirkung.

Meiner Erfahrung nach bringen höhere Dosierungen sehr wohl eine etwas höhere Wirkung. Allerdings zahlt der Patient einen zunehmend hohen Preis in Form einer dauerhaft anhaltenden, unangenehmen Unruhe und Getriebenheit. Diese ist bei 225 mg pro Tag oft den ganzen Tag über spürbar und fühle sich so an, als ob man 8 Tassen Kaffee am Tag getrunken hätte. Bei 300 mg am Tag kann die Unruhe unerträglich werden.

Natürlich reagiert jeder Mensch unterschiedlich auf eine bestimmte Dosis. Manche Patienten vertragen 300 mg pro Tag völlig frei von Nebenwirkungen, andere haben unter 150 mg schon ausgeprägte Unruhe. Wer zusätzlich zur Depression noch eine körperliche Erkrankung hat, die ihn schwächt, verträgt oft nur recht niedrige Dosierungen.

Das Dosis-Wirkungs und Dosis-Nebenwirkungs-Verhältnis ist nicht bei allen Antidepressiva gleich. Citalopram und Escitalopram verursachen auch in höheren Dosierungen deutlich weniger Getriebenheit und Unruhe als Venlafaxin. Das liegt wahrscheinlich daran, dass Venlafaxin in höheren Dosen nicht nur als Serotonin-Wiederaufnahmehemmer wirkt, sondern zusätzlich als Noradrenalin-Aufnahmehemmer wirkt, was eben unruhig macht. In den sehr hohen Dosierungen von 300 mg Venlafaxin pro Tag kann auch noch eine Dopamin-agonistische Wirkung dazu kommen, was im Einzelfall psychotische Symptome auslösen kann.

Aufgrund dieser Dosis-Wirkungs- und Dosis-Nebenwirkungskurve ist es aus meiner Sicht oft sinnvoll, lieber etwas länger bei einer gut verträglichen Dosis zu bleiben, als nach wenigen Wochen, wenn ungeduldig festgestellt wird, dass noch nicht genügend Besserung zu verzeichnen ist, auf eine unverträglich hohe Dosis zu erhöhen. Ich habe die Erfahrung gemacht, das sowohl Ärzte als auch Patienten die Wirkung von Antidepressiva eher überschätzen und die Nebenwirkungen der Medikamente eher unterschätzen.

Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Verhältnis aus Wirkung und Nebenwirkungen bei unterschiedlichen Dosierungen von Venlafaxin gemacht. Ab welcher Dosis habt ihr eine unangenehme Unruhe beobachtet oder selbst erlebt? Schreibt eure Erfahrungen gerne in die Kommentare!

 

182 Gedanken zu “Wirkung und Nebenwirkungen von Venlafaxin in Abhängigkeit von der Dosis

  1. iuz 7. Februar 2015 / 11:14

    die Unruhe kommt wohl von der Noradrenalin Wirkung. Da Citalopram nicht auf Noradrenalin wirkt, sondern nur auf serotonin macht es eher müde als wach.

    Sertralin liegt aufgrund der leichten noradrenalin und dopamin Wirkung irgendwo zwischen Citalopram und venlafaxin.
    Für mich der beste Kompromiss.

    ich frage mich schon lange, warum es so schwierig ist, die antidepressiva einfach nach ihrer Wirkung auf die entsprechenden botenstoffe zu beurteilen. In allen bisher mir bekannten Fällen kann man ihre Wirkung bei den meisten Menschen relativ gut prognostizieren, wenn man ihre Wirkung auf die botenstoffe berücksichtigt.

    wieso Citalopram immer noch als antriebssteigernd gilt , obwohl es nicht auf Noradrenalin wirkt ist mir schleierhaft. Hier werden alle SSRI gnadenlos in eine Kategorie gepresst. Lediglich die Depression die durch Citalopram verbessert wird kann vielleicht zu etwas mehr unternehmenslust führen . Ansonsten macht Citalopram mich und alle die ich kenne nur leicht müde.

    Die besten Infos zu Psychopharmaka gibt es bei einem Asperger Autisten:

    http://www.crazymeds.us

    Der Kerl hat einfach tonnenweise Literatur dazu gelesen und alle Medikamente ausprobiert
    ich habe selber viel Literatur gelesen und vieles selber ausprobiert und kann seine Aussagen zu 100 Prozent bestätigen

    • Sonja 14. März 2017 / 11:39

      Weißt du obs die Seite auch auf deutsch. Ich hab mal ne Frage ich kenne mich nicht so aus und denk dass manche dass schon einschätzen können. Ich habe eine agoraphobie und paroxetin wirkt nicht mehr hat sehr lange gut gewirkt. Jetzt bin ich halt antriebslos und sertralin wirkt nicht richtig was wäre da was? Lg

      • Iuz 14. März 2017 / 16:31

        Antriebslosigkeit ist wohl nicht so selten unter SSRI. Unter Escitalopram ist die noch viel schlimmer. Bei Sertralin war das viel besser, dafür war ich immer wie auf tonnenweise Kaffee. Für die Angst und Unruhe war sertralin deshalb gar nix. Mit Escitalopram hab ich dafür keine Energie und Motivation mehr. Letztlich ist es immer eine sehr schwierige Sache einen guten Mittelweg zu finden zwischen Unruhe und Antrieb.

        Am besten wäre vermutlich Sport und eine gesunde Lebensweise.

        Ansonsten helfen natürlich alle Psychostimulierende Dinge wie Kaffee, Nikotin, Bupropion, modafinil, methylphenidat etc.

        Aber wirklich einen optimalen Zustand zu bekommen ist nicht leicht mit Medikamenten und vielleicht auch gar nicht der Sinn von Diesen.

    • Schettler Klaus 9. Mai 2019 / 23:44

      Ich kann nur sagen: DEN VERFASSERN MEIN BEWUNDERUNG!! Klaus Schettler

  2. M. Styll 7. Februar 2015 / 16:56

    Ich habe bei einer Dosis von 375 mg außer 8 kg Gewichtszunahme keine Wirkung gespürt – ähnlich wie bei 50mg Citalopram. Inzwischen halte ich SSRIs (mit Kirsch) als ein riesengroßes Geschäft mit gelegentlichem Plazebo-Effekt.

    • iuz 7. Februar 2015 / 17:47

      Das ist Unsinn. SSRI wirken gegen gewisse Probleme sehr gut.

      Welche Symptome hast du denn? Und woher kommen sie?

      • M. Styll 7. Februar 2015 / 18:41

        Das ist kein Unsinn, das ist meine Erfahrung.
        Symptome? Die klassischen einer Depression. Woher diese kommen? Aus einem Serotoninmangel, laut Psychiater. So wurden über Jahre alle möglichen AD an mir ausprobiert, nach dem Motto „irgendwas wird irgendwann irgendwie helfen“. Ergänzend natürlich Körbeflechten und Malen zur Förderung kreativer Ressourcen. So wird das Siechen in der Psychiatrie als „multimodales Konzept“ abgerechnet.

      • Anna_Cranach 9. Februar 2015 / 23:23

        „kreative Ressourcen“ und Psychiatrie? Gibt nichts, was schlechter zusammenpassen würde.

        Da steht schon das Krankenpflegepersonal entgegen, das auf alles, was die Stationsroutine stört, sehr ungehalten reagiert.

        Zusätzlich schlagen Neuroleptika noch die Kreativität tot.

    • Tanja 22. Dezember 2015 / 12:14

      Das denke ich auch von Venlafaxin.
      Nehme es schon über Monate, aber ausser 8Kg Gewichtszunahme und heftiges Schwitzen, hat es bei mir nix gebracht. Nun sollte ich es abrupt absetzten und nach zwei Tagen bekam ich übelst Schwindelanfälle. Jetzt nehme ich sie normal bis zum nächsten Termin ein. Mal schauen, was Fr. Doc dann sagt

      • opu 22. Dezember 2015 / 14:18

        Ssri sind kein Hexenwerk. Sie erhöhen hauptsächlich den Serotonin Spiegel und wenn das nicht die Ursache der Krankheit ist , hilft es logischerweise auch nicht. Depressionen und Ängste können verschiedene Ursachen haben. Nicht immer ist Serotonin Mangel die Ursache.

        Aber Placebo sind sie ganz sicher nicht. Dafür haben sie zu viele Wirkungen

      • Regina Taubert 3. Juli 2019 / 00:56

        Nehme die dosis225mg venlafaxine seit 4 Jahren anfangs hatte ich auch zugenommen aber dann meine Ernährung umgestellt. .. seit fast nem Jahr vergessen ich Sie oft zu nehmen ab dem 4 Tag kommt die erste unruhe

      • Sandra Terhaag 18. Oktober 2019 / 23:07

        Übelste Schwindelanfälle nach auschleichen von 75mg in drittel Schritten. Ärzte behauptet phobische schwippschwankungen, keine Absetztsymptomatik. Aufdosierung mit Abilify. Will ich nicht. Was ist mit medizinischen Cannabis?

  3. Jan 7. Februar 2015 / 21:05

    Ich gebe Venlafaxin auch sehr gern und mit verlässlich guter Response, habe jedoch bei einem Teil meiner Patienten (in allen Altersklassen) einen mal mehr/mal weniger relevant merklichen Blutdruckanstieg festgestellt. Bei Duloxetin jedoch nicht, dort wiederum weitaus häufiger Harnverhalt (vergl. Yentreve). Deckt sich das mit euren Erfahrungen?

    • iuz 8. Februar 2015 / 01:01

      In den meisten Fällen helfen SSRI gut. Wenn nicht ist auch vermutlich nicht serotonin Mangel dir Ursache. Eine gründliche körperliche Diagnose hilft manchmal Auch. Depressionen kommen durch unterschiedliche Gründe.

      • M. Styll 8. Februar 2015 / 12:43

        Erst also ein Dutzend SSRIs/SNRIs/Augmentationstherapien ausprobieren, um beim Ausbleiben einer Wirkung zum Schluß zu kommen, daß vielleicht doch kein Serotoninmangel vorlag? Das entspricht der „wissenschaftlichen“ Basis eines Heilpraktikers.

      • iuz 8. Februar 2015 / 12:53

        Ehrlich gesagt, habe ich nach dem Lesen einiger Literatur das Gefühl mittlerweile deutlich mehr über psychopharma zu wissen als so mancher Arzt . Wobei man dazu sagen muss, dass Viel Literatur auch nur sehr dürftig ist.

        Eigentlich dürfte wenn 50 mg Citalopram null Wirkung gezeigt hat, serotonin Mangel bereits ausgeschlossen werden können. Alle anderen SSRI sind nämlich keine reinen serotonin Wiederaufnahme hemmer.

      • M. Styll 8. Februar 2015 / 13:05

        Der Irrglaube besteht darin, Psychiatern irgendeine Art von „Wissen“ zuzuschreiben. Sie handeln auch nur nach den Ergebnissen ihnen vorgelegte Studien, welche man selber nachschlagen kann. Dann wird, wir in diesem Thread ersichtlich, mehreren Patienten etwas (z.B. Venlafaxin) verschrieben und geschaut, „was passiert“. Deren Rückmeldung dienen als Grundlage für die Entscheidung für die Therapie der restlichen Patienten.
        Deutsche Psychiater setzten gerne auf Citalopram und Venlafaxin, amerikanische dagegen favorisieren Fluoxetin oder Sertralin als Mittel erster Wahl, um „erstmal zu schauen, was pasiert“, und dann weiter zu experimentieren.
        Es wird ein Wissen und eine Expertise vorgegaugelt, die de facto nicht gegeben ist, aber bei einem Großteil der Bevölkerung angenommen wird – auch dank der psychiatrischen Sprachakrobatik, die sich möglichst vieler Fremdwörter bedient, um Alltägliches oder Allgemeinbekanntes als Wissenschaftlich zu kaschieren. Wer in der Branche noch Anstand und/oder Scham hat, packt seine Koffer.

      • iuz 8. Februar 2015 / 13:11

        mir würde es ja schon reichen, wenn die Psychiater und Ärzte gründlich Literatur studieren würden. Dann wüssten sie nämlich, dass nicht alle SSRI gleich sind und würden die genauen Unterschiede kennen. Dann hätte man mir nicht Fluoxetin jahrelang gegen Angst gegeben, obwohl das die Angst eher noch verstärkt hat.

        Fluoxetin, Citalopram, Sertralin und venlafaxin. .. sind ziemlich unterschiedliche Wirkstoffe, mit sehr unterschiedlichen Nebenwirkungen und relativ anderen Wirkungen. Sie alle über einen Kamm zu scheren, ist geradezu ein Witz.

      • Anna_Cranach 9. Februar 2015 / 23:31

        @ iuz: es ist auch vermessen anzunehmen, nach dem Lesen von Literatur anzunehmen, man wüßte jetzt alles, und vor allen Dingen ist es falsch, anzunehmen, jede Droge würde bei jedem gleich wirken.

        Das kann man bei Leuten beobachten, die alle vom gleichen Haschkuchen essen oder die alle in der Kneipe Bier trinken, wie unterschiedlich ein und derselbe Stoff psychisch wirken kann oder auch nicht.

        Mit Psychopharmaka ist es nicht anders. (Und auch den Wirkungsverlust mit der Zeit gibt es, bei illegalen Drogen genauso wie bei Psychopharmaka.)

        @Styll: leider kapiert man oft erst nach Überstehen oder gegen Ende einer Krise, was das psychologische Problem war….. und die Krise kann jahrelang dauern. Gib nicht auf.
        Mir fällt da z.B. der Suizidologe David Webb ein, der jahrelang unter Depressionen gelitten hat und nicht auf Antidepressiva angesprochen hat. Er hat es doch raus geschafft, auf einem spirituellen Weg (nein, er ist kein religiöser Fanatiker geworden, absolut nicht)
        Viel Erfolg noch und gib nicht auf

      • gina 10. Dezember 2017 / 11:43

        Hi ich nehmen die antidreppresiv seit 2 Wochen hab ich immer mit bludtuck Probleme ist normal

      • Walter 26. April 2019 / 18:53

        Ich nehme seit 7 Tagen täglich 75mg ein. Die Nebenwirkung sind die Hölle und ich kenne fast alle genannten Nebenwirkungen aus dieser kurzen Zeit. Mir hat man gesagt es würde mir schlecht sein. Ich erlebe aber Herzrasen innere Unruhe und Schwitzorgien fast täglich. Ich habe nach einem Treppensturz vor 6 Wochen unter Angstzuständen gelitten. Bin also immer noch unter Schmerzmittel, die auch abgebaut werden müssen. Auch Schmerzpflaster.

      • Gabriele Töller 24. März 2021 / 17:17

        Citralopam begünstigt Herz-Rythmus- Störungen. Ich dachte die wären vom Markt genommen. Unfassbar. Venlafaxin ist ein mittel, welches wirklich veränderungenmit sich bringt. Allerdings finde ich es auch äußerst schwierig dieses Medikament nicht abrupt absetzten zu können, ganz schwierig. Eine Bekannte von mir leidet seid dem unter Epileptischen Anfällen. Graudam und das was ich hier noch so höre reichrfür mich dieses Medikament so schnell wie möglich herunter zu schrauben . Der Hammer ist/, ich war schon auf 100mg statt 175mg und was macht meine Ärztin aus der Psychiatrie, schraubt mich ohne Rücksprache auf 300mg. Unverschämt!!!
        Ohne Worte!!!

    • Nele 26. Dezember 2015 / 04:56

      Ja das stimmt, mein Arzt hat bei mir (25 Jahre alt 225mg Venlafaxin) auch Bluthochdruck festgestellt. Musste diesen dann 14 Tage tgl. messen. Mir wurden zusätzlich Betablocker verschrieben und seitdem ist der Blutdruck wieder im normalen Bereich.
      Ich muss sagen, dass ich mit V. zufrieden bin. Mich stört nur die ewige Unruhe und das Gefühl öfters auf dem Schlauch zu stehen. Gewichtszunahme hatte ich „nur“ 3kg…
      Davor wurde mir 200mg Sertralin + Quetiapin+Zolpidem verschrieben diesen Arzt verteufel ich! Die Folge war: Hautausschläge, Durchfall, 18kg!! Zunahme und wenn ich die Schlafmedis nicht genommen habe konnte ich 2 Tage lang gar nicht schlafen…
      Fazit lieber Venlafaxin und unruhig, als das Andere 😉

      • opu 26. Dezember 2015 / 11:21

        Ich hab mit Sertralin keine Probleme. Schlaf ist klasse. Nur der Antrieb ist nicht sehr groß und man muss auf die Ernährung achten.

    • Susanne 25. März 2016 / 07:23

      Zu Venlafaxin kann ich sagen, dass ich bei einer Dosis von 225 mg retard zwar mehr Antrieb verspürte, mein sonst eher zu niedriger Blutdruck jedoch förmlich explodierte. Auch der Ruhepuls ging nachts kaum unter 100, so dass ich zusätzlich einen Betablocker nehmen musste. Inzwischen bin ich bei 150 mg Venlafaxin. Nach anfänglichen massiven psychischen Einbrüchen fühle ich mich nun etwas ausgeglichener, brauche aber trotzdem abends zum Runterkommen noch 100 mg Opipramol und 7,5 mg Mirtazapin. Ich werde versuchen, die Venlafaxindosis weiter zu senken, um zumindest Betablocker und Mirtazapin wieder loszuwerden. Prinzipiell bin ich mit der antidepressiven uns antriebssteigernden Wirkung von Venlafaxin zufrieden, da die bleiernde Müdigkeit anderer Präparate ausbleibt.
      Schöne Grüße
      Susanne

    • karleugeneiselein 5. September 2019 / 04:33

      Absolut richtig. Unser lieber Freund Prof. Spitzer, der damals (2oo6) ganz verliebt in Trevilor gewesen ist und die ganze Station, ganz unabhängig davon, welche Grunderkrankung vorlag, unter Trevilor gesetzt hat, dosierte bei mir Venlafaxin auf 425 mg in dreimaliger Gabe. Als der Blutdruck nicht mehr managebar war, gab er Ramipril dazu. Schließlich gab er aber auf unter den Worten „Gegen Perspektivlosigkeit helfen halt keine Tabletten.“

      Die Wirkung war in der Tat gleich null; die Nebenwirkungen waren allerdings auch gleich null, bis auf den Blutdruck eben. Später bekam ich von einem anderen Psychiater ebenfalls Trevilor. Ich stimmte zu, weil es keinerlei Nebenwirkungen hatte. Umso erstaunter bin ich dann gewesen, als ich bei einer Dosierung von 37,5 mg drei Tage lang durchkotzte. Mein Arsch konnte damals nur durch meinen Hausarzt mit einer Spritze Dimenhydrinat (ungefähr das 20-fache der Dosis,die man gegen Reiseübelkeit einnimmt) in den selbigen gerettet werden.

      Damals war ich noch unbedarft und glaubte, dass Psychiater etwas von Psychopharmakologie verstünden (was sie nicht tun, deshalb ist das von Dir verfasste Werk auch so beliebt; Stahl ist den meisten, die ich fragte, nicht einmal dem Namen nach bekannt; und dies – die prinzipielle Ahnungslosigkeit auf diesem Gebiet – ist auch der einfachere Grund dafür, warum Medikamentenspiegel von den meisten Psychiatern nicht festgestellt werden): also jedenfalls, der werte Herr konnte sich die Sache auch nicht erklären. Schließlich kam ich selber auf des Rätsels Lösung: Spitzer hatte unretardiertes Trevilor verwandt; der Psychiater retardiertes.

      Lange Rede, kurzer Sinn: Dies ist also der wichtigste Punkt bei Trevilor bezüglich der Verträglichkeit überhaupt – retardiert oder unretardiert – nicht die Dosis, wie von Psychiatern gerne behauptet wird. Die meisten Menschen, die ich gesprochen habe, vertrugen unretardiertes Trevilor ebenfalls wesentlich besser als retardiertes – bis auf diejenigen, bei denen es genau umgekehrt gewesen ist.

      Aber dies ist leider – die von Psychiater stets komplett ignorierte – Binsenweisheit der Psychiatrie, dass ein und dasselbe Antidepressivum bei ein und der selben Dosierung vom einen Patienten etwa als lethargisch machend und vom anderen als Unruhe verursachend empfunden wird.

