Neue PsychCast Episode „Suizidalität“ ist online

Mit Julius von der LVR-Klinik Köln spreche ich über Suizidalität: Diagnostik, Therapie und warum es so wichtig ist, darüber zu reden!

Du findest die Episode hier.  

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Videokurse

Du möchtest Die Ostertage nutzen, um Dich fortzubilden? Schau mal bei den PsychCast Videokursen vorbei:

Amboss-Videokurs Psychiatrische Notfallsituationen

Es ist soweit! Nach langer Vorbereitung mit den tollen Leuten von Amboss haben wir zusammen einen ausführlichen Videokurs zu psychiatrischen Notfällen gemacht! Im Videokurs erkläre ich zunächst ausführlich, welches grundsätzliche Verhalten bei psychiatrischen Notfällen sinnvoll ist. Danach erkläre ich anhand von praktischen Beispielen (Notfallsituationen inkl. PsychKG, Notfallsedierung etc., Suizidalität, Psychose, Delir, Alkoholintoxikation, Amphetaminintoxikation) wie man in diesen Situationen sicher und medizinisch zielgerichtet vorgeht. Dabei können alle Inhalte anhand des Amboss Online-Materials weiter vertieft werden. Wenn ihr den Kurs absolviert und den Abschlusstest bestanden habt, erhaltet ihr 17 CME Punkte! Schaut hier vorbei: go.amboss.com/psych-fortbildung

Neues Video: Esketamin bei depressiven Krisen: Hype oder Retter in der Not?

Esketamin soll bei therapieresistenten Depressionen und bei akuter Suizidalität schnelle Linderung bringen. Ich schaue mir mit euch zusammen die Studienlage an und gebe eine persönliche Bewertung, ob Ketamin nasal seinem Hype gerecht wird!

Wie frage ich richtig nach Suizidalität? Video

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Ich habe mit Mira Knauf und dem Team von DocCheck über das Thema Suizidalität gesprochen. Im Video erkläre ich, wie HausärztInnen, PsychotherapeutInnen, PsychiaterInnen und andere am besten abklären können, inwieweit eine Gefahr durch Suizidalität besteht. Dabei erläutere ich ein bewährtes Stadienmodell der Suizidalität und nenne Beispiele für konkrete Fragen. Das sechs-minütige Video findet ihr hier.

Etwas ausführlicher gehe ich im DocCheck-Podcast „Auskultiert“ auf das Thema Suizidalität ein. Den Podcast findet ihr hier.

 

Diese Berichterstattung richtet sich an Behandler. Betroffenen kann an dieser Stelle nicht geholfen werden. Schnelle, anonyme und kompetente Hilfe findest du aber unter der kostenfreien Rufnummer der Telefonseelsorge 0800 / 111 0 111 oder 0 800 / 111 0 222. Die Deutsche Depressions Hilfe kannst du unter 0800 / 33 44 533 erreichen. 

Suizidalität und Antidepressiva oder Wie man das Kind mit dem Bade ausschütten kann…

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Prof. Gründer hat in seinem wie immer extrem lesenswerten mind-and-brain-blog in diesem post einen Artikel verlinkt, den er im Nervenarzt geschrieben hat und den man dort direkt als PDF im Volltext kostenlos laden kann. Der Artikel beschreibt in sehr differenzierter und nachvollziehbarer Weise, wie die Diskussion über eine Zunahme suizidaler Gedanken sich in den letzten 15 Jahren entwickelt hat und was aktuell der evidenzbasierte Stand der Dinge ist.

Klinisch gilt es als typisch, dass Patienten in den ersten Wochen einer antidepressiven Medikation unter einer Zunahme von Unruhe und Getriebenheit leiden können. Diese Getriebenheit trifft auf eine Zeit, in der die depressiven Symptome wie reduzierte Lebensfreude, Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung noch voll ausgeprägt sein können. In dieser Zeit ist daher ganz besonders genau zu prüfen, ob suizidale Gedanken zunehmen und eine konkrete Gefährdung entsteht.

Die diesbezüglichen Studien haben eine besonders hohe Gefahr für Jugendliche gefunden; über die Jahre hinweg gab es unterschiedliche Warnungen für unterschiedliche Altersgruppen.

Viele Kritiker der Psychopharmakotherapie haben diese Diskussion dann zum Ausgangspunkt genommen, die SSRI für die Behandlung von Depressionen ganz zu verteufeln. Das ist zwar irgendwie verständlich, damit schüttet man aber das Kind mit dem Bade aus.

Meine persönliche Einschätzung:

Ich persönlich habe keinen Zweifel daran, dass durch die Behandlung schwerer Depressionen mit einem SSRI die der Krankheit innewohnende Gefahr eines vollendeten Suizids wesentlich reduziert werden kann. Diese Reduktion ist meiner Einschätzung nach wesentlich größer als die Gefahr, die durch die Verstärkung suizidaler Gedanken durch die Medikation ausgehen könnte. Eine engmaschige Einschätzung der Suizidalität ist daher mit und ohne Psychopharmakotherapie äußerst wichtig.

Wer sich nicht auf die persönlichen Einschätzungen Einzelner verlassen möchte, findet im von Prof. Gründer verlinkten Artikel eine sehr genaue Darstellung der aktuellen Evidenz, deren Lektüre ich jedem an diesem Thema Interessierten sehr ans Herz legen möchte.