Gerhard Gründer: Warum ich Psychiater bin

Ich habe hier und hier schon zwei mal auf den sehr lesenswerten Mind and Brain Blog von Prof. Gerhard Gründer, Stellvertretender Direktor der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik an der Uniklinik RWTH Aachen verwiesen.

Aktuell hat er auf seinem YouTube Kanal ein Video veröffentlicht, dass Teil einer Video-Reihe ist, die er zusammen mit Studenten erstellt. In diesem Video-Interview erklärt er, warum er Psychiater geworden ist und was ihn daran besonders bewegt.

In meinen Augen ist das Video wirklich bemerkenswert, da Prof. Gründer gerade keine öffentlichkeitswirksamen polierten Plattitüden herunterbetet, sondern ein sehr ehrliches, sehr aufrichtiges Bild von sich und seiner beruflichen Identität zeichnet. Guckst Du!

Würde ich noch einmal Psychiater werden wollen?

Camli (Name für die NSA geändert) hat mir gemailt, dass Sie sich überlegt, sich nach dem Abschluss eines Medizinstudiums auf Psychiatrie zu spezialisieren. Sie hat mich gefragt, ob ich noch mal Psychiatrie machen würde, wenn ich mich heute erneut entscheiden könnte (ich könnte ja auch noch mal wechseln…). Meine Antwort darauf ist einfach. Ich denke, man soll seinen Beruf nach folgendem Kriterium auswählen:

“Wenn es Dich fasziniert, musst Du es machen!”

Psychiatrie und Psychotherapie haben mich schon immer fasziniert und faszinieren mich auch heute noch. Also richtig gewählt. Ich würde es wieder wählen.

Ich finde schon das Medizin-Studium sehr faszinierend. Man lernt wirklich viel über die Natur, den Menschen und erlernt sogar die Geheimnisse der Heilkunde. Also das war für mich schon mal ein no-brainer: Das wollte ich alles wissen.

Nach Abschluss des Studiums fand ich es erst mal gar nicht so einfach, mich für ein bestimmtes Fach zu entscheiden. Internistische Intensivmedizin, Notfallmedizin, Kinderheilkunde und Psychiatrie fand ich allesamt sehr interessant.

Das Besondere an der Psychiatrie und Psychotherapie ist für mich, dass es wirklich immer um den ganzen Menschen mit all seinen Geefühlen, Gedanken und seiner sozialen Umwelt geht. In anderen Bereichen der Medizin behandelt man natürlich auch immer den ganzen Menschen, der Fokus des Faches richtet sich dann aber doch viel schneller als in der Psychiatrie auf das Röntgenbild, die Laborwerte, die spezielle Anatomie des Handgelenkes oder was auch immer. Das ist in der Psychiatrie nicht so. Und es gibt wirklich jeden Tag irgend etwas Interessantes, Spannendes, ja wieder Faszinierendes zu erleben.
In der Psychiatrie ist man in der priveligierten und außergewöhnlichen Situation, oft Menschen in Ausnahmesituationen kennen zu lernen und die Aufgabe zu haben, zu versuchen, ihnen zu helfen. Dadurch lernt man wirklich immer wieder etwas über die Menschen.
Ich habe mich noch an keinem Tag während meiner Arbeit gelangweilt. Ich habe noch an keinem Tag bereut, Psychiatrie als Fach gewählt zu haben.

Insofern, liebe Camli: Wenn Dich Psychiatrie und Psychotherapie fasziniert, dann:

Go for it!

Neuer Psychiaterblog: Schräglage

SchräglageIch freue mich sehr, hier einen neuen blog eines Psychiaters verlinken zu dürfen. Den Blog betreibt der in München niedergelassene Dr. Teuschel, ein Schwerpunkt des blogs ist sicherlich das Thema „Mobbing“.

Ich habe den blog jedenfalls gleich mal abonniert und freue mich auf viele spannende postings!

Wer hilft psychisch Kranken in Köln

Liebe KölnerInnen unter den Lesern!

Die meisten von Euch, die irgendwie mit der Psychiatrie zu tun haben, werden die Broschüre: „Wer hilft psychisch Kranken in Köln“ kennen. Sie listet stets aktuell und übersichtlich nach Stadtteilen getrennt Psychiatrische Krankenhäuser, niedergelassene Psychiater, SPZ´s, Wohnheime, Tagesstätten, Hilfen zur Arbeit, Reha´s, komplementäre Dienste und alle möglichen Anlaufstellen auf. Sehr sehr praktisch, greife ich ständig drauf zurück, empfehle ich häufig weiter.