      Die Behauptung,die Stärke der Nebenwirkungen hingen von der Dosis ab, ist bei Trevilor besonders sinnlos. Da bei geringer Dosierung vor allem SSRI-Wirkungen vorliegen. Ein Psychiater „denkt“ aber in etwa so: Wenn 1oo mg Seroquel einen Menschen total müde machen, so schläfern 1000 mg ein ganzes Pferd ein. Er weiss nicht – und nimmt auch nicht an – dass 100 mg Seroquel einen Menschen müder machen als 1000 mg, weil er eine vorreichend hypnotische, nicht von einer überwiegend antipsychotischen Wirkung untertscheiden kann. Bei meinem stationären „Feldversuch“ mit Trevilor war es ähnlich, zwar nicht bei mir, aber bei allen anderen traten die meisten Nebenwirkungen bei 75 bis 150 mg ein und nahmen mit zunehmender Dosis ab. Wäre es anders gewesen, hätte Spitzer ja auch gar nicht so enthusiastisch nach oben hin offen dosiert.

      Desweiteren wird von Psychiatern gerne behauptet, der große Vorteil von Trevilor beruhe auf seiner dualen Wirkungsweise, Noradrenalin und Serotin würden gleichermaßen blockiert. Dies ist ein beliebter Mythos. De facto ist die noradrenerge Wirkung von Trevilor, auch in höheren Dosen vergleichsweise gering. Serotin/Noradrenalin Verhältnis 30:1. Duale Wirkung sieht anders aus.

      Wollte man diese duale Wirkung haben, müsste man ein anderes SNRI verwenden, nämlich Milnacipran, Hier ist das Verhältnis tatsächlich in etwa 1:1, nämlich 1,6:1. In anderen Worten: Die meisten Nebenwirkungen, über die die Patienten bei Trevilor klagen, sind serontoerge Nebenwirkungen; dies gilt vor allem für die hier angesprochene Dosierung von bis zu 150 mg. Und wie gesagt: retardiert/unretardiert macht den Hauptunterschied bei der Verträglichkeit von Venlafaxin aus.

      Wird aus welchen Gründen auch immer eine duale Wirkungsweise gewünscht, ist es folglich in jedem Fall sinnvoller, ein SSRI mit einem NARI zu kombinieren. Die dopaminerge Wirkung von Venlafaxin ist dagegen so gering ausgeprägt, dass hier selbst in hohen Dosierungen (um 600 mg) nichts passiert, was nicht durch eine vergleichsweise geringe Mengen eines Dopaminwideraufnahmehemmers egalisiert werden könnte. Woher man das weiß? Nun, man wollte Trevilor eine Zeitlang aufgrund seiner „dopaminergen“ Wirkung als Stimulanzienersatz in der Behandlung von ADHS anpreisen, was jedoch deshalb gründlich in die Hosen ging, eben weil eine dopaminerge Wirkung nicht vorhanden war.

  4. iuz 8. Februar 2015 / 01:37

    Im übrigen sollten venlafaxin und Duloxetin aufgrund der höheren Nebenwirkungen erst gegeben werden wenn SSRI nicht ausreIch en.

    Mit sertralin und Fluoxetin lässt sich auch noradrenalin beeinflussen und der antrieb wird besser.

  5. Jay 8. Februar 2015 / 04:06

    Ich nehme seit Dezember 2008 Venlafaxin in retardierter Form. Er wurde damals in kurzen Abständen auf 300mg/Tag hochdosiert.
    Die Ausgangslage war, dass ich Ende 2008 an einer (mehr oder weniger) larvierten Depression steckte und meine langjährige Beziehung zu dieser Zeit unschön Zu Ende ging.
    Am Anfang merkte ich nur wenig, aber als nach ca. sechs Wochen die Höchstdosierung von 300mg erreicht war, wurde ich von der Wirkung geradezu überrollt.
    Venlafaxin legte bei mir einen anderen Gang ein.
    Ich kippte innerhalb weniger Tage in eine manische Phase im Sinne der Bipolaren Störung.
    Ich schlief kaum noch, gab Unmengen Geld aus, hatte mehrere Beziehungen parallel und tat auch sonst sehr viele unvernünftige Dinge, auf die ich heute nicht stolz bin – aber fühlte mich dabei die ganze Zeit wie Superman persönlich.
    Grandios, unbesiegbar, überlegen – einfach absolut der Realität entrückt, mit rasenden
    Gedanken und enthemmtem Redefluss, dauernd unter Strom, immer auf der Überholspur,
    nachts um zwei ins Bett, morgens um sechs wieder topfit.
    Auf dem Höhepunkt der Manie nahm es sogar leicht psychotische Züge an und ich dachte,
    ich könne per Gedankenkraft die Realität verändern.
    In der psychiatrischen Institutsambulanz des örtlichen Krankenhauses, die ich regelmäßig aufsuchte,
    bemerkte man nichts von der Manie.
    Ich sprach sogar mein sonderbares neues Supergefühl im Kontrollgespräch mit meiner Ärztin an.
    „Sie gönnen sich halt mal was.“ – bekam ich als Antwort.
    Ich hatte Glück, nach einigen Monaten nahm das Gefühl ab und ich kam wieder zu mir.
    Es folgte ein Aufenthalt in einer Tagesklinik, in der ich mir meiner manischen Phase zum
    erstenmal bewusst wurde.
    Heute, knapp sechs Jahre später, nehme ich immer noch die gleiche Menge Venlafaxin,
    aber in Kombination mit dem Neuroleptikum Seroquel.
    Ich habe einen guten Arzt gefunden, der mich engmaschig mit Terminen kontrolliert und ggf.
    eingreifen kann, auch bin ich selber sensibilisierter als damals.
    Venlafaxin ist wirklich extrem potent – zumindest habe ich es so erlebt.
    Rückblickend war diese manische Phase, eine einschneidende Zeit in meinem Leben.
    Es gibt für mich jetzt das Leben vor und das Leben nach bzw. mit Venlafaxin.

    • iuz 8. Februar 2015 / 10:57

      Venlafaxin hat eine starke noradrenalin Hemmung sowie in höheren Dosen eine Hemmung von Dopamin. Dies führt bekanntlich unter Umständen zu psychotischen Reaktionen, weshalb venlafaxin bei der bipolaren Störung eher kritisch ist. Steht auch im Beipackzettel

      eine Kombination von Venlafaxin und Seroquel halte ich für einen Witz. Erst wird mit Venlafaxin das Dopamin erhöht um es dann auf höchst ungesunde Weise mit einem Neuroleptikum wieder zu senken. der Einsatz eines Antidepressivum ohne Dopamin Wirkung wäre hier wohl angebrachter.

      Neuroleptika sind hoch potente Arzneimittel, die das Leben deutlich verkürzen, das Gehirn schädigen und den Körper massiv und nachhaltig zerstören. Mittlerweile steht sogar in der Ärzte Zeitung ein Artikel der aus sagt, dass Neuroleptika mehr schaden als nutzen. Sie sollten aller aller letzte Wahl sein und nur im absoluten Ausnahmefall in niedrigster Dosierung über einen kurzen Zeitraum gegeben werden. Dass sie das Gehirn abbauen, ist längst bewiesen

      • Jay 8. Februar 2015 / 18:08

        Seroquel ist aber nicht vergleichbar mit den früheren Neuroleptika, wie z.B. Haldol.
        Das waren ja wirklich Hammerteile, die den Patienten ein normales Leben unmöglich machten. Seroquel wirkt hingegen nur selektiv dopaminhemmend und weitaus weniger Nebenwirkungen. Ich nehme zudem auch nur 200mg pro Tag. Die normale Durchschnittsdosis z.B. bei Psychotikern. liegt bei 800-1000mg.
        Für mich funktioniert diese Kombi ganz gut. Zu Anfang bekam ich anstatt des Seroquels für ein paar Monate Lithium, was ich aber leider nicht gut vertragen habe, da ich immense Hautausschläge davon bekam.

      • iuz 8. Februar 2015 / 19:17

        Dass die neuen neuroleptika deutlich weniger Nebenwirkungen haben ist lediglich eine werbeaussage der pharma Industrie . Die Nebenwirkungen sind lediglich andere. Ein massiver Abbau an Gehirn Substanz findet weiterhin statt. Benutze mal Google. Da findet sich massenhaft Infos.

        Zumal es seltsam ist zwei völlig gegensätzliche Medikamente zu nehmen. Eins das noradrenalin erhöht und eins das es hemmt. Das ist seltsam. Warum nicht einfach einen SSRI der nicht auf dopamin wirkt.

      • Jay 9. Februar 2015 / 02:31

        Venlafaxin wirkt ja nur sehr leicht dopaminerg, daher macht es schon Sinn, es zusammen mit Seroquel zu nehmen.
        Allgemein zur Pharmakritik:
        Ich würde Google ja benutzen, aber das Problem bei Psychopharmaka ist, dass die allermeiste Kritik, die man findet, unqualifiziert ist.
        Entweder stammt sie von Leuten, die sich mit der Materie gar nicht auskennen und quasi „aus dem Bauch heraus“ argumentieren oder von Verschwörungstheoretikern und sogenannten Alternativmedizinern.
        Wenn ich Google diesbezüglich anschmeiße, warten Unmengen unseriöser Angebote auf mich: Homöopathie, Neue Germanische Medizin, Kolloidales Silber, MMS, Reiki, TCM, Antipsychiatrie a la Scientology, Lichtfasten uvm.. – die meine alle, eine Alternative zur „Schulmedizin“ bieten zu können.
        Das sind alles Verfahren und Praktiken, die bei mir nicht ziehen, weil ich diesbezüglich aufgeklärt bin.
        Dagegen steht Seroquel als Medikament, welches seine Wirksam- und relative Verträglichkeit mittels der Erfüllung deutscher Zulassungskriterien für Medikamente unter Beweis stellen musste.
        Das soll nicht heißen, dass es dadurch nicht unangreifbar wäre, aber man muss in Sachen Pharmakritik dauernd aufpassen, nicht auf die schiefe Bahn zu geraten.
        Ich denke, ich werde es demnächst in Angriff nehmen, mit der Reduzierung des Venlafaxins auf 225mg zu beginnen, natürlich nach ärztlicher Absprache.
        Mit dem Seroquel würde ich noch warten, da der Frühling vor der Tür steht, welcher manische Phasen u.U sehr leicht triggern kann.

      • iuz 9. Februar 2015 / 13:50

        ich bin kein Gegner von Psychopharmaka, ich nehme selber welche, und zwar Sertralin und halte höchste Stücke darauf, die Kritik an Neuroleptika ist aber allgegenwärtig bei Fachleuten anerkannt und durch MRT Studien bestens bewiesen. Jeder normale Hausarzt kann einem das eigentlich sagen. Mein Hausarzt hat mich zum beispiel vor diesen Medikamenten gewarnt.

      • Jay 9. Februar 2015 / 02:36

        P.S.: Wenn Du Seiten bzw. Artikel mit ernstzunehmender Pharmakritik zu Seroquel kennst, kannst Du sie ruhig mal verlinken, würde mich interessieren, man kann nie genug wissen.

      • Jay 9. Februar 2015 / 15:41

        Danke für den Link. Du bist einer der wenigen, die ich bisher getroffen habe, mit denen man nah an der Sache diskutieren kann.

      • Jay 9. Februar 2015 / 15:42

        Danke für den Link. Du bist einer der wenigen, die ich bisher getroffen haben, mit denen man nah an der Sache zu diesem Thema diskutieren kann.

      • Jay 10. Februar 2015 / 02:35

        Mir ist noch was eingefallen, warum ich ursprünglich Venlafaxin bekam und kein SSRI.

        Ich litt im Jahr 2008 an einer larvierten Depression, also einer Depressionsform, die sich in körperlichen Schmerzen äußert und auf psychischer Ebene kaum oder gar nicht vorhanden ist.
        Bei mir äußerte sich das in Form einer chronischen Blasenentzündung, für die keine körperliche Ursache gefunden werden konnte.
        Ich hatte in diesem Jahr eine Ärzte-Odyssee hinter mir, lies jede Menge unangenehme Untersuchungen über mich ergehen (Blasenspiegelung!), nahm mehrere Packungen Antibiotika.
        Es war die absolute Hölle, sich all diesem auszusetzen und doch zu keinem Ergebnis zu kommen.
        Die Schmerzen und die Ungewissheit ließen mich verzweifeln.
        Letzten Endes war meine Hausärztin so klug, mich zum Psychiater zu überweisen, wo ich das Venlafaxin zum erstenmal bekam.
        Die Psychiaterin erklärte mir damals, dass Venlafaxin wegen der Kombi Serotonin und Noradrenalin- Wiederaufnahmehemmung, das Mittel der Wahl bei somatoformen Störungen sei.
        Wenn ich danach google, finde ich entsprechende Literatur.
        Ob das heute noch genauso gesehen wird, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen – aber so
        kam ich zum Venlafaxin.

    • M. Styll 8. Februar 2015 / 12:50

      Tja, jetzt nehmen Sie vermutlich ein Leben lang zwei Medikamente (mit den einhergehenden gesundheitlichen Einbußen), die Sie nicht „benötigen“ würden, hätten Sie nie damit angefangen.
      Eine gute Psychotherapie hätte Sie wahrscheinlich genauso während Ihrer Krise unterstützen können bzw. Verständnis und Linderung für Ihre Situation hervorbringen können. (Dies ist nicht absolut sicher, wäre jedoch definitiv eine Möglichkeit im Rahmen des Wahrscheinlichen gewesen.)
      Jetzt „hängen“ Sie sozusagen „an der Nadel“. Wenn Ihnen das subjektiv Linderung verschafft und Sie die Einbußen in Kauf nehmen, dann ist dies natürlich eine zu respektierende Entscheidung.

      • Jay 8. Februar 2015 / 18:18

        Ich habe zusätzlich eine lange analytische Psychotherapie gemacht, welche mir auch geholfen hat. Das Problem bei affektiven Störungen ist, dass sie leider nie ganz verschwinden und man, wenn man auf Nummer sicher gehen will, um Medikamente nicht herum kommt.
        Ich nehme 200mg Seroquel am Tag, was ja einer sehr geringen Dosis entspricht. In Kliniken bekommen Psychotiker nicht selten 800-1000mg.
        Ich versuche, mich immer genau über die Medikamente, die ich nehme zu informieren und bin mir der Risiken bewusst, zudem lasse ich mich einmal im Jahr komplett durchchecken (EKG, Blutabnahme etc.).
        Wie gesagt, im Moment nützt es mir eher als es schadet. Bevor ich die Medikamente nahm, neigte ich gelegentlich dazu, Alkohol missbräuchlich gegen psychische Spannungszustände einzusetzen, was natürlich jederzeit aus dem Ruder hätte laufen können. Da sind die Medikamente doch die vernünftigere Lösung, wie ich finde.

    • HEIKE 5. Dezember 2016 / 14:00

      Hallo.
      Ich kann ähnliches berichten.
      Die Kurzform ist ich bin von einer Dosis 225 mg Venlafaxin retard auf 75mg dann wg massiven körperlichen Beschwerden habe ich es mit dem Wissen meines Arztes abgesestzt.
      Hatte etliche Male das Gefühl neben mir zu stehen und war ständig aggressiv und am heulen und hab gar nicht mehr darauf reagieren können. Ich konnte nicht mehr denken.
      Nach mehreren Monaten hat der Arzt mich auf 225mg geschossen,wieder retard. Keine Ahnung wieso.danach kam auch eine manische Phase in der ich auch total viele Partner hatte, viel Geld ausgegeben habe und eiskalt ohne Rücksicht auf Verluste war und die anderen Dinge die du beschreibst. Das komplette Gegenteil von früher war ich und auch Moralvorstellungen alles war komplett verdreht. Ich habe dieses falsche Verhalten auch nicht mitbekommen.zudem konnte ich nicht sagen was ich wollte und die Reaktion war auch total verlangsamt + trotz massiver körperlicher Einschränkungen hat der Arzt nicht reagiert. 4jahre ging das bei mir.komplett verblödet war ich fast da hab ich beschlossen nie mehr so ein Zeug.Wer hat noch solche Erfahrungen gemacht? Es ist einfach nur grausam. Ohne das Zeug jetzt begreift man die Katastrophe und es ist die Hölle :-(. Sowas wünsche ich keinem. Daher mein Beitrag. Lg

      • Thomas 21. Juni 2017 / 10:07

        Hallo Heike,
        Bin auf150 mg Venlafaxin und merke auch einen Gedächtnisverlust. Zu meinen Kindern und meiner Frau bin ich aggressiv, in der Einstellungsphase mehrere Suizidversuche mit Strangulation mit Gürtel Krawatte und den eigenen Händen. Ich möchte auch so schndll wie möglich von Venlafaxin weg und mich wieder in einem Leben wohlfühlen. Bin desorganisiert,Gedanken springen,Handlungen werden nicht zu Ende ausgeführt. Bin dtl. Verla ngsamt. Ich schiebe viek auf die UAW von Venlafaxin. Zudem stört mich sehr der Tremor der Hände. Mein Psychiater hat micb aucb nicht darauf aufmerksam gemacht, dass es zu suizidalen Handlungen kommen kann. Die Aufklädung fshlte komplett. Nur meiner Frau ist es zu verdanken dass ich noch da bin. Ich sehe Venlafaxin kritisch,habe auch wie abdere gefühlsleere,weder pos noch negativ.
        Thomas

      • Juna 21. Juni 2017 / 10:57

        Huhu Thomas,

        ich kann Dir das adfd.org empfehlen, das ist ein Forum, welches Psychopharmaka gegenüber kritisch eingestellt ist und den Menschen beim absetzen von diesen hilft, damit man aus dieser „Hölle“ rauskommt.
        Da es beim absetzen genauso heftig sein kann, wie beim einschleichen oder man halt als Absetzsymptom auch die „Grunderkrankung“ wieder „bekommen“ kann, wird dort empfohlen, langsam und mit bedacht vorzugehen.

        Vielleicht hast Du ja mal Lust reinzuschauen, um eben nicht durch eine Absetzhölle zu gehen, sondern relativ mild von Deinem Medi runter zukommen.
        (Die meisten Ärzte und Psychiater haben leider vom absetzen nicht wirklich Ahnung und leugnen teilweise sogar, dass es Absetzsymptome gibt, erst recht, wenn diese Wochen und Monate andauern).

        LG
        Juna

    • ste-horn 18. August 2017 / 16:56

      hy ich bin grad auf der suche nach gründen wieso ich die letzten „leider“ jahre so ab ging dein text erklärt so einiges. jetzt weiß ich auch wieso ich gedacht habe schwimmprofi zu sein………
      ich habe bei bipolarer störung jahre lang hoch dosiertes venlafaxim genommen und mein leben ist ein trümmerfeld ……..
      alles ich das medi im frühjahr in der tagesklinik endlich abgesetzt wurde habe ich mich gefühl als ob ich von einen hefigen drogenrausch runtergekommen bin.
      wie mein leben nach venlafaxin weiter geht wird sich noch zeigen.

  6. Flü 8. Februar 2015 / 09:18

    Ich nehme Venlafaxin 150mg nicht-retardiert 2-mal täglich (also 300mg insgesamt) gegen mein ADHS.
    Bei mir wirkt es beruhigend, vor allem ab 225mg merke ich, wie es meine Impulskontrolle verbessert und ich weniger desorganisiert bin.
    Die 300mg, die ich nehme, fühlen sich in etwa so an wie 50mg Atomoxetin.

    Spricht dann wohl auch eher für die noradrenerge Wirkung, oder?
    Deswegen finde ich diese Zeichnung, bei der „Wirkung“ ab 150mg abflacht, etwas kritisch – es kommt drauf an, welche Wirkung man sich erhofft.
    Bei ADHS geht die Wirkung nämlich erst ab 225mg los.

  7. fsck 8. Februar 2015 / 18:45

    Ich habe lange Zeit Venlafaxin in Dosierungen zwischen 150 und 300 mg eingenommen, mit guten Wirkungen. Allerdings hatte ich als Nebenwirkung nach einigen Jahren ein starkes Zittern in den Händen. Ich bin dann auf Duloxetin umgestiegen, wo ich diese Nebenwirkung zwar auch habe, aber in einem deutlich geringeren Maß

    • iuz 8. Februar 2015 / 19:13

      Hast du vorher mal SSRI wie sertralin oder Citalopram probiert?

  8. iuz 8. Februar 2015 / 19:23

    Venlafaxin und generell Medikamente , die dopamin und noradrenalin erhöhen sind bei psychotischen Zuständen absolut das falsche und das steht auch in der packungsbeilage. Sie sind für passive Depressionen und Leute die ohne antrieb im Bett liegen. Bei gesteigerter Psychose sind beruhigende Medikamente sinnvoll. Citalopram escitalopram notfalls trizyklischa teilweise benzos

  9. iuz 8. Februar 2015 / 19:25

    Venlafaxin bei affektiven Störungen klingt extrem gefährlich

  10. gedankenkarrussel 8. Februar 2015 / 21:59

    Ich hatte erst ohne nennenswerte Wirkung (nacheinander ;-)) Citalopram, Sertralin und Fluoxetin. Dann kam Venlafaxin, 150 mg retardiert. Man könnte behaupten, dass es eine leichte Verbesserung damit gab, aber es könnte auch Einbildung gewesen sein.
    Dazu muss ich sagen, dass ich zwar zu dem Zeitpunkt Symptome einer Depression hatte, aber vor allem auch dauermüde war, sodass oft schon 2 Stunden nach dem Aufstehen gar nichts mehr ging.
    Der Psychiater hat dann Dosissteigerungen auf 225 und 300 mg versucht – da merkte ich dann tatsächlich eine antriebssteigernde Wirkung, aber auch die Unruhe sowie Schlafstörungen (die zu dem Zeitpunkt ansonsten mit Mirtazapin im Griff gewesen waren). Daraufhin bin ich wieder auf die 150 mg zurückgegangen.
    Schlussendlich wurde nach einem Aufenthalt im Schlaflabor Venlafaxin durch Modafinil ersetzt – und meine Depression verbesserte sich schlagartig… offenbar war es wohl so, dass die Müdigkeit eher Ursache als Folge der Depression war. Eine gewisse depressive Symptomatik bestand aber weiter.
    Vor einem Jahr kam leider dennoch wieder eine „richtige“ Depression und nach 3 Monaten haben wir uns zu einem Versuch mit Duloxetin (30 mg) entschieden. Da hatte ich zwar erstmal eine Woche mit Übelkeit zu kämpfen, aber nach ein paar Wochen wurde es insgesamt deutlich besser.
    Das fand ich ganz interessant, weil ja bei Venlafaxin die N-Komponente erst in höheren Dosierungen wirklich zum Tragen kommt und ich da zumindest etwas Wirkung gespürt hatte – und bei Duloxetin ist ja die Wirkung auf Norardrenalin deutlich stärker.

    • gedankenkarrussel 8. Februar 2015 / 22:02

      Ach so, und bevor jemand damit ankommt, dass Antidepressiva überflüssig sind: Ich hatte die überwiegende Zeit Psychotherapie, war zwischenzeitlich fast 2 Monate in einer Klinik (dort wurde Fluoxetin gegen Venlafaxin ersetzt) und mein Arzt ist keiner von der Sorte „einfach Medis raushauen“, sondern wurde zunehmend energisch, dass ich mir nach dem Umzug eine Therapie suche. Dass es schlussendlich fast ein Jahr ohne Therapie war, lag nicht an mir, sondern am allgemein bekanntem Therapeutenmangel. Aber mittlerweile habe ich seit 1,5 Jahren wieder eine (sehr gute) Therapeutin und dennoch bin ich vor einem Jahr „abgerutscht“.

      • iuz 8. Februar 2015 / 22:10

        SSRI sind fantastische Medikamente. Verdanke ihnen mein leben.

  11. riedl 9. Februar 2015 / 00:25

    ich habe hier mit großem interesse die hier stattfindende diskussion verfolgt. es ist wie so oft im leben: die eigenen positiven oder negativen erfahrungen bilden die ausgangslage für eine argumentation in eine befürwortende oder eben ablehnenden haltung zum einsatz von psychopharmaka.

    dabei enthalten die hier schon geäußerten argumente viel wahres – und zwar von beiden seiten. ja, für viele patienten sind die medikamente trotz aller nw unterm strich ein größerer segen als denn ein fluch. und ja, es gibt ein selektiv unterschiedlches wirkungsprofil der verschiedenen psychopharmaka auf die einzelnen neurotransmittersysteme – zumindest in der theorie. denn fakt ist auch, dass man bis heute nicht in letzter konsequenz beweisen kann, wie genau substanz xy im gehirn wirkt. daher ist JEDER behandlugsansatz immer ein spiel nach dem try-and-error-prinzip. bei einen schlägt das medikament an, bei anderen nicht – ohne dass man weiß wieso. das ist ein fakt. verständlicherweise ziehen sich dann psychiater – die auch nur menschen sind und sich manchmal vor ihre kritischen patienten rechtfertigen müssen – auf ihre fachebene zurück, in die ein patient ja nicht reinblicken kann, und begründen, warum dies doch so sein muss oder eben nicht sein könne. wenn wir aber akzeptieren würden, dass medikamente bei manchen wirken und bei manchen nicht und wir gar nicht so genau wüssten warum das so ist, dann wären wir alle entspannter und kontroverse diskussionen wären überflüssig.

    • iuz 9. Februar 2015 / 01:35

      In vielen Fällen wirkt die Substanz aber entsprechend ihrer Neurotransmitter Bindung. Noradrenalin in der Regel aktivierend z.B. Kenne niemanden, wo es anders war. Lediglich bei sehr komplizierten psychischen Störungen sind die exakten Wirkungen der Medikamente schwer vorherzusagen, was vermutlich an einer sehr gestörten Hirn Chemie liegt.

  12. M. Styll 9. Februar 2015 / 02:27

    Schlimm genug, dass Psychiater – glücklicherweise selten – einen kritischen, mündigen Patienten vor sich haben! Da „müssen“ sie sich natürlich auf ihre „Fachebene“ zurückziehen, denn ein aufklärendes Gespräch auf Augenhöhe wäre entgegen der allgemeinen Tendenz, Patienten wie debile Behinderte zu behandeln, würde die fragwürdige psychiatrische „Expertise“ offenlegen und nicht zuletzt ein Mindestmaß an Professionalität und persönliche Integrität erfordern, die offensichtlich nur selten gegeben sind.
    Dann bleibt den Armen wohl nichts anderes übrig, als sich auf ihre „Fachebene“ (!?!) zurückzuziehen.

  13. justmy2cents 9. Februar 2015 / 09:48

    Meine Erfahrung: Nachdem Fluoxetin bei mir nicht (mehr) anschlug, Umstieg auf Venlaflaxin. 75mg: Nichts zu merken. 150mg: Inneres „Flattern“, gelegentlich Übelkeit, Stimmung: Immer noch nichts zu merken. Ich habe dann die Nebenwirkungen ausgehalten, nochmal erhöht auf 225mg. Und dann funktionierte es. Stimmung, Antrieb – es war das Gefühl von „da bin ich wieder“. Im Rückblick meine ich, dass das Venlaflaxin mich im Gegensatz zu dem Fluoxetin auch aus der Dysthymie herausgeholt hat. Ich habe jedenfalls keine „Restsymptome“ mehr (dafür bin ich extrem dankbar). Bei den 225mg bin ich geblieben und seitdem auch rückfallfrei – jetzt im 3. Jahr. Seit der „Anfahrphase“ habe ich auch keine Nebenwirkungen mehr, jedenfalls keine, die ich merken würde. Für mich hat sich das „Dranbleiben“ trotz der anfänglichen Nebenwirkungen damit gelohnt.

    • Mandy Bindernagel 16. Februar 2021 / 17:38

      Hallo..ich nehme auch 150 MG Venlafaxin und merke nix, allerdings bekomme ich im Moment noch Lamotrigin als Stabilisator und tavor in niedriger Dosierung. Ich weiß echt nicht weiter..LG mandy

  14. Anna_Cranach 9. Februar 2015 / 23:41

    weil hier ein paar Mal SSRI vs. SNRI kam:

    Bei mir verstärkt Citalopram meine Kopfschmerzneigung, auch in niedriger Dosis.

    Duloxetin verstärkt in höherer Dosis meine Kopfschmerzneigung, in niedrigerer Dosis nicht. Venlafaxin genauso.

  15. Lisa 11. Februar 2015 / 16:04

    Also ich bin selbst vom fach.

    ich leide (mit unterbrechungen) seit meiner Kindheit an schweren Depressionen sowie Borderline und diversen anderen Diagnosen.
    Mit 19 ging es mir endlich schlecht genug, dass mir ein Psychiater ein AD verschrieb. Zur Erinnerung: Ich kenne Suizidgedanken seit ich 10 Jahre alt war…
    Ich bekam Sertralin 50mg, und damit begann das „high life“. Ich war 6 Woche total benebelt ohne dass STimmung und Antrieb sich merklich steigerten. Nach betteln dann Umstieg auf Citalopram 30 mg.
    Null Wirkung außer dass ich ständig einschlief. Außer Nachts. Psychiater gewechselt. Erhöhung auf 40 mg, obwohl ich starke Suizidgedanken geäußert hatte. Etwa 10 Tage später im März 2014, durfte ich dann den Autor dieses Blogs, ich hab mich nämlich freiwillig (mehr oder weniger) auf seine Station begeben. Dort habe ich 3 Wochen verbracht und war die meiste Zeit auch ziemlich zugedröhnt. War aber nötig.
    Dann 3 Monate auf eine offene Station. Nach mehrwöchigem betteln (Weil ich außer Suizidgedanken und Müdigkeit von Citalopram keinerlei Wirkung hatte) dann Wechsel auf Venlafaxin.
    Und siehe da: ab 150 mg war ich ein neuer Mensch! für einige Wochen. Dann gings mir langsam wieder schlechter. Ich hatte einen tiefen Einbruch und musste wieder auf die Geschlossene, diesmal mit ganzem Program (PsychKG, Fixierung und pipapo).
    Entlassung auf offene Station. Erhöhung auf 187,5 mg. Schlagartige Besserung.

    Und so gings weiter. Als ich rauskam, erhöhte meine Ärztin nochmal auf 225mg und mir gings damit ne zeit lang gut. dann im oktober oder november 2014 erhöhung auf 300 mg. und damit fühlt ich mich dann tatsächlich ca. 3 monate so wohl wie schon sehr lange nicht mehr.

    seit anfang januar gehts mir aber wieder schlechter. erneuter suizidversuch vor einer woche, gleich mal nen intensivaufenthalt gebucht.
    nach karneval muss ich stationär und werde dann komplett neu eingestellt.

    Ergänzung: zusätzlich nehme ich aktuell noch valdoxan 50 mg und melperon 50 mg abends. promethazin und neurocil bei bedarf.

    abschließend: venlafaxin hat bei mir super gewirkt, ich hatte bis auf nächtliches schwitzen, mundtrockenheit und anorexie keine NW. es wirkt bei mir aus irgendeinem grund nur nicht dauerhaft.

    ist lang geworden, aber wollt ich mal gesagt haben. und dass ich nie nie mehr in meinem leben CIATYL bekommen möchte. das waren die bisher schlimmsten schmerzen meines lebens.

  16. Lisa 11. Februar 2015 / 16:12

    ach ja: ich hab unter Venlafaxin 10 kg abgenommen, teils gewollt, teils ungewollt. Bin jetzt grad so noch im NG

  17. Eva 11. Februar 2015 / 22:29

    danke für den fachartikel! habe venlafaxin/efectin bis tlw. 450 mg pro tag eingenommen, hatte keine nebenwirkungen. dzt. ei dosis 300 tlg. ebenso. hat mir sehr gut geholfen – versch. andere antidepressiv, die zuvor versucht wurden, habe ich nicht vertragen und tlw. schwere nebenwirkungen gehabt. bei venlafaxin/efectin keine solchen, aber gute antidepressive wirkung…

  18. schwesterirgendeine 24. Februar 2015 / 22:43

    Ich hätte noch ne frage: kann es sein, dass wenn bei mir venlafaxin nir in sehr hohen dosen wirkt, duloxetin eventuell besser geeignet wäre? Weil das ja von anfang an die noradrenalinwiederaufnahme hemmt?

    Mittlerweil krieg ich noch lamotrigin und mirtazapin zusätzlich.

  19. Nemrac 12. April 2015 / 15:14

    Hallo,

    mit großem Interesse habe ich die Kommentare gelesen.Ich nehme seit ca. 4,5 Jahren Venlafaxin.Erst 37,5 dann 75, dann tlw. 150 und fühlte mich damit recht gut.
    Leider geht es mir nun seit Dez.2014 sehr schlecht und deshalb wurde die Dosis immer um 75mg
    erhöht, bis ich Ende März bei 375mg war. Leider
    ging es mir eher noch schlechter denn ich bin dann quasi garnicht mehr aus dem Bett gekommen, habe tagsüber auch sehr viel geschlafen, hatte
    Zuckungen an einzelnen Körperbereichen,
    „Stromschläge“ im Kopf, Heißhungerattacken mit Fressanfällen und entsprechender
    Gewichtszunahme, Sehstörungen…
    „Mein doc hat mir nun empfohlen, Venlafaxin
    schrittweise zu reduzieren und gleichzeitig mit
    Sertralin 50mg zu beginnen.Bei 150mg Venlafaxin
    soll ich dann100mg Sertralin nehmen.
    Da ich gewisse Vorbehalte gegenüber diesen
    Medikamenten habe, war mein Vorschlag,, daß ich
    erst Venlafaxin wieder auf 150 mg reduzieren und dann mit Sertralin beginnen will, worauf sein
    Kommentar war: Dann dauert es halt länger.
    Das ist mir aber egal!
    Aktuell bin ich bei 225mg (nach nur 4 Tagen, ich wollte möglichst schnell von den Nebenwirkungen weg) und heute ist der 1.Tag an dem ich nicht nur im Bett liege und tagsüber auch nicht geschlafen
    habe.Von Absetznebenwirkungen spüre ich bisher Nichts. Mal sehen, vielleicht brauche ich das
    Sertralin ja garnicht und komme, wie bis Ende 2014 auch mit 150mg Venlafaxin zurecht.
    Aufgrund hohem Blutdruck nahm ich bisher auch 2,5 mg Bisohexal, was ich seit 4 Tagen auch weg lasse und der Blutdruck ist im normalen Bereich 🙂
    Viel Chemie benötigt tlw. noch weitere Chemie und dagegen wehre ich mich soweit es geht.
    Seit Januar 2015 habe ich mit einer ambulanten Psychotherapie begonnen, trotzdem bin ich froh, wenn ich dann voraussichtlich in ca. 4-6 Wochen die Therapie in einer Tagesklinik anyteten kann, denn leider bin ich nun schon seit fast 5 Monaten arbeitsunfähig, was mich zusätzlich noch belastet,
    weil ich gerne arbeite und meine Kollegen nur ungern „im Stich“ lasse, wobei ich natürlich auch weiß, daß meine über Jahre anhaltende
    Überstundenarbeit die ich geleistet habe an meiner aktuellen Situation nicht unschuldig ist.
    Ich will und muss Einiges lernen und verändern, um dauerhaft – mit möglichst wenigen/gering dosierten – Medikamenten gesund zu werden und zu bleiben.

    Ich wünsche allen Betroffenen, einschl. mir,daß wir den richtigen Weg mit den für jeden Einzelnen richtigen Medikamenten und der passenden Dosis finden, um der Erkrankung langfristig/ dauerhaft entgegen wirken zu können.

    • iuz 13. April 2015 / 14:24

      im Allgemeinen ist Sertralin das eher etwas besser verträglichere präparat, während bei Venlafaxin bluthochdruck häufiger vorkommt.

  20. Chaosqueen 25. April 2015 / 00:46

    Hallo,

    seit 10 Tagen nehme ich 75 mg Venlafaxin ein. Verschrieben bekommen habe ich es wegen Depressionen und sehr ausgeprägter Antriebslosigkeit. Für eine Wirkung ist es natürlich noch ein wenig verfrüht, allerdings plagt mich eine Nebenwirkung, die mich zusätzlich zu meinen Symptomen noch weiter im Alltag einschränkt: extreme Müdigkeit. Den ganzen Tag, ohne Ausnahme. Morgens komme ich noch schlechter aus dem Bett als zuvor, selbst nach 12 Stunden Schlaf erfahre ich nicht einmal kurzfristige Besserung. Dazu schlafe ich auch tagsüber ständig ein, sobald ich in Ruhe sitze oder mich aufs Sofa lege. Außerdem ist es fast unmöglich mich aufzuwecken, da der Schlaf derart komatös ist. In den ersten beiden Nächten habe ich mich noch gefreut, nach ewiger Zeit wieder mal durchschlafen zu können, aber seit Tag drei belastet es mich sehr stark, zumal es eher schlimmer als besser wird.

    Hat vielleicht noch jemand diese oder ähnliche Erfahrung gemacht und kann mir sagen, ob das nur vorübergehend ist? Kann es vielleicht auch sein, dass die Dosis zu gering ist? Habe vor mehreren Jahren schon mal Venlafaxin bzw. Trevilor eingenommen, allerdings direkt zu Beginn in höherer Dosis und relativ schnell auf 375 g aufdosiert und nahm zusätzlich weitere Medikamente ein, kann mich aber nicht erinnern, damals eine solche Nebenwirkung verspürt zu haben. Ich bekomme meinen Alltag kaum noch geregelt! Nein, das ist untertrieben und beschönigt, ich bekomme gar nichts mehr geregelt, ohne meinen Mann wäre die Situation nicht mehr vertretbar, besonders da wir einen kleinen Sohn haben, der sich auch fragt, was mit Mama los ist. Das belastet mich mehr als alles andere.

    Mit meinem Arzt möchte ich natürlich auch gerne darüber sprechen, habe auch schon einen Kontrolltermin, doch leider hat der Doc zuvor erst einmal zwei Wochen Urlaub.

    Freue mich über jegliches Feedback, vielen Dank im Voraus.

    Liebe Grüße
    Chaosqueen

    • iuz 6. Mai 2015 / 22:18

      Die noradrenerge , Antriebs steigernde Wirkung von Venlafaxin tritt erst in höheren Dosierungen ein. Die serotonerge Wirkung bei niedriger Dosierung kann vermutlich durchaus müde machen . mit höherer Dosierung dürftest du weniger müde sein.

    • DT* 26. Februar 2018 / 22:11

      Ich nehme Venlafaxin 75mg zuvor 37,5mg und ich muss sagen, ich bin ziemlich fit und aufgekrtzt.Habe oft leichte Kopfschmerzen, schwitze stärker als normal, und bin ziemlich durstig.schlafe aber ganz OK.Möchte davon wieder weg,weil ich nicht abhängig werden möchte. Und ich glaube, etwas Gefühlskalt geworden zu sein.

  21. Jack 11. Mai 2015 / 17:59

    Ist es möglich, dass der Körper seine Empfindlichkeit gegenüber Venlafaxin ändert? Ich nehme seit 3 Jahren 150mg. Vor 3 Monaten hatte ich einen Myokardinfarkt und muss nun erstmal einiges anderes an Medikamenten nehmen. Seit mehreren Tagen habe ich nun wieder starke innere Unruhe und Anspannung, was ich nur aus der Anfangszeit kenne. Psychiater meinte nur 2. Tablette (was ich nicht will) oder probieren Venlafaxin zu reduzieren (sofort halbieren). Kann es villeicht sein, dass ich durch die anderen Medikamente das Venlafaxin langsamer abbaue und es dadurch etwas stärker wirkt und ich über die noradrenergen toleriernbare Grenze geschoben werde?

    • iuz 11. Mai 2015 / 19:28

      Ist ein Noradrenalin Verstärker bei Herzproblemen nicht äußerst schädlich? ??

      • Jack 11. Mai 2015 / 19:46

        laut den Ärzten im Krankenhaus / Reha ist es unbedenklich. Puls und Blutdruck sind perfekt eingestellt (meist so 110/70 und Ruhepuls gegen 60).

  22. Alex 15. Mai 2015 / 00:09

    Venlafaxin wirkt in medizinischen Dosen nicht auf Dopamin, zumindest nicht über eine direkte Wiederaufnahmehemmung. Einfach mal die Inhibitionskonstanten googlen und dann erkennt man sofort, dass man solche Konzentrationen erst mit paar Gramm Venlafaxin erreicht.
    Auch die Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmung von Venlafaxin oder dem Metaboliten Desvenlafaxin ist äußerst schwach, selbst bei hohen Dosen. Bei 375 mg kann man allerhöchstens eine Hemmung von 50 % der Transporter erwarten, die vom Körper schnell wieder kompensiert wird über Autorezeptoren – die wirksamen Dosen von SSRIs hemmen mehr als 90 % der Serotonintransporter.
    Venlafaxin beeinflusst wohl auch noch andere Systeme, dies kann die speziellen Nebenwirkungen ebenfalls erklären. Interessant ist die Studie, bei der es bei Mäusen ohne M-Opioid-Rezeptor nicht mehr antidepressiv wirkte.
    Die Einstufung als SNRI ist also schon arg optimistisch und vermutlich primär Marketing, um eine bessere Wirksamkeit zu propagieren. Die Studienlage im Vergleich beispielsweise zu Escitalopram ist auch schlecht, schlechtere Wirksamkeit und mehr Nebenwirkungen. Gibt also keine Gründe, Venlafaxin als Mittel erster Wahl zu betrachten.

    • iuz 15. Mai 2015 / 00:46

      Oh interessant. Hab mir die häufige Unruhe, Schlafstörungen, hoher Blutdruck usw. bisher mit der noradrenergen Wirkung erklärt.

      Persönlich halte ich sertralin für das Mittel 1. Wahl. Eventuell noch Citalopram / Escitalopram. Bei Citalopram tritt allerdings gehäuft Müdigkeit auf.

      Sertralin wird interessanterweise vom Autor dieses Blogs konsequent ignoriert.

      • Alex 15. Mai 2015 / 10:41

        Cipriani et al. haben 2009 im Lancet eine Studie veröffentlicht, wo herauskam, dass Escitalopram und Sertralin die besten Antidepressiva bzgl. Wirkung und Verträglichkeit sind. Escitalopram hat dahei noch einen Ticken besser abgeschnitten, die Autoren haben aber Sertralin wg den seutlich geringeren Kosten damals empfohlen, aber inzwischen gibt es ja Escitalopram günstig als Generikum.
        Die genannten Nebenwirkungen können schon durch irgendeine indirekte noradrenerge Komponente verursacht werden, der Serotonin-2A-Rezeptor ist beispielsweise aber auch für Erregung, Angst und Gefäßverengung zuständig. Auch Opioidrezeptoren sind mit Unruhe verknüpft. Wie man schon am Beispiel mit den MOR-Knockout-Mäusen sehen kann, scheint die Pharmakologie von Venlafaxin (chemisch übrigens Tramadol sehr ähnlich) doch sehr komplex zu sein und sowieso gibt es generell vielfältige Wechselwirkungen zwischen Serotonin, Noradrenalin und Dopamin. Nur zu sagen, eine eventuelle noradrenerge Komponente bzw. die genannten Nebenwirkungen sind am ehesten einer Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmung zuzuschreiben, das ist kritisch zu sehen bei Betrachtung der pharmakologischen Datenlage.

        Viele Grüße!

      • iuz 15. Mai 2015 / 11:02

        Ja die Studie kenne ich. Wobei müdigkeit, Gewichtszunahme und schlechtere kognitive Fähigkeiten unter escitalopram wohl häufiger sein dürften als unter sertralin.

        Daher ist wohl sertralin und Guarana Extrakt für mich die optimale Kombination. Das Guarana gegen die Antriebslosigkeit vom Sertralin .

      • Alex 15. Mai 2015 / 17:48

        Hm, also laut Sanchez et. al 2014 hat Escitalopram auch ein besseres Nebenwirkungsprofil und geringere Arzneimittelinteraktionen als Sertralin, v.a. bzgl. sexueller Dysfunktion.

      • iuz 16. Mai 2015 / 12:59

        ich weiß es nicht genau, womit hast du denn bessere Erfahrungen?

        Unter Citalopram war ich ständig müde, lustlos, hungrig und hatte 0 Antrieb für irgendetwas

        Sertralin wirkt hingegen erst ab 200 mg richtig gegen die Angst und dann kommen ähnliche Nebenwirkungen hinzu. Aber nicht ganz so müde.

      • Alex 16. Mai 2015 / 13:34

        Persönlich Erfahrungen sind für diese Fragestellung irrelevant, da nur klinische Studien über die Methodik verfügen, eine Handlungsempfehlung für andere abzuleiten.
        Da man in der Medizin weder genaue Ahnung hat, was eine Depression überhaupt ausmacht, noch wie Antidepressiva überhaupt wirken, kann man nur gucken, bei welchen Patienten was im Schnitt am meisten geholfen hat in Studien.
        R-Citalopram soll die Wirkung von S-Citalopram wohl behindern, insofern kann man die Erfahrung von Citalopram auf Escitalopram nicht unbedingt übertragen.
        Viele Grüße!

    • Cicero 31. Oktober 2016 / 18:31

      Würden Sie denn bei einer sozialen Phobie (Erythrophobie) eher zu Escitalopram oder Sertralin raten als zu Venlafaxin (150mg)?
      Das erröten wird damit nämlich leider nur etwas reduziert. Daneben bin ich mit der Wirkung zufrieden.

    • karleugeneiselein 31. Dezember 2018 / 08:25

      Erste korrekte Aussage in diesem Thread. Unter 3oo mg ist es eine reine SSRI Wirkung bei ungünstigerem Nebenwirkungsprofil. Wär eine SNRI-Wirkung anstrebt sollte also SSRI mit NARI kombinieren, wenn SNRI, dann allenfalls Milnacipran.

      • Iuzi 31. Dezember 2018 / 11:31

        Sorry, aber das glaube ich nicht. Ich hatte mit Venlafaxin bereits in Dosen unterhalb von 300 mg extremes Schwitzen, extreme Albträume, einen Puls von 130 und teilweise Ohrendruck und mir war sehr warm. Das sind typische Noradrenalin-Wirkungen, die ich mit reinen SSRI wie Escitalopram nicht im Geringsten bekomme, da eher Lethargie und Lustlosigkeit.

        Daher mag es zwar sein, dass die Noradrenalin-Wirkung von Venlafaxin nicht die Stärkste ist, aber sie ist definitiv spürbar und ähnlich mit Koffein oder Atomoxetin.

  23. Eva 14. Juni 2015 / 03:58

    Nehme seit Jahren 300 mg Venlafaxin, habe keine Nebenwirkungen, auch ein Getriebensein oder Unruhe hab ich nicht.

  24. Mogli 24. Juni 2015 / 09:41

    Nach meinen langjährigen Erfahrungen mit Venlafaxin (75-225 mg, ambulante Behandlung) plus der ärztlichen Behandlung, die damit einhergeht, kann ich folgendes berichten: Venlafaxin hatte phasenweise eine gute Wirkung, schützte aber nicht vor Rückfällen in tiefe depressive Phasen, in denen ich sehr verzweifelt war. Der behandelnde Facharzt setzte die Dosis hoch, wenn das noch nicht half, gab es Lithium u.a. dazu, was ich aber nicht vertragen habe und ablehnte. Das wiederum fand der Arzt nicht gut und wurde ungeduldig mit mir. Ich wechselte den Arzt, der nächste war nett, aber mir zu oberflächlich. Ich wollte jemanden, der nicht nur für den Moment eine Dosis verordnet, sondern eine Behandlung mit Perspektive (was der erste Arzt mit „Sie sind aber anspruchsvoll!“ kommentierte). So suchte ich nach neuen Alternativen zu Venlafaxin und dachte, dass mir vielleicht eine EKT (Elektrokrampftherapie) helfen würde; allerdings fand sich niemand in den beiden psychiatrischen Kliniken in meinem Wohnort bereit, ein Beratungsgespräch mit mir zu führen, nur bei stationärer Aufnahme … Dann dachte ich: „Ihr könnt mich alle mal gern haben“ und reduzierte Venlafaxin, das ich mir mittlerweile von meiner Hausarztpraxis verschreiben ließ, von 150 auf 75 mg. Psychisch ging es mir sehr bald besser, aber die Absetzerscheinungen waren heftig (Kopfweh in Migränesträrke, Schwindel, brain zaps), so dass ich wieder 150 mg einnahm. – – –
    Sehr auffällig war an Venlafaxin, dass die Darreichungsform eine Rolle spielte, wie es wirkte. Als Retard-Tabletten waren sie weniger wirksam als die Kapseln; bei diesen wiederum spielten wohl die Trägerstoffe auch eine Rolle. Zzt. habe ich es von einer Firma, die auch den guten Bronchialtee herstellt 😉 , und das in der Wirkung dem „Original“ Trevilor gleicht. Wesentlich besser als das von der Firma mit der gelben Verpackung! Mein früherer Facharzt hat die unterschiedliche Wirkung zurückgewiesen, da es ja nur die Trägerstoffe seien und nicht der Wirkstoff – keine Ahnung hat der Mann!
    Nun bin ich dabei, Venlafaxin langsam in kleinen Schritten abzusetzen; von 150 mg bin ich nun nach vier Wochen auf 75 mg, und es geht mir psychisch so gut wie lange nicht. 🙂
    Im Übrigen finde ich diese Seite sehr wichtig und bedanke mich beim Initiator für die Möglichkeit des Austausches!

  25. Sonja 28. Juni 2015 / 02:02

    Also… zu mir: 27, rezidivierende schwere Depressionen seit ich ca. 10 bin, Borderline seit ich 14 bin, 1 Suizidversuch, einige Klinikaufenthalte, DBT und Reha.
    Ich habe über Jahre einiges an Medikamenten genommen. Im Rückblick waren es sicher mindestens 10 verschiedene von denen ich nie eine Wirkung spürte. Jetzt nehme ich seit ca 3 Jahren Venlafaxin. Habe es bis vor einigen Monaten als 150mg ret. Kapsel bekommen.
    Nebenwirkungen: hoher Blutdruck, Lichtempfindlichkeit (Augen), schnelles Schwitzen und totaler Libidoverlust.
    Wirkung: Es war das erste Medikament, bei dem ich gefühlt eine Veränderung bemerkte. Ich war nicht mehr so grübelig, ich habe mir in der Außenwelt nicht mehr so viele Gedanken gemacht und war im ganzen etwas Selbstbewusster.
    Anfang diesen Jahres ging es mir dann leider so schlecht wie schon sehr lange nicht mehr. Klinikaufenthalt folgte, danach eine Dosissteigerung auf 225 mg ret. . Da ich leider keine Besserung verspürte nun die Erhöhung auf 300mg.
    Mir geht’s damit eigentlich etwas besser. Aber ich merke immer mehr, dass ich kaum müde bin. Wenn ich schlafe, bin ich nach 4-5 Stunden wieder wach. Und leider steigt mein Blutdruck wieder, obwohl ich einen Betablocker nehme (hatte eben obwohl ich seit gut 3 Stunden ruhig im Bett liege 155/105 Puls 76)
    Die Alternativen die mir allerdings zum Venlafaxin angeboten werden, habe ich aber bis jetzt immer ausgeschlagen, da es immer wieder Medikamente sind, die ich schon mal nahm und die nicht halfen…

  26. Mone 26. August 2015 / 10:04

    Ich habe bereits seit vielen Jahren Depressionen, stark somatisch und larviert, dazu Angstzustände und Agoraphobie. Venlafaxin ist nach Fluoxetin das Medikament, das mir am meisten geholfen hat. Von Getrieben sein keine Spur, es macht mich gelassener und mutiger mich Dingen zu stellen. Besonders der Angst. Aber es ist kein Wundermittel, Rückfälle und depressive Schübe erreichen mich – auch wenn ich nicht vergleichen kann wie stark es ohne wäre.
    Ich litt lange unter massiver, auch körperlicher Erschöpfung bei gleichzeitig starker innerer Anspannung. Ich war nicht mal fähig mich entspannt hinzusetzen und anzulehen!
    NW hat Venla bei mir während er Einschleichens … nach Gewöhnung nun sind sehr intensive Träume geblieben, morgens stark benebelt und fast keine Libido mehr. Gewichtszunahme trat bei mir bei keinem AD auf, unter Escitalpram jedoch hatte ich ständig Hunger.
    AD´s zu vergleichen ist ja immer schwierig – ich denke auch bei einer Person wirken sie nicht immer gleich ja nachdem wie alt man grade ist, wie der Stoffwechsel läuft etc. Zumindest ist das meine Erfahrung.

    • SONJA 2. März 2017 / 19:28

      Hat dir Escitalopram gegen Agoraphobie geholfen? Mich würde interessieren ob jemand mit Agorphovbie auskennt und wie die Unruhe bei Venlafaxin ist ist das gemeint mit Angst Unruhe??

  27. schröder96 31. Dezember 2015 / 12:14

    Ich bin seit fast 2 Jahren in Therapie auf Grund von schweren Depressionen. Ich bin mit Sertralin angefangen bis auf 100 mg/Tag. Mit dem Anhieb wurde es nur minimal besser sodass ich zusätzlich noch 100 mg Nortrilen dazu bekam.
    Die Kombi war perfekt und mir ging es gut, nur bekam ich dadurch einen Tremor, der es mir zum Schluss nicht mehr ermöglicht hat meinen Job auszuüben. 😈
    Darauf hin wurde das Nortrilen langsam bis auf 25mg reduziert. Und es wurde wieder schlimmer. Und das vor Weihnachten! Also ging die Dosis auf 50mg wieder hoch um wenigstens Weihnachten einigermaßen in der Spur zu sein.

    Im neuen Jahr wurde dann Sertralin bis auf 0 runter reduziert und das Venlafaxin langsam eingeschlichen (morgens 75mg, mittags 75mg). Das Nortrilen wurde im Anschluss bis auf 0 runter reduziert.
    Venlafaxin hat überhaupt nicht angeschlagen und wurde wieder rausgeschlichen über 3 Monate. Das Nortrilen wurde wieder eingeschlichen bis auf 75mg. Zusätzlich gab es noch ein Notfall Medikament (Lorazepam 1mg) was mein Mann mir verabreichen durfte. Der zu der Akutkrise mit musste zu jeder Therapiestd. die wöchentlich erfolgte.
    Hatte in der ganzen hin und her Phase 12 kg an Gewicht verloren. Da mir mittlerweile das Essen sowie das Trinken total egal geworden ist.
    Kurze Zwischenbilanz der Teste:
    Juli 39P.
    Dez. 37P.
    Apr. 49P.
    Dann kam endlich die erhoffte Besserung da mein Therapeut medikamentös nicht mehr weiter wusste und einen Psychiater mit ins Boot holte, der von nun an die Medikation übernehmen sollte. Er setzte ausschleichender Weise alle noch vorhandenen Medikamente auf 0 und verschrieb mir Elontril 250 mg. Worauf ich allergisch mit heftigem Ausschlag am ganzen Körper reagierte. Bekam für die Nacht Promethazin 50mg um überhaupt mal wieder schlafen zu können!!! Beim nächsten Besuch beim Psychiater bekam ich Escitalopram 10 mg verschrieben. Was auch nicht den gewünschten Erfolg brachte.
    Dann haben mein Mann und ich die Reisleine gezogen uns es ging in die Teilstationäre Behandlung. Innerhalb von 4 Wochen bekam ich einen Termin zur Vorbesprechung und bekam den nächstfreien Termin in einem Jahr.
    Wenn ich bis dahin noch lebe, dachte ich mir und ging weiterhin wöchentlich zur Therapie ohne irgendwelche Fortschritte.
    Dann kam in der folgenden Woche DER Anruf. Ich könne nächste Woche Montag starten. PERFEKT!
    Ich setzte alle Hebel in Bewegung das ich für die Kinder (7&3) eine Haushaltshilfe bekam. Und es klappte.
    Die ersten 4 Wochen passierte nichts an der Medikation 😈 bis ich dem Doc gesagt habe das ich die Schnautze voll hab.
    Der reduzierte die Medikation von Escitalopram übers WE und startete am Montag mit Venlafaxin. Am Ende der Woche war ich bei 225 mg. Retat. Es veränderte sich etwas aber für mich zu wenig. Da ich es ja schon perfekt hatte mit Sertralin und Nortrilen.
    Die nehme ich bis heute aber zufrieden bin ich überhaupt nicht.
    Der Psychiater sagt ich müsste Geduld haben!!!
    Die Geduldsprobe dauert schon fast 5 Monate.

    So langsam reicht es mir. So will ich nicht und auch meine Familie nicht mehr weiter machen.

    Habt ihr einen Rat?

    • opu 31. Dezember 2015 / 13:34

      Nicht wirklich. Jedes Medi hat vor und Nachteile. Am besten ist natürlich wenn man gar keins braucht.

      Um mehr zu sagen müsstest du schon ganz exakt Wirkung und nebenwirkung sowie alle deine Symptome schildern. Letztlich ist es ein herumprobieren. Je genauer du deine Symptome uns Erfahrungen mit bisherigen Medikamenten schilderst , desto besser kann man das nächste Medikament auswählen.

      Ansonsten Sport, Tageslicht, Ernährung und Beschäftigung.

      Ich eier derzeit auch mit 200 mg sertralin Rum und hab schon alle SSRI durch. Haben alle ihre vor und Nachteile.

  28. Vucelj Alzira 6. Januar 2016 / 20:13

    Hallo

    Seit 71 Tagen 150 mg venlafaxin und seit 21 kein paroxetin mehr.

    Also nach zu viel stress im meine leben,im Mai 2015 habe Panik Attacken und Angstzustände gekriegt.

    Von Juni bis August,ich habe paroxetin 20mg genommen und dann bis den 28 Oktober 30 mg pro tag.
    Diese medikament hat mir geholfen gegen die Panik Attacken aber ich hatte innere unruhe und nervosität, deswegen wollte ich eine andere medikament probieren.

    Der Neuropsyhiater hat mich venlafaxin geschrieben.

    Bis den 15 Dezember ich habe 20mg paroxetin und 150 mg venlafaxin genommen und diese blöde unruhe war immer da.
    Danach der Neuropsyhiater hat mich gesagt dass ich paroxetin absetzen kann und dass paroxetin wechselwirkung mit venlafaxin haben kann;also seit den 16 Dezember,nehme ich nur 150mg venlafaxin
    Aber die innere unruhe und nervosität sind immer da…Ich kann nicht mehr…

    Ich wurde gerne entspannen usw aber ich muss mich immer bewegen,etwas machen…Ich habe das Gefühl dass ich drehe um …

    Was kann das sein?
    Kommt das von die Medikamente?
    Kommt das von mir?
    Soll ich vielleicht eine andere Dosis probieren? Niedriger oder mehr?
    Kombinieren venlafaxin mit eine andere medikament? Lyrica? Beta blocker? Benzodiazepin?
    Oder eine andere anti depressiva?

    Ich brauche eure hilfe, Meinungen und Erfahrungen. ..
    Vielen Dank

    P.S: ich wohne in Deutschland seit ein paar Jahren. ..Entschuldigung für die Sprache Fehler.

    Alzira

    • opu 6. Januar 2016 / 23:23

      Medikamente ohne Noradrenalin Wirkung sind nicht so unruhig machend. Z.b. Escitalopram oder citalopram

      • Vucelj Alzira 9. Januar 2016 / 11:00

        Hallo

        Kann das sein dass ich eine agitierte depression habe?

  29. lars 6. Januar 2016 / 20:20

    hallo, ich kennte das gleiche problem: innere unruhe unter venlafaxin. bei mir sind bereits 150 mg kritisch, daher bin ich nun aktuell auf 112.5 mg. das ist etwas besser, aber auch die antidepressive wirkung lässt hier spürbar nach. daher werde ich den hier beschriebenen zusammenhang in kürze mit meinem neurologen besprechen.

    „Das Dosis-Wirkungs und Dosis-Nebenwirkungs-Verhältnis ist nicht bei allen Antidepressiva gleich. Citalopram und Escitalopram verursachen auch in höheren Dosierungen deutlich weniger Getriebenheit und Unruhe als Venlafaxin.“

  30. Mrs M 3. Februar 2016 / 07:18

    Guten morgen!
    Ich nehme nun seit Sommer 2014 Venlafaxin, erst lurz 37,5, dann 75 mg. Die Erhöhung damals verlief ohne jegliche Nebenwirkungen. Im Oktober 2015 reduzierte ich die Dosis wieder auf 37,5 mg, was mich in Kombination mit einer Riesenveränderung in meinem Leben wieder aktuell in eine depressive Episode gestürzt hat.
    Seit knapp 3 Wochen hab ich nun wieder die 75mg, merke diesmal Nebenwirkungen wie Unruhe, bissel Kopfweh und Müdigkeit. Bin gespannt, wie die Wirkung weitergeht und warte -leider ungeduldig- darauf, morgens mal wieder topfit aus den Federn zu springen.

  31. Robin 9. Februar 2016 / 01:26

    Hallo, seit Oktober 2015 bekomme ich eine Dosis von 375 mg Venflafaxin. Ich befand mich bis Dezember 2015 in stationärer Behandlung und bin ziemlich froh über diese Dosis. Ich hatte auch mit 75 mg angefangen, ich spürte jedes Mal nur einige Tage eine Verbesserung und dann ging es wieder abwärts. Am Ende sind wir zusammen mit der Oberärztin und meinem Psychologen bei dieser Dosis angekommen. Seit dem läuft fast alles Beschwerde frei, ich kann endlich wieder gut schlafen (Seroquel 50 mg) und kann den Tag und viele größere Hürden besser Meistern als vorher. Rückschläge konnte ich viel besser wegstecken und vor kurzem haben wir angefangen die Dosis langsam aber sicher zu verringern. Schlagartig änderte sich alles, von Benommenheit bis zur Übelkeit ist alles dabei, und von der depressiven Stimmung brauche ich erst garnicht anfangen, es kommt mir so vor, als wäre jetzt alles so schlimm wie noch nie und die schlimmen Gedanken werden immer klarer und durch geplanter.. Ein Gefühl wovor man Angst hat, dass es nie wieder weg geht und ich hoffe, dass das irgendwann aufhören kann.

  32. Sabrina 13. März 2016 / 20:06

    Ich bin eigentlich ein totaler AD Neuling und wollt euch gern mal meine Kurzgeschichte erzählen. Diagnose: postraumtische Belastungsstörung und Depression seit meiner letzten Hoftoperation. Hab jedes Jahr Operationen an Gelenken und sonst auch mit meiner Gesundheit zu kämpfen. Eigentlich bin ich sehr offen, mutig und extrovertiert, sehr empathisch und rücksichtsvoll veranlagt. Meine (Schmerz)Reizschwelle ist äußerst niedrig und ich hab eigentlich ein tolles Verhältnis zu meinem Körper. ABER seit 1 Jahr schwinden meine sozialen skills und ich werd immer depressiver.

    Medikament Nr.1: Seropram (Citalopram), niedrige Dosis, spür schon eine Besserung seit dem ersten Tag, leider waren die Nebenwirkungen (Magen, Darmschmerzen) furchtbar – abgesetzt.

    Medikament Nr. 2: Venlafaxin, angefangen mit 25 mg, gut vertragen, bissi Unruhig, hellwach, motiviert, soweit keine NW. Nach 2 Wochen erhöht auf 50 mg, Hitzewallungen, Herzrasen, super motiviert, hoch konzentriert, ausgeprägte Angstzustände (vorallem in der UBahn).

    Tja, obwohl die Dosis von Venlafaxin so gering war hat mein Körper stark drauf reagiert. Bleib jetzt mal bei 25mg und empfinde diese Dosis schon als grenzwertig.

  33. Eva 25. April 2016 / 21:19

    Vertrage Venlafaxin sehr gut, Regeldosis dzt. 300 mg/tgl., bei schweren Einbrüchen bis zu 450 mg tgl., dzt. 375 mg. tgl. ich hab noch nie unruhe oder getriebenheit bemerkt… ich komme trotz der dosis kaum auf in der früh, schlafe idR 12-14 h. das einzige, was ich merke, ist eine nykturie, wo mir gesagt wurde, dass kann am venlafaxin liegen…

  34. Petra 26. April 2016 / 00:06

    Ich nehme wg. einer mittelschweren rezidivierenden Depression Venlafaxin 75 mg/tägl. seit einem Jahr und habe keinerlei Nebenwirkungen. Auch Leberwerte sind OK. Mir hilft das Medikament sehr.

  35. Barbara 25. Mai 2016 / 12:51

    Ich nehme seit mehr als 5 Jahren Venlafaxin, zuerst mit 150 mg und dann mit 75 mg wegen Depressionen, Angst- und Zwangserkrankung ein. Trotz der langen Einnahme habe ich noch Nebenwirkungen wie starke Muskelkrämpfe, Gewichtszunahme von ca. 10 kg, Fettleber, negative Gefühle und Träume, nur um die Wichtigsten zu nennen. Nach Reduzierung auf 75 mg habe ich wenigstens etwas abgenommen (5 kg) und meine Fettleber ist fast weg, mit viel Disziplin. Muskelkrämpfe, Desorientiertheit, Gangunsicherheit, Schwindel, sehr starkes Schwitzen, Kopfschmerzen, Gedächtnisverlust und vor allem eine negative Gefühlswelt z.B. weniger Mitleid oder Gefühl der Trauer, was für mich früher selbstverständlich war, was ich aber auch bei anderen SSRI gemerkt habe, sind noch vorhanden. Der Blutdruck ist auch instabil und dadurch muss ich ein Blutdruckmittel nehmen. Aber laut Psychiater und Neurologe kommen alle diese Beschwerden nicht von dem Venlafaxin, das wäre das Beste auf dem Markt, sondern wären Ausdruck der Krankheit. Nach über 5 Jahren Einnahme kann ich mir nicht vorstellen, dass alles nur die Krankheit sein soll, sondern ich meine, dass es Nebenwirkungen von Venlafaxin sein müssen. Leider muss ich wegen der Zwangskrankheit wenigstens eine geringe Dosis nehmen, sonst würde ich dieses Medikament und auch kein anderes Antidepressiva mehr nehmen, weil ich bemerkt habe, dass diese sich negativ auf meine Gefühle und Körper auswirken. Ich kann mir schon vorstellen, dass bei Angriffen auf Menschen manchmal die Wirkung von SSRI mit im Spiel waren, weil sie negativ auf den Gehirnstoffwechsel wirken. Die Ärzte sollten vielleicht mal mehr auf das was die Patienten sagen hören und nicht immer das jeweilige SSRI hochloben, sondern etwas kritischer mit der Verschreibung umgehen.

    • Juz 25. Mai 2016 / 16:16

      Ja, das sind typische Venlafaxin Nebenwirkungen. SSRI wie Escitalopram haben weniger Nebenwirkungen, hier sind Gewichtszunahme, Müdigkeit üblicher. Venlafaxin ist nicht das beste Mittel. Escitalopram ist statistisch besser, aber das ist alles Statistik. Wegen schwitzen und Puls werde ich zu Escitalopram zurück.

  36. Dr. Riedl 25. Mai 2016 / 17:25

    Dass Escitalopram statistisch betrachtet besser ist als Venlafaxin ist so nicht richtig. Es kommt auf den Bewertungsmaßstab an. Geht es z.B. um CT-Verlängerungen schneidet das Venlafaxin besser ab. Zudem wirkt es „stärker“. Es ist bislang – leider – noch keine allgemeingültige Aussage möglich, die für alle gilt. Es gibt aber seit einiger Zeit erste Ansätze, mittels Bluttest bzw. DNA-Test herauszufinden, wer besser auf welche Substanz anspricht.

    • Sonja 14. März 2017 / 16:53

      Wissen sie wann das standard ist ich habe agoraphobie und paroxetin wirkt nicht mehr richtig.
      Überlege jetzt escitalopram oder venlafaxin zu nehmen sertralin wirkt nicht richtig und versuche jetz abzusetzen. Bin momentan oft müde antriebslos. Würde mich sehr über eine Antwort freuen.

      • Iuz 14. März 2017 / 18:29

        Schon Kaffee probiert?

        Ansonsten bei Antriebslosigkeit eher SSNRI wie Venlafaxin, stärker noch Duloxetin oder Milnacipran. Oder Bupropion

  37. Juz 26. Mai 2016 / 14:33

    Meinen Sie QT Verlängerung? Wobei diese bei escitalopram auch höchst selten relevant zu sein scheinen. Eine stärkere Wirkung von Venlafaxin ist allerdings tatsächlich teilweise zu lesen. Dafür wird auch von deutlich mehr Nebenwirkungen berichtet. Allein das Schwitzen finde ich kaum auszuhalten.

  38. Frei Margrit 28. Mai 2016 / 14:49

    Romilly schreibt: ich nehme seit 2 Wochen Efexor morgens, spüre kurz nach Einnahme eine starke innere Unruhe, nur auszuhalten nach Einnahme von 1 Tbl. Temesta? Geht diese Unruhe nach längerer Einnahme vorbei?
    Vielen Dank für eure Antwort
    Romilly

  39. Varina Lucke 25. Juni 2016 / 13:14

    Hallo,
    ich habe jahrelang Trevilor 37,5 mg Retard genommen und habe es dann einfach im März abgesetzt weil ich dachte es geht auch ohne (mein Mann hatte sich getrennt und ich hatte dann 3 Tabletten vergessen und habe gedacht es geht auch ohne- was auch so war) Am 01.05 kam iCh dann wieder mit meinem Mann zusammen habe aber erfahren das er eine andere hatte (sorry das ich so ausschweife ), bin dann wohl nervlich zusammen gebrochen und mein Doc hat mit Trevilor 75mg Retard aufgeschrieben, hatte 3-4 Tage Nebenwirkungen wie Selbstmordgedanken und so ein komisches Muskelzucken. Habe dann nur eine genommen und bin runter auf 37,5mg . Ich spüre aber keine Wirkung mehr obwohl ich die ja jahrelang genommen habe ud es mir gut ging. Ich habe jetzt immer Angstzustände mit Kribbeln in den Armen ud so ein brennen in der Brust- sind das vielleicht die Nebenwirkungen vom Trevilor? Ich will aber das es mir besser geht kanauch nicht mehr also habe ich heute morgen um um 09:30 eine 37,5 mg genommen und jetzt gerade meinen ganzen Mut zusammen gepackt und noch eine genommen. Jetzt liege ich hier und habe echt Panik das ich wieder diese heftigen Nebenwirkungen wie der 75mg Dosis bekomme.
    Könnt ihr mir bitte was dazu sagen?
    LG

    • dan 25. Juni 2016 / 15:35

      hallo varina, du brauchst wirklich keine angst zu haben. 75 mg sind die unterste grenze einer dosierung. nw sind hier nur wenige zu spüren. evtl. ist aber venlafaxin auch gar nicht der richtige wirkstoff für dich, so wie du deine situation beschreibst.

      alles liebe,

      dan

      • Varina Lucke 25. Juni 2016 / 16:29

        Halle Dan,
        danke für deine schnelle Antwort. Ich leide unter Ängsten und einer depressiven Verstimmung. Jetzt habe ich die zweite Tablette schon seit 4 Stunden drin und merke eine innere Ruhe und mein Druck auf der Brustkrebs ist weg und ich habe auch irgendwie nicht mehr diese Angst. Kann das nach so kurzer Zeit schon sein oder rede ich mir das nur ein. Ich habe wirklich Angst das ich wieder diese heftigen Nebenwirkungen bekomme wie vor 6 Wochen. Aber dann sage ich mir; her, du hast dort von 0 auf 75mg angefangen aber jetzt habe ich ja schon seit 6 Wochen den Wirkstoff zwar nur in 37,5 mg im Körper, also was soll passieren :-).
        Was meinst Du?
        LG Varina

      • Varina Lucke 25. Juni 2016 / 16:32

        Sorry, sollte Brust heißen ( schei…. Wörterbuch) 🙂

  40. Laura Carolin 27. Juni 2016 / 00:08

    Ich möchte hier auch von meinen Erfahrungen mit Venlafaxin berichten. Ich hatte mir geschworen, das zu machen, nachdem ich damals im Internet selbst auf der Suche nach Hilfe war.
    Ich bin inzwischen 25 Jahre alt und nehme das Medikament in der Dosierung 150 mg retadiert seit April 2014. Behandelt wurde ich damals wegen einer Vielzahl von Symptomen, von denen aber vor allem generalisierte Angst, Panikattacken und depressive Verstimmungen (aufgrund der Einschränkungen durch die Vielzahl an Ängsten), vorherrschten. Nachdem meine damalige Beziehung zu Bruch gegangen ist, haben sich auch immer wieder Zwangsgedanken dazu gesellt. Allgemein war ich endlich nach vielen Jahren des Leides bereit dazu gewesen, mich in Therapie zu begeben. (War ja auch noch sehr jung und habe es lange aus Scham nicht gemacht.) Generell ist mein Leben so richtig mit 19 außer Kontrolle geraten, nachdem mein damaliger Freund ums Leben gekommen ist. Auch zuvor hatte ich Phasen mit Panikattacken seit ich 15 Jahre alt war, wobei ich das in meiner Jugend auch nicht habe benennen können und nicht wusste, dass es sich dabei um ein psychisches Leiden handelt. Nach dem Verlusterlebnis, habe ich mich in den Substanzmissbrauch gestürzt (Metamphetamin), welcher dann innerhalb kürzester Zeit zusammen mit dem Druck der Abiturprüfungen zu einem totalen Zusammenbruch geführt haben. Vier Jahre habe ich mich daraufhin durch das Studium gequält. Kein Tag ohne Panikattacken. Dennoch war ich zu unerfahren, um mich selbstständig in Behandlung zu geben und hatte zu dieser Zeit auch wahnsinnig viel Angst vor den Stigmata, die damit verbunden sind. Nach einer Therapie (25 Stunden tiefenpsychologisch fundiert), Venlafaxin (mein erstes Antidepressivum) und dem Willen etwas zu ändern, bin ich seit einem Jahr stabil. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich meinen letzten schlechten Tag hatte. Zuvor konnte ich mich tatsächlich nicht mehr an das Gefühl erinnern, wie sich ein guter Tag anfühlt. Ich werde in einem Jahr meinen Masterabschluss machen und kann nicht in Worte fassen, wie wunderbar es ist, im Leben wieder frei entscheiden zu können, ohne all die Einschränkungen, die die Erkrankung zuvor mit sich gezogen hat. Zudem fällt es mir nicht mehr schwer, offen mit dieser umzugehen und immer wieder die Erfahrung zu sammeln, dass es vielen anderen Menschen auch so geht und man dadurch kein seltsamer Sonderling ist.
    Das Medikament selbst hat nur beim Einschleichen akut Nebenwirkungen verursacht. Ich hatte das Gefühl, dass ich noch mehr Panik empfunden habe (was aber auch daran liegen kann, dass ich monatelang aus Angst mit mir gerungen habe, das Venlafaxin zu nehmen). Ansonsten habe ich leichte Nebenwirkungen, wenn ich es vergessen habe zu nehmen. – Das oftmals beschriebene Gefühl, blitze würden durch den Kopf zucken, was aber auch sofort verschwindet, nachdem die vergessene Pille nachgenommen wird. Zum Thema Alkohol: Ich trinke nicht viel, aber ab und an gönne ich mir ein Gläschen Wein oder zwei Bier. In meine Fall klappt das supergut. Ich habe aber das erste halbe Jahr garnichts getrunken und mich langsam rangetastet. Das Absetzen von Venlaflaxin ist für nächsten Frühling geplant. Momentan meint mein Arzt, er würde es gerne noch eine zeitlang so weiter laufen lassen, weil er nicht weiß, ob ich nicht ADS habe (um dem Ganzen einen Namen zu geben). Zumindest fürchtet er, dass ich unorganisierter sein könnte. Wegen Angst und Depressionen macht er sich keine Sorgen.
    Ich möchte jeden dazu ermutigen, sich Hilfe zu suchen bei einem Therapeuten, dem er vertrauen kann. Auch kann ich dazu raten, ein Antidepressivum ruhig auszuprobieren. Ich hatte mich anfangs dagegen geweigert und die Therapie begonnen ohne das Medikament nehmen zu wollen. Mein Therapeuth hat es mir zwar sehr nahegelegt, aber schlussendlich nicht zu einer Voraussetzung gemacht. Ich bin sehr froh, dass ich ihm damals soweit vertrauen konnte und mich überzeugen lassen habe. Bei mir hat Venlafaxin dazu geführt, dass die Panik so weit eingedämmt wurde, um mich wirklich mit den dahinterliegenden Problemen auseinandersetzen zu können. Das kostet so schon sehr viel Energie und wäre in meinem Fall nicht im selben Umfang möglich gewesen, wenn die ständige Dauererregung meine Kraft gefressen hätte!
    Allen Lösungssuchenden im Moment wünsche ich viel Kraft und den Mut, sich den Problemen zu stellen!

  41. Lacuna 27. Juni 2016 / 11:52

    Hallo zusammen,

    ich nehme Venlafaxin jetzt seit 12 Jahren, die meiste Zeit mit 150-75-0 mg, aber auch in langen Phasen mit „nur“ 150-0-0 mg. Zur Zeit nehme ich 75 mg, da ich versuche von dem Zeug los zu kommen. Die Absetzerscheinungen sind heftig, ich habe das Gefühl auch sofort wieder in eine Depression rein zu rutschen und weiß nicht, was ich jetzt tun soll, ob ich es aushalten oder wieder hochdosieren soll, werde meinen Psychiater beim nächsten Mal fragen, wenn ich es nicht wieder vergesse.

    Die Wirkung vom Venlafaxin ist klasse. Da ich aber noch mehr als genug andere Medis nehme, muss ich ja iwo mal endlich reduzieren.

    Ich bin mal gespannt.

    BB

    • Mop 28. Juni 2016 / 15:35

      Naja, unerträgliches Schwitzen, gewaltig hoher Puls und teilweise Blutdruck. Und teilweise sehr müde. Klasse finde ich das jetzt nicht unbedingt. SSRI sind da besser bzw. haben halt andere Nebenwirkungen. Keine Nebenwirkungen hat leider fast gar nix.

      Ich würde mir mal sehr einen Artikel hier in diesem Blog zu Buspiron und Pregabalin wünschen.

  42. Maria 26. Juli 2016 / 21:39

    Hallo, ich nehme seit über 1 Jahr Venlaflaxin 300mg, dazu 90mg Duloxalta. Diese hohen Dosen brauche ich, um Antrieb zu haben. NW sind Schwitzen, Blutdruck und Puls sind niedrig geblieben. Schwindel tritt bei Wetterwechsel auf. Das geht alles, Koordinationsprobleme sind schlimm. Ich tue viel gegen die Depression, Bewegung hilft mir am besten. Das ist der Gradmesser für evtl Tiefs, die immer wieder auftreten. Nur Medikamente reichen nicht aus.
    Seit der Diagnose ADS wurde mir einiges klar, Symptome überschneiden sich, mit Methylphenidat bin ich wie aufgeräumt im Kopf, kleine Tätigkeiten sind zu schaffen. Befriedigend ist das alles nicht. Der nächste Klinikaufenthalt steht an.

    • Iuzi 26. Juli 2016 / 22:26

      300 mg Venlafaxin, 90 mg Duloxetin UND Methylphenidat??? Ich glaube meine Puls wäre bei 230 und der Blutdruck auch. Und Liter Weise Schweiß

  43. Lora 31. Juli 2016 / 12:29

    Ich kaempfe mich mit johanniskraut 180 mg durch eine schwere depression mit hohem Angstanteil und starken Schmerzen im Unterleib seit ca 8 Monaten durch die Episode. Aus Angst vor einem chemischen Antidepressiva habe ich meine Psychiaterin uebezeugt es mit Johanniskraut zu probieren. Wenn es gar nicht mehr geht nehme ich eine Oxazepam und das nur extrem selten weil ich nicht abhaengig werden will. Wie gerne wuerde ich eine Antidepressivum ausprobieren.
    Aber ich traue mich mich nicht weil ich Angst habe es wieder ausschleichen zu muessen, vor den Nebenwirkungen und eventuellem total Kotrollverlust. Mit Johanniskraut kann man auch ansonsten nichts dazunehmen. Nichts vertraegt sich. Und gegen die Angst hilft es leider gar nicht. ANsonsten habe ich bei dierser Hochdosierung auch keinerlei Nebenwirkunen und es hilft gegen die extremsten Schuebe. Aber es ist doch mehr ein Ueberleben als Leben.

    • Jörg 31. Juli 2016 / 13:40

      Lora, so etwas zu lesen macht mich wütend und traurig zugleich. Deine Vorsicht vor chemischen Medikamenten ist begründet, Deine Angst jedoch deutlich übertrieben. Wenn Du leidest – was Du wohl tust – dann ist es nicht nachvollziehbar, warum Du Dir nicht helfen lässt. Johanneskraut ist zu schwach bei schweren Depressionen und hat nebenbei ebenfalls NW. Trau Dich ein Antidepressiva zu nehmen – Du wirst davon weder abhängig noch sind die NW drastisch. Nur Mut!

  44. bimm 2. August 2016 / 01:44

    Ich nehme täglich 300mg und fühle mich nie unruhig. Zugegeben war in der ersten Zeit der Einnahme eine gewisse Unruhe zu merken jedoch hat die spürbare antidepressive Wirkung erst nach 6 Wochen eingesetzt (bei 300mg). An Nebenwirkungen treten bei mir starkes Schwitzen, Verstopfung, verminderte Libido mit Erektions- und Orgasmusstörungen, gelegentlich Gleichgewichtsstörungen/Schwindelgefühl, Mundtrockenheit auf. Im Sommer beobachte ich zudem dass ich häufig sehr schnell einen starken Sonnenbrand bekomme, was vorher nie der Fall war. it der Zeit gewöhnt man sich an die Nebenwirkungen jedoch ist das Schwitzen das größte Übel. Mittlerweile beobachte ich auch einen veränderten Körpergeruch welcher nach Frikadellenbällchen riecht, welche 2 tage offen herumstanden. Ich empfinde ihn als lästig und hab gemerkt dass er trotz starken Deo noch zu riechen ist. Wenn dagegen jemand ein Heilmittel hat wäre ich sehr dankbar ;o) Dem Schwitzen begegne ich mittlerweile mit Babypuder damit nicht gleich jedes Shirt durchnässt ist.

  45. Cicero 31. Oktober 2016 / 18:16

    Hat jemand Erfahrungen mit Venlafaxin und sozialer Phobie (Erythrophobie/erröten)?

    Ich hatte es zunächst mit einer Dosierung von 75mg genommen. Aufgrund der starken Müdigkeit sind wir auf 150mg hochgegangen.
    Mir hat das Medikament durchaus geholfen. Ich wurde (wieder) lockerer und meine Stimmung verbesserte sich. Viele Situationen, in denen ich sonst aus Angst zu erröten eher zurückhaltend gewesen bin, konnte ich aktiver angehen. Auch mein Schlaf besserte sich nach einigen Monaten.

    Geblieben ist jedoch leider weiterhin das Rotwerden mit den entsprechenden Beeinträchtigungen in der betreffenden Situation. Ich gehe – im Vergleich zu vorher ohne Venla – lediglich im Nachhinein lockerer damit um.

    Gerade in Meetings bringt mich das noch ziemlich aus dem Konzept.

    Wie sieht es deshalb mit den weiteren Verdächtigen (Citalopram, Escitalopram, Sertralin) aus?

    Unter Venlafaxin habe ich kaum eine Gewichtszunahme gehabt. Müdigkeit war bei höherer Dosierung erst abends zu spüren.

    Ist bei den genannten drei Medikamenten mit einer stärkeren Gewichtszunahme/Müdigkeit zu rechnen?

    Cicero

  46. Tomerino 8. November 2016 / 18:32

    Ich nehme 75mg Venlafaxin seitdem ich vor etwa acht Jahren mit ausgeprägter Depression zu kämpfen hatte. Die Depression hörte durch Schlafentzug (bei gleichzeitiger Einnahme des Venlafaxins) schlagartig auf. Ich würde es nun gern reduzieren auf 37,5mg. Gelegentliches 1-2tägiges Vergessen der Einnahme hatte keine Auswirkungen. Sollte ich das tun oder besser lassen? Was meint Dr. Riedl?

    • psychoriginal 13. November 2016 / 10:00

      Da Absetzsymptome oft auch zeitverzögert auftreten, wird empfohlen, langsam zu machen,
      empfehlenswert ist der Austausch bei adfd.org
      unbedingt hörenswert der Beitrag für die DGSP -Tagung
      -> .org/content//Vortrag-DSGP-zum-ADFD-10-2016.m4a

  47. Sabine 14. November 2016 / 11:56

    Hallo !
    Bin neu hier und vielleicht könnt Ihr mir helfen ?
    Vor 6 Jahren bekam ich 150 mg Venlafaxin gegen Depressionen. Ein Jahr genommen dann runter auf 75 mg und das 5 Jahre lang und alles war gut. Ende Frühling dachte ich, gehe weiter runter auf 37,5 mg. Merkte Stimmungsschwankungen und mein Arzt meinte gleich wieder auf 75 mg. Da fing an das es mir immer schlechter ging. Kam in die Klinik und wieder rauf auf 150 mg. Es wird nicht besser. Liege nur im Bett zitter, kraftlos, Appetitlosigkeit u.s.w. nach 5 Wochen 150 mg wurde ich wieder runter dosiert. Alles auf den Rat meines Arztes. Seit 6 Tagen auf 75 mg und es geht mir einfach nicht besser. Morgen will mein Arzt mir ein anderes Medikament verschreiben. Habe jetzt Angst was anderes zu nehmen. Möchte am liebsten gar keins nehmen. Weiss aber nicht was das richtige ist. Venlafaxin jetzt richtig ausschleichen zu lassen, oder morgen total davon weg und ein anderes Medikament nehmen ?
    Was meint Ihr dazu ?

    • Juna 14. November 2016 / 13:08

      Huhu,

      das was Du gerade alles durchmachst sind sehr wahrscheinlich Absetzsymptome.
      Die Verschlechterung Deiner Stimmung bei der Reduzierung auf 37,5 mg sprechen auch voll dafür. Das ist nicht Deine Grunderkrankung sondern ein Absetzsymptom, Du hast viel zu schnell reduziert.

      Dein zentrales Nervensystem ist total aus den Fugen geraten, wenn Du jetzt noch einen Kaltentzug machst und ein anderes Medi ansetzt, wird es wahrscheinlich noch schlimmer.

      Guck mal beim ADFD- Forum rein, die beschäftigen sich mit dem absetzten, dort erfährst Du auch einiges über Absetzsymptome usw.
      Die Addy lautet: http://www.adfd.org

      Gute Besserung

      • Sabine 14. November 2016 / 13:11

        Vielen lieben Dank für Deine schnelle Antwort.

  48. Luise 14. November 2016 / 13:21

    Ich fühle mich gerade als hätte ich amphetamine genommen. Es ist aber nur 37,5 mg Venlafaxin gewesen. Fürchterlich.

    • Iuz 14. November 2016 / 13:58

      Joar, hab auch geschwitzt wie verrückt und Puls bei 130. Aber erst ab 75 mg aufwärts.

      Escitalopram hat keine Wirkung auf Noradrenalin. Vielleicht ist das besser für dich. Ich habe damit jedenfalls die typischen psychostimulierenden Effekte NICHT. Dafür Lethargie, Lustlosigkeit, Antriebslosigkeit und viel viel Appetit. Kaffee hilft hier etwas.

  49. Sabine 24. November 2016 / 20:12

    Ich bin es nochmal. Bin jetzt seit 16 Tagen auf 75 mg Venlafaxin und immer noch keine Besserung. Wenn sich nichts bessert wie soll man den da runter reduzieren ?
    Hat jemand einen Rat ?

    • Juna 24. November 2016 / 20:46

      Hallo Sabine,

      und wieder rate ich Dir dazu, mal im http://www.adfd.org – Forum nachzuschauen, Dich da anzumelden und Dir da Rat, bzgl. der Absetzmethode nach Ashton zu holen.

      Dein ZNS ist total aus dem Ruder gewirtschaftet, die Sprünge zwischen den Dosierungen waren viel zu hoch und sind viel zu schnell geschehen. An Deiner Stelle würde ich jetzt versuchen, weiter bei der Dosis zu bleiben, um Dein ZNS zu stabilisieren. Ggf. könnte es aber auch sein, dass Du ein paar mg abdosieren solltest, ich weiß es nicht, deshalb mein Rat mit dem Forum, da gibt es User, die sich damit auskennen und Dir ganz persönlich helfen und Dich beraten können.

      Ich hoffe sehr, dass es Dir bald besser geht und dass Du, wenn Du Dich entscheidest den Weg des Entzuges zu gehen und eine andere Sichtweise bzgl. Psychopharmaka und in dem Fall ADs (dem Venlagift) zuzulassen, Du mit wenig Entzugsproblemen zu tun hast und Dich stabilisieren kannst. So ist das ja kein Zustand.

      VG
      Juna

  50. Sabine 24. November 2016 / 21:44

    Danke Dir. Total lieb von Dir. Man fühlt sich so allein und keiner will genau wissen was mit einen los ist. Ich werde jetzt mal mir das Forum ansehen.
    Danke Juna

    • Juna 24. November 2016 / 23:25

      Gern geschehen.
      Jo, wie wahr, vor allem, wenn man dann gesagt bekommt, dass das die Grunderkrankung ist und/ oder, dass AD´s nicht abhängig machen und man die doch ganz einfach „mal eben“ absetzen kann 😦
      Supi, dann freue ich mich von Dir zu lesen 🙂

  51. Sabine 25. November 2016 / 10:59

    Na wenn Ad nicht abhängig machen, frage ich mich warum ich mich wie ein Abhängiger fühle? Ich werde am 30.11. die Dosis trotzdem nochmal um 12,5 mg senken. Hänge so oder so durch. Sonst komm ich ja nie davon los. Eine Stabilität bekomme ich nicht rein. Egal auf welcher Dosis und versuche jetzt trotz alledem alle 3 bis 4 Wochen immer 12,5 mg runter zugehen. Mein Kind muss ja sonst schon was von mir denken.
    Werde versuchen weiter hier zu Berichten.
    Bis bald !

    • Juna 25. November 2016 / 18:00

      DAS war ironisch gemeint, sry, wenn man das nicht rauslesen konnte.

  52. Sabine 25. November 2016 / 18:11

    Na klar war das ironisch gemeint. Ich dachte nie daran, wenn man diese Med. nimmt, dass danach so ein schlimmer Kampf los geht. Sehr naiv von mir gewesen. Was ist mit Dir ? Geht es Dir gut ?

    • Juna 25. November 2016 / 20:48

      Das Supernaive haben wir glaube ich alle hinter uns.
      Ärgerlich finde ich, dass ich ungefähr im März noch Pregabalin (gegen meine Nervenschmerzen) verordnet bekommen habe, den Arzt fragte, wie das mit der Abhängigkeit und vor allem dem absetzen ist (war da gerade erst ganz frisch im ADFD oder noch gar nicht, bin mir gerade nicht sicher) und der sagt mir „Alles kein Problem, nicht mehr und nicht weniger als bei anderen ADs“.
      Hahahahahahahahaha, der hätte mich bei dem Medi sogar auf eine Absetzproblematik aufmerksam machen MÜSSEN, das steht so sogar im Beipackzettel, was ich natürlich nicht sehen konnte, da ich die erstmal nicht lese.
      Naja, das Medi wirkt wahre Wunder, ich denke mit einem großen Grausen an´s absetzen, aber das ist wohl erstmal kein Thema.
      Ich bin vom Venlagift seit 2 Monaten recht unfreiwillig auf null, es geht mir denke ich weitaus besser als vielen anderen, frei bin ich aber noch nicht.
      Danke der Nachfrage 🙂

  53. Sabine 25. November 2016 / 21:58

    Wenn ich die ganzen Berichte von den Betroffenen lesen, stelle ich immer wieder fest, dass keiner von den Ärzten so richtig aufgeklärt wurde. Das sehe ich schon fast als Verbrechen an. In der Werbung bringen Sie doch immer das man den Arzt fragen soll. Ist ja ein Witz. Entweder haben die selber keine Ahnung oder wollen nur Geld machen. Soviel dazu, dass die ja was gutes für die Menschen machen wollen. Ich habe selten jemanden gehört, dass er wegen der Absetzsyntome wirklich aufgeklärt wurde.
    Willst Du irgendwann mal ganz ohne Medi. auskommen. Oder wird das wegen Deiner Schmerzen gar nicht möglich sein ?
    Brauchst auch nur erzählen, wenn Du das möchtest.

    • Juna 26. November 2016 / 10:01

      Das Venlafaxin habe ich schon abgesetzt und möchte auch kein AD für die Psyche mehr nehmen.
      Den Stimmungsstabilisator habe ich auch vor abzusetzen.
      Das Pregabalin kann ich zur Zeit wg. der Schmerzen nicht absetzen, es hat soooo heftige Nebenwirkungen, nur sind die immer noch besser zu ertragen als diese vernichtenden Schmerzen. Klar würde ich es lieber heute als morgen loswerden (nehme dazu auch noch Targin/ Ocygcodon), ich habe allerdings tierischen Respekt vor dem Absetzen/ Entzug.
      Ja, die Aufklärung ist echt mau, viele Ärzte wissen das auch einfach nicht und sind recht erstaunt, wenn man denen das erzählt.
      Ich sehe das gerade bei dem Pregabalin mindestens als fahrlässig an, wie gesagt, der Arzt MUSS bei diesem Medi explizit darauf hinweisen, er hat es bei mir ja noch nicht mal auf Nachfrage getan.
      Bei dem Venla habe ich damals auch nachgefragt, ka, ob man da schon soweit war, dass die Absetzbeschwerden bekannt waren, damals war Venla glaube ich auch erst neu auf dem Markt.
      Die Ärzte meinen trotzdem immer noch, mal eben absetzen und „ausschleichen“ mit riesigen Sprüngen würde reichen, sie bekommen es aber auch nicht anders gesagt, nur sollte das Wissen und die Informationskette meiner Meinung nach so langsam bei allen angekommen sein.

      Naja, vielleicht magst Du mich ja im ADFD anschreiben, sofern Du Dich da anmeldest, dann können wir via PN und nicht öffentlich weiterschreiben 🙂

      Ich wünsche Dir einen schönen Samstag, genieße das Wetter, lass die Sonne in Dein Herzen und habe hoffentlich nicht so viele Beschwerden.

  54. Sabine 26. November 2016 / 12:44

    Ich habe mich jetzt registriert bei ADFD. Wie kann ich Dich da finden. Habe sowas noch nie gemacht. Ich hoffe auf bald…

    • Juna 26. November 2016 / 23:58

      Ich habe Dich gefunden 🙂

  55. searcher 14. Januar 2017 / 01:16

    Hallo,

    beschäftige mich momentan auch mal wieder mit „meinem“ AD; Venlafaxin. Nehme es seit nunmehr 13 Jahren… derzeit 187,5mg / zwischenzeitlich auch klinische Dosen (bis 400mg). In 2014 habe ich es ausgeschlichen (laaangsam), hatte trotzdem „elektrische Schläge“, Übelkeit, Aggression etc.

    Das grösste Problem was ich aber damit habe ist die aberwitzige Erhöhung meiner Blutfettwerte. Sowohl Cholesterin als auch Tryclizeride sind dermassen hoch das ich jetzt als HI-Kandidat gehandelt werde. Auch meine Leberwerte sind übel hoch.

    In dem knappen Jahr OHNE sind sowohl die Blutfette als auch die Leberwerte von Monat zu Monat gesunken. Da aber meine Panikattacken, Ängste etc. wieder voll eingeschlagen haben, musste ich wieder damit anfangen. Jetzt sind die Werte wieder genauso hoch….. das ist doch nicht normal, oder?

    Ich bin auf der Suche nach einem Medikament das mir die Panik etwas nimmt und mich trotzdem nicht gleich zum Todeskandidaten macht. Ach übrigens, Hauptdiagnose kPtBS.

    Citalopram etc. schon probiert, ohne Erfolg.

  56. SONJA 1. März 2017 / 18:44

    UND WAS IST MIT TREVIOLOR

  57. SONJA 1. März 2017 / 18:47

    Ich habe eine frage ich nehme Paroxetin 30mg hat mir mal sehr gut geholfen, aber jetzt nicht mehr richtig. kann es aber nicht richtig absetzen momentan jetzt nehme ich sertralin 75mg was mir bis jetzt nicht hilft. Der eine Arzt sagt darf nicht auf 100mg hoch der die andere sagt darf wegen dem 30 mg pAROXETIN WAS SAGT IHR DAZU

  58. SONJA 1. März 2017 / 18:57

    Das Problem noch ist er will nicht auf was anderes sagt halt soll was unternehmen usw. dann wird das wieder gut nicht noch andere Medikamente er hatte mir zu Sertralin noch 300mg Sulpirid aber da hatte ich so Schmerzen in den Gelenken dass ich es weg gelassen habe. hmh

    • Iuz 1. März 2017 / 23:15

      Trevilor ist Venlafaxin.

      Sertralin ist bei Angst Störung weniger gut, da es stark aktiviert. Zwei SSRI zusammen sind nicht gut und nicht ganz ungefährlich.

      Würde persönlich mal Escitalopram probieren.

  59. Juna 1. März 2017 / 22:11

    Hallo Sonja,

    vielleicht solltest Du mal über Deine Einstellung zu den PP´s nachdenken?
    Manchmal geht es einem auch schlecht, weil man Dosissprünge und Entzugserscheinungen/ Absetzerscheinungen hat, da PP´s, auch wenn es leider immer noch von vielen verneint wird, teilweise massiv abhängig machen und Dein ZNS einfach total durcheinander und verwirrt ist.

    Das Positive ist, das ZNS kann sich erholen, das Negative ist, man weiß nicht, wie lange es dauert und ein Entzug braucht Geduld, vor allem wenn man eine Polyabhängigkeit hat.

    Zu der Frage bzgl. des Treviolor´s, wenn Du es versuchst zu googlen, findest Du nichts, bist Du sicher, dass Du es richtig geschrieben hast? Ansonsten tippe ich darauf, dass es ein Generika „oder so“ vom Venlafaxin ist.

    Dein Doc hat schon recht, DU musst was unternehmen, DU musst aktiv werden, DU musst Wege aus Deiner Grunderkrankung finden.
    AD´s helfen kurzzeitig, sind aber nicht was auf Dauer und die Wirksamkeit ist dann fraglich.
    Eine Therapie und Strategien für den Alltag sind wesentlich sinnvoller, in der Anfangszeit ist in manchen Fällen auch beides ratsam.

    Schönen Abend noch,
    Juna

  60. SONJA 2. März 2017 / 11:56

    danke für die Antworten im moment ist es aber so, dass ich eben nur kurze Strecken vom Haus weg kann und dadran sich erstmal was ändern müsste habe agoraphobie

  61. SONJA 2. März 2017 / 12:09

    hatte eben schon überlegt auf 100mg mit sertralin aber habe da angst die eine ärztin sagt ich darf der andere nicht wegen dem paroxetin.

  62. s.schmitt29@yahoo.de 10. März 2017 / 11:04

    Ich habe auf 125mg SErtralin erhöht und bin zu fast gar nix mehr fähig. sie sagt jetzt weiterhin 125mg Sertralin und jeden Tag 3 mg Tavor sagt gibt auch Venlafixin aber das will sie nicht daheim machen bin verzweifelt als ich anstatt die 125mg nahm 75mg nahm war ich wieder fitter und besser drauf. Und Paroxetin soll ich auch von 20mg auf 10mg reduzieren und dann trau ich mich noch weniger raus naja. lg

    • Juna 10. März 2017 / 11:19

      Wie ich schon schrieb, an Deiner Stelle würde ich mal ganz schnell meine megakrasse Haltung zu den Medis ändern.
      Des Weiteren ist es doch kein Wunder, dass es Dir so schlecht geht, das wird sich auch nicht ändern, Du kannst froh sein, wenn es so bleibt, wie es jetzt ist, schließlich bist DU diejenige die so einen Raubbau mit ihrem ZNS betreibt.

      • Iuz 10. März 2017 / 11:56

        Bleib mal locker. Was ich alles schon an Medis und Wechseln hatte…. Mein ZNS ist genauso wie früher.

    • Iuz 10. März 2017 / 12:26

      Ich halte sehr wenig von Sertralin bei Angst und Panik.

      Escitalopram oder vielleicht ruhig auch Clomipramin.

      Zwei SSRI sind keine vernünftige Lösung und bergen natürlich ein Risiko. Gibt auch eigentlich wenig Grund, zwei SSRI zu kombinieren.

      Escitalopram ist gut bei Angst, eventuell sollte man vielleicht auch einfach Clomipramin probieren wie dieser Experte immer wieder sagt.

      http://www.psychotropical.com/clomipramine

      • Sonja 18. März 2017 / 20:36

        Was ist mit venlafaxin nicht weils ein Neuroleptika ist oder? Es ist halt schwer und iwie denk ich dass das wenn schneller hilft Escitalopram hat er nicht drauf reagiert. Soll Sertralin absetzen lässt nur schreiben pasr tage. Schreibt citalopram oder venlafaxin jetzt äußerst er sich gar nicht mehr.hatte mir vor ca. 5 wochen venlafaxin versprochen und dann gesagt ne da gehts mir noch schlechter krieg nix mehr jetzt hab ich halt mit sulpirid ein wenig angefangen und nicht diese starken Krämpfe mehr evtl Wechselwirkung mit Sertralin ach weiß nicht. Lg

  63. s.schmitt29@yahoo.de 10. März 2017 / 11:06

    Escitalopram hatte ich ja auch schon nach gefragt und Venlafaxin aber sie sagt immer weiter hoch und dass es seit 8 Wochen nix bringt liegt angeblich nur 75mg naja

    • Juna 10. März 2017 / 11:20

      Das wird es sehr wahrscheinlich eh nur noch schlimmer machen, wie ich schon schrieb.

  64. s.schmitt29@yahoo.de 10. März 2017 / 11:09

    das mit dem serotogenen Syndrom hab ich auch angst sie sagt macht nix der andere nicht auf 75mg mehr

    • Juna 10. März 2017 / 11:22

      Ich verstehe nicht, was Du damit sagen möchtest.
      Die Angst ist berechtigt, schließlich betreibst Du Raubbau mit Deinem ZNS.

      • Iuz 10. März 2017 / 11:55

        Ich nehme jetzt Clomipramin.

        Dieser Experte hält die ganzen neuen SSRI und Venlafaxin etc etc. Für sinnlose Geld Macherei.

        Sollen wenig wirksam sein und die Nebenwirkungen werden herunter gespielt.

        Und seine Meinung zu Ärzten ist auch ganz interessant.

        http://www.psychotropical.com/clomipramine

  65. Sonja 14. März 2017 / 18:31

    Danke luz für deine kostruktive und nette Antwort was man von anderen nicht sagen kann at juna ich tu das ja net aus Spaß machen mit dem Wechsel kann man auch schon anders sagen. At luz was ist deine Meinung zu Sulpirid? Hatte da wahnsinnige Schmerzen in den Beinen schlimm. Das komische ist hatte Sertralin höchstens und Sulpirid sertra höchstens 75 mg und Sulpirid höchstens 300 mg eins von beiden war geringer und auf einmal hatte ich 3 tage ca. weniger Angst. Und auf einmal hatte ich eins von beiden erhöht und die Angst war wieder . Sorry wenn ich soviel durcheinander schreibe aber ich weiß teilweise nicht was ich da machen soll mache mir auf jeden Fall Gedanken über die Medikamente aber war jetzt so lange 3 monate ca. auf Sertralin und geht mir immer noch schlecht und das Paroxetin was lange gewirkt hat wirkt ja nicht mehr richtig seit Jahren und dennoch hat mich erst keiner auf ein anderes eingestellt agoraphobie ist halt schlimm bei mir. Jetzt nehme ich 75mg Sertralin und 15mg buspiron abends und morgens ein wenig. Das schlimme ist halt bei mir auch in letzter Zeit denke das darfst nicht schreiben sagen selten und das ist auch schlimm. Würde mich über Antwort sehr freuen. Gibt es Unterschiede zwischen Escitalopram und Citalopram der Arzt will mir wenn nur Citalopram oder Venlafaxin geben vor ca. 5 Wochen hat er sich noch geweigert obwohl er erst selber gesagt hat venlafaxin wenns nächste Woche noch nix ist mit Sertralin. Habe halt Angst dass Citalopram nicht anschlägt weil Ssri und dass ich dann nochmal solange rummachen muss wie jetzt und Venlafaxin manche ja ziemlich gleich was merken bin auch recht antriebslos manchmal.

    • Iuz 14. März 2017 / 18:36

      Jetzt hast du wirklich etwas durcheinander geschrieben. Vielleicht erzählst du ein bisschen von dir, dann kann man dir auch besser Tipps geben. Was genau hast du und wie äußert sich das? Wie alt bist du, wie lebst du?

  66. Daniela 14. Juni 2017 / 09:55

    Komisch. Ich habe diese beschriebene „Ruhelosigkeit“ nicht. Nehme seit 1.5 Jahren Venlafaxine 150 mg Retard gegen meine Depression nachdem Fluoxetine nach 6 Jahren auch in höherer Dosis plötzlich die Wirkung zu verlieren schien. Die einzigen Nebenwirkungen sind Übelkeit und Schwindel, hauptsächlich bei Wiedereinnahme wenn ich mal eine Dosis vergessen habe.. Das passiert mir leider häufig, und auch die depressiven Symptome erscheinen bei 1 oder 2 vergessenen Einnahmen bereits sehr ausgeprägt was mir bei Fluoxetin aufgrund der längeren Halbwertszeit weniger starke Probleme bereitet hat. Wegen der Angst vor der Übelkeit schiebe ich die (Wieder)Einnahme unnötig auf, was das Ganze natürlich verschlimmert 🙂 Da die Einstellung und Umstellung auf neue Antidepressiva immer über Wochen und Monate hinweg der Horror sind und Venlafaxin bei mir sehr gut wirkt bleibe ich dabei, allerdings ist die Übelkeit ein deutlicher Minuspunkt. Ich glaube eine „Angetriebenheit“ würde ich gerne mal erfahren 😀 Auch mit erfolgreicher Behandlung meiner depressiven Symptome muss ich mich eindeutig immer zu allem aufraffen (aber es ist gut machbar, wogegen ich vor Behandlung teilweise nicht einmal aufstehen, duschen oder essen geschafft habe). Der Vergleich der Ruhelosigkeit durch Venlafaxin mit Kaffee ist interessant, denn auch Kaffee bewirkt bei mir in größeren Mengen nur Übelkeit, aber keine Angetriebenheit.

  67. Ela 20. September 2017 / 07:14

    Hallo,

    ich habe da bitte mal eine Frage, wo man mir hier evtl. weiterhelfen kann… Und zwar nehme ich jetzt schon seit ca. 3 Jahren das Venlafaxin 150mg gegen meine ständigen Panikattacken, die ich damals von heute auf morgen plötzlich bekommen habe. Bin sofort von Anfang an auf 150mg eingestellt worden. Man hatte vorher so vieles ausprobiert,- aber leider hatte nichts geholfen. Bis sie dann das Venlafaxin bei mir angewendet haben. Die Panikattacken waren ganz plötzlich von jetzt auf gleich verschwunden und treten nur noch in den aller seltesten Fällen auf, worüber ich natürlich sehr glücklich und überaus dankbar bin. Was ich allerdings garnicht verstehe ist folgendes: Habe jetzt einen Bericht über dieses Medikament gelesen, dass wenn man die Dosis erhöhen würde (bis max. 300mg ist wohl möglich), dass sich dann aller Wahrscheinlichkeit her nach die Unruhe verschlimmern würde….. Aber doch gerade wegen dieser schlimmen Unruhe, die man bei Panikattacken hat, habe ich dieses Medikament ja verschrieben bekommen…. Also wie kann es denn bitte sein, dass bei einer max. Erhöhung die Unruhe dann wieder schlimmer wird??? Kann es evtl. sein, dass ich da was falsch verstanden habe, oder warum sollte so etwas widersprüchliches dann passieren? Und den Vergleich mit Kaffee kann ich auch nicht ganz nachvollziehen…. Denn von Kaffee werde ich z.B. nicht unruhig, sondern dieser bewirkt bei mir, dass er mich eher „aufpuscht“, wenns gut läuft 😀 Kann mir hierzu bitte vielleicht jemand eine plausible Antwort darauf geben??!?? Ich sag schon mal vorab vielen Dank für euer Feedback und liebe Grüße, Ela aus Würselen

  68. Iii 10. Dezember 2017 / 17:18

    LOOL. Sehr geil.

    Wenn das mein ADHS heilt, überweise ich dir 30.000€ versprochen.

    Selten so gelacht.

  69. Snowfall 29. Dezember 2017 / 00:54

    Endlich ein Medikament was angeschlagen hat!! Hatte die Hoffnung schon aufgegeben, da ich bereits vorher zwei Medikamente verschrieben bekommen hatte, die nicht geholfen haben. Ich war sehr tief unten und hatte starke Selbstmordgedanken. Dann auf meine Initiative hin (da ehemalige Mitpatientin mir positiv von Venlafaxin berichtete) um Medikamentenumstellumg gebeten. Zu Beginn traten dann schon einige Nebenwirkungen auf. Starkes Schwitzen, totale Unruhe, Verwirrtheit, wiederholtes Weinen und starke Verstopfung. Ich kann Euch nur raten, diesem Medikament die Zeit zu geben. Das hat bei mir schon einige Wochen gedauert. Dann ging es mir endlich besser, konnte sogar wieder Freude an Dingen finden, was ich nicht gedacht hätte. Ich nehme es in hoher Dosis (225 mg) und zusätzlich noch Lamotrigin als Stimmungsstabilisierer. Dauerhafte gebliebene Nebenwirkung ist allerdings die Beeinträchtigung des Stuhlgangs, teilweise nur zweimal die Woche. Vorher ohne das Medikament täglich. Auch habe ich ca. fünf Kilo zugenommen, obwohl ich athletisch bin und drei bis vier Einheiten die Woche Sport mache. Ich denke das Medikament macht den Darm einfach träge. Müsst Ihr ausprobieren, was hilft, denke es ist individuell verschieden. Genauso ob Gewichtsab- oder zunahme. Hatte bisher bei keinem Medikament zugenommen und neige auch nicht dazu. Um mir mit dem Medikament sicher zu gehen, dass ich nicht noch weitere ausprobieren muss, habe ich zusätzlich einen ABCB1-Test machen lassen. Der teilt in substrate und non-substrate ein und erläutert, welche Medikamente in welcher Dosis eher anschlagen als andere. Kostenpunkt als Selbstzahler ca. 180 Euro. Habe dann auch Venlafaxin in hoher Dosis eingenommen und es hat geholfen. Gebt die Hoffnung nicht auf, manchmal braucht es einfach seine Zeit!

  70. Kirchenbauer 14. März 2018 / 16:40

    Ich finde diese Seite „Echt“ menschlich, vielseitig, anders, habe vor lauter Interesse nahezu den ganzen Block durchgelesen. Mich würde zudem den Zusammenhang des „Angstfreien oder Angst bestimmten Lebens brennend interessieren.
    Also nach dem Gedanken, was bringt mir ein „Leben“ ohne Medikamente ständig an der Schwelle zum Tod (Schwachsinn, mang. Selbstwert, Stillstand)
    oder doch Hilfe wie Insulin bei einem Diabetiker als Mittel, die Lebenszeit Sinn stiftend, positive und lebendig zu Gestalten zu können, kann ein Medikament Tatendrang, Tüchtigkeit herbeirufen?

  71. Kirchenbauer 14. März 2018 / 16:57

    Und was bin ich dann überhaupt noch, wenn ich die geforderte Leistung nur unter Einnahme bestimmter Medikamente erbringen kann?

    Durch Familiäre Disposition beider Eltern, bin ich mit ADHS diagnostiziert worden da war ich ungefähr neun, stärkste Impulskontrollverluste die ich jetzt erst selbst erkennen kann. Das Mittel war dann Ritalin,Medikenet), auf dies ich meiner Meinung nach mit schweren Depressionen reagierte.
    Durch Existenzielle Begleit, Angst,- Erscheinungen die durchaus real waren, Finanzen der Eltern, Selbstmordversuch meiner Schwester, Depressionen meiner Mutter (ein Jahr in Weinsberg), fing ich mich an als Jugendlicher Selbst zu Therapieren, das Blatt war gefallen: Cannabis, Hanf, Dope, Peace ja Frieden das hat mich angezogen.

  72. Kirchenbauer 14. März 2018 / 17:14

    Für mich bleibt Venlafaxin Thema, so gerne ich mir auch wünschen würde und mit aller Kraft dafür Kämpfte „frei“ von Psychopharmaka zu sein.

    Ich befinde mich zu sehr in einem lebendigen Körper einzementiert ohne nur Ansatzweise wirklich was „Gutes“ weitergeben zu können.

    Mit der Depression wird bei mir alles zu nichte, vor allem Ich selbst.

    Aber wie lässt sich das heutzutage auch noch vernünftig auseinander sortieren, Real ist die Digitalisierung, Klimawandel, Globale Krisen, Kriege… hier in unserem Wohlstandsländle hat uns der Reichtum die Sattheit träge gemacht.

    Das absolute Top ist Selbstoptimierung in allen Bereichen, so das sogar „gesunde“ Menschen an Bournout erkranken weil Sie über Ihre Physisch wie Psychische Grenzen hinweg rennen.

  73. Kirchenbauer 14. März 2018 / 17:31

    Und spricht man bei Bournout nicht auch von Überlastungsdepression?

  74. venlafax 21. Mai 2018 / 21:44

    Ich hatte mehrere Jahre Venlafaxin 225mg/d. Das war bestimmt zeitweilig OK. Dann wurde Ich immer früher wach, konnte und wollte nicht mehr schlafen. Normalerweise stehe Ich so um 7:00 auf, dann war es 6:00, dann 5:00….. Als erstes am Mogen habe Ich habe immer sofort meine Venlafaxin eingeschmissen, so in der Hoffnung, das es mich dann erleichtern würde. Den ganzen Tag extreme Unruhe. Ich konnte zwar noch Arbeiten, aber nicht mehr wirklich mit Menschen reden. Auch nach einigen Monaten wurde es nicht besser – mir ging die Geduld aus, und die Gedanken wurden immer düsterer, es schien nur noch einen Weg zu geben. Der Neurologe sagte:“ Ach Sie wachen immer so schreklich früh auf – nein, das ist mir nicht bekannt. Aber wir sehen uns ja in ein 2 Monaten wieder.“ Ich bin nicht darauf gekommen, dass Ich vieleicht falsch eingestellt wurde. Ich dachte nur, dass Ich mich ja jetzt nicht umbringen kann, und nachher lags nur an den Tabletten. Also Ich wieder Neurologe angerufen, Notfalltermin (kann Ich nur empfehlen, kommt man sofort dran). Dann endlich ein richtiges Gespräch. Vielleicht ist der Pazient ja überdosiert.
    Ich gab mir einen Tag Bedenkzeit, und dann bin Ich auf dieser Seite gelandet. Besten Dank nochmal an den Autor. Da Ich meinem Neurologen nicht ganz vertraue, hat mich die Info hier dann überzeugt. Ich bekomme jetzt grad noch 150mg/d morgens Venlafaxin und abends 15mg Mirtazipine. Ich bin recht optimistisch dass Ich in vieleicht 1.5 Monaten reduzieren kann.
    Hoffe dieser Kleine Exkurs hilft anderen.

  75. venlafax 21. Mai 2018 / 21:51

    Hier ein Kommentar zu meinem eigenen Text:
    Das Entscheidende, was das Erkennen einer Überdosierung so schwierig macht, ist, dass die Symptome ähnlich sind wie bei der zu Grunde liegenden Krankheit. In meinem Fall generelle Angststörung. Die Unruhe der Überdosierung fühlt sich aber sehr ähnlich an. Man ist nicht mehr ängstlich, sondern unruhig. Wo ist da der unterschied? Weis ich leider auch nicht.

  76. Kinnara 24. Juni 2018 / 23:43

    Hallo, ich nehme seit 2007 Venlafaxin 225mg am Tag, vor ca 1 Jahr habe ich runterdosiert und bin inzwischen bei 150mg tägl. angekommen. Nebenwirkungen habe ich aktuell keine. Nur „Entzugserscheinungen“ in Form von Blitzen und Zuckungen durch den Körper, Taubheitsgefühl, wenn ich schlafe werde ich nicht richtig wach und kann nur schwer sprechen. Das alles passiert wenn ich die Tabletten ca 48 Std vergessen habe. Ich bin dann unkonzentriert, aufgeregt und fühle mich schrecklich.
    Ich hoffe sehr das ich irgendwann davon los komme, da ich mich inzwischen wieder „gesund“ fühle – ausser eben, ich vergesse die Einnahme.
    Fazit: Nur ganz langsam und unter Ärztlicher Aufsicht ausschleichen!!

  77. rtep07 30. Juni 2018 / 13:34

    Das ist die echte Droge. Sie löst bei mir die Depressionen aus, die Panikatacken sind unerträglich geworden. Kann von der „Pille“ nicht loswerden.Der Entzug ist , nehme ich an, schlimmer als Heroin.
    Und ich scheitere wieder und wieder. Meine Ärtzin rät mir , die Dosierung bis 300mg(!) zu erhöhen. Das klingt wie die Einladung zum Selbstmord. Ich bin erledigt.

    • Iuzi 30. Juni 2018 / 14:58

      Es gibt auch noch andere Medikamente als Venlafaxin. Vielleicht mal ein anderes probieren.

      Venlafaxin ist auch nicht gerade das unproblematischste

  78. Marc 18. Juli 2018 / 18:28

    Hallo.

    Ich nehme Venlafaxin jetzt erst seit 5 Wochen. Die erste Woche 37,5 mg dann auf 75 mg gesteigert.
    Zu meinen Erfahrungen in der recht kurzen Zeit und der recht niedrigen Dosierung später.

    Ich leide unter rezidivierenden Depressionen wobei ich das rezidivierend mittlerweile (wieder einmal) streichen sollte.
    Die ersten Symptome traten bei mir 2007 auf. Im Jahr 2009 begab ich mich dann in stationäre Behandlung. Dort war ich nur recht kurz, 4 Wochen wurde dort natürlich auf Medikamentös behandelt.
    Welche Medikamente es damals waren weiß ich leider nicht mehr. Ich nahm die gesamte Therapie nicht wirklich ernst und na ja fühlte mich einfach schnell wieder gut.
    Klar war das ein Trugschluß 😉 Ein halbes Jahr später folgte der zweite Aufenthalt in einer Psychiatrie der zwar deutlich länger war ich aber es irgendwie immer noch nicht schaffte mich langfristig zu stabilisieren. Auch dort wurde ich Medikamentös behandelt und auch das habe ich mir nicht gemerkt 😦 Es ging mir ja dann wieder recht flott gut also warum sollte ich mir so etwas merken ;))
    2015 war dann richtig grausam also begab ich mich wieder in stationäre Therapie.
    Diesmal war mir wohl endlich klar das ich einen großen Teil selber übernehmen muß um wieder klar zu kommen. Fast 4 Monate war ich stationär und natürlich auch mit entsprechender medikamentösen Therapie.
    Zunächst Paroxetin 20 mg die einige Wochen später wieder auf meinen Wunsch hin abgesetzt wurden. Mein Grund war extreme Müdigkeit am Tag
    Daraufhin bekam ich Citalopram 20 mg. Und ein paar Tage später zusätzlich abends Doxepin 50 mg auf 100 mg erhöht.
    Als ich dann in der Klinik die Transkranielle magnetische Stimulations Therapie erhielt wurde langsam beides abgesetzt und ich bekam Valdoxan 25 mg.
    Das Valdoxan nahm ich etwas über ein Jahr lang und setzte es dann nach Rücksprache mit meiner ambulanten Psychiaterin ab. Mir ging es gut!
    Nun seit etwa einem Jahr merke ich, was für mich in diesem Ausmaß neu ist, diffuse Ängste habe. Diese Ängste betreffen den kompletten Alltag. Für mich ist klar das was meine Depressionen angeht es mir deutlich besser ging so das ich einfach mehr im Leben war ich dann aber irgendwie vielleicht Angst davor bekommen habe mit dem Alltag doch nicht so gut klar zu kommen. Statt Bewältigungsstrategie wählte ich dann (natürlich) die Vermeidung.
    Also ab zur Ärztin.

    Nun nehme ich seit etwas mehr als 5 Wochen Venlafaxin.
    1 Woche lang 37,5 mg die ich ausser etwas Übelkeit gut vertragen habe.
    Dann auf 75 mg gesteigert. Etwas eine Woche später hatte ich dann eine extreme Tagesmüdigkeit. Zugleich war ich aber sehr unruhig. Also noch unruhiger als vorher schon.
    Ich komme erst sehr spät abends ins Bett weil ich am Abend wacher werde zudem dann aber noch unruhiger. Maximal 5 Stunden „Schlaf“ stehe total gerädert auf und habe keine Lust auf irgendwas aber immer und wirklich immer eine körperliche Unruhe.

    Natürlich bin ich nach wie vor in ärztlicher Behandlung aber wie es der Teufel will praktiziert meine Ärztin seit Ende letzten Monats, also zwei Wochen bevor sie mir das Venlafaxin verschrieben hat nicht mehr und der die Praxis übernommen hat, hat erst am Anfang August Zeit für mich.

    Ich habe gestern beschlossen die 75 mg Venlafaxin nur noch einen über den anderen Tag zu nehmen.
    Also heute Morgen ausgelassen. Am Nachmittag fühle ich mich schon extrem unkonzentriert. Ich bin mir fast sicher das es Einbildung ist aber das ist ja auch eine Nebenwirkung 😦
    Also habe ich nun mal doch wieder 37,5 mg eingenommen was ich auch erstmal so beibehalten werden bis zu meinem Termin Anfang August.

    Puh so viel geschrieben. Habe fast zwei Stunden dafür gebraucht und etliche Fehler koregieren müssen. Extrem anstrengend im Moment.

    Das also zu meinen kurzen Erfahrungen mit Venlafaxin bisher.

  79. Michael 15. März 2019 / 11:53

    Ohne Venlafaxin könnte ich meinen Alltag nicht bestreiten. Habe Depressionen seit meiner Kindheit und es war ein jahrzehntelanger Weg eine für mich akzeptable Lösung zu finden. Ich nehme die Höchstdosis von 450mg, 300mg in der Früh und 150mg zu Mittag. Ich vertrage das Medikament super.
    Ja auch ich habe hin und wider Nebenwirkungen. Schweissausbrüche können in bestimmten Situationen schon unangenehm sein. Ganz am Anfang hatte ich auch Sehstörungen und Gehnanfälle, das verschwand aber nach ein paar Wochen.

    Bluthochdruck hatte ich hin und wieder muss aber dazu sagen, dass ich Übergewicht habe und ich deshalb nicht dem Venlafaxin die Schuld gebe. Der einzige negative Punkt ist die gestörte Libido. Da muss ich halt mit potenzsteigernden Mitteln nachhelfen.

    Ich schildere hier nur deshalb meine Erfahrungen, da ich in den letzten Jahren festgestellt habe, dass die meisten Informationen über PP im Netzt doch negativ bis ablehnend dargestellt werden. Mir fehlte immer die sachliche Meinung. Ich war immer aufgeschlossen den PP gegenüber und ließ mich darauf ein. Selbstverständlich habe ich so gut wie ALLE Alternativen ausprobiert, die haben aber nicht geholfen.

    Ohne AD hätte ich zweimal fast meine gesamte berufliche Existenz verloren. Ich schätze eben ab was unterm Strich für mich wichtiger ist, ein paar wenige Nebenwirkungen mit denen ich mich absolut arrangieren kann, oder die totale Unfähigkeit am (sozialen) Leben teilzunehmen. Man braucht Geduld und einen guten Arzt, PP wirken nun mal nicht innerhalb weniger Stunden, da muss man mit Wartezeiten bis zu mehreren Monaten rechnen wenn unterschiedliche Medikamente ausprobiert werden müssen.

    Ich möchte allen Mut machen, die Aufgrund der vorherrschenden negativen Meinungen zu PP im Netz Angst davor haben sich darauf einzulassen. Es kann sich wirklich lohnen, meine Lebensqualität ist sehr gut geworden.

    Einmal als es mir sehr gut ging, lies ich das Medikament unter Beobachtung meines Psychiaters über mehrer Wochen ausschleichen . Es ging mir gar nicht gut. Die Mehrheit wird jetzt wieder schreien, Nebenwirkungen, Entzugserschungen etc. Nein, waren es nicht, die Depression war einfach wieder da, so einfach, nichts mit „bösen“ Absetztsyndrom. Wie gesagt, möchte anderen Mut machen die sich durch die negative Darstellung sehr verunsichern lassen.

  80. Rudolfo 2. August 2019 / 03:10

    Hallo Freunde,
    es tut so gut, so viele offene Beschreibungen von „Auchdepressiven“ zu lesen und es ist so schmerzhaft, die vielen Hilferufe zu sehen und nicht unmittelbar helfen zu koennen.
    Ich habe mein ganzes Leben lang unter schlimmen Depressionen gelitten (auch misslungener Selbstmordversuch vor 8 Jahren) und erst jetzt die Sache einigermassen in den Griff bekommen.
    Bei 2 Klinikaufenthalten (ich habe damals Medikamente strikt abgelehnt), konnte ich zumindest lernen und mir einreden, dass nach sehr tiefen Depr. Phasen doch immer mal wieder bessere Minuten/Stunden/Tage kommen. Manche Krisen muss man einfach mal „aussitzen“ und warten, Panik machts nur schlimmer.
    Viele Depr. werden durch eine Fehlfunktion/Stoffwechselstoerung/Koerperchemie ausgeloest,-dann sollte man auch Medikamente zu Hilfe nehmen duerfen.
    ich nehme dazu Venlafaxin retard, morgends 75 mg und abends 37.5 mg. Aber Finger weg von gleichzeitig mehreren Psychomedikamenten. Kombinationen mehrerer PsychMed auf jeden Fall vermeiden, dann wirds unkontrolliert!
    Mit Venlafaxin kann ich mich einigermassen in der Waage halte, und das ist besser als nichts.
    Das wirkt erst nach ein paar Wochen, also: Geduld Freunde, nicht die Hoffnung verlieren, fest Glauben, dass irgendwo ein bisschen Licht im Chaos kommt, frueher oder spaeter.
    Zum Schlafen hilft manchmal ein Melperon, aber nicht jede Nacht nehmen, Entspannungstechnik hilft mir sehr gut
    Mut, Freunde

  81. Alex 7. Februar 2020 / 10:51

    Hallo. Ich habe venlafaxin gegen Angststörung und Verdacht auf ADHS verschrieben bekommen. Ich hatte bereits nach der ersten Einnahme von 35mg starke Nebenwirkungen. Ich habe mich zwar nicht unruhig gefühlt aber bekam einen starken psychotischen Zustand. Hatte stark erweiterte Pupillen die nicht auf Lichteinfall reagierten. Druck auf der Stirn, starke Müdigkeit, Gefühl High zu sein. Im Wechsel Angst, Euphorie und arpathisches Verhalten. War damit nicht mehr alltagstauglich. Die Wirkung war erst nach über 24 komplett abgeklungen. Mittlerweile erhalte ich escitalopram ohne große Nebenwirkungen, allerdings erst seit einer Woche. Allerdings muss ich zugeben, dass ich mich bis vor 4 Monaten mit Cannabis selbst behandelt habe. Leider hat das durch eine Überlastung in der Arbeit auch nicht mehr geholfen. Da ich versuche unnötige Ängste zu vermeiden und auch weil ich eine professionelle Behandlung in Anspruch nehmen möchte verzichte ich darauf. Mal sehen ob mir die Psychopharmaka helfen.

  82. pegi 5. Juni 2020 / 14:39

    Rezidiv einer unipolaren Depression. Bei Ersterkrankung erfolgreiche Therapie mit Venlafaxin, beim 1. Rezidiv blieb Venlafaxin erfolglos, hier ging es nur mit Psychotherapie wieder bergauf. Aktuell 2. Rezidiv – nach Fehlversuchen mit Agomelatin und Mirtazapin nun eine Kombination aus Mirtazapin (30mg) und einschleichend erneut Venlafaxin (derzeit 37,t mg ret.). Bereits am 3. Tag krasseste Nebenwirkungen mit Hyperhidrosis, Herzrasen, erheblicher innerer Unruhe, Rastlosigkeit. Wenn das die kurative Therapie sein soll, dann weiß ich auch nicht. Hat eigentlich jemals einer der Behandler im Selbstversuch diese Medikamente auch nur 1 – 2 Tage genommen?

  83. Britta 27. September 2021 / 05:57

    Hallo zusammen,
    Vielleicht kann mir jemand helfen.
    Nehme seid einer Woche Venlafaxin.
    Das erste Anti Depressiva für mich.

    Nebenwirkungen: Suizidgedanken, Gewichtsverlust, Entstehung von Bruxismus und dadurch Kieferschmerzen, Mundtrockenheit, Schlaf ist scheiße…., mehr Angst, Gefühl von Panikattacken.

    Ich habe eine generalisierte Angststörung und habe ein übererregtes Nervensystem.

    Überlege wieder abzusetzen. brauche aber dringend etwas was mir hilft.

    Könnt ihr mir helfen?!

    Liebe Grüße

    Britta

    • Iuz 27. September 2021 / 10:29

      Venlafaxin ist eher gegen Antriebsstörungen und pusht. Also nix für ein überregtes Nervensystem.

      Unruhe, Schlaflosigkeit, Albträume, Schwitzen, Bluthochdruck, hoher Puls usw. sind typische Nebenwirkungen.

      Ich würde erstmal zum Klassiker bei generalisierter Angststörung raten –> Escitalopram

  84. Nicole Bartel 28. Juli 2022 / 14:34

    Hallo ich war bis vor 14 Tagen in einer Tagesklinik.
    Dort bekam ich Venlafaxin 300mg.
    So ich bin jetzt zu Hause und leide sehr stark unter den Nebenwirkungen durch das Absetzen.
    Keiner kann mir helfen mein Hausarzt hat Urlaub und bei meiner Entlassung bekam ich kein Entlassungsbrief was sehr komisch ist. Das heißt er kann mir dieses Medikament nicht verschreiben.
    Meine Psychaterin hat ebenfalls Urlaub und auch die Sprechstundenhilfe kann mir kein Rezept ausstellen.
    Die Tagesklinik in der ich war hatte ich nochmals kontaktiert und denen das Problem geschildert leider sagten sie mir dort das sie nicht mehr für mich zuständig seien.
    Super man wird unter Medikamente gesetzt aber jetzt in der Situation kann mir niemand helfen.
    Ich habe mit Schwindel zu kämpfen jeden Tag… Meine Fingerkuppen kribbeln immer wieder….. Und mein zweitwert von meinem Blutdruck liegt unter 70 also mir geht es massiv schlecht durch dieses abrupte absetzen….

    • Nicole Bartel 28. Juli 2022 / 14:37

      Noch dazu angemerkt ist das ich das Medikament knapp 5 Wochen regelmäßig genommen.
      Das absetzen ist nicht gewollt aber niemand kann mir das verschreiben.

    • Le Patient Anglais 20. September 2022 / 18:37

      Falls Sie überlegen, in stationäre Behandlung zu gehen: Planen Sie für die Medikamente so früh wie möglich einen Arztbesuch am Entlassungstag. Es gibt nämlich einige Fallstricke:

      Konkretes Fallbeispiel: Patient wird am Mittwoch morgens aus der psychosomatischen Klinik entlassen. Medikamente für den Rest des Tages oder den Folgetag darf die Klinik ihm nicht mitgeben (!) Der niedergelassene Psychiater darf am Entlassungstag kein Rezept ausstellen(!) – das darf nur der Allgemeinarzt. Dummerweise hat der Allgemeinarzt aber am Mittwochnachmittag in der Regel geschlossen. Und wer das Quartal nicht mit der Chipkarte da war, kann auch kein Rezept von einem Boten abholen lassen. Einige Praxen geben die Rezepte auch nur an Boten heraus, die man vorher schriftlich dort benannt hat.

      Daher der dringende Rat, sich für den Tag der Entlassung schon vorher beim Allgemeinarzt zu erkundigen, ob er dann Dienst hat und den Quartalswechsel wegen der Chipkarte beachten. Außerdem ermitteln, ob man es innerhalb der Sprechzeiten dorthin schafft. Ansonsten den Entlassungstermin um 1-2 Tage verschieben – das machen die Kliniken meist mit. Außerdem in der Klinik Bescheid geben, dass sie dem Allgemeinarzt am Tel. Auskunft über die Medikation geben dürfen und die Durchwahl der jeweiligen Station aufschreiben.

  85. Hans Leberwurst 2. Oktober 2022 / 15:24

    Hallo Liebe Leser und Leserinnen,

    ich nehme Venlafaxin mein erstes AD gegen Angststörungen, Sozialephobie und Antriebslosigkeit. Angefangen habe ich die ersten 7 Tage mit 37,5 ab dem 7 Tag 75mg bis heute bin jetzt in der ca 4ten Woche und es hilft mir EXTREM ich komme nicht mehr in diese trostlose Depression hinein wo alles traurig und sinnlos erscheint ich schwitze definitiv mehr und bin gut gepusht was mir auch ernorm hilft den Altag zu bewältigen und meine Soziale Phobie ist dadurch auch viel besser gefühlt. Alles in allem bin ich Venlafaxin und meiner Psychaterin sehr dankbar !!

    Liebe Grüße und gute Besserung ❤

  86. Jörg 1. November 2022 / 03:12

    Hallo,

    ich nehme Venlafaxin 75 mg retardiert seit 2006 – also bisher etwas über 15 Jahren.

    Angefangen hat es mit einem 2 monatigen Klinikaufenthalt und einer langen, schweren Depression.

    V. hat mir zusammen mit Psychotherapie geholfen. Als es mir nach Jahren besser ging, wollte ich absetzen. Ging nicht. Auf 37,5 mg runter dosieren klappt gelegentlich. Wenn es auf 0mg geht, habe ich nach 3-4 Tagen Heulkrämpfe gehabt. Ich habe es in 15 Jahren drei mal versucht abzusetzen immer mit der Erkenntnis, dass ich es nicht hinbekomme.

    Warum wollte ich überhaupt absetzen?

    Zum Einen, weil ich einen Versorgungsengpass über mehrere Wochen erlebt habe und ich 37,5 mg unretardiert (Ersatzmedikation) gar nicht vertragen konnte. Mir es vor wie ein Kanonenschuss im Vergleich zum retardierten 75mg vorgekommen. Viel zu starke Entfaltung und Unverträglichkeit. Daraus entstand der Entschluss nicht abhängig von einem Medikament sein zu müssen, das in meinen Augen Segen und Fluch in Einem ist. Zudem hat es mir gezeigt, wie abhängig unsere Apotheken von Lieferanten aus Indien und China sind. Ein ziemlich erschreckender Zustand, wenn man wie ich auf ein Medikament angewiesen ist und ohne gar nicht klar kommt.

    Zum Anderen habe ich nach über 15 Jahren der Einnahme natürlich Nebenwirkungen: Nach ca. 3 Jahren Abnahme der sexuellen Empfindsamkeit (ziemliche Abgestumpftheit und Empfindungsschwäche). Das wurde nie besser. Sex ist okay, aber die Partnerin sollte unbedingt aufgeklärt werden, dass man nicht auf Annäherungen wie ein Teenager reagiert. Mal klappt es wunderbar, manchmal eben auch nicht. Die Packungsbeilage kann ich da nur bestätigen. Unter anderem kommt es zu Ejakulationsproblemen. Dies hat dazu geführt, dass ich mir als psychische Sicherheit vom Urologen noch Potenzmittel verschrieben ließ. Sind sie nötig? Jain…es ist gut sie bei mir zu wissen. Eigentlich macht es nicht viel aus. Wichtiger ist Offenheit gegenüber der Partnerin. Schwierig beim Kennenlernen, aber machbar.

    Eine weitere Sache, die nach vielen Jahren aufgetreten ist: Eine ausgeprägte Männerbrust (Pseudogynomastie). Dazu kann ich keine Angaben im Beipackzettel finden. Da es mich aber sehr gestört hat, habe ich tagelang im deutsch -und englischsprachigen Raum des Internet recherchiert, ob und welche Medikamente eine sog. Pseudogynomastie auslösen und siehe da, unter anderem war Venlafaxin mit als verdächtig aufgeführt. Belegen kann ich das nicht. Ich bin auch kein Arzt. Aber ich bin eher schlank, neige also eher nicht dazu und in der Familie besteht genetisch keine Veranlagung zur Männerbrust. Ich bin mir zu 90% sicher, dass es mit der jahrelangen Einnahme zu tun hat. So eine Veränderung geschieht ja über Jahre.

    Was denke ich als „erfahrener“ Anwender von Venlafaxin?

    Für eine leichte, bis mittlere Depression würde ich es NICHT einnehmen. Dazu ist das Absetzen für mich viel zu problematisch. Trotzdem habe ich es für meine Situation als unumgänglich angesehen und als Helfer in einer aussichtslosen Lage über Jahre. Sicherlich sind die Nebenwirkungen durchaus schlimm und in gewisser Weise lebensverändernd. Aber dennoch hat es seinen Nutzen und ich denke, das dieses Medikament mich gerettet hat.

    Worauf würde ich heute achten?

    Ich würde es vieeeeeeeel kürzere Zeit einnehmen, wenn möglich. Es sollte nicht zum Lebensbegleiter werden, ohne dem es nicht mehr geht (wie bei mir geschehen), sondern viel mehr als Notfallmedi eingesetzt werden, für die akute Zeit. Ich würde es immer absetzen, solange es mir möglich ist und nur so hoch dosieren, wie mir nötig scheint.

    Dosierung:

    Kenne ich bis max 150 mg im Krankenhaus. Darüber hinaus nie mehr eingenommen und dankbar dafür.
    Da ich lange Patient bin, sage ich meinem Psychiater, wann ich 75 mg und wann 37,5 mg verschrieben bekommen möchte . Er weiss, dass ich mich und meine Psyche kenne und eher zum herunterdosieren, als zum Gegenteil neige. So verschreibt er mir die N3 Packung, die ich möchte.
    Meiner Meinung sollten Psychiater ohnehin viel mehr auf die Dosierungsvorschläge des Patienten eingehen, da Venlafaxin keine ärztlich messbaren Veränderungen bewirkt (wie zb. Cholesterinsenker im Blutbild), sondern die Psyche betrifft und so Veränderungen eher vom Anwender, als vom Arzt erfasst werden. Ausserdem ist V kein Medikament, das zum hochdosieren verführt. Im Gegenteil, wie froh wäre ich, noch weniger oder gar nichts zu brauchen. Es gibt ohnehin kein high, das zum Missbrauch verführt.

    Ich kann zur Kurve nicht viel sagen, ausser dass sie mir plausibel erscheint. Ich merke zwischen 75 und 150 mg kaum Unterschiede. Das liegt aber generell daran, daß ich mich selbst wenig spüre und gefühlsmäßig abgestumpft bin. Vermutlich eben durch das Venlafaxin. Ich beneide die Menschen, die hier kommentieren und feine Veränderungen im Befinden spüren. Bei mir ist es nach 15 Jahren Einnahme so, daß die extremen Gefühlswahrnehmungen (wie Lachen oder Weinen) ausbleiben. Dafür habe ich ein „Dauergrau“ und meine Mitmenschen empfinden mich als sehr nett, aber ausdruckslos. Das spiegelt aber genau das wieder, wie ich mich mach 15 Jahren Medikation fühle – mittig, grau eben. Eingependelt in einem schmalen Fenster ohne extreme up and downs.

    Jedem der das liest wünsche ich das erdenklich Beste im Leben. Oft sind die sensiblen Menschen, die an Depressionen leiden auch die Wertvollsten. Uns hört man leider nicht, weil uns die Kraft dazu fehlt, gegen das Dauergelärme anzureden. Aber oft kommt die Waisheit von den sanften Stimmen.

    Noch etwas:

    Mir hätten wöchentliche Selbsthilfetreffen oft mehr geholfen als Venlafaxin. Leider fehlt sowas. Generell fehlen Orte zum Reden und Zuhören. Das ist meines Empfindens die bessere Medizin.

    Achso, zu meiner Person: Ich bin mittlerweile 42 Jahre alt und nehme V. fast überwiegend 75 mg retardiert einmal morgens ein.

